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𝗦𝘁𝗿𝗮𝗶𝗴𝗵𝘁 𝟭𝟴 – 𝗠𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗷ä𝗵𝗿𝗶𝗴𝗲 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗕𝘂𝗻𝗱𝗲𝘀𝘄𝗲𝗵𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁𝘀 𝘇𝘂 𝘀𝘂𝗰𝗵𝗲𝗻! Deutschland als Vorreiter im Einsatz für Kinderrechte? Nicht beim Thema Kindersoldat*innen! 150 Staaten haben sich dem „Straight-18“-Standard verschrieben – ihre Armeen rekrutieren keine unter 18-Jährigen. Anders die Bundeswehr: Sie hat 2023 genau 1.996 17-jährige eingestellt. Das sind über 10 Prozent aller neuen Rekrut*innen – Tendenz steigend. ⚡ ⚖️ Rechtlich verstößt Deutschland damit erst mal nicht gegen das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention über die Beteiligung von Kindern in bewaffneten Konflikten. Das erlaubt die Einziehung von Minderjährigen, sofern sie freiwillig erfolgt und bestimmte Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Trotzdem forderte der UN-Ausschuss für Kinderrechte die Bundesregierung ausdrücklich auf, das Mindestalter auf 18 Jahre zu erhöhen. Und er hat gute Gründe dafür: 👉 2023 registrierte die Bundeswehr 385 sexuelle Übergriffe. Auch minderjährige Soldat*innen sind betroffen. Studien in Großbritannien und den USA belegen zudem, dass Mobbing, sexualisierte Gewalt und exzessives Trinken in Armeen häufiger vorkommen als anderswo und neue Rekrut*innen (einschließlich Minderjähriger) davon besonders betroffen sind. 👉 Mehr als ein Fünftel (!) der minderjährigen Rekrut*innen bricht die Ausbildung in der Probezeit ab. Die Folgen: Arbeitslosigkeit und Zeitverlust durch oft monatelange Unterbrechung der Bildungslaufbahn. 👉 Mit der Youtube- und TikTok-Serie „Explorers“, in der junge Influencer*innen „coole Challenges“ erleben und den angeblichen „Lifestyle“ der Bundeswehr zeigen, vermittelt die Bundeswehr ein bewusst irreführendes Abenteuer-Image. Diese Verharmlosung der Gefahren und Härten des Soldat*innenberufs ist weit entfernt von einer realistischen Aufklärung. Die aber ist Grundbedingung für die im Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention geforderte freiwillige Entscheidung. 👉 Mit mehr als 10 Prozent minderjährigen Rekrut*innen in den eigenen Reihen disqualifiziert sich Deutschland als internationaler Broker im Kampf gegen Kindersoldat*innen. Damit ist eindeutig: Jugendliche unter 18 Jahren gehören weder in die Bundeswehr noch in eine andere Armee. Denn der Schutz ihrer Gesundheit und persönlichen Entwicklung muss stets Vorrang vor militärischen Erfordernissen haben❗ Wer tiefer einsteigen will, findet im Anhang die Studie „Why 18 Matters: A rights-based analysis of child recruitment“.

Why 18 Matters: A rights-based analysis of child recruitment

Why 18 Matters: A rights-based analysis of child recruitment

resourcecentre.savethechildren.net

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