Der enge Personalschlüssel und seine Folgen Als Arbeits- und Organisationspsychologin sowie Supervisorin begleite ich KITA-Leitungen und erlebe täglich die ungeschönte Realität der Kita-Krise. Mein Beratungsansatz ermöglicht es mir, aktuelle Lageveränderungen und Tagesziele der KITA-Leitungen in meinem Programm zu erfahren. Die Leiterinnen und Leiter, die an meinem Leadership-Programm teilnehmen, entwickeln beeindruckende Führungskompetenz und stärken ihre Resilienz. Doch die anhaltende Personalknappheit lässt das System kollabieren. Warum? Der Betreuungsschlüssel ist seit 20 Jahren unzureichend. Einst war das Verhältnis 1 Erzieher auf 9,5 Kinder, heute liegt es bei 1:15. Berücksichtigt man Krankheit, Urlaub sowie Vorbereitungs- und Teamzeiten, ist ein Erzieher im Durchschnitt zu 33 % nicht am Kind – und das sind Zahlen vor der Corona-Pandemie. Seitdem sind die Krankenstände auf durchschnittlich 42,5 Tage pro Erzieherin und Erzieher im Jahr gestiegen. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 15 Krankheitstagen. Zählt man den Urlaub hinzu, ist eine Fachkraft im Schnitt 77 Werktage im Jahr nicht verfügbar, was insgesamt 153 Werktagen entspricht. Offene Stellen bleiben aufgrund des Fachkräftemangels unbesetzt. Wie sieht der Alltag unter diesen Bedingungen aus? Nach der Sommerpause sind von 16 Stellen nur 13 besetzt. In der Eingewöhnungszeit ist es entscheidend, eine sichere Bindung zu den Kindern und Eltern aufzubauen. Doch bereits die ersten Erzieherinnen und Erzieher fallen wegen Krankheit aus. Woche für Woche wird der Personalstand geringer. Springerpools und Zeitarbeitskräfte sind nicht verfügbar, und zusätzlich wird Personal massiv abgeworben. Eine Kita verlor dadurch 6 Mitarbeiterinnen in einem Monat. Durch die ständige Vertretungssituation ist eine sichere Bindung am Kind nicht mehr möglich. Alle sind am Limit: Reduktion der Öffnungszeiten, Notbetrieb und Krisensitzungen häufen sich. Aussagen wie: „Wir sind jetzt nur noch zwei Fachkräfte“ und „Das ist nur noch Verwahren“ verdeutlichen die Situation. So entsteht ein Teufelskreis aus Krankheit, Personalknappheit, Burnout und Abwanderung von Fachkräften. Diese Realität kann ich durch Professionalisierung der Leitung, Erhöhung der Resilienz und Optimierung der Betriebsabläufe nur marginal verbessern. Der niedrige Personalschlüssel bleibt das zentrale Problem, das gesetzlich vorgegeben ist. Das Qualitätsgesetz für Kitas ist ein erster Schritt, jedoch mit sehr begrenzten Ressourcen. Die bereitgestellten Milliarden klingen vielversprechend, doch geteilt durch die Kitas bleibt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir benötigen eine umfassende Lösung und den Mut der Gesellschaft, die mit einem klaren „Ja“ für die Zukunft unserer Kinder eintritt. Es muss jetzt etwas geschehen, denn das System kollabiert. Für eine gute Zukunft unserer Kinder, für Erzieherinnen und Erzieher, die ihrer Mission nachkommen möchten, und für Eltern, die Beruf und Familie vereinbaren wollen. #kitaprofessionals
Beitrag von KITA Professionals
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Anleitung zum Vergraulen der letzten Kita-Fachkräfte Nach einem sog. Kettenbrief im Sommer wurde nun in einem Interview der @BNN erneut postuliert, dass es mitnichten der Fachkräftemangel und die gestiegenen Anforderungen an das Personal seien, die die Fluktuation in Kitas maßgeblich beeinflussen sollen, sondern dass es die pädagogischen Konzepte seien, die Frustration und Personalnot bei pädagogischen Fachkräften hervorriefen. Ganz ehrlich? Da ist jemand nicht auf der Höhe der Zeit. Wir wissen seit Jahren, dass Kinder von Kita-Betreuung profitieren (und zwar dauerhaft), wenn die Kita ein qualitativ hochwertiges Angebot ist. Statt also zu diskutieren, wie Autonomie und Beziehung zueinanderpassen, statt die Errungenschaften von demokratiefördernden Konzepten zu feiern oder statt zu fordern, dass die Politik endlich die Qualität von Krippen und Kitas dauerhaft stützt, um zum Beispiel sprachfördernde Angebote abzusichern, wird Eltern (Müttern) suggeriert, dass sie ihre Kinder mehr oder minder der schädlichen Kita ausliefern. Außer es seien Kinder aus prekären Verhältnissen, die bräuchten natürlich gute Kitas. Die anderen Kinder nicht? Frühbetreuung wird als „Diktat für alle“ bezeichnet: das ist vor dem Hintergrund fehlender Plätze ein Witz. Dass Kinder z.B. entscheiden dürfen, was sie essen, sei ein Aspekt, der zu psychischen Störungen führe. Geht’s noch? Ist die Lösung dann Essenszwang? Dieser Rundumschlag trifft die Falschen – und ist fachlich von vorgestern.
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Verantwortung übernehmen – auch in der Kita-Eingewöhnung 👶💪 Die Kita-Eingewöhnung unseres Sohnes war für unsere Familie eine herausfordernde Zeit – und sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass auch Väter in solchen Prozessen aktiv Verantwortung übernehmen. Leider wird die Eingewöhnung von Kindern in die Kita nach wie vor oft von den Müttern allein getragen. Ich finde, das sollte sich ändern. Väter können und sollten hier genauso präsent sein – nicht nur, um eine gleichberechtigte Elternschaft zu leben, sondern auch, weil es für die Kinder von großem Wert ist, beide Elternteile aktiv eingebunden zu erleben. 👫 Unsere Eingewöhnung war alles andere als reibungslos. 😓 Eine gute Organisation und Kommunikation in der Kita hätten einen gelungenen Start erheblich erleichtern können – stattdessen haben wir das Gegenteil erlebt. ▪️ In der ersten Woche war keine Bezugserzieherin verfügbar, ohne dass wir darüber vorab informiert wurden und ggf. die Eingewöhnung hätten verschieben können. ▪️ In den folgenden Wochen wechselten die Erzieherinnen häufig, und unser Sohn musste sich innerhalb der ersten 12 Tage an sieben verschiedene Bezugspersonen gewöhnen. Das hat den Prozess für ihn – und für uns – unnötig erschwert. 🚧 Solche Erfahrungen zeigen, wie wichtig klare Strukturen, Kommunikation und Verlässlichkeit in einer so sensiblen Phase sind. 🗣️✅ Für mich war diese Zeit eine große Herausforderung, aber auch eine wertvolle Lernerfahrung. 🌱 Ich möchte andere Väter ermutigen, in derartigen Prozessen Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es anstrengend sein kann. Unsere Kinder verdienen unsere Zeit, unser Engagement – und unsere Unterstützung in schwierigen Momenten. 💖👨👦 Wie sind Deine Erfahrungen mit der Kita-Eingewöhnung? 🤔 Und wie siehst Du die Rolle der Väter in solchen Prozessen? Ich freue mich auf Deine Meinung und den Austausch! ✍️💬
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"Hinter verschlossenen Türen: Die geheime Agenda, die unsere Zukunft bedroht" Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Stimmen erheben und gegen die geplante Novelle des KiBiz zur Reduzierung der Betreuungszeiten in Kindertagesstätten protestieren. Diese Maßnahme ist nicht nur inakzeptabel, sondern könnte auch verheerende Auswirkungen auf uns Familien haben, indem sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie beeinträchtigt. Die Politik muss unsere Bedürfnisse ernst nehmen und dringende Maßnahmen ergreifen, um die Interessen der Familien zu schützen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Stundenreduzierungen auf ein gesetzliches Fundament gestellt werden, das uns benachteiligt. Die fehlende Betreuungsmöglichkeit stellt uns vor massive Probleme. Alleinerziehende haben kaum oder keine Chance, beruflich voranzukommen, wenn die Kitas geschlossen sind. Die Unsicherheit darüber, ob und wann die Kitas öffnen oder schließen, macht es schwer, unseren Alltag zu planen und unseren Verpflichtungen nachzukommen. Unsere Kinder leiden unter dem Mangel an klaren Strukturen und fehlender sozialer Interaktion, die eine Kita bietet. Dies gefährdet nicht nur ihre Entwicklung, sondern auch das soziale Gefüge unserer Gesellschaft. Politiker, wacht endlich auf und handelt jetzt!! Erzieherinnen und Erzieher können ihre eigentliche pädagogische Arbeit nicht mehr ausführen oder nur noch teilweise. Sie gehen an ihre Grenzen und darüber hinaus. Kinder müssen fast täglich mit Änderungen leben, verstehen die Welt manchmal nicht mehr, und irgendwie müssen wir alle diese Situation ausbaden. Es ist höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft diese Herausforderungen ernst nehmen und Lösungen finden, um unsere Kinder und ihre Erzieherinnen und Erzieher angemessen zu unterstützen. Während die Politik in anderen Ländern helfend eingreift, um Probleme anzugehen, fühlen wir uns hier in Deutschland oft allein gelassen. Wir haben mit schwerwiegenden Herausforderungen wie Personalmangel in vielen Berufen, einem akuten Kita-Notstand und das Gehalt kaum zum Leben ausreicht, zu kämpfen. Es ist entmutigend zu sehen, wie die Politik sich kurzfristiger Lösungen bedient, die letztendlich keine nachhaltige Verbesserung bringen. Das Kita-System steht wie ein Kartenhaus kurz vor dem Einsturz, und wir brauchen dringend langfristige Lösungen, um dieses und andere Probleme anzugehen. Es ist wichtig, dass auch in anderen Ländern Hilfe geleistet wird, aber gleichzeitig sollte unser eigenes Land nicht vernachlässigt werden. Die Schubladen sind leer, und wir stehen vor einer ernsten Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese wichtigen Positionen zu finden. Noch alarmierender ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen diesen Beruf nicht mehr ausüben möchten. Die Gründe dafür sind vielfältig, reichen von unzureichender Bezahlung und Arbeitsbelastung bis hin zu mangelnder Anerkennung und Unterstützung. Besorgter Vater und Elternvertreter Alex Liefermann #politik #news #nachrichten #presse
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Alltag in deutschen Kitas - wann nehmen wir uns endlich mal ein Beispiel an anderen europäischen Ländern? Morgentliche Überraschung beim Gang in die Kita: Wie sieht die Personalsituation heute aus? Gibt es Einschränkungen? Muss ein Elternteil heute zur Betreuung zu Hause bleiben? Wie reagiert mein Arbeitgeber? Am Einsatz der Erzieherinnen und Erzieher liegt es in den seltensten Fällen. Aber die Personaldecke ist häufig so gering, dass Ausfälle kaum zu kompensieren sind. Es wird Zeit, dass die Bundes- und Landespolitik hier endlich der Kinderbetreuung eine bedeutendere Rolle zugesteht und unterstützt. Andere Beispiele wie Dänemark, die Niederlande oder auch Frankreich zeigen, dass es anders geht. Man muss das Thema nur einmal ganzheitlich und vor allem von oben angehen. Aus diesen Ländern gibt es genügend gute Beispiele, wie das mittels entsprechender, rechtlicher Regelungen und finanzieller Unterstützung zu leisten ist. Wie seht Ihr das?
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Und plötzlich ist die Kita zu! Heute Morgen bin ich mit meinem Sohn zur Kita gelaufen. Vor der Tür warteten bereits mehrere Eltern mit ihren Kindern – bereits seit 30 Min. stehen sie da und warten auf den Frühdienst, der nicht kommt. Es gibt keine erreichbare Notfallnummer, und der Träger ist noch nicht im Büro. Mit mir warten eine Erzieherin, eine Büroangestellte, eine Ärztin und eine Kita-Leitung – alle kommen über eine Stunde zu spät zur Arbeit. Eine Mutter übergibt uns ihr Krippenkind, da sie nicht länger warten kann. Das Kind ist sichtlich unzufrieden und möchte sich nicht trennen. Die Mutter steht zwischen der Verantwortung für ihr Kind und den Anforderungen ihres Jobs. Sie geht zerfressen von Schuldgefühlen in Richtung Bahn. Nach einer Stunde informiert kommt eine Erzieherin zur Kita. Sie informiert uns dass das halbe Team krank ist und es nur eine Notbetreuung gibt. Die Leitung ist im Urlaub. Eltern sollen ihr Kind nur da lassen, wenn es nicht anders geht. Wir schauen uns an und schnell wird klar, das wir alle die Not haben und unsere Kinder betreut werden müssen. Was bedeutet es für Eltern, wenn die Betreuung ihrer Kinder nicht gewährleistet ist? Was bedeutet es für Arbeitgeber, wenn das eigene Personal ständig ausfällt, weil es keine zuverlässige Kinderbetreuung gibt? Diese Situation wirft wichtige Fragen auf. Eine Situation die immer mehr zum Standard wird als zur Ausnahme. Es ist an der Zeit, Lösungen zu finden und die Rahmenbedingungen für Familien, Arbeitgeber und für die Kitas zu verbessern. Welche Ansätze seht ihr? Welche Verantwortungen haben Eltern aber auch Arbeitgeber? Und worin sollte der Staat die Situation unterstützen? #kita #kitageschlossen #kitastrophe #eltern #familien #verantwortung #Kinder #lösungen
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Ein gesamtgesellschaftliches Problem und ein Teufelskreis. Bei durchschnittlich 30 Krankheitstagen, 30 Urlaubstagen und 2 Regenerationstagen pro Jahr kann sich jeder ausrechnen, wie oft ein Team komplett ist. Teammitglieder die mehrere Tage pro Jahr ein eigenes, krankes Kind Zuhause pflegen, fallen zusätzlich dazu aus. Ein sofortiges Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaft führt zu einem Ausfall von heute auf morgen. Hinzu kommen Fort- und Weiterbildungstage aller Teammitglieder, auf die meist zum Wohle der Gemeinschaft verzichtet wird - auf Kosten der fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. In Bayern gibt es zudem weder Vorbereitungszeiten für pädagogische Fachkräfte, noch freigestellte Leitungen, weshalb sämtliche Aufgaben (Dokumentation, Planung, Entwicklungsgespräche, Eltern- und Infoabende, Teamsitzungen uvm.) parallel zum Dienst am Kind erledigt werden. Unabhängig davon, wie viele Fachkräfte tatsächlich anwesend sind, da diese Tätigkeiten ebenfalls förderrelevant und somit von Priorität sind. On-Boarding, Teambuilding, Mitarbeitergespräche und Konzeptionsentwicklung müssen nebenbei stattfinden, denn zwei Klausurtage und ein Teamtag pro Jahr sind zwar nett, aber nicht annähernd ausreichend. Verantwortlich für die Rahmenbedingungen werden meist die Träger gemacht. In der Realität werden Betreuungsschlüssel, Fachkraftquote - sämtliche Förderrichtlinien - von Ländern bzw. Kommunen festgelegt und diese sehen weder Krankheits- noch Urlaubsvertretung, Freistellung für Vor- und/oder Nachbereitung vor. Die Einarbeitung bzw. Ausbildung von Hilfskräften, Quereinster:innen und Auszubildenden wird auch von Fachkräften geleistet - natürlich nebenbei. Teammitglieder mit ausländischen Studienabschlüssen scheitern an B2 Prüfungen oder stellen fest, dass ihr Studium in Bayern nicht anerkannt wird und sie nur als Hilfskraft arbeiten dürfen - sie kehren dem Beruf oft den Rücken zu, weil sie darauf angewiesen sind, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Fachkräfte berichten immer wieder, dass sie über Wochen oder Monate alleine in Gruppen arbeiten. Diese Menschen sind erschöpft, desillusioniert, traurig und haben Angst, da sie sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst sind. Sie halten aber durch, weil sie sich Kindern und Familien gegenüber verpflichtet fühlen. Dieser Beruf ist nicht nur ein Beruf - eigentlich müsste man in diesem Beruf einen Eid ablegen, ähnlich dem des hippokratischen Eides - alle Entscheidungen zum Wohle der Kinder zu treffen. Wer sonst kann die Kinder im pädagogischen Alltag schützen? Teams reagieren auf Ausfälle, fangen auf, was geht, oft über die Belastungsgrenze hinaus. Reduzierte Öffnungszeiten und Gruppenschließungen sind das allerletzte Mittel, um das Wohl der Kinder, die Einhaltung der Aufsichtspflicht und die Fürsorgepflicht gegenüber der Mitarbeiter:innen zu garantieren und werden dann von den Eltern und der Öffentlichkeit negativ wahrgenommen. Dafür rechtfertigen müssen sich Träger, Leitungen und anwesende Teammitglieder.
Kita-Mitarbeitende sind deutlich häufiger krank als der Durchschnitt aller Berufsgruppen. Insbesondere die Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen liegen über dem Schnitt aller Berufsgruppen. Die Bertelsmann Stiftung und das Fachkräfte-Forum appellieren, die pädagogischen Fachkräfte zu entlasten und die Ausfallzeiten durch Vertretungen aufzufangen. Dafür braucht es nicht nur Geld. Die Vertretungskräfte müssen pädagogisch qualifiziert sein, damit sie im Sinne einer guten frühkindlichen Bildung handeln können. https://lnkd.in/e66uCUUW
Dramatisch hohe Krankheitsausfälle beim Kita-Personal
nifbe.de
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Warum muss erst alles zusammenbrechen, bevor der Kita-Notstand in Deutschland registriert wird? In Deutschland stehen wir vor einer ernsthaften Herausforderung im Bereich der frühkindlichen Bildung und Betreuung. Der Kita-Notstand ist nicht mehr zu übersehen, und dennoch scheint es, als ob die Entscheidungsträger – von der Politik über die Gerichte bis hin zu den Senaten – erst dann handeln, wenn es längst zu spät ist. Warum muss erst alles zusammenbrechen, bevor die gravierenden Probleme registriert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden? Die Situation in den Kitas ist in vielerlei Hinsicht besorgniserregend!! Trotz dieser alarmierenden Situation scheinen die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung oft untätig zu bleiben, bis die Probleme zu einem Punkt eskalieren, an dem sie nicht mehr ignoriert werden können. Die Streiks von Erzieherinnen und Erziehern, die öffentlichen Proteste sowie die immer lauter werdenden Forderungen von uns Eltern reichen nicht aus, um politische Reaktionen zu bewirken; stattdessen werden sie weiterhin ignoriert. Diese reaktive Haltung ist nicht nur frustrierend, sondern auch gefährlich, da sie ein besorgniserregendes Desinteresse an den Bedürfnissen der Erzieher*innen, der Familien und der Zukunft unserer Kinder offenbart. Statt Lösungen zu entwickeln, werden Gerichte bemüht, um rechtliche Fragen zu klären, während die praktischen Probleme in den Kitas weiterhin ungelöst bleiben. Die derzeitige Situation ist nicht mehr tragbar. Der Kita-Notstand betrifft nicht nur uns als betroffene Familien, sondern hat weitreichende Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft. Es ist höchste Zeit, dass die Politik und die Gerichte Verantwortung übernehmen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die frühkindliche Bildung zu stärken und sicherzustellen, dass alle Kinder die bestmögliche Bildung und Förderung erhalten. Mit der Politik,dem Senat und den Gerichten wird es ein langer Weg sein, bis endlich etwas passiert. Es scheint, als müsse erst alles zum Stillstand kommen, bevor Veränderungen eintreten können. Doch selbst dann ist ungewiss, ob tatsächlich etwas geschehen wird. So Kämpfen wir alle weiter. Traurige Realität 😢
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Ein Beispiel für die Nutzung des Budgets für Arbeit, das im Rahmen der Eingliederungshilfe gewährt werden kann. Zum einen bietet es Arbeitgebenden einen Lohnkostenzuschuss von bis zu 75 % ohne zeitliche Begrenzung zum anderen eine Anleitung und Begleitung am Arbeitsplatz als pädagogische Leistung (nicht zu verwechseln mit Arbeitsassistenz). Das Budget für Arbeit funktioniert auch neben Erwerbsminderungsrente. Die geförderten Stellen müssen 12 Stunden in der Woche in Inklusionsbetrieben und 15 Stunden in anderen Unternehmen erreichen. Es braucht nun viel mehr Zutrauen und Lust das auf beiden Seiten ausprobieren zu wollen. Menschen mit Behinderung stoßen leider zu oft noch auf zuviel Skepsis und Ablehnung. Haben Sie als Arbeitgebende vielleicht Tätigkeit, die Sie nicht ausschreiben würden, aber vielleicht der Zuschuss motivieren könnte, es auszuprobieren? #Sozialrecht #SozialrechtinUnternehmen Empfehlenswerter F.A.Z. Beitrag: Menschen mit Beeinträchtigung als Betreuer in der Kita https://lnkd.in/eJe-2Y_Q
Menschen mit Beeinträchtigung als Betreuer in der Kita
faz.net
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📊 30 Tage Krankheitsausfall im Jahr - das ist die Realität für viele Kita-Beschäftigte und was bedeutet das für unsere Kinder? Diese Zahl hat mich als Mutter eines Kita Kindes wirklich nachdenklich gemacht als ich das heute Morgen gelesen habe. Die Krankheitsausfälle beim Kita-Personal sind dramatisch hoch und das hat auch direkte Auswirkungen auf die Betreuung und Bildung unserer Kinder. Besonders beunruhigend finde ich, dass das wenige vorhandene Personal oft gezwungen ist, die Ausfälle zu kompensieren und es immer weniger Vertretungskräfte gibt. Das Positionspapier, das die Stiftung zusammen mit den Erzieher | innen, Leitungskräften und Fachberatenden veröffentlicht hat, zeigt deutlich, dass bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Für uns Eltern ist es wichtig zu wissen, das unsere Kinder in guten Händen sind - doch das geht nur, wenn auch die Erzieher | innen gesund und motiviert bleiben und wir gemeinsam für eine bessere Zukunft unserer Kinder und derjenigen, die sie täglich betreuen, kämpfen. #Bildung #Kita #Bildungspolitik
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Das erlebe ich in #Supervision und #Coaching im frühkindlichen Bereich auch immer wieder und immer öfter: häufige und/oder längere Ausfallzeiten von Fachkräften und damit verbunden eine #Überlastung des übrigen Teams. Selbst, wenn Vertretungskräfte zur Verfügung stehen, helfen diese nicht immer und nicht bei allen anfallenden Aufgaben. Denn Arbeit in #Kindertagesstätten ist immer #Beziehungsarbeit und Tätigkeiten wie Einschlafbegleitung, Körperpflege oder Trösten können nicht von irgendeiner Fachkraft, die zufällig an dem Tag mal da ist, übernommen werden. Ebensowenig kann diese Vertretungskraft Elterngespräche führen, Beobachtungen und Dokumentationen übernehmen und Elternabende vorbereiten. Das heißt, sie entlastet das Stammpersonal nur punktuell. Zudem sind sie oft nicht in Dienstbesprechungen anwesend und bekommen viele Absprachen gar nicht mit. 👉🏻 Vertretungskräfte sind ein Tropfen auf den heißen Stein, aber keine nachhaltige Lösung des Problems! Manchmal verschärfen sie die Situation in den Kitas sogar noch, wenn das Stammpersonal nur noch mit Erläuterungen und dem Delegieren von Aufgaben beschäftigt ist. Da liegt gerade so vieles schief im Kita-Bereich, dass es mich manchmal wirklich gruselt! Ich weiß, es lassen sich keine neuen Fachkräfte backen und irgendwo muss man anfangen. Wenn ich jedoch erlebe, wie viel sich Druck in manchen Teams angestaut hat und wie wenig Perspektive und Hoffnung die pädagogischen Fachkräfte haben, dass sich noch etwas zum Positiven wendet, dann es ist einfach nur erschreckend 😧
Kita-Mitarbeitende sind deutlich häufiger krank als der Durchschnitt aller Berufsgruppen. Insbesondere die Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen liegen über dem Schnitt aller Berufsgruppen. Die Bertelsmann Stiftung und das Fachkräfte-Forum appellieren, die pädagogischen Fachkräfte zu entlasten und die Ausfallzeiten durch Vertretungen aufzufangen. Dafür braucht es nicht nur Geld. Die Vertretungskräfte müssen pädagogisch qualifiziert sein, damit sie im Sinne einer guten frühkindlichen Bildung handeln können. https://lnkd.in/e66uCUUW
Dramatisch hohe Krankheitsausfälle beim Kita-Personal
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