Kurze Gedanken und eine klare Leseempfehlung zu Steffen Mau: Ungleich vereint - Warum der Osten anders bleibt. (Erschienen Juni 2024) Nachdem ich den ZEITpodcast „PolitikTeil“ mit dem Soziologen Steffen Mau gehört hatte, habe ich mir direkt sein neuestes Buch „Ungleich vereint“ gekauft. Ich möchte euch dringend empfehlen: Lest dieses Buch. Lest es bitte bald… Mau liefert mit seinem neuesten Buch ein ganz klare, ruhige und für mich gut nachvollziehbare Analyse der Entwicklungen im Osten und auch im Westen unseres Landes. Es gibt von seiner Seite keinerlei Schuldzuweisungen, sondern er erläutert die gesellschaftspolitische Lage in unserem Land. Für mich war sehr interessant, wie er die Situation der Parteien im Osten beschreibt und wie er auch klar macht, daß „der Osten“ keinesfalls Demokratie-unfähiger ist, als „der Westen“. Wichtig ist dabei aber die Rolle der Parteien, deren Bedeutung im Osten mit der im Westen nicht vergleichbar ist. Vor allem vor dem Hintergrund der bevorstehenden Landtagswahlen im Osten und dem Erstarken des BSW neben der jetzt schon starken AfD sind Maus Ausführungen interessant. Mau erklärt, warum es die Parteien so schwer haben, die Menschen im Osten in ihrer Gesamtheit zu erreichen - das Misstrauen der Menschen in den östlichen Bundesländern in Parteien ist nach den Erfahrungen mit der SED und den Blockparteien immer noch sehr groß. Wenn wir uns die Demokratie in unserem Land bewahren wollen - und dies gilt aktuell vor allem für den Osten, dann brauchen wir Parteien, die sich erfolgreich um das Vertrauen der Menschen, der Wählerschaft, bemühen. Hier gilt es jetzt mit voller Kraft zu handeln. Es ist keine Zeit zu verlieren. Der braune Mob, der gestern durch Bautzen zog, zeigt, wie bedrohlich die Situation schon ist. Es braucht ganz klares Handeln, es braucht ganz klare Grenzen und ein engagiertes und auch gemeinschaftliches Vorgehen aller wehrhaften Demokratinnen und Demokraten. Wie immer ist die kommunale Ebene die ERSTE EBENE des Staates - hier, vor Ort, vor Ort in den Kommunen, wird sich die Zukunft unseres Landes entscheiden. Auch die Demokratie muss ganz nahe bei den Menschen sein - Demokratie muss für jeden erfahrbar sein. Wir dürfen die Zukunft nicht den Populisten der extremistischen Parteien überlassen - ihre einfachen Parolen, ihre vermeintlichen „Lösungen“, müssen wir aktiv bekämpfen und tagtäglich zeigen, warum es überall demokratischen Strukturen braucht, damit wir eine sichere Zukunft für uns und unser Land garantieren können. Politik muss immer zuerst menschlich sein - dann bleibt sie auch für alle Menschen erfahrbar und genießt Vertrauen. Mau beschließt sein Buch mit diesen beiden Sätzen: „Fürwahr: Die Demokratie steht unter Druck, aber wir haben die Möglichkeiten, sie zu verteidigen und zu sichern, noch lange nicht ausgeschöpft. Und zwar werde in Ost- noch in Westdeutschland.“ Wir wehrhaften Demokraten sind gefordert. JETZT.
Ich würde mir das Buch sehr gern bei dir ausleihen! 👍🏻
Ich habe das Buch über die letzten Wochen gelesen und kann die Leseempfehlung nur ausdrücklich unterstreichen. Nuanciert, auf den Punkt. Genauso empfehlenswert wie bereits das erste, ausführlichere Werk Maus zum Thema Transformationsgesellschaft Ostdeutschland #LuettenKlein!
Unterstreiche die unbedingte leseempfehlung
Danke für den Tipp. Ich hatte es auch schon in der Hand…
Interessant…..
Analyse und Interesse sind sicherlich der erste Schritt, aber in Anbetracht der sich abzeichnenden Mehrheitsverhältnisse brauchen wir konkrete nächste Handlungsmöglichkeiten, die sich nicht auf Außenbetrachtung oder Überheblichkeit beschränken dürfen. Hat da jemand gute Ideen?