🌍 Aktuelle Entwicklung zur CSRD im politischen Spannungsfeld 🌍
Die designierte EU-Finanzmarktkommissarin Maria Luís Albuquerque hat angekündigt, die Nachhaltigkeitspflichten für Unternehmen zu „straffen“. Doch was bedeutet das konkret?
Sollte sie ernannt werden, steht Albuquerque vor der Herausforderung, die komplexen regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Viele Parlamentarier und nationale Regierungen fordern derzeit Erleichterungen.
Albuquerque plant, „unnötige Belastungen“ abzubauen, um vor allem kleine und mittelständische Unternehmen zu entlasten. Der Fokus wird hierbei sicherlich auch auf der CSRD und den ESRS liegen. Hier sind meine Gedanken dazu:
1️⃣ Neue Regularien: Ich erwarte, dass die noch nicht finalisierten Vorschriften zunehmend auf Widerstand stoßen. Albuquerque selbst betont, dass es aktuell ein Fehler wäre, zusätzliche Anforderungen einzuführen. Das könnte insbesondere die aktuellen Entwicklungen der ESRS-Sektorenstandards und ggf. sogar das bereits verschobene XBRL-Tagging betreffen. Auch die geplante Ausweitung auf eine ausgeweitete Prüfung (reasonable assurance) könnte eine mögliche Stellschraube sein, die man zurückdreht.
2️⃣ Optimierung bestehender Regularien: Eine Anpassung der ESRS ist wichtig. Es gibt zu viele unklare Anforderungen und zu viel Interpretationsspielraum, der dringend adressiert werden muss. Allerdings wäre es bedauerlich, wenn wichtige Anforderungen gestrichen oder beispielsweise zu freiwilligen Vorgaben verwässert werden. Viele Unternehmen haben bereits den Weg zur CSRD-Berichterstattung eingeschlagen und nicht jede Änderung würde jetzt noch einer realen Vereinfachung gleichkommen. Da Albuquerque betont hat, dass ihre „Straffung“ nicht im Widerspruch zum Green Deal stehen soll, halte ich eine drastische Verschlankung der ESRS für unwahrscheinlich.
Das Wichtigste zum Schluss: Es wäre ein Fehler von Unternehmen die CSRD-Bemühungen jetzt zu pausieren oder zu bremsen! Zu spekulieren, dass es eine radikale Wende geben wird und die Nachhaltigkeitsberichterstattung verworfen wird, wäre ein höchst riskantes Unterfangen. Zumal es auch diverse Stakeholder gibt, die Nachhaltigkeitsinformationen einfordern – ungeachtet der regulatorischen Rahmenwerke.
Hier findet ihr einen Artikel, der Albuquerque's Äußerungen ausführlich zusammenfasst: https://lnkd.in/eC8_BbpX
