Beitrag von Peter Menke

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PR für lebendiges Grün und Freiraum

Ich lese in der Süddeutsche Zeitung vom Wochenende (2./3.11.2024) das Interview von Andreas Remien mit der Leiterin der Berliner Regenwasseragentur, Dr. Darla Nickel. Der Beitrag unter der Überschrift "Die gewappnete Stadt" spannt den Bogen von den aktuellen Überschwemmungskatastrophen im Osten Spaniens und im Süden Frankreichs zu der grundlegenden, konkreten Aufgabe an Städte und Gemeinden, sich auf die Folgen des Klimawandels einzustellen. Leider steht der Beitrag noch hinter einer Bezahlschranke ... aber ich habe unten statt dessen den bereits im April 2021 veröffentlichten Beitrag des gleichen Autors zum Thema Schotterwüsten verlinkt ... der Schwerpunkt ist zwar ein anderer, aber die Thematik ist m.E. mehr als verwandt: Mir jedenfalls stellt sich die Frage, wie weit Kommunen gehen dürfen - um nicht zu sagen, müssen - um auf eigenen Flächen und auch auf den Flächen privater Hauseigentümer notwendige Anpassungen umzusetzen und zu fördern. Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, so Darla Nickel, bedeutet dass so viel Regen wie möglich dort versickern oder gespeichert werden soll, wo er fällt. Also: "Dächer und Fassaden begrünen, Zisternen bauen, Mulden anlegen, künstliche Gewässer schaffen." Den Gegenreden, die von hohen Kosten sprechen, wirft Darla Nickel entgegen, dass "... die Standorte enorm an Aufenthaltsqualität gewinnen. Es gibt einen starken Wunsch in der Bürgerschaft, dass Flächen begrünt werden. Wir beobachten ja auch den Trend, dass in den Städten immer mehr gegärtnert wird." Und weiter (das schließt nochmal den Kreis zu den Schotterwüsten): "Das Allerwichtigste auch bei Einfamilienhäusern ist daher das Entsiegeln von Flächen."

Schottergärten sollen verboten werden - dabei sind sie es jetzt schon.

Schottergärten sollen verboten werden - dabei sind sie es jetzt schon.

sueddeutsche.de

Karla K.

Denkmalpflege & Gartenkultur - mit Sachverstand und Leidenschaft (Dipl.-Ing. Architektur)

1 Monat

In diesem Zusammenhang sind bei Einfamilienhaussiedlungen noch weitere Kriterien zu berücksichtigen. Sie beanspruchen insgesamt sehr viel, zuviel Fläche. Zu dem kommt noch ein erhöhteter Flächenbedarf an Infrastruktur (Straßen) hinzu. Die Grundstücke sind insgesamt sehr klein. Dachbegrünung wäre zum Zeil eine Lösung, kollidiert aber mit Photovoltaik. Es sollte vielleicht nicht am Ideal der klassischen Einfamimienhaussiedlung festgehalten werden, sondern sondern gute Siedlungsstrukturen entwickelt werden, die verdichteter sind, aber nicht die typischen eher abschreckenden Investorenmodelle darstellen, die nur Masse und wenig Wohn-, Umwelt- und Klimaqualität bieten. Verdichtete Siedlungen sollten endlich attraktiver werden, also nicht nur technische, sondern auch gestalterische Ansprüche erfüllen. (Ausnahmen bestätigen die Regel).

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