Der Dammbruch
Die #Fußballbundesliga hat die mögliche Aufnahme eines Investors erneut abgebrochen. Art und Weise, die zu dieser Entscheidung geführt haben, verdeutlichen die Unvereinbarkeit von unterschiedlichen Club-Interessen und die daraus resultierende Handlungsunfähigkeit des Ligaverbands.
Die #Bundesliga ist an einem Punkt angekommen, an dem Vereine, die die Stimmenmehrheit bei den Bundesligisten halten, in Entscheidungen und Einschätzungen ihrer Kapitalgesellschaften rein regieren und Mehrheitsbeschlüsse nicht mehr akzeptieren. Im Gegenteil: Werden Entscheidungen getroffen, die einigen Vereinen nicht nutzen oder deren Fans nicht gefallen, wird mit allen Mitteln opponiert.
Natürlich bieten geheime Abstimmungen und undurchsichtiges Verhalten wie von Martin Kind dankbare Angriffspunkte, um Fehler bei Abstimmungen zu finden. Es ist jedoch auch festzustellen, dass Mehrheiten über 50 Prozent grundsätzlich sehr eindeutig sind. Aber als die ersten Gegenstimmen aufkamen, sprachen viele Vereinsvertreter schnell "der Kurve" nach. Das ist unsolidarisch und unprofessionell. Hätten alle Vereinsvertreter, die für den #Investorenprozess gestimmt haben, sich besser erklärt, wäre es nicht zu diesem Dammbruch gekommen.
Der Ligaverband läuft jetzt große Gefahr, dass er nicht mehr uneingeschränkt als verlässlicher Partner wahrgenommen wird. Medien, Sponsoren und Dienstleister können nicht mehr darauf vertrauen, dass Beschlüsse oder Verträge in der #DFL eingehalten werden. Eine unliebsame Anstoßzeit? Ein nicht gewollter Sponsor? Ein schlecht befundener Vermarktungsvertrag? Kapuzen auf, Tennisbälle raus und ein Rückzieher von allen Seiten.
Dabei ist erstaunlich, wie viel Verständnis die Ultras in dieser Angelegenheit erhalten. Medien- und Vereinsvertreter loben eine friedliche, kreative Gruppe. Sie hätten das "reine Spiel" gerettet, das "wir alle so lieben". Es steht dieser Fan-Gruppe zu, wie jedem anderen auch, Kritik an Entscheidungen und Vorgängen zu äußern. Doch dieselbe Gruppe (mindestens Teile von ihr) maskiert sich vorzugsweise, wirft Feuerwerkskörper und verwüstet gerne mal Städte. Es darf daher bezweifelt werden, ob ausgerechnet diese Gruppierung sich als oberste Instanz für Gespräche qualifiziert, um über Kapitalaufnahmen abzustimmen.
Ein Schatten liegt ab jetzt über der Liga. Es sei denn, die #Clubs nehmen diesen Vorfall endlich zum Anlass, sich ehrlich zu machen und nehmen zukunftsweisende Veränderungen vor. Es ist offensichtlich, dass die 36 Clubs so weit auseinander liegen, dass es weder sinnvoll noch realistisch ist, sie weiterhin zu vereinen. Zumindest dann nicht, wenn genügend Clubs noch daran interessiert sind, den deutschen #Profifußball an internationalen Benchmarks zu orientieren. Eine derartige Unzuverlässigkeit und mangelnde Professionalität, wie sie jetzt gezeigt wurde, darf nicht weiterhin das Verständnis eines Ligaverbands prägen, der sich selbst als eine führende Profisportliga der Welt betrachtet.
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