Beitrag von Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust

Nach fast eineinhalb Jahren neues Betreuungsrecht, ein kleines Zwischenfazit: Das neue Betreuungsrecht zielt darauf ab, die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu stärken und ihnen mehr Kontrolle über ihr eigenes Leben zu geben. Dies erfordert nicht nur rechtliche Anpassungen, sondern auch ein Umdenken in der Gesellschaft und bei den beteiligten Akteuren. Die Inklusion im Betreuungsrecht ist ein fortlaufender Prozess, der Engagement und Zusammenarbeit erfordert. Für die Betreuten bietet das neue Betreuungsrecht die Möglichkeit, aktiver an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und ihre Lebensplanung selbstbestimmt zu gestalten. Dies kann jedoch auch Unsicherheiten und Ängste hervorrufen, insbesondere wenn die Betreuten bisher eine eher passive Rolle eingenommen haben. Hier ist es wichtig, sie durch gezielte Unterstützungsangebote und Beratung zu begleiten. Für Betreuer bedeutet dies eine Veränderung ihrer Rolle. Sie müssen lernen, ihre Betreuten stärker einzubeziehen und deren Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Dies erfordert eine empathische und unterstützende Haltung sowie die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Ansätze zu integrieren. Es bedeutet auch, dass alle Abläufe mit der Brille des neuen Betreuungsrechts noch einmal überprüft, angepasst und oft auch komplett neu aufgestellt werden müssen. Widerstand gehört dabei natürlich zum Change Prozess dazu und ist Ressource für wichtige Informationen. Was habt ihr schon aus den Widerständen lernen können? #Inklusion #Behindertenrechtskonvention #Betreuungsrecht #Selbstbestimmung #Teilhabe #Empowerment #Rechtsreform #Change #ChangeManagement 

📢 In unserem "Berliner Appell" haben wir die dringendsten Forderungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen sowie ihren Familien gebündelt. ❗ Heute im Fokus: Beratung & Begleitung Eltern von Kindern mit hohem Versorgungsbedarf sind oft überfordert durch unübersichtliche Vorschriften und bürokratische Hürden. Viele wissen nicht, dass es für verschiedene Anliegen unterschiedliche Ansprechpartner gibt. Wir fordern: ➡️ Fest verankerte Lotsen: Sie sollen Familien nach der Diagnosestellung ganzheitlich und familienorientiert durch das System führen. Sprachmittler sollen bei Bedarf kulturelle Unterschiede berücksichtigen. ➡️ Finanzielle Absicherung erfolgreicher Lotsenmodelle: Bestehende Modelle sollen in die Regelversorgung überführt und bekannter gemacht werden. ➡️ Überregionales Inklusions- und Versorgungsnetzwerk: Ein moderiertes Netzwerk, das Akteure einer Region vernetzt und die Qualität der Versorgung sowie die Teilhabe sichert. ➡️ Spezifische, niedrigschwellige Beratung: Informationen zu Versorgungsstrukturen und psychosoziale Unterstützung für Eltern. Die EUTB ist ein guter Ansatz, der aber spezialisierte Stellen für verschiedene Lebensphasen braucht. ➡️ Beratung für junge Menschen mit Behinderung: Peer-Beratung von jungen Menschen mit Behinderung für andere junge Menschen. Wir setzen uns dafür ein, dass Familien die Unterstützung bekommen, die sie wirklich brauchen! #BerlinerAppell #Inklusion #ChronischeKrankheiten #Behinderung #Familienunterstützung #Lotsen #EUTB #Selbsthilfe #Teilhabe #Kinder #Jugendliche #JungeErwachsene

Gedanken von Rose zu Kosten und Wirkung (März 2024) 3/3 Ich möchte die Angebotsgestaltenden der Kinder- und Jugendhilfe dazu aufrufen sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen: - Was ist professionelle Kinder- und Jugendhilfe, was zeichnet der Impakt für die Betroffenen aus? - Wie soll eine Kindheit / Jugend in der Kinder- und Jugendhilfe sein? - Welchen Anspruch an ein Zuhause soll die Kinder und Jugendhilfe haben? - Sie das Angebot ausreichend, wenn minimale Ziele erreicht werden? Wo landen Careleaver:innen nach Austritt? Und wie lange will das System einfach hinnehmen, wenn Wohnverhältnisse in der Phase Leaving Care nach Austritt noch zu oft prekär sind? Keine Wohnmöglichkeit, keine Begleitung, zu oft ist das normal. Obdachlosigkeit ist keine Seltenheit. Zu guter Letzt möchte ich betonen, dass viele Institutionen sich mit diesen Fragen intensiv auseinandersetzen und individuelle Lösungen für ihre Jugendlichen finden, was sehr erfreulich ist. Doch dort wo die Kinder- und Jugendhilfe einer Massenabfertigung gleicht, dort geschehen tagtäglich Verletzungen der Kinderrechte. Für was will sich die Schweiz in 10, 20 Jahren entschuldigen müssen? Wenn Sie jetzt Entscheidungsträger:in sind, Möglichkeiten haben, auf die Angebotsgestaltung Einfluss zu nehmen, dann bitten wir Sie, unsere Perspektive mit ein zu beziehen und Careleaver:innen, wenn gewünscht, so lange zu begleiten, bis eine eigene Wohnung bezogen werden kann #careleaversupport #careleaversmatter #careleaverstatus #Ausserfamiliäraufwachsen #Fremdplatzierungen #Pflegefamilien #Pflegekind #Pflegekinder #Heimkind #Heimkinder #Kinderheim #Heim #heimleben #careleaverin #careleaver #leavingcare #mehralscareleaver #careexperienced #careexperiencedpeople #experteauserfahrung #careleaverwirsindviele #selbstvertretungistkeinhobby #wirentwickelndiekinderundjugendhilfe

Der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen hat ein neues Gutachten zum Thema „Leitideen und Rechtsrahmen für eine familiengerechte Arbeitswelt“ verfasst. Das Gutachten befasst sich mit den Herausforderungen, vor denen Arbeitnehmende mit familiären Sorgepflichten und erwerbswirtschaftlicher Tätigkeit stehen. Es liefert konkrete Vorschläge, um eine zukunftsfähige und familiengerechte Arbeitswelt zu gestalten. Das vollständige Gutachten ist hier zu finden: https://lnkd.in/eT_SuU7c #Familie #Arbeitswelt #Vereinbarkeit #Gutachten

Die Selbsthilfe NRW spricht sich klar gegen die aktuelle LVR-Resolution aus. Diese Resolution könnte die bisherigen Errungenschaften in der Inklusion von Menschen mit Behinderung gefährden, indem sie den Weg zu einem Fürsorgesystem öffnet, das die Betroffenen in Abhängigkeit von staatlichen Systemen bringt. Stattdessen fordern wir eine Fortführung der Bemühungen für eine echte, selbstbestimmte Teilhabe und die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG). Unser Ziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu stärken und nicht rückgängig zu machen. Die vollständige Positionierung können Sie auf unserer Webseite lesen: https://lnkd.in/dEF6rCEK #Inklusion #Teilhabe #Selbstbestimmung #LebenshilfeNRW #SozialeGerechtigkeit

📢Care-Arbeit in Zeiten von neuen Rollenbildern Für mehr Gleichstellung braucht es einen gerechten Zugang zur Erwerbsarbeit und eine bessere wirtschaftliche wie gesellschaftliche Anerkennung von unbezahlter «Care-Arbeit», wozu unter anderem die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Familienangehörigen gehört. Entsprechend braucht es moderne Rahmenbedingungen, Eigenverantwortung und ein Familienleben, in dem die Partner auf Augenhöhe ihre Rollen leben und entwickeln. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, erfährst du hier: 👉https://ow.ly/RhBi50SvVm1 #Care #Work #Gleichstellung

Am Freitag, den 14. Juni 2024 startet die #Europameisterschaft in Deutschland. Wer sich vorab noch informieren möchte, findet in unserem Magazin viele nützliche Informationen. Das Magazin erscheint als Beilage der Lebenshilfe-Zeitung und ist in Leichter Sprache verfasst. Der Link zum kostenlosen Magazin steht in den Kommentaren. #Lebenshilfe #Teilhabe #Inklusion

Sollte man die Bezeichnung „Menschen mit geistiger Behinderung“ noch verwenden? Was sagen die so bezeichneten Menschen selbst dazu? Was sagen Fachleute? Was denkt ihr? Wir haben erste Stimmen dazu eingefangen. Und wir werden weiter darüber diskutieren. Zum Beispiel im Rahmen unserer Regionalkonferenzen. Mehr über die Hintergründe der Bezeichnung „Behinderung“ und über den Diskussionsprozess kann man unter diesem Link auf unserer Webseite nachlesen: https://lnkd.in/eVMQr23t #Lebenshilfe #teilhabe #Inklusion

📊 Was sagt die aktuelle Jugendhilfe-Statistik zum Thema #hilfezurerziehung? 2022 kam jedes 2. Kind oder Jugendlicher, welches Inobut genommen wurde, aus einem alleinerziehenden Elternhaus, jedes 5. aus einem Elternhaus mit einer neuen Partnerschaft und ebenso jedes 5. von zusammenlebenden Eltern. 👩👧 Dies verdeutlicht, dass Alleinerziehende eine erhöhte Last tragen, da sie nicht nur alleine die finanzielle Versorgung, sondern auch die alleinige erzieherische Verantwortung schultern müssen. Zudem befinden sie sich häufig in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, was durch den hohen Anteil von 75 % der Alleinerziehenden-Familien, die Transferleistungen beziehen, unterstrichen wird. Eine gezielte Unterstützung kann dazu beitragen, die Erziehungskompetenzen zu stärken, finanzielle Belastungen zu mindern und somit das Risiko einer Fremdunterbringung zu reduzieren. Letztendlich geht es darum, Alleinerziehende in die Lage zu versetzen, ihren Kindern ein stabiles und förderndes Umfeld zu bieten, was nicht nur den betroffenen Familien, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommt. ℹ Wissenswertes und Informationen rund um Themen der Vollzeitpflege und Adoption gibt es auf unserer Internetseite, zu finden in unseren Profillinks. Dort erhalten Sie auch den Link zu den Destatis Quellen. #pfad #pfadbv #weilallekinderunserezukunftsind #jugendlife #statistik

Nicht nur in der Kita! Fachliche Ausgrenzung führt auch zu systemischer Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung*en. Fehlende Optionen zur Anerkennung von vermeintlichen Nichtfachkräften ist ein Problem und gleichzeitig eine Riesenchance! Am 24.02.2009 hat unser Land die UN-Behindertenrechtskonvetion ratifiziert! Vieles hat sich getan und viele Veränderungen sind auf einem guten Weg. Aber: Wer unterstützt die Menschen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zukünftig? Der Fachkräftemangel steigt in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen rasant. Warum gibt es immer noch nicht die Option, Mitarbeiter*innen mit 2-jähriger fachlicher Ausbildung und mindestens 10-x-jähriger Berufserfahrung in den Stand einer von der WTG -Behörde anerkannten Fachkraft zu holen? Ein Beispiel: Die oftmals (sogenannte) 160 Stunden-Schulung zur Befähigung einer Fachkraft (nur in der Kita und auch nur in NRW anerkannt) im Ausnahmefall ist a)völlig überlaufen (das zeigt nochmals die Notwendigkeit an Fachkräften) und b) überflüssig, wenn ein*e Mitarbeiter*in schon so lange in einer Einrichtung tätig ist, dass sie nur noch für die Urkunde ihre Zeit in der Schulung absitzt. Außerdem befähigt diese Qualifizierung nur für den Einsatz in Kindertagesstätten. In Wohngruppen der Kinder-und Jugendhilfe, sowie der Eingliederungshilfe zeigt sich aber längst ein ähnlich dramatisches Bild. Die Heilerziehungspflegehelfer*innen (bspw.) führen oft exakt die gleichen Tätigkeiten aus wie ihre 3-jährig ausgebildeten Kolleg*innen. Eine Chance auf Fachkraftstatus durch jahrelange Erfahrung + 160 Stunden-Qualifizierung gibt es hier gar nicht! Auch hier wächst die Flucht aus dem sozialen Sektor. Und mir kann keiner erzählen, dass das in Verbindung mit dem bereits 2009 von Deutschland ratifizierten Bundesteilhabegesetz und der Umsetzung zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen noch lange funktionieren kann. Es braucht eine Möglichkeit für Träger und Einrichtungen der Hilfen für Menschen mit Behinderungen, Menschen mit entsprechender Befähigung in den Stand einer Fachkraft zu heben und auch so zu bezahlen. So verhindern wir eine Multiplikation des Fachkräftemangels! DER SPIEGEL ver.di Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Landschaftsverband Rheinland (LVR) Lisa Paus