„Der kündigt schon nicht.“
Ein Gedanke, der anscheinend noch in vielen Unternehmen vorherrscht.
Vertrag unterschrieben, Mitarbeiter*in angelernt, Arbeit wird erledigt, sogar jahrelang – optimal.
Dass Angestellte ein Unternehmen auch wieder verlassen können, wird nicht bedacht.
Selbst dann nicht, wenn eine transparent kommunizierte Forderung ignoriert wird.
So erging es dem Mitarbeiter eines ehemaligen Kunden.
Eine andere Firma machte ihm ein Angebot mit deutlich höherem Gehalt.
Eigentlich wollte er seinen Arbeitgeber nicht verlassen. Also erzählte er seiner Führungskraft von dem Angebot und fragte nach einer Gehaltserhöhung.
Nicht im Sinne einer Erpressung à la “Gebt mir mehr Geld oder ich bin weg”, sondern mit der ehrlich gemeinten Aussage, bleiben zu wollen.
Anstatt eine Lösung zu finden, wurde die Forderung nicht weiter beachtet.
Auch mehrfaches Nachhaken wurde ignoriert, monatelang.
Also kündigte er doch.
Und erst dann schrillten die Alarmglocken beim Unternehmen.
Dann boten sie ihm plötzlich mehr Gehalt.
Nur war es da schon zu spät. Er hat den Arbeitgeber trotzdem verlassen, weil er nicht ernst genommen wurde.
Als Recruiter war es anschließend meine Aufgabe, Ersatz zu finden. Möglichst schnell natürlich, schließlich war das ein sehr wichtiger Mitarbeiter.
Aber lasst mich Euch eins sagen:
Recruiting bringt gar nichts, wenn die Mitarbeiterbindung so verhauen wird. Dann verlierst Du ständig Personal, das Du dann nachbesetzen musst.
Mitarbeitende wollen nicht für selbstverständlich gehalten werden.
Hört ihnen zu, nehmt ihre Wünsche wahr, ignoriert ihre Anliegen nicht einfach. Auch wenn ihre Wünsche nicht oder nur teilweise erfüllt werden können. Redet wenigstens mit ihnen.
Dabei geht’s nicht nur um Gehaltserhöhungen.
Es geht darum, Wertschätzung zu zeigen.
Hast Du ähnliches erlebt?