Beitrag von Sybille Klek

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Transforming for the Future – Designer, Product Manager, Expert Change Manager, Advanced Leadership Specialist, Visionary Kita Co-Founder and dedicated Mother Empowering #HappyKidsHappyFuture.

Frage an die #PädagogINNEN in meinem Netzwerk zum sog. „Offenburger Modell“ für Kitas Der Fachkräftemangel macht vielerorts Ganztagsbetreuung unmöglich.  Die Stadt Offenburg hat für 3- bis 6-Jährige das "Offenburger Modell" entwickelt, und das wird jetzt von anderen Städten nachgemacht. So funktioniert das Offenburger Modell an einem konkreten Beispiel: 7:30-13:30 Uhr  Normale Kita-Zeit mit Fachkräften, top Pädagogik, und qualitativ hochwertiger Betreuung.  Das bedeutet bessere Bildungs- und Erziehungsqualität durch stabile Beziehungen, einen guten Fachkräfte-Kind-Schlüssel und ausreichend Zeit für individuelle Arbeit mit den Kindern. 13:30 Uhr Fachkräfte gehen nach Hause. Jetzt kommt das neue Team der Spielzeitbetreuer (ohne Päd. Ausbildung) vom Malteser Hilfsdienst und übernimmt für zwei Stunden die Aufsicht. 13:30-15:30 Uhr  Spiel- und Betreuungszeit z.B mit den Maltesern Hilfsdienst, die keine Fachkräfte sein müssen, aber persönlich und fachlich geeignet sind. Sie nennen sich Spielzeitbetreuer. Das Positive aus meiner Sicht: - Eltern können sich auf verlässliche Betreuungszeiten verlassen.  - Erzieher*innen können sich wieder auf wertvolle pädagogische Arbeit konzentrieren und haben bessere Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren. Herausforderungen aus meiner Sicht: - Kaum Vernetzung zwischen beiden Teams.  - Kinder müssen sich auf zwei unterschiedliche Situationen einstellen.  - Kinder im Alter von 3-4 Jahren brauchen andere Betreuung als 5-6-Jährige. - Wie wird der Kinderschutz gewährleistet?  - Bindungsorientierung kann schwierig sein.  - Eltern haben unterschiedliche Ansprechpartner weil 2 Träger verantwortlich sind. Ich bin skeptisch, ob das die Lösung ist. Was denkt ihr, liebe Pädagogen?  Könntet ihr euch mit diesem Konzept wohlfühlen?  Wie wirkt sich das auf die Kinder aus? Ist es euch als Eltern egal wie die Kinder betreut werden, Hauptsache es wird betreut? Teilt gern eure Sicht in den Kommentaren, ich bin gespannt was ihr sagt 🤩 ⬇️ #Kindergarten  #Erziehung  #Betreuung  #Bildung  #FamilieundBeruf  #Pädagogik

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Sybille Klek

Transforming for the Future – Designer, Product Manager, Expert Change Manager, Advanced Leadership Specialist, Visionary Kita Co-Founder and dedicated Mother Empowering #HappyKidsHappyFuture.

4 Monate

Michael Pauli Benjamin Staudinger Hier ein paar externe Meinungen zum Thema Offenburger Modell

Maria Klitz

neurodivergente Erzieherin / den Wert des Menschen inkludieren / Fachkraft für Integrationspädagogik

4 Monate

Wer bitte denkt bei diesem Modell an die Kinder? - an deren Kinderrechte? - An deren Bildung? - An die Bindung? - An das Vertrauen? - An deren Stress? - An Integrationskinder? - an den Datenschutz? - an deren Sicherheit? - an deren Schutz? Wer bitte denkt bei diesem Modell an die Erzieher? - an die Wertschätzung? - an die Leidenschaft? - An die Vollzeitstellen? - An das Auffangen der Kinder am nächsten Tag? - An die Bindung? - An das Vertrauen? - An die Beziehung? - An die Elternarbeit? - an die Ausbildung? Was ist diese überhaupt noch wert? Wer bitte denkt bei diesem Modell an die Eltern? - an die Elternarbeit? - an die Informationsweitergabe? - an das Vertrauen? - an die Beziehung? - an die Kommunikation? - an die Wertschätzung? - an deren Sorgen / Ängste? Kindergärten sind KEINE Aufbewahrungsstätten unserer Kinder, sondern Bildungsorte, die auf Grundlage des Vertrauens der Eltern, der Eingewöhnung der Kinder und der jahrelangen Ausbildung und Leidenschaft der Erzieher das Fundament und die Zukunft unseres Landes sichern!

Christina Rybak

Pädagogische Fachberaterin bei Märkisches Sozial- und Bildungswerk e.V.

4 Monate

Hmmm, was erstmal nach einer praktikablen Übergangslösung klingt, hat bei längerem Darübernachdenken, viele kritische Punkte, viele wurden hier bereits benannt siehe Maria Klitz. Vor allem aber finde ich, dass es kein gutes Signal an unsere Politik ist, wenn immer wieder irgendwelche Lösungen vom System erfunden werden. Hier muss einfach durch Politik Wertigkeit in das frühkindliche Bildungssystem und angrenzende Systeme (Kinder- und Jugendhilfe, Pflege etc.) gebracht werden. Und das fängt bei einer vernünftigen finanziellen Ausstattung für die Systeme an, entlastet die noch vorhandenen Fachkräfte durch eine Entbürokratisierung und der Supergau wäre ein einheitliches System für alle - und nicht 16 verschiedene. Gleiche Bildungschancen für alle- egal in welchem Bundesland. Das scheint zu funktionieren, andere Länder leben es vor, z.B. Schweden

Interessantes Modell, gerade nochmal ausführlich durchgelesen. Aber sicherlich aus der Not geboren. In der Arbeit mit Kindern geht es unter Anderem in erster Linie auch um Beziehungsarbeit mit Kindern und deren Familien. Um so mehr Menschen in einer Einrichtung arbeiten, desto mehr Kooperation und Austausch ist notwendig. Werden die Zeiten, die nicht mit den Kindern verbracht werden hierfür genutzt? Und Kinder brauchen verlässliche und kontinuierliche Bezugspersonen. Ich denke da besonders an die jungen Kinder, aber auch an die vielen Kinder, die unsere Sprache nicht sprechen, Flucht und Krieg erlebt haben und an die vielen Kinder mit Beeinträchtigung. Auch bei uns in den Bremer Kitas werden die Gruppen nachmittags zusammengefasst und die Kinder müssen mit anderen Kindern, die sie teilweise kennen, da die Kitagruppen geöffnet sind und Angebote gruppenuebergreifend stattfinden. Damit sind einige Kinder schon sehr überfordert, nach einem langen Kitatag und es ist aus meiner Sicht schon wichtig, dass auch der Nachmittag von Fachkräften gestaltet wird, da dieser besonderen Herausforderungen mit sich bringt. Nichts gegen die Unterstützung dieser Menschen, aber dennoch brauchen wir auch Fachkräfte am Nachmittag

Kerstin Bethan

Innenarchitektin & Unternehmensberaterin für KMU | Wir machen Dein Büro fit für morgen und für übermorgen 🚀 mehr Recruiting-Erfolg und nachhaltige Mitarbeiterbindung #newwork

4 Monate

Ich muss es auch erst einmal in meinem Kopf hin- und herbewegen, Sybille. Für mich klingt es nach einer erstmal praktikablen Interimslösung, solange noch keine andere Lösung angeboten werden kann. Mittel- und langfristig führt meines Erachtens kein Weg dran vorbei, Erzieher*innen aus dem Ausland (Stichwort Namibia, es gibt viele junge Afrikanerinnen, die sich bestens vorbereitet haben und quasi auf gepackten Koffern sitzen) zu rekrutieren. Die deutsche Bürokratie und heillos überlastete Behörden sind nicht gerade Beschleuniger in dieser so wichtigen Angelegenheit.

Heinrich Wood

Kindheitspädagoge B.A. Bildungswissenschaften M.A. - FernUniversität Hagen

4 Monate

Das Konzept ist nicht sinnvoll denn es eignet sich nicht, um eine ganzheitliche und fachgerechte Förderung der kindlichen Bildung und Entwicklung zu ermöglichen. Auch wenn es anscheinlich die Fachkräfte entlassen mag, bezweifle ich dass das Wohl der Kinder bei diesem Konzept im Vordergrund steht. Es braucht keine „Spielzeitbetreuer“, es braucht professionelles Pädagogisches Personal, welchem die Kinder sich den ganzen Tag anvertrauen können

Ich bin zwar keine Pädagogin, finde aber, dass es da so eine interne Kommunikationsübergabe stattfinden sollte. Entweder verbal oder schriftlich. Denn was ist zum Beispiel, wenn ein Kind morgens massiv geärgert wurde und die zweite Erziehergruppe davon nichts weiß. Wer geht dann weiterhin auf das Kind ein? Mag vielleicht für uns Erwachsene lächerlich klingen. Für die Kids kann es ein Drama sein.

Manuel Wohlrab

Referent Kindertagesstätten des BRK in Ober- und Mittelfranken

4 Monate

Kein Modell das für mich lebbar wäre; allerdings die Kernidee einfach abzulegen finde ich genauso fahrlässig wie die Idee an sich Uns muss doch klar sein, dass es auf bestehendem Weg nicht weitergeht und weitergehen kann. Das spricht nicht für eine getrennte aber eine harmonisch vernetzte Lösung, bei der professionell ausgebildete Kollegen durch Hilfskräfte, Ehrenämtler etc. ergänzt werden um eine Entlastung zu generieren, Vorbereitung und Anleitung zu gewährleisten und Verschnaufpausen zu ermöglichen. Das beinhaltet aber auch ein feines faires Lohnsystem bei dem jeder gewertschätzt wird in der Rolle, die ihm gegeben ist. Nicht einfach abschmettern, sondern aus Ideen patchworkend das beste entnehmend und endlich unsere alten verstaubten Strukturen auf den Müll schmeißen, um sinnvolle Verbesserungen zu schaffen. Zwei Teams Lösung absolut nein, aber multiprofessionelle Teams in stabiler Zusammenstellung, ja bitte

Katharina Odebrecht

Bildung ist die Antwort.

4 Monate

Zwei Teams sind natürlich Murks. Beziehung, Absprachen, Bildungsprozesse und und und brauchen einen verlässlichen Tagesablauf mit einer überschaubaren, nicht dauernd wechselnden Zahl an Bezugspersonen. Ganz praktisch frage ich mich, warum die Fachkräfte nur 25h/ Woche arbeiten!? Die Fachkräfte durch andere Berufsgruppen im Tagesablauf zu unterstützen ist allerdings sehr sinnvoll!

Benedict Linz

Abteilungsleiter Familie und Soziales Stadt Taunusstein

4 Monate

Für mich ein interessantes Konzept um kurzfristige personelle Engpässe abzupuffern. In Hessen wäre es aber aufgrund der gesetzlichen Grundlage nicht möglich, dies über einen längeren Zeitraum anzubieten. Auf der Basis des Umfangs der wöchentlichen Betreuungszeit und der Regelmäßigkeit, müsste man von einer betriebserlaubnispflichtigen Einrichtung ausgehen. Und diese Betriebserlaubnis würde man ohne pädagogische Fachkräfte nicht erhalten.

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