Beitrag von Annekatrin Michler Speaker I Expertin für Veränderungsprozesse

Frage an die #PädagogINNEN in meinem Netzwerk zum sog. „Offenburger Modell“ für Kitas Der Fachkräftemangel macht vielerorts Ganztagsbetreuung unmöglich.  Die Stadt Offenburg hat für 3- bis 6-Jährige das "Offenburger Modell" entwickelt, und das wird jetzt von anderen Städten nachgemacht. So funktioniert das Offenburger Modell an einem konkreten Beispiel: 7:30-13:30 Uhr  Normale Kita-Zeit mit Fachkräften, top Pädagogik, und qualitativ hochwertiger Betreuung.  Das bedeutet bessere Bildungs- und Erziehungsqualität durch stabile Beziehungen, einen guten Fachkräfte-Kind-Schlüssel und ausreichend Zeit für individuelle Arbeit mit den Kindern. 13:30 Uhr Fachkräfte gehen nach Hause. Jetzt kommt das neue Team der Spielzeitbetreuer (ohne Päd. Ausbildung) vom Malteser Hilfsdienst und übernimmt für zwei Stunden die Aufsicht. 13:30-15:30 Uhr  Spiel- und Betreuungszeit z.B mit den Maltesern Hilfsdienst, die keine Fachkräfte sein müssen, aber persönlich und fachlich geeignet sind. Sie nennen sich Spielzeitbetreuer. Das Positive aus meiner Sicht: - Eltern können sich auf verlässliche Betreuungszeiten verlassen.  - Erzieher*innen können sich wieder auf wertvolle pädagogische Arbeit konzentrieren und haben bessere Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren. Herausforderungen aus meiner Sicht: - Kaum Vernetzung zwischen beiden Teams.  - Kinder müssen sich auf zwei unterschiedliche Situationen einstellen.  - Kinder im Alter von 3-4 Jahren brauchen andere Betreuung als 5-6-Jährige. - Wie wird der Kinderschutz gewährleistet?  - Bindungsorientierung kann schwierig sein.  - Eltern haben unterschiedliche Ansprechpartner weil 2 Träger verantwortlich sind. Ich bin skeptisch, ob das die Lösung ist. Was denkt ihr, liebe Pädagogen?  Könntet ihr euch mit diesem Konzept wohlfühlen?  Wie wirkt sich das auf die Kinder aus? Ist es euch als Eltern egal wie die Kinder betreut werden, Hauptsache es wird betreut? Teilt gern eure Sicht in den Kommentaren, ich bin gespannt was ihr sagt 🤩 ⬇️ #Kindergarten  #Erziehung  #Betreuung  #Bildung  #FamilieundBeruf  #Pädagogik

Der Deutsche Kitaverband begrüßt den Gesetzentwurf zum Dritten Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und Teilhabe in der Kindertagesbetreuung #KiQTG und betont die zentrale Bedeutung der Kita-Qualität für die frühkindliche Bildung und die Entwicklung der Kinder. Wir unterstützen die Fokussierung auf wesentliche Handlungsfelder, weisen jedoch auf die Notwendigkeit hin, auch Themen wie #Kinderschutz und #Familienarbeit weiter zu fördern. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sehen wir großes Potenzial in multiprofessionellen Teams und betonen daher die Bedeutung eines geeigneten Personalschlüssels. Die individuelle (Weiter-)Qualifizierung des Kita-Personals bleibt essentiell und sollte stärker in den Handlungsfeldern abgebildet werden. Die systematische und fachliche Evaluierung der Arbeit in den Kitas sollte selbstverständlich sein. Eine regelmäßige externe Evaluierung kann Stärken identifizieren, Schwachstellen beheben und die Prozessqualität sichern. Der Deutsche Kitaverband fordert daher, dass die Bundesländer verpflichtet werden, interne und externe Evaluationen als Qualitätsentwicklungsinstrumente einzusetzen. Eine gesicherte finanzielle Grundlage ist notwendig, um die angestrebten Qualitätsziele zu erreichen. Bund und Länder sollten klare Zusagen zur finanziellen Unterstützung der Kitas und ihrer Träger auch über 2026 hinaus machen. https://lnkd.in/eYudHuyE #Kita #KitaQualität #JedesKindzählt #FrühkindlicheBildung

𝗜𝗵𝗿 𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝘂𝗿 𝗽𝗲𝗶𝗻𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗯𝗲𝘀𝗰𝗵ä𝗺𝗲𝗻𝗱. 𝗪𝗲𝗴𝗹𝗮𝘂𝗳𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗯𝗹𝗼𝗰𝗸𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗶𝘀𝘁 𝗸𝗲𝗶𝗻 𝘃𝗼𝗿𝗯𝗶𝗹𝗱𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝘀 𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘇𝗲𝗶𝗴𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝗿𝗲𝗰𝗸𝗲𝗻𝗱𝗲𝘀 𝗠𝗮ß 𝗮𝗻 𝗩𝗲𝗿𝗮𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁𝘂𝗻𝗴𝘀𝗹𝗼𝘀𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁. 𝗙𝗿𝗮𝗴𝗲𝗻 𝗯𝗹𝗲𝗶𝗯𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗯𝗲𝗮𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁𝗲𝘁: Frau Paul, wie lange wollen Sie noch schweigen,weglaufen und die Augen vor dem Kita-Notstand verschließen, während die Probleme immer größer und drängender werden? Wie erklären Sie Ihr bisheriges Schweigen und Ihre Untätigkeit angesichts der wachsenden Herausforderungen im Kita-Bereich? Frau Paul, die Probleme werden nicht weniger, sondern größer. Was sind Ihre konkreten Pläne, um den wachsenden Kita-Notstand in den Griff zu bekommen, anstatt nur auf Zeit zu spielen? Frau Paul wie lange wollen Sie uns noch hinhalten und belügen? Wie rechtfertigen Sie die vielen Versprechungen, die bisher nicht eingehalten wurden, und wie wollen Sie sicherstellen, dass zukünftige Versprechen realitisch und verbindlich sind? Frau Paul, ihre Haltung ist eine Enttäuschung. Ihre Haltung in Bezug auf den Kita-Notstand emfinde ich als passiv und enttäuschend? Welche Maßnahmen planen Sie, um das Vertrauen von uns Betroffenen zurückzugewinnen? Frau Paul, wie erklären sie sich dass trotz der wiederholten Versprechen, die frühkindliche Bildung zu stärken, die finanzielle Ausstattung der Kitas weiterhin unzureichend bleibt? Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um sicherzustellen, dass alle Kitas in NRW die notwendige finanzielle Unterstützung erhalten oder haben sie keine konkreten Maßnahmen? Wann handeln Sie endlich? Angesichts der Dringlichkeit des Problems:Warum gibt es keine sofortigen Maßnahmen zur Behebung des Personalmangels und der Ressourcenknappheit in den Kitas? In NRW fehlen Tausende Erzieherinnen und Erzieher. Was konkret tun Sie, um den Fachkräftemangel in den Kitas kurzfristig zu beheben, und welche langfristigen Strategien haben Sie, um den Beruf attraktiver zu machen? Wie wollen Sie die Qualität der Betreuung in den Kitas gewährleisten, wenn die Betreuungsquote pro Erzieher und Erzieherinnen so hoch bleibt? Welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um die Qualität nicht nur auf dem Papier sondern auch endlich mal in der Praxis sicherzustellen? Wir als Eltern fühlen uns durch die unsichere Betreuungssituation allein gelassen. Wie wollen Sie sicherstellen, das wir Eltern in NRW sich auf eine verlässliche und qualitativ hochwertige Betreuung verlassen können? Der Zugang zu frühkindlicher Bildung ist oft abhängig vom Wohnort und Einkommen der Eltern. Was tun Sie, um die Bildungsgerechtigkeit in NRW zu fördern und sicherzustellen dass alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft die gleichen Chancen erhalten? Die Belastungen im Kita-Bereich hat sich weiter verschärft. Welche Lehren haben Sie aus den letzten Jahren gezogen,und wie wollen sie das Kita-System in Zukunft krisenfest machen?

Jede Meinung zählt In der educcare Kita die Zaunkönige in Stuttgart werden nicht nur Mitarbeitende und Eltern jährlich zur Qualität der Kita befragt, sondern auch die Kinder. Seit 2017 laden die Erzieher*innen die Kinder ein, den Fragebogen mit ihnen auszufüllen. Neben ihrer Meinung (z. B. gehst du gerne in die Kita?) können Kinder auch Wünsche (z. B. eine längere Rutsche) und Verbesserungsvorschläge (z. B. veränderte Regeln) äußern. In diesem Jahr haben fast 90% der Kinder an der Befragung teilgenommen. Für die Kita-Kinder gibt es 12, für die Krippenkinder 4 Fragen. Dank Gefühls-Piktogrammen und Bildern der Funktionsräume können auch schon die Krippenkinder mitmachen. So kann jedes Kind in der Kita gehört werden und seine Wünsche und Bedürfnisse äußern. Die Kinder erleben, dass ihre Meinung zählt und wertgeschätzt wird.   Die Auswertung wird anschließend gut sichtbar für alle aufgehängt. Das bietet Stoff für angeregte Gespräche – der Kinder untereinander, mit den Erzieherinnen oder den Eltern.   Das Kita-Team schaut sich in der Teamsitzung die Ergebnisse genau an und bespricht, welche Maßnahmen sie daraus ableiten wollen. Sie entwickeln auch anhand der Wünsche und Ideen neue Impulse für die Kinder und steigern so beständig die Qualität ihrer pädagogischen Arbeit. Einer dieser Impulse aus einer vergangenen Befragung führte zu mehr Verantwortung und Selbstbestimmung der Kinder: Sie können seitdem einen „Gartenführerschein“ machen und nach erfolgreichem Abschluss eigenverantwortlich im Außengelände spielen.   #Partizipation #früheBildung #Kita #Erzieher #Qualität

2024 findet in vielen Kitas notgedrungen nur noch Betreuung statt und – keine Bildung. Zudem werden häufig auch noch die Öffnungszeiten reduziert oder ganze Kita-Gruppen geschlossen. Das Problem trifft uns alle: Die Kinder erfahren nicht die Bildung und Aufmerksamkeit, die sie verdienen, Mitarbeitende stehen kurz vor (oder im) Burnout und Eltern können sich nicht auf Öffnungszeiten verlassen. Unternehmen und KollegInnen leiden darunter, dass Eltern möglicherweise nicht so arbeiten können, wie sie gerne möchten. Aber jetzt können wir etwas ändern: Anstatt zu resignieren und die Lage hinzunehmen, unterstützen wir von Praxis-Kita die dringend notwendige und deutschlandweite Petition “Jedes Kind zählt”. 💚 Die Kampagne wird getragen von Mitarbeitenden aus den Kitas, Eltern, FachberaterInnen, Kita-TrägerInnen und Elternvertretungen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass die Politik endlich die Bedingungen für alle Kitas und Kinder in Deutschland verbessert. Das Ziel: Ein adäquates Qualitätsentwicklungsgesetz mit starken bundesweiten Standards. 💪🏻 Dieses muss mindestens folgendes enthalten: Einen sinnvollen Personalschlüssel. Mehr Profilstellen in Kitas. Stärkere Praxis- und Fachberatung. Nichts weniger als das haben Kinder wie ErzieherInnen verdient! Du fragst dich wahrscheinlich: 🧐 “Wie kann ich die Petition unterstützen?” 1️⃣ Hilf uns bis zum 09. Juli mit deiner Unterschrift: https://buff.ly/3VJaNSl 2️⃣ Sammle in deiner Kita, im Freundeskreis oder in deiner Familie Unterschriften. 3️⃣ Hilf uns, noch mehr Menschen zu erreichen. Teile unsere Beiträge oder die von @jedeskindzählt auf Social Media. #kindergarten #kita #erzieherin #erzieher #kitaalltag #kitaleitung #erzieherleben #kindergartenalltag #kitateam #praxiskita #kindergärtnerin #kitahelden #kitaqualität #bildungsqualität

🚨 Stress und Erschöpfung schon bei Kita-Kindern – ein Weckruf!   Erschöpfte Erzieher:innen, gestresste Eltern, Vereinbarkeitsprobleme, frühkindliche Bildung die zu kurz kommt. Diese Schlagzeilen der letzten Monate kennen wir. Jetzt richten sich rund 300 Forschenden und Fachleute in einem offenen Brief an die Bundesregierung, darunter auch als Mit-Initatorin die Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie, Prof. Dr. Rahel Dreyer. Auch die ZEIT berichtet darüber in einem Artikel: https://lnkd.in/dB6DJGBS 🛑 Denn wir haben eine neue Stufe erreicht: Wissenschaftler:innen, darunter namhafte Entwicklungspsycholog:innen, Kindheitspädagog;innen und Bildungsforscher:innen warnen vor den Folgen des Kita-Notstands für Kinder!  Denn das ist Normalität in vielen Kitas: zu wenig Personal, zu große Gruppen und einfach zu wenig Zeit! Die reale Fachkraft-Kind-Relation entspricht kaum den wissenschaftlichen Empfehlungen, bei denen ein Erzieher:in sich um drei Kinder kümmert. Dabei gehen manche Kinder einfach unter. Denn was Kinder brauchen, sind stabile Bezugspersonen und verlässliche Strukturen.   📈 In ihren Untersuchungen haben die Wissenschaftler:innen festgestellt, dass das Stresslevel bei vielen Kindern steigt. Einige zeigen Symptome von Erschöpfung und Unwohlsein. Bei einigen äußert sich das auch mit unsicherem und auffälligem Verhalten. Rahel Dreyer: "In dem Alter sind Kinder besonders vulnerabel, weil sie Stress nicht richtig verarbeiten können. Sie lernen ja erst noch, sich selbst zu regulieren." ❗ Es ist nicht so, dass wir´s nicht wüssten, was los ist... Wir bei sira Kinderbetreuung gGmbH versuchen mit ganz kleinen, eingruppigen Standorten und der Umsetzung von Notfallplänen von Anfang an dem Problem beizukommen, dass zu viele Kinder auf eine Betreuungsperson kommen. Das bedeutet aber auch, dass tageweise Betreuung ausfallen muss, weil wir keine Finanzierung für eine stabile und ausreichende Personal/Springer-Abdeckung haben.  Laut meiner Einschätzung gibt es zwei Möglichkeiten: Die Eltern bezahlen richtig viel Gebühren oder die öffentliche Hand gibt mehr Steuergelder für die Kinderbetreuung aus. Beide sind im Moment nicht bereit oder in der Lage Entsprechendes zu leisten. 🚨 Das Kitasystem hat sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert, man weiß schon gar nicht mehr, wie man noch Alarm schlagen soll! Aber vielleicht ist das nun ein Weckruf? Der offene Brief von Rahel Dreyer und ihren Kolleg:innen endet mit diesem Satz: "Deutschland wird nicht nur an Wohlstand, sondern auch an Zusammenhalt verlieren, wenn wir nicht alle Kinder so fördern, dass sie einen guten Platz in der Gesellschaft bekommen."  Am Ende betrifft´s uns also alle. Fast erstaunlich, wie es den Entscheidungsträger:innen immer noch gelingt, das Thema auszublenden. #kitakrise #kitasamlimit #kitaqualität #kinderbetreuung  

🤔 Kitas 2. Klasse? - Es gibt sie also doch! ❗️Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat vor wenigen Monaten eine umfassende Studie mit dem Titel „Kitas 2. Klasse?" veröffentlicht, die sich mit den Herausforderungen und Ungleichheiten in deutschen Kindertageseinrichtungen auseinandersetzt. ☝🏽Daniela Menzel und Andy Schieler beleuchten insbesondere die schwierige Situation von Kitas, die einen hohen Anteil an Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien betreuen. 😳Vieles kann ich aus Erfahrung bestätigen. Zwei wichtige Erkenntnisse möchte ich hervorheben: ➡️ Segregation in Kitas 🫨: Die Studie zeigt, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien oft in denselben Einrichtungen konzentriert sind, was zu einer Segregation führt. Diese Kitas haben häufig größere Gruppen und weniger Ressourcen im Vergleich zu anderen Kindertagsstätten. ➡️ Personalmangel und Überbelastung 🫨: Kitas, die viele sozial benachteiligte Kinder betreuen, kämpfen oft mit Personalmangel und einer hohen Fluktuation bei den Erzieherinnen und Erziehern. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung des vorhandenen Personals und beeinträchtigt die Betreuungsqualität. ☝🏽 Die Studie betont die Notwendigkeit struktureller Reformen, um die Chancengleichheit in der frühkindlichen Bildung zu verbessern. Empfohlen werden unter anderem: ➡️ Erhöhung der finanziellen Unterstützung: Um den Kitas ausreichende Ressourcen zur Verfügung zu stellen. ➡️ Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Um Personalmangel zu bekämpfen und die Attraktivität des Erzieherberufs zu erhöhen. ➡️ Gezielte Förderung: Zusätzliche Angebote für benachteiligte Kinder, um deren Bildungs- und Entwicklungschancen zu erhöhen. ❗️Diese Ergebnisse machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht! #kita #kindertagesstätte #chancengleichheit

Der Kita-Notstand in Deutschland ist ein Problem, das nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch Eltern, Erzieher*innen und die Gesellschaft als Ganzes betrifft. Die Ursachen sind vielfältig, doch ein zentraler Punkt ist die Qualität der Betreuungsangebote, die in vielen Einrichtungen nicht mehr den Ansprüchen genügt. 1. Qualität der Fachkräfte Ein zentrales Problem ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Viele Kitas müssen aufgrund des akuten Personalmangels auf unqualifizierte Kräfte zurückgreifen, was erhebliche Folgen für die pädagogische Arbeit hat. Erzieher*innen, die nicht ausreichend ausgebildet sind oder über wenig Erfahrung verfügen, können oft nicht die notwendige Betreuung und Förderung bieten, die Kinder in der frühen Entwicklungsphase benötigen. Dies führt nicht nur zu einer Unterversorgung im pädagogischen Bereich, sondern auch zu einem Anstieg von Verhaltensauffälligkeiten unter den Kindern. 2. Infrastrukturelle Defizite Ein weiteres Element, das die Qualität der Kitas negativ beeinflusst, sind die oft veralteten räumlichen Gegebenheiten. Viele Kitas sind überbelegt, verfügen nur über begrenzte Räumlichkeiten und bieten nicht die notwendige Ausstattung, um ein anregendes Umfeld für Kinder zu schaffen. Ein ansprechendes und funktionales Raumkonzept ist jedoch für das Lernen und die Entwicklung von Kindern entscheidend. Hier wäre ein umfassendes Investitionsprogramm erforderlich, um die Infrastruktur auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben. 3. Überlastung der Mitarbeitenden Die Qualität der Betreuung wird zudem durch die Überlastung der Erzieher*innen beeinträchtigt. Hohe Arbeitsbelastung aufgrund von Personalmangel und bürokratischen Anforderungen führt zu Stress und Erschöpfung. In vielen Fällen bleibt den Fachkräften nur wenig Zeit für individuelle Betreuung und Förderung der Kinder. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität der pädagogischen Arbeit, sondern auch auf die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden, die in einem solch herausfordernden Umfeld oft an ihre Grenzen stoßen. Der Kita-Notstand in Deutschland ist eine vielschichtige Herausforderung, die nicht nur durch eine Zunahme der Geburtenzahlen bedingt ist, sondern vor allem durch eine mangelnde Qualität der Betreuungsangebote. Um den hohen Ansprüchen an frühkindliche Bildung gerecht zu werden, bedarf es nicht nur einer Verdopplung der Anstrengungen zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte, sondern auch einer grundlegenden Überarbeitung der infrastrukturellen und sozialen Rahmenbedingungen. Nur so kann es gelingen, die Kitas zu einem Ort zu machen, an dem Kinder in einem sicheren, anregenden und liebevollen Umfeld aufwachsen und lernen können.

Anhörung zur Kita-Qualität im Bundestag Heute ging es im Familienausschuss im Kreise von Expert:innen um den Gesetzentwurf zum 3. KiQuTG. Unsere Vorsitzende Weegmann Waltraud war als Sachverständige für den Deutschen Kitaverband vor Ort. Sie hob hervor: „Die Qualität in unseren Kitas prägt nicht nur die frühkindliche Bildung, sondern die Zukunft unserer Kinder und damit der gesamten Gesellschaft. Jedes Kind hat ein Recht auf die bestmögliche Bildung, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Der vorliegende Gesetzentwurf enthält zwar positive Ansätze, erfüllt jedoch nicht die Erwartungen der Kita-Träger. Ein umfassendes Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweit verbindlichen Maßnahmen fehlt weiterhin.“ Frau Weegmann ging besonders auf folgende Punkte ein: - Qualität des Personals trotz Fachkräftemangels: #MultiprofessionelleTeams sind eine vielversprechende Lösung, um den Fachkräftemangel abzufedern und die Vielfalt der Kompetenzen in den Kitas zu erhöhen. Dafür ist eine gezielte Qualifizierung des Personals auf allen Ebenen unerlässlich. - #Funktionsstellen zur Entlastung der Pädagogen: Einrichtungsübergreifende Funktionsstellen helfen, administrative Aufgaben zu optimieren und entlasten die pädagogische Arbeit. So bleibt mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Kinder. - #Trägersteuerung und #Evaluation: Um die Qualität in den Kitas dauerhaft sicherzustellen, sind eine professionelle Steuerung der Träger sowie regelmäßige, systematische Evaluationen unverzichtbar. Nur so können Schwächen erkannt und gezielte Verbesserungen umgesetzt werden. - #Beitragsfreiheit: Die finanzielle Entlastung von Familien ist wichtig, doch die Qualität der Betreuung muss immer Priorität haben. Denn nur eine erstklassige Betreuung bringt den Kindern den größten Nutzen. Zudem kritisierte sie, dass Maßnahmen zum #Kinderschutz oder der #Familienarbeit im Gesetzentwurf nicht mehr vorkommen. Diese Maßnahmen sind im KiQuTG allerdings der einzige Bereich, der den Fokus direkt auf das Kind legt. Diese Themen vollständig von der Qualitätsentwicklung auszuklammern, könnte langfristig zu einer Vernachlässigung dieses wichtigen Teils der ganzheitlichen Kita-Arbeit führen. Frau Weegmann schloss mit dem Appell, dass langfristige finanzielle Zusagen von Bund und Ländern notwendig sind, um die Kita-Qualität zu sichern und unseren Kindern die bestmögliche Bildung und Betreuung zu bieten. https://lnkd.in/dVc42DtP #KitaQualität #KiQuTG #FrühkindlicheBildung #Kita

"Am besten du beantragst einen Betreuungsplatz direkt dann, wenn du mit dem Gedanken spielst, schwanger zu werden!" Wusstet ihr, dass in Deutschland derzeit 306.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige fehlen? Sprich jedes siebte Kind hat keinen Betreuungsplatz. (1) Und das, obwohl alle Kinder über drei Jahren seit 1996 einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz bis zur Einschulung haben. Dieser Anspruch wurde stufenweise ausgedehnt, so dass im SGB VIII seit dem 1.8.2013 Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf frühe institutionelle Förderung haben.(2) Doch selbst wenn sich der Platzausbau weiter beschleunigt, reicht das Angebot bei weitem nicht aus, um Bedarf - und gesetzlich verbrieften Anspruch - zu decken. Und wo Fachkräftemangel herrscht können Kinder nur unter Inkaufnahme eines schlechteren Fachkraft-Kind-Schlüssels betreut werden. Das führt zu Stress und auf lange Sicht zu zunehmenden krankheitsbedingten Ausfällen. Ein circulus vitiosus. Doch damit nicht genug: Nachweislich erhalten von Armut betroffene Kinder seltener einen Kitaplatz (3). Katastrophal, da gerade Kinder, die aufgrund ihrer Lebenssituation benachteiligt sind, dringend frühe Anregung und Förderung benötigen. Doch was tun? Eine Kommune in Niedersachsen macht es vor und zeigt Lösungen auf, die knappe Ressource Betreuungsplätze auch unter Berücksichtigung sozialer Kriterien mittels eines Punktesystems gerecht zu verteilen (4). Dieses Vorgehen wird seit 2021 praktiziert, von der Bevölkerung gut angenommen und hat sich bewährt. Besonders bemerkenswert: die Chancen für einen gelungenen Schulstart gleichen sich an. Solche Modelle sollten Schule machen. Denn von der vielfach beschworenen Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse kann zur Zeit definitiv keine Rede sein. Folgende Ziele sollten dringend umgesetzt werden: ➡️Ausbau von Kitaplätzen und Kindertagespflege ➡️Optimierung des Fachkraft-Kind-Schlüssels ➡️Unterstützung von ErzieherINNEN in ihrer wichtigen Arbeit ➡️Wertschätzung und angemessene Bezahlung von ErzieherINNEN ➡️aus Beispielen guter Praxis lernen Denn nur so erreichen wir langfristig eine Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte. #kindergarten #KiTa #Betreuung #Tagesmutter #Kindergartenplatz #bezreuungsplatz #rechte #Fachkräftemangel #Erzieher #Erzieher #Rechtsanspruch #drrieth