12 Tipps für Weihnachten ohne Stress
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12 Tipps für Weihnachten ohne Stress

12 Tipps - Weihnachten ohne Stress, Angst oder Einsamkeit zu überstehen

Text: (c) Reiner Müller – Angstfreier leben

Weihnachten ist leider nicht nur das Fest der Liebe, Freude und Entspannung. Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit verbunden mit Ängsten, Belastungen, Stress oder Einsamkeit. Statt zur Ruhe zu kommen, die dunkle Jahreszeit zu genießen, sich mehr zu erholen und zu schlafen, machen einige Menschen das Gegenteil. Sie drehen so richtig auf, um alles für das Weihnachtsfest zu organisieren, damit alles perfekt ist am Heiligabend und den beiden Feiertagen. Oft reichen die 24 Stunden am Tag nicht für die Vorbereitungen.

Dabei vergehen in unseren Breiten vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang weniger als acht Stunden. Die Sonne scheint nicht immer, der Himmel ist bewölkt und die Sonnenscheindauer gering. In Berlin waren es im November nur insgesamt 65 Stunden. Das sind 2 Stunden und 10 Minuten Sonne im Durchschnitt pro Tag.

Kein Wunder, dass es uns mitunter in der Seele nicht so gut geht. Unser Körper produziert zu viel Melatonin. Auch am Tag ist der Melatoninspiegel erhöht. Eine Folge davon können Schlafstörungen, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit sowie Melancholie bis hin zur Winterdepression sein. Eine Möglichkeit, um wieder in eine bessere Stimmung zu kommen, sind Spaziergänge an der frischen Luft um bei Tageslicht die Bildung von Melatonin zu hemmen. Weiterhin sind Lichttherapien mit einer Tageslichtlampe, der Besuch eines Sonnenstudios oder vitaminreiche Kost geeignet, um die Stimmung zu verbessern. 

Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende. Das heißt, dies ist der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres. Die gute Nachricht ist, danach werden die Tage wieder länger und die Nächte wieder kürzer. Es ist kein Zufall, dass Weihnachten und die Wintersonnenwende so dicht beieinander liegen.

Die ursprüngliche Bedeutung von Weihnachten ist die Geburt Jesu Christi. Ein Kind, das die Mutter Maria nicht vom Ehemann Josef, sondern vom Heiligen Geist empfangen hat.

Nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland bezeichnet sich dem christlichen Glauben zugehörig. Die Mehrheit der Christen sind keine praktizierenden Christen. Dies sind Menschen, die nicht mehr als einmal pro Jahr an einem Gottesdienst teilnehmen. Kennt also die Mehrheit der deutschen Bürger noch die ursprüngliche Bedeutung von Weihnachten?

Zu Weihnachten steigt nach einer Studie von schwedischen Wissenschaftlern das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Am Heiligabend ist die Gefahr am größten, mit leicht sinkender Tendenz zum 1. und 2. Weihnachtsfeiertag.

Soweit muss es nicht kommen. Die psychische oder körperliche Belastung kann zu Weihnachten verringert werden. Wenn in den vergangenen Jahren die Belastung hoch war, so muss es in diesem Jahr nicht wieder so werden. Was kannst Du dagegen und für Dich tun? Wie ist es möglich größere Belastungen zu vermeiden?

Weihnachten im Kreise der Familie

Für manche Menschen ist Weihnachten mit der Familie der blanke Horror. Dies gibt es bei Menschen, die Gastgeber sind und solchen, die Gast bei ihrer Familie sind. Weihnachten ist für viele Menschen mit Stress und Konflikten verbunden. Der Erwartungsdruck ist hoch.

Obwohl mit Weihnachten eine Zeit der Besinnlichkeit, Fröhlichkeit und Entspannung verbunden wird, kommt es nicht selten zu Streit, Verbitterung und Enttäuschung in der Zeit vor dem Jahreswechsel. Der Stress beginnt schon in der Vorweihnachtszeit: Geschenke besorgen, die Wohnung aufräumen und dekorieren, den Festtagsbraten organisieren sind Aufgaben, die herausfordernd sein können. Dabei liegt viel am inneren Anspruch, den wir an uns haben und an dem Bild, das wir von den anderen haben. Welche Erwartungen projizieren wir in unsere Familie, in die Menschen, die uns zu Weihnachten besuchen? Was ist unser Anspruch an uns selbst? Dies ist oft die größte Herausforderung und zugleich die, die wir am einfachsten ändern können.

Als Gastgeber/in

Wenn Du Gastgeber oder Gastgeberin bist, möchtest Du sicher alles perfekt machen. Die Wohnung soll blitzen und glänzen. Es soll eine tolle Weihnachtsdekoration geben. Der Weihnachtsbraten soll allen schmecken. Die Gans oder Ente soll gar, knusprig und braun gebrannt auf den Tisch kommen. Die Klöße dürfen auf keinen Fall grau geworden sein. Der Wein soll munden, überhaupt sollen alle zufrieden und glücklich sein. Mitunter gelingt dies sogar. Der oder die Einzige, die nicht entspannt ist, ist die Gastgeberin oder der Gastgeber. Ihr /ihm fällt ein, dass auf den Bilderrahmen noch Staub liegt und der Weihnachtsbaum keine Glasspitze hat, da sie vielleicht beim Aufbau kaputt gegangen ist und so schnell keine neue zu besorgen war. Wem es nicht auffällt, sind die Gäste. Was wäre, wenn es ihnen auffallen würde? 

Als Gastgeberin stehst Du stundenlang in der Küche, möchtest es allen recht machen. Dein Ziel ist es, dass sich alle wohlfühlen. Dabei achtest Du nicht auf Dich selber und ärgerst Dich, dass Dir niemand hilft.

Was sind Deine inneren Bilder und Sorgen, die Du Dir machst? Was ist Dein Bild von Dir selbst, wie Du sein solltest? Und welcher Wunsch steckt hinter Deinen Ansprüchen? Werde Dir über Deine eigentlichen Bedürfnisse bewusst und dann kannst Du einfacher loslassen. Du kannst schauen, wie Du Deine tieferen inneren Bedürfnisse auch auf andere Weise befriedigen kannst.

Als Gast

Du kommst als Gast zu Deinen Eltern. Du bleibst immer der kleine Junge oder das kleine Mädchen. Du besuchst Deine Geschwister und ihr seid sofort in den alten Rollen, obwohl ihr Euch längere Zeit nicht gesehen habt. Alte Rivalitäten brechen wieder auf. Ihr könnt gar nichts dagegen tun. Wirklich nicht?

Mit der Zeit vor dem Jahreswechsel werden übergroße romantische Erwartungen verbunden. Wenn es nicht so kommt, ist die Enttäuschung groß.

Schon längere Zeit vor Weihnachten beginnt die Hektik und Unruhe. Geschenke besorgen, Karten schreiben, Weihnachtsbaum organisieren und schmücken, Geschenke verpacken und viele andere Aufgaben sind zu erledigen. Und alles muss man alleine machen. Wirklich? Muss ich es selber machen und muss ich es überhaupt machen?

Die Vorweihnachtszeit ist eher keine Zeit der Entspannung. Nicht selten führen wir uns im Dezember gestresst und in Zeitnot, weil noch soviel vor dem Jahresende zu erledigen ist. Stress und Überforderung führen zu gereizten Nerven, so dass kleine Auslöser als Funken am Pulverfass genügen. Und dies kann dann passieren, wenn es eigentlich am schönsten sein soll: unter dem Weihnachtsbaum.

Zu Weihnachten tun wir Dinge, die uns nicht guttun. So laden wir Familienangehörige ein, die uns nerven, mit denen wir immer wieder schnell in Streit kommen, die uns irgendwie antriggern. Wir fühlen innerlich, dass wir gar nichts dagegen tun können. Wieso laden wir sie dann ein? Vielleicht aus Pflichtgefühl?

Mit vielen Menschen lange Zeit auf engem Raum zusammen zu sein sind wir oft nicht mehr gewohnt. Diese Situation kann zu Überforderung führen, auch wenn es die eigene Familie ist, die wir eigentlich lieben.

Von Kindern und Enkelkindern wollen die Eltern und Großeltern, die Tanten und Onkel wissen, wie es in der Schule läuft oder im Studium oder im Beruf. Was „die lieben Kleinen“ später werden wollen, welchen Beruf sie ergreifen oder was sie studieren wollen. Sie werden regelrecht ausgefragt: ob sie schon einen Freund / eine Freundin haben, wann sie heiraten werden, ob Kinder geplant oder schon unterwegs sind. Angesichts dieses Überinteresses an ihrer Person, der Tatsache, so im Mittelpunkt zu stehen, reagieren die Neffen, Nichten, Enkeltöchter und -söhne genervt.

Zu Konflikten kann es aus unterschiedlichen Gründen kommen: die beschenkten Kinder nörgeln, weil sie nicht das richtige Geschenk bekommen haben. Jemand stellt fest, dass der Braten nicht durch und weich genug, die Klöße zu klebrig, der Grünkohl nicht fein genug passiert ist, der Rotwein zu sauer / zu süß ist, nicht das richtige Bier da ist, der Fernseher / Computer nicht eingeschaltet werden darf, das WLAN nicht geht... Vielleicht wird über die Erziehung der Kinder / Enkelkinder gestritten oder ein brisantes politisches Thema wird angesprochen, das die Anwesenden spaltet. Der konsumierte Alkohol lockert die Zunge und fördert die Aggressivität und Streitlustigkeit.

So kann es dazu kommen dass, obwohl alle sich Freude und Gemeinsamkeit gewünscht haben, am Weihnachtsabend alle zerstritten sind und sich schlecht fühlen. Die Emotionen kochen hoch...

Weihnachten allein

Nicht alle Menschen können oder wollen im Kreise ihrer Familie oder mit Freunden Weihnachten feiern. Sie sind notgedrungen oder selbstgewählt Weihnachten allein. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Manche Menschen fühlen sich wohl, wenn sie alleine sind. Andere wären gerne in Gemeinschaft.

Wenn Du alleine zu Hause den Fernseher oder Netflix anschaltest, siehst Du auf allen Kanälen eine heile Welt von glücklichen Familien und entspannten Menschen. Das kann Dich fertig machen und Du fühlst, Dich noch unglücklicher. Du fragst Dich vielleicht, wieso können die anderen mir so etwas antun? Wieso bin ich allein? Wieso liebt mich niemand? Sind die anderen wirklich an Deinem Unglück schuld?

Was steckt hinter den Belastungen, Ängsten und dem Stress?

Die Angst vor Ablehnung

Du möchtest alles perfekt machen, besonders wenn die Familie da ist. Du hast Angst davor, abgelehnt zu werden, wenn es nicht perfekt ist. Du steckst mitten in der Perfektionismusfalle, denn perfekt sein wird es nie. Vor allem für Dich nicht.

Die Sehnsucht nach Liebe

Der Wunsch geliebt zu werden ist in Dir ganz stark. Nur wenn die anderen Dich lieben, geht es Dir gut.

Der Wunsch nach Anerkennung

Anerkennung ist der höchste Wert für Dich in Deinem Leben. Du ziehst die Energie in Deinem Leben aus der Anerkennung der anderen. Sie sollen Dich bewundern, Dich anerkennen, Dich anhimmeln. Dann fühlst Du Dich gut und unbesiegbar.

Die Angst andere zu enttäuschen

Am wenigsten möchtest Du Deine Familienangehörigen enttäuschen. Du fühlst Dich so unperfekt, so falsch, so schuldig gegenüber Deiner Familie. Es wäre die größte Katastrophe, wenn Du Deine Familie enttäuschen würdest. Sie könnten Dich verstoßen und nicht mehr lieben, wenn Du einen Fehler machst.

Die Angst übersehen zu werden

Wie kann es passieren, dass Du ständig übersehen wirst? Dass Deine Leistungen nicht wahrgenommen werden? Dabei hast Du Dich so aufgeopfert, so viel getan. Schon Ostern hast Du begonnen die Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Im Spätsommer hast Du angefangen Weihnachtsplätzchen zu backen. Drei Tage hast Du nur in der Küche gestanden und gebacken, gekocht und gebrutzelt. Die Familie ist nicht vollkommen zufrieden. Also hast Du das Gefühl Dich noch mehr engagieren zu müssen, damit Du endlich gesehen wirst.

Die Angst ungeliebt zu sein

Wirst Du überhaupt geliebt? Du bist so unperfekt. Du fühlst Dich falsch. Wie kann jemand einen Menschen wie mich lieben? Ich muss mich mehr anstrengen, damit ich geliebt werde.

Die Angst vor dem Alleinsein

Wenn Du allein bist, wirst Du auf Dich zurückgeworfen. Auf Dich und Deine Werte. Was ist Dir wichtig in Deinem Leben, was hast Du erreicht? Der Fehler, den Du machst, ist Dich zu sehr auf die Misserfolge und Fehler in Deinem Leben zu konzentrieren? Du setzt den Blickpunkt falsch und übersiehst Deine Erfolge und Stärken.

Die Angst, versagt zu haben

Vielleicht kommt in Dir das Gefühl hoch, versagt zu haben. Ein Versager oder eine Versagerin zu sein. Doch was bedeutet dies? Nur durch Fehler entwickelt sich die Welt weiter. Genaugenommen gibt es keine Fehler, sondern nur ein Feedback unserer Umgebung. Und dies bedeutet, dass wir etwas anders machen müssen als bisher. Dass wir etwas ändern müssen. Sei dankbar für dieses Feedback. Menschen ohne Fehler sind langweilig und haben keine echten Freunde. Du bist okay, so wie Du bist.

Was kannst Du gegen diese Ängste und Belastungen tun?

1.     Dich selbst lieben

Die größte Dunkelheit ist nicht die, die um Dich herum ist, sondern die, die in Deinem Herzen ist. Wenn Du dies erkannt hast, kannst Du auch erkennen, dass das klarste und hellste Licht nicht von außen kommt, sondern aus Dir, direkt aus Deinem Herzen. Deshalb lasse Dein Licht strahlen und liebe Dich selbst. Denn Du bist ein liebenswerter Mensch. Du brauchst keine Anerkennung von außen. Du musst zuallererst Dich selbst lieben und anerkennen. Wenn Du dies erreicht hast, und das ist gar nicht so schwer, werden sich die meisten Deiner Themen in Wohlgefallen auflösen.

2.     Den eigenen Perfektionismus ablegen

Lege Deinen eigenen Perfektionismus ab, delegiere Aufgaben. Es wird niemals perfekt sein. Chaos und Unordnung sind normal. Ordnung und Struktur ist die Ausnahme. Veränderung ist nur möglich, indem wir mutig sind. Indem wir ausgetretene Pfade verlassen und uns auf neue Pfade begeben. Wenn Dir etwas nicht gefällt oder Dich unglücklich macht, probiere etwas anderes. Es ist einfach sich zu beklagen, über die Welt, die anderen, die Umstände. So kann man sich in seiner Opferrolle wohl fühlen und es muss sich nichts verändern. Ich muss meine Komfortzone nicht verlassen. Ich bin in Sicherheit, auch wenn es mir hier nicht gefällt. 

3.     Mit Traditionen brechen

Wieso muss Weihnachten immer zu Hause gefeiert werden und der Gastgeber oder die Gastgeberin stundenlang in der Küche stehen? Wie soll die Welt oder zuerst mein Leben schöner werden, wenn ich mich nicht verändere. Wenn ich etwas anders mache, also zum Beispiel mit Traditionen breche? Wieso nicht mal in ein Restaurant gehen, statt den Weihnachtsbraten selbst zuzubereiten? Man gewinnt Freiheit und Zeit für wichtigere Dinge, zum Beispiel für Gespräche mit der Familie. Weihnachten geht es nicht um ein perfektes Essen, sondern um eine gemeinsame und besinnliche Zeit.

4.     Umgib Dich mit Menschen, die Dir guttun

Wenn Dir Menschen nicht guttun, umgib Dich mit den Menschen, die Dir guttun. Wenn das nicht möglich ist, teile diesen Menschen mit, dass sie Dir guttun und Du gerne bei Ihnen wärst. Schreibe Ihnen einen Brief, eine Karte, eine SMS, eine Nachricht über WhatsApp oder rufe sie an. Sage ihnen: „Du tust mir gut!“ Sie werden sich darüber freuen und geteilte Freude ist doppelte Freude. Liebe und Freude sind die einzigen Dinge, die sich verdoppeln, wenn man sie teilt.

5.     „Nein“-Sagen

Sage auch mal „Nein“. Du zeigst dadurch Stärke und Selbstbewusstsein. Du hast Angst dadurch abgelehnt oder nicht mehr geliebt zu werden? Das ist Quatsch. Du wirst noch mehr gemocht. Menschen, die mit Ablehnung anderer nicht umgehen können, haben meist selbst ein Problem. Fühlen sich innerlich klein und meinen, dass andere ihnen jeden Wunsch erfüllen müssten. Das muss niemand. Niemand ist der Sklave eines anderen. Niemand muss etwas gegen seinen Willen für einen anderen Menschen tun. Das ist nicht gesund. Also traue Dich „Nein“ zu sagen. Wenn der andere nicht damit umgehen kann, dann ist es besser, dass ihr getrennte Wege geht. Ansonsten würde er oder sie nur immer wieder Deine Gutmütigkeit ausnutzen und Du würdest Dich kein bisschen besser fühlen. Und darum geht es. Darum, dass es Dir gut geht und Du Dich wohl fühlst. Denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.

6.     Begrenze die Zeit, mit Personen, die Dir nicht guttun

Manchmal kann es sein, dass es trotzdem schwer ist, „Nein“ zu sagen, zum Beispiel, weil es sich um den Schwiegervater oder die Schwiegermutter handelt und Du Deinen Partner oder Deine Partnerin nicht enttäuschen möchtest. Dann begrenze die Zeit mit der Familie oder mit den Personen, die Dir nicht guttun. Kündige dies von vorneherein an: „Ich bleibe nur drei Stunden, dann gehe ich wieder.“ Am besten Du sparst Dir Begründungen, damit Du nicht in eine Rechtfertigungsfalle tappst und Dich irgendwann genötigt siehst, doch länger zu bleiben. Das kannst Du natürlich machen, wenn es Dir wider Erwarten doch gefällt. Wenn Dein Gegenüber auf einer Begründung beharrt, kannst Du sagen: „Weil ich gehen muss.“

7.     Vermeidung vermeiden

Angstauslösende Situationen zu vermeiden scheint im ersten Augenblick eine gute Strategie zu sein. Dies gilt aber nur kurzfristig. Mittel- und langfristig verstärkt sich durch die Vermeidung leider die Angst und wird immer größer. Gehe in die angstauslösende Situation und erlebe, dass Du gut durch die Situation kommst. Dass Du es ausgehalten und nicht gestorben bist. Selbst Panikattacken überlebt man.

8.     Freiräume geben und Ruhephasen nehmen

Wenn Du längere Zeit mit Deiner Familie oder anderen Menschen in der Weihnachtszeit zusammen sein musst, dann gebt Euch gegenseitige Freiheiten und Freiräume. Geht spazieren, an die frische Luft. Bewegung baut Stress ab. Die Sonnenstrahlen sind gut für das Gemüt, selbst wenn sie durch eine Wolkendecke kommen. Die Freiheit an der frischen Luft macht Platz im Kopf für andere Gedanken und baut Belastungen ab. Schafft Rückzugsmöglichkeiten für Euch und Eure Gäste. Gönnt Euch Ruhephasen und Phasen des Nichtstuns.

9.     Die Aufmerksamkeit fokussieren

Wenn Du vielleicht doch in eine belastende Situation gelangt bist, konzentriere Dich auf verschiedene Dinge: dies kann zum Beispiel sein, welches Weihnachtslied läuft gerade, wonach duftet es, wie viele Farben hat der Schmuck am Weihnachtsbaum, welche Temperatur ist im Raum, wie viele Kerzen hat der Weihnachtsbaum / die Kette am Weihnachtsbaum?

10.  Sich schöne Gedanken machen und das Thema wechseln

Mache Dir schöne Gedanken, denke zum Beispiel an einen besonders schönen Urlaub, erinnere Dich an nette Menschen, frage Dich, was Du an ihnen magst. Stelle Dir schöne Situationen vor, in denen Du Dich wohl gefühlt hast oder vielleicht sogar ein bisschen stolz auf Dich warst. Welche Gewohnheiten hast Du als Kind gerne gehabt, welche Hobbys machen Dir Spaß. Konzentriere Dich auf die schönen Dinge in Deinem Leben. Und vielleicht kannst Du sogar das Gespräch in diese Richtung lenken, wenn es gerade kriselt oder einen Konflikt gibt. Dann könntest Du die Anwesenden nach ihren Urlaubsplänen für das nächste Jahr fragen.

11.  Anderen Menschen vergeben

Vergib anderen, dies ist Dein Weg zur Freiheit und zu Wohlbefinden. Vergebung bedeutet nicht, Dinge, die Dir vielleicht angetan wurden, zu entschuldigen. Es bedeutet nicht, dem anderen Absolution zu erteilen. Dinge, die passiert sind, werden wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können ihnen die Macht nehmen, die sie vielleicht immer noch über uns haben. Solange wir uns ärgern oder wütend über andere Menschen oder Dinge sind, werden diese Macht über uns haben. Sie werden uns weiter belasten. Sich zu ärgern ist so, als würdest Du Gift trinken und hoffen, der andere stirbt. Das wird er nicht tun. Deshalb kannst Du nur Dich selbst ändern und so den Dingen die Macht über Dich nehmen. Vergebung bedeutet, loszulassen. Es ist der Weg, damit Du endlich frei wirst, von den Dingen, die Dich belasten.

12.  Vergib Dir selbst und liebe Dich

Wenn Du den anderen vergeben hast, vergiss nicht, Dir selbst zu vergeben. Nur so kannst Du Dich auch vollkommen selbst lieben. Du bist ein wunderbarer und liebenswerter Mensch und der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Das solltest Du Dir jeden Tag klarmachen.


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Text: (c) Reiner Müller – Angstfreier leben (2018/12)

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