2. Erhöhung der Merkfähigkeit
Visuelle Inhalte sind oft leichter zu merken als Text oder gesprochene Worte.
20 Gründe, warum durchdachte Illustrationen und Zeichnungen den Erfolg von Weiterbildung, Didaktik und Schule positiv beeinflussen
Um sich etwas besser merken zu können, ist es äußerst hilfreich, eine Vielzahl unterschiedlicher Eindrücke miteinander zu verknüpfen. Wahrscheinlich ist es Ihnen schon einmal passiert: Ein bestimmter Geruch steigt Ihnen in die Nase, und plötzlich haben Sie Erinnerungen an Omas gemütliche Backstube. Oder Sie hören ein Lied im Radio, und sofort schießen Ihnen Bilder von diesem unsäglichen Schulausflug in der 8. Klasse durch den Kopf.
Die Verbindung von Sinneseindrücken mit Erinnerungen ist ein faszinierendes Phänomen, das die Funktionsweise unseres Gedächtnisses verdeutlicht. Unser Gehirn speichert Informationen nicht nur in isolierten Bereichen, sondern vernetzt sie miteinander, wodurch eine komplexe und multidimensionale Speicherstruktur entsteht.
Indem wir verschiedene Sinne und Emotionen in unsere Lernerfahrungen einbeziehen, können wir die Effektivität unseres Gedächtnisses verbessern. Beispielsweise können visuelle Reize, Geräusche, Gerüche und Berührungen dazu beitragen, dass wir uns an bestimmte Informationen besser erinnern. Diese multisensorische Herangehensweise ermöglicht es uns, Verknüpfungen zwischen neuem Wissen und bereits vorhandenen Erinnerungen herzustellen, was wiederum das Abrufen dieser Informationen erleichtert.
Deshalb ist es ratsam, beim Lernen oder beim Versuch, sich etwas zu merken, verschiedene Sinne anzusprechen. Stellen Sie sich vor, Sie lernen ein Hauptwort in einer Fremdsprache: Versuchen Sie, sich nicht nur den Klang des Wortes vorzustellen, sondern auch sein Aussehen auf dem Papier oder das Abbild des benannten Gegenstandes. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise wird das Gedächtnis gestärkt und das Erinnern erleichtert. Wenn Sie jetzt noch einen Geruch oder ein haptisches Gefühl damit verbinden, werden Sie das Wort mit großer Wahrscheinlichkeit so schnell nicht mehr vergessen.
Kurz gesagt: Um sich etwas besser merken zu können, sollten wir die Kraft der Sinne nutzen und verschiedene Eindrücke miteinander verknüpfen. So können wir unser Gedächtnis effektiver nutzen und unsere Lern- und Erinnerungsfähigkeiten verbessern.
Illustration ist Kommunikation
Illustrationen haben eine einzigartige Fähigkeit, die Art und Weise zu bereichern, wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Obwohl sie nicht riechen können oder Töne erzeugen wie ein Lied, haben sie doch die bemerkenswerte Eigenschaft, unsere Gehirnaktivität auf vielfältige Weise zu stimulieren. Es ist, als ob sie eine eigene Sprache sprechen, die unser Verständnis auf einer tieferen Ebene anspricht.
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Schöne und ansprechende Bilder und Zeichnungen können eine regelrechte Sinneserfahrung bieten. Sie wecken Emotionen, erwecken Farben und Formen zum Leben und erzeugen eine Atmosphäre, die reinen, geschriebenen Worten oft fehlt. Das Gehirn ist von Natur aus darauf programmiert, auf visuelle Reize zu reagieren, und wenn diese Reize in Form von ansprechenden Illustrationen präsentiert werden, werden noch mehr Neuronen angeregt, was zu einer intensiveren Aufnahme und Verarbeitung von Informationen führt.
Darüber hinaus bieten Illustrationen eine Möglichkeit, komplexe Konzepte auf eine zugängliche und leicht verständliche Weise zu vermitteln. Sie können abstrakte Ideen greifbar machen, indem sie sie visuell darstellen und somit das Verständnis und die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Durch die Kombination von Bildern und Text können Inhalte lebendig werden und zu einem nachfühlbaren Erlebnis für den Betrachter werden.
In einer Welt, die oft von visuellen Reizen dominiert wird, sind Illustrationen ein kraftvolles Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu erregen und Botschaften zu vermitteln. Sie können Geschichten erzählen, Emotionen vermitteln und komplexe Informationen vereinfachen. Illustrationen sind weit mehr als nur Dekoration: Sie sind eine eigenständige Form der Kommunikation, die das Gehirn auf eine einzigartige und faszinierende Weise anspricht.
Hier ein Beispiel aus dem Bereich Logopädie (Erstellt für die Praxis Nicole Kiefer): Der Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Sprachbeeinträchtigungen scheint erst einmal ungewöhnlich und ist schwer verständlich. Wenn man sich aber die Körpermechanik und daraus resultierende Spannungen, Sehnenverkürzungen oder -dehnungen veranschaulicht, wird sofort schlüssig, warum bestimmte Körperfehlstellungen sich auch auf die Sprache auswirken:
Matthias Emde
Informationsgrafiker, medizinisch-wissenschaftlicher Illustrator, Diplom-Geologe, Autor