#3 Wie erkennen wir, dass es ernst wird? Wann müssen wir handeln?

#3 Wie erkennen wir, dass es ernst wird? Wann müssen wir handeln?

Liebe Kriegsbewusst-Community,

während diese Woche US-Präsident Joe Biden seinen vermeintlichen Abschiedsbesuch in Berlin absolvierte, wurde am lautesten über die Einschränkungen in der Verkehrsinfrastruktur “gemeckert” und die Würdigung des amerikanischen Staatsoberhauptes mit dem höchsten deutschen Orden hinterfragt. Während zeitgleich die ersten 1.500 nordkoreanischen Soldaten im Osten Russlands eingekleidet werden, um Teil der Winteroffensive der Russen in der Ukraine zu werden. Russlands strategische Bündnisse und internationale Beziehungen mit potenziellen Unterstützern haben ein neues Level genommen. Nachdem bislang “nur” Waffen von den Verbündeten bezogen wurden, sind nun auch personelle Kräfte aus Nordkorea dabei. Was passiert als Nächstes? In welche Richtungen gestalten sich die Beziehungen mit den Verbündeten aus dem Iran, der Türkei, Syrien und vielen anderen. Die offensichtlich wichtigste Frage bleibt: in welcher Tiefe wird China in diesen Krieg eintreten?

Vor diesem Hintergrund scheint der Besuch von Biden, Präsident des stärksten NATO-Mitgliedes, keineswegs ein Abschiedsbesuch, sondern ein notwendiges Lage-Update und eine wichtiges Bekenntnis zum nordatlantischen Verteidigungsbündnis, und dessen Wirksamkeit auch in Europa.

Bevor wir heute in das Thema der Einschätzung des richtigen Zeitpunktes für Vorbereitungen und Umsetzungen von Aktionen gehen, hier noch eine wichtige Bitte:

Bitte füllt die Umfrage hier unter diesem Absatz aus, denn am Ende geht es darum, ein deutsches Kriegsbewusstsein und die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu schaffen. Mit welchen Lösungen das möglich ist, will ich durch die Umfrage erfahren. Gerne an Freunde weiterleiten.


Bitte die Umfrage ausfüllen. Dauert max. 5min.


Während eines Besuches zweier amerikanischer Freunde (Nein, der Präsident gehörte nicht dazu) in dieser Woche hatten auch wir über globale Sicherheitsrisiken gesprochen und die Frage kam auf: "Wie erkennen wir, dass es ernst wird?" Diese Frage hat mich nicht nur persönlich beschäftigt, sondern sie ist auch von zentraler Bedeutung in einer Welt, in der die Linien zwischen politischen Spannungen und tatsächlichen Bedrohungen oft verschwimmen. Im heutigen Newsletter möchte ich untersuchen, wie wir wissen, wann es Zeit ist zu handeln.

Ich lade Euch ein, über Situationen nachzudenken, in denen Ihr Euch unsicher wart, ob eine Bedrohung ernst zu nehmen ist. Was waren die Indikatoren? Teilt am Ende des Artikels gerne Eure Erfahrungen.

In einer global vernetzten Welt, in der Informationen und Desinformation schnell verbreitet werden, ist die Fähigkeit, den Schweregrad einer Bedrohung korrekt einzuschätzen, entscheidender denn je. Fehleinschätzungen können zu überstürzten oder zögerlichen Reaktionen führen, die die Sicherheit und das Wohlergehen von Nationen und Individuen gefährden. Von der Kubakrise bis zur jüngsten Eskalation im Nahen Osten, die Geschichte ist reich an Beispielen, wie entscheidend die richtige Einschätzung von Bedrohungslagen ist. Diese Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, nicht nur auf das Offensichtliche zu reagieren, sondern auch subtilere Zeichen zu deuten. Hier eine Aufstellung der Indikatoren mit dem Blick auf eine russische Bedrohung, auch für Europa und Deutschland.

Politische und militärische Indikatoren:

  • Eskalation der Rhetorik: Eine Zunahme aggressiver politischer Aussagen kann ein früher Indikator für ernste Absichten sein. - Die Informationen und die Einschätzungen der drei deutschen Geheimdienste in dieser Woche im Bundestag zeigt die Aggressivität, die in Russland bereits für Deutschland als Feindbild genutzt wird.
  • Militärische Bewegungen: Truppenverlegungen oder eine Erhöhung der militärischen Bereitschaft sind oft Vorboten eines bevorstehenden Konflikts. - Die russische Truppenaufstellung in Kaliningrad in der Nähe der litauischen Grenze, aber eben zuletzt nun auch die nordkoreanische personelle Unterstützung können hier angeführt werden.

Wirtschaftliche und finanzielle Zeichen:

  • Sanktionen und Handelsembargos: Diese können sowohl eine Reaktion auf eine Bedrohung sein als auch eine eskalierende Maßnahme, die zu weiteren Spannungen führt. - Das ist ja schon lange der Fall. Interessant sind die durch nicht westliche Bündnisse wirtschaftliche Kompensationen der Russen mit anderen Ländern wie Indien, China etc.
  • Fluktuationen auf den Finanzmärkten: Oft reagieren Märkte sensibel auf politische Unsicherheiten und können als Frühindikator für größere geopolitische Ereignisse dienen. - Die Finanzmärkte vergessen schnell. Aber gerade im Rohstoffbereich werden auch hier langfristige Verschiebungen spürbar sein.

Soziokulturelle Faktoren:

  • Medienberichterstattung und Propaganda: Eine plötzliche Änderung in der Darstellung bestimmter Länder oder Führer kann auf eine Änderung der politischen Linie hindeuten.
  • Öffentliche Meinung und soziale Medien: Meinungsumschwünge in der Bevölkerung, oft verstärkt durch soziale Medien, können Aufschluss über die Stimmung im Land geben.

Was kann man also tun?

Informationsquellen diversifizieren: Um eine fundierte Einschätzung treffen zu können, sollten Informationen aus verschiedenen Quellen und Perspektiven eingeholt werden. Im ersten Newsletter habe ich eine Liste der Quellen vorgestellt.

Analysewerkzeuge nutzen: Lerne, mit Tools und Methoden umzugehen, die zur Bewertung von Bedrohungen entwickelt wurden, wie Risikoanalysesoftware oder geopolitische Analyseframeworks.

Die Fähigkeit, den Schweregrad von Bedrohungen richtig einzuschätzen, ist eine Kunst, die auf Wissen, Erfahrung und einem tiefen Verständnis historischer und aktueller Kontexte beruht. Indem wir lernen, die Zeichen richtig zu deuten, können wir besser vorbereitet sein und angemessen reagieren.

Die Einschätzung von Bedrohungen in der modernen Welt erfordert eine ausgeklügelte Strategie, die verschiedene Dimensionen der Informationssammlung und -analyse umfasst. Wir müssen lernen, die Verbindungen zwischen verschiedenen Indikatoren zu erkennen und wie diese zusammen ein umfassenderes Bild der Sicherheitslage ergeben können.


Die unerhörte Mahnung (Nico Gramenz)

Die korrekte Einschätzung von Bedrohungen ist eine komplexe Aufgabe, die ein tiefes Verständnis für globale Dynamiken und die Fähigkeit, Informationen kritisch zu bewerten, erfordert. Durch die Kombination von fortgeschrittenen Analysetechniken, interdisziplinären Ansätzen und ständiger Weiterbildung können wir besser vorbereitet sein, um auf potenzielle Bedrohungen angemessen zu reagieren.

In welchen Bereichen siehst du das größte Potential für Verbesserungen in der Art und Weise, wie die Gemeinschaft oder unser Land Bedrohungen bewertet? Welche spezifischen Maßnahmen könnten ergriffen werden, um diese Fähigkeiten zu verbessern?

So, dass war es für diesen Sonntag. Heute morgen habe ich mich getraut, ein Gedicht (welches in den letzten Wochen immer wieder überarbeitet habe) über das Kriegsbewusstsein auch auf LinkedIn zu teilen. Was haltet ihr davon.

Ich freue mich über Euer Feedback und Eure Unterstützung. Vielen Dank.

Liebe Grüße,

Nico Gramenz

ps: Feedback, Anregungen oder andere Kommentare. Ich freue mich auf Eure Ideen. Und habt bitte Verständnis, wenn es den ein oder anderen Rechtschreib- oder Grafikfehler gibt. Es ist ein Sonntagsprojekt und ich mache das als Hobby. Weil es mir sehr, sehr wichtig ist.


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