4 Mythen, die Führungskräfte vergessen können -10.07.2024
Was macht eigentlich gute Führung aus? Durchsetzungsfähigkeit oder Empathie? Fachwissen oder Delegations-Skills? Fest steht, dass Führungskräfte heute vor ganz anderen Herausforderungen stehen als noch vor 20 Jahren. Und man könnte meinen, dass diese Mentalität inzwischen auch bei den meisten Unternehmen angekommen ist. Doch Fehlanzeige!
Ein guter Stratege und einsamer Entscheider zu sein, reicht heute nicht mehr aus. Die gestiegenen Anforderungen an die Wandlungsfähigkeit und Entwicklung von Unternehmen führen dazu, dass die Ansprüche an die Führung ebenfalls steigen. Dafür müssen sich Führungskräfte weiterentwickeln, Neues lernen und sicher auch einiges wieder verlernen.
Schauen wir uns solche verstaubte Regeln und Leadership-Mythen an und ersetzen diese durch moderne Perspektiven und Ansätze:
Mythos 1: Der Boss hat immer das letzte Wort:
Klar, es gibt Entscheidungen, die am Ende final von einer Person getroffen werden müssen. Häufig ist das die Führungskraft. Aber nicht, weil sie mehr zu sagen hat. Sondern weil sie in ihrer Rolle am meisten Verantwortung tragen muss.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Meinungen und Kompetenzen der Mitarbeitenden außer Acht gelassen werden sollten. Denn dass die Führungskraft immer recht hat, stimmte wahrscheinlich noch nie.
Die moderne Perspektive ist eine partizipative Führung:
Eine kollaborative Entscheidungsfindung bedeutet, dass Führungskräfte offene Diskussionen fördern und die Meinungen ihres Teams berücksichtigen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, was das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht.
Führungskräfte vertrauen ihren Teams und delegieren Entscheidungsbefugnisse, was die Eigenverantwortung stärkt und Innovation fördert.
Mythos 2: Der Chef muss alles (besser) können:
Von der Sales-Planung über die Jahres-Strategie bis zur Unternehmenskommunikation und Personalbetreuung: Muss man als Führungskraft alle Arbeitsbereiche verstehen? Und am besten selbst im Tagesgeschäft anpacken können? Absolut nicht. Das ist ab einer bestimmten Unternehmensgröße einfach unmöglich.
Die moderne Perspektive ist eine stärkenbasierte Führung:
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Die Teamdiversität erkennen und nutzen: Ein guter Chef erkennt die verschiedenen Stärken und Fähigkeiten seiner Teammitglieder und setzt diese strategisch ein.
Das kontinuierliche Lernen ist unabdingbar: Führungskräfte sind offen für neues Wissen und Weiterentwicklung, sie suchen aktiv nach Weiterbildungsmöglichkeiten und bleiben in ihrem Fachgebiet stets informiert.
Mythos 3: Die Führungskraft muss sich um alle und alles kümmern:
Die Führungskräfte, die sich einbringen, an Geburtstage denken, Team-Events organisieren, bei Details mitreden und dabei auch noch inhaltlich einen guten Job machen, sind beliebt. Dies kann aber schnell das Machbare überschreiten.
Die moderne Perspektive ist Delegation und Empowerment:
Führungskräfte delegieren Aufgaben sinnvoll und geben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Führungskräfte konzentrieren sich auf strategische Planung und das Setzen von Prioritäten, während operative Aufgaben im Team verteilt werden.
Mythos 4: Wer am meisten Erfahrung hat, wird Boss:
Wenn jemand befördert wird, der jünger ist und weniger Erfahrung hat, können Generationen-Konflikte im Team entstehen. Das liegt daran, dass Erfahrung und Betriebszugehörigkeit oft mit Kompetenz gleichgesetzt werden. Dabei gibt es Leadership-Skills (wie Empathie, Weitsicht, Durchsetzungsstärke), die nichts mit dem Alter oder der Erfahrung zu tun haben müssen. Das müssen auch die Babyboomer im Team akzeptieren.
Die moderne Perspektive besteht in potenzial- und leistungsbasierten Beförderungen:
Führungskräfte werden aufgrund ihres Potenzials zur Weiterentwicklung, ihrer Führungsqualitäten und ihrer Fähigkeit zur Teamführung ausgewählt, nicht nur aufgrund von Erfahrung. Die Beförderung basiert auf den erbrachten Leistungen und der Fähigkeit, eine positive Teamdynamik zu schaffen.
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5 MonateSehr einverstanden! Einzelgänger in einer Führungsposition bleiben schnell einsam in einer komplexen Welt. Dazu demotivieren sie die MitarneiterInnen und davon hat der Betrieb selber einen Schaden. Ein Betrieb zu führen ist zwar kein demokratisches Unterfangen, aber noch weniger wirksam ist ein diktatorischer Ansatz. Jene Jahre sind längst passè