In 9 Schritten zur Mitarbeiterbindung
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In 9 Schritten zur Mitarbeiterbindung

Die Unternehmensleistung steht und fällt mit den Mitarbeitern. Deswegen ist es extrem wichtig, dass die Mitarbeiter eine Bindung zu Ihrem Unternehmen aufbauen. Die Mitarbeiterbindung ist kein IST-Zustand, sondern ein andauernder Prozess, der immer wieder neue Impulse benötigt. Um dies zu steuern, können Sie als Arbeitgeber entsprechende Massnahmen treffen, um diesen Prozess des «Retention Managements» noch stärker zu fördern. Ich habe einige für Sie zusammengestellt.

1) Candidate Experience

Die Mitarbeiterbindung beginnt für mich bereits während des Bewerbungsprozesses. Das Fundament bildet die «Candidate Experience», welche die Erfahrungen beinhaltet, die ein Bewerber bzw. potenzieller Mitarbeiter während des Einstellungsprozesses erlebt. Dazu gehört die Jobsuche, der Bewerbungsprozess, die Gespräche und das Onboarding.

Worauf sollte man hier achten?

  • Klare StellenanzeigeWas wird wo für wen zu welchen Konditionen angeboten? Eine detaillierte Stellenbeschreibungs-Checkliste gibt’s hier als Download.
  • Einfacher Bewerbungsprozess: Kein Kandidat möchte Stunden mit seiner Bewerbung verschwenden. Vergessen Sie deswegen aufwendige Bewerbungsarten. Besonders beliebt sind E-Mail-Bewerbungen. Am unbeliebtesten sind auf der Homepage integrierte Online-Formulare, da sie unpersönlich wirken.
  • Kurze Wartezeit: Achten Sie darauf, möglichst schnell eine erste Rückmeldung auf die Bewerbung zu geben. Eine Woche maximal!
  • Bewerbungsgespräch: Die Aufgaben sollten realistisch beschrieben, offene Fragen möglichst transparent beantwortet werden.
  • Onboarding: Ein schlechter Arbeitsbeginn kann die Mitarbeiterbindung nachhaltig schädigen. Wie ein reibungsloses Onboarding funktioniert, verrät Ihnen unsere Checkliste.
  • Tipp: Achten Sie darauf, dass der Kandidat zu jeder Zeit eine direkte Ansprechperson hat und den Status seiner Bewerbung jederzeit überprüfen kann. Das hinterlässt einen guten Eindruck.

2) Anreize schaffen

Sowohl vor als auch während des Arbeitsverhältnisses sollten Anreize für die Mitarbeiter geschaffen werden, die die Bindung zum Unternehmen erhöhen – sogenannte Mitarbeiter Benefits. Einige Beispiele dafür können sein:

  • Gutscheine für ein Fitnessstudio
  • Weiterbildungsmöglichkeiten/Aufstiegschancen/Sabbaticals
  • Firmenwagen

Mitarbeiter sind natürlich verschieden. Daher sollten Sie abwägen, welche Benefits für wen sinnvoll sind und für wen weniger. Sicherlich ist ein Betriebskindergarten für einen ledigen Azubi weniger ein Anreiz als etwa ein Fitnessstudio-Abo.

  • Tipp: Mehr Beispiele für Mitarbeiter-Benefits finden Sie hier.

3) Wertschätzung aussprechen

Lob ist für manche Mitarbeiter ein grösserer Ansporn als Geld. Regelmässige lobende Worte, wenn jemand etwa gute Arbeit geleistet oder erfolgreich ein Projekt abgeschlossen hat, sind wichtig. Nichts ist schöner als das Gefühl, dass man für das, was man tagtäglich leistet, geschätzt wird.

  • Tipp: Wertschätzung lässt sich nicht nur in Worten ausdrücken. Dazu gehören etwa auch Privilegien, wie ein Firmenwagen, oder ein spannendes, neues Projekt, welches man dem Mitarbeiter überlässt.

4) Verständnis zeigen

Ebenfalls sollte mit Verständnis auf Fehler reagiert werden. Kritik sollte in einem konstruktiven Rahmen geäussert werden und mit klaren Forderungen und Zielen festgelegt werden.

  • Tipp: Sehen Sie über kleine Fehler hinweg und beachten Sie dafür die guten Taten umso mehr. Aufbauende Worte können Wunder wirken.

5) Team-Geist festigen

Letztendlich arbeitet man im Job fast immer im Team, egal ob gross oder klein. Ein guter Teamzusammenhalt führt zu guter Stimmung, dieses positive Gefühl kann sich auf die Firma übertragen. Daher ist es wichtig, regelmässige Team-Bildungs-Massnahmen durchzuführen. Dabei sollte der Spass im Vordergrund stehen:

  • Nach der Arbeit zusammen ein Bier trinken
  • Einen Betriebsausflug planen
  • Einmal im Monat einen Team-Lunch organisieren, bei dem man mit allen Kollegen zu Mittag isst.
  • Tipp: Betrauen Sie jede Abteilung mal mit der Organisation eines «Events». Das bringt Abwechslung.

6) Regelmässiges Feedback

Um herauszufinden, wie zufrieden jemand aktuell ist, sollten regelmässig Feedback-Gespräche geführt werden. Hier sollte gewährleistet sein, dass Mitarbeiter eventuelle Probleme oder Schwierigkeiten vorbringen können.

  • Tipp: Nehmen Sie sich genug Zeit für solche Gespräche und führen Sie sie nicht auf die Schnelle. Wenn der Mitarbeiter das Gefühl hat, dass Ihnen das Feedback egal ist, wird er schnell unzufrieden.

7) Langfristige Planung

Eine gute Möglichkeit Mitarbeiter enger an Ihre Firma zu binden, ist, ihnen zu signalisieren, dass Sie langfristig mit ihnen planen. Planung vermittelt Sicherheit!

  • Übertragen Sie langfristige Projekte, die über mehrere Jahre ausgelegt sind.
  • Das Angebot gesundheitlicher Vorsorgemöglichkeiten oder Betriebsrente signalisiert dezent, dass man mit den Mitarbeitern über längere Zeit geplant hat.
  • Tipp: Sie erhoffen sich ja auch, dass die Mitarbeiter Ihnen so lange wie möglich erhalten bleiben. Behalten Sie das im Hinterkopf.

8) Angenehmes Arbeitsumfeld

Mitarbeiter sollen sich in Ihrem Unternehmen wohlfühlen. Stichwort: Arbeitsatmosphäre. Hier einige Beispiele:

  • Ausreichend Platz im Büro
  • Ein Rückzugsort, wie etwa ein Pausenraum
  • Essensangebot, wie eine Kantine oder ein wöchentlicher Obstkorb
  • Tipp: Welche Massnahmen Sie anbieten, hängt von Ihrer Unternehmenskultur ab. Wichtig ist nur, dass diese stimmig ist und auf allen Ebenen gelebt wird.

9) Vielfältige Arbeitszeitmodelle

HomeofficeHeutzutage ist der Begriff kein Fremdwort mehr im Büroalltag. Wenn etwa Mitarbeiter pendeln oder alle zwei Wochen in einer anderen Stadt Uni-Vorlesungen haben, ist die Balance zwischen Arbeit und Leben zentraler denn je.

Teilzeitarbeit: Vor allem nach der Familiengründung ist eine Reduzierung der Arbeitszeit ein grosses Thema. Hierdurch wird Jobsharing möglich, Arbeitsplätze können an mehrere Mitarbeiter verteilt werden, sogenannte Co-Working-Spaces.

Flexible ArbeitszeitenDies kann ebenfalls helfen, Job und Privates zu verbinden. Es wäre doch ärgerlich, einen Mitarbeiter zu verlieren, weil solche Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen nicht existieren.

  • Tipp: Wer sich als Unternehmer den gefragten, flexiblen Arbeitszeitmodellen verweigert, wird längerfristig verlieren.

Mitarbeiterbindung ist vor allem im Zeitalter des «War of Talents» immer wichtiger. Kümmern Sie sich nicht erst darum, wenn der Nachschub an Fachkräften ins Stocken gerät.

Übrigens: Diesen Artikel können Sie als Checkliste hier herunterladen, auch auf Englisch.














Dennis Ruske

Enabler for growth through venture building @ HHLA Next

6 Jahre

Ich lese mindestens 2x „Firmenwagen“ 🤔

Volker Schweisfurth

Don’t compete.Create.🎏 Stand with 🇺🇦🇺🇦

6 Jahre

Wer sich als Unternehmen gegen die Einrichtung eines Betriebsrats stemmt, somit deutsche Gesetze verletzt, hat schon verloren. Wem beim Stichwort „Mitarbeiterbindung“ nicht das Stichwort „Arbeitnehmervertretung“ einfällt, muss sich zumindest eine Reihe Fragezeichen gefallen lassen.

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