Arbeit muss nicht hart sein. Tipps für einen mühelosen Zustand.
Von klein auf wird vermittelt, dass Erfolg das Resultat mühsamer und anstrengender Arbeit ist, denn – "nur die Harten kommen in den Garten".
Mühevolles Arbeit bringt kein besseres Ergebnis
Allerdings erbringt fleißiges und mühevolles Arbeiten nur bis zu einem gewissen Punkt ein steigendes, positives Ergebnis. Ab einem gewissen Moment reibt es einen nur noch auf und wirkt sich negativ auf die Performance und das Ergebnis aus. Das naheliegendste Beispiel ist der Blackout in einer Prüfung, für die man besonders hart gelernt hat oder die Überforderung bei zu vielen offenen Tasks, so dass am Ende nichts ganz fertig ist. Das kann man auch als Treibsand des eigenen Workloads bezeichnen – je mehr man sich auflädt, versucht allem gerecht zu werden, desto mehr sinkt man ein und schafft immer weniger.
Mit fortschreitendem Alter und zunehmenden Verpflichtungen wird Zeit immer kostbarer und die Aufgabengebiete immer vielfältiger. Es reicht nicht nur radikal zu filtern und auszuwählen, welchen Aufgaben man seine Zeit widmet, sondern man sollte bei allen Aufgaben versuchen, so einfach es geht ans Ziel zu kommen. Und genau da stehen alte Glaubenssätze der rund um die Uhr-Verfügbarkeit und des aufopfernden Arbeitstiers im Weg. Die gilt es ab sofort zu verabschieden. Erfolgreich und gut wird man nicht mit der Anzahl der Arbeitsstunden, sondern durch Erfahrungstiefe und Konsistenz. Und diese Attribute erarbeitet man sich, in dem man entspannt und kontinuierlich am Ball bleibt.
Konsistentes und entspanntes Arbeiten führt schneller ans Ziel
Entspannt gehen Dinge viel besser von der Hand, man bewegt sich kontinuierlich, statt ruckartig. Man braucht weniger lange, abrupte Pausen, da man nicht überfordert und in Alarmbereitschaft von Aufgabe zu Aufgabe hetzt. Konsistent, fokussiert und bewusst dranzubleiben, hilft wie bei einem Marathon länger dranzubleiben und seine Ziele somit schneller als im Stop-and-Go-Zustand zu erreichen.
3 Tipps für einen mühelosen Arbeitszustand
Unliebsame Tätigkeiten, die aber gemacht werden müssen, sollte man mit etwas Positivem kombinieren – Lieblingssongs während man ein Protokoll runterschreibt, guter Kaffee bei der Steuererklärung, Lieblingspodcasts während man den Schreibtisch aufräumt. Aus "Work hard, play hard" wird "Play while working".
Empfohlen von LinkedIn
Wichtig dabei ist es, nicht in Belohnungsmechanismen zu denken, denn sonst neigt man zur Verschiebung und Prokrastination. Der Ausweg daraus ist es, das Notwendige mit dem Angenehmen zu vereinen, um möglichst positiv und gut gelaunt durch den Alltag zu kommen und sich dadurch eher mit Energie aufzuladen, als sie zu verlieren. Durch die Symbiose aus Arbeit und Spaß kommt es zu einer ganz besonderen Magie, die man auch aus der Kindheit kennt, wo alles Wichtige spielend erledigt und gelernt wurde.
Große und vor allem wichtige Aufgaben können so schwer lasten, dass sie zu Blockaden führen. Jede Aufgabe sollte daher mit dem kleinstmöglichen Schritt beginnen. Dazu kann man eine Steps-for-the-day Liste führen. Für eine wichtige Präsentation wären die ersten Schritte beispielsweise das Dokument anzulegen, zu benennen und abzuspeichern. Je einfacher ein Anfang und Wiedereinstieg in eine Aufgabe ist, desto so müheloser.
In der Schulzeit und Ausbildung wird man in möglichst vielen Feldern auf einen Durchschnitt getrimmt. Dabei kann man im Arbeitskontext eher mit Experten- und Nischenwissen glänzen. Deswegen ist es wichtig, den eigenen Stärken genug Raum zu geben und in sie zu investieren. Dies zahlt sich durch eine klarere Positionierung und nachhaltigen Erfolg aus. Man sollte daher die Aufgaben, die einen Flow-Zustand auslösen unbedingt kennen, ausbauen und zelebrieren. Das führt zu guter Laune und stärkt die eigene Wirksamkeit.
____________________
Mehr Hintergründe zu dem psychologischen Zustand der Mühelosigkeit findet man in dem Buch "Effordless" von Greg McKeown.
Diese Gedanken erschienen in Auszügen erstmalig im Abo des Blogmagazins ohhhmhhh.de in meiner Karriere-Kolumne "Lunch-Date mit Marina".
Managementberatung | Organisation | Transformation | Nachhaltigkeit | Podcastproduzent
3 JahreFlow entsteht ja genau im "sweet spot" zwischen Unter- und Überforderung. Zu mühelos darf es auch nicht sein, denn dann wird es zu langweilig. Dazu paßt auch ganz gut die Grundregeln der Gamification.