Auf Wolke 7

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Ohne Cloud Computing geht im Privaten wie in der Wirtschaft heute nichts mehr. Immer mehr Unternehmen kooperieren bei dem Thema mit den großen Anbietern aus dem Silicon Valley. Wir bei Merck nutzen die Technologie nicht nur in unserer täglichen Arbeit, sondern schaffen mit unseren Halbleitermaterialien von Merck Performance Materials auch eine wichtige technische Voraussetzung für die Cloud.

Von der Festplatte in die Cloud

Wenn ich heute Fotos mit dem Handy mache, dann ist es für mich selbstverständlich, dass die Bilder im selben Augenblick automatisch auch auf meinem Tablet und meinem Laptop verfügbar sind und gleichzeitig mit meiner Familie geteilt werden. Die Technologie dahinter kennt heute jeder und trägt den luftigen Namen Cloud. Auch unsere Musik, Filme und Videospiele kommen längst aus der Datenwolke. CDs und Blu-Rays werden in Zeiten von Streamingdiensten wie Spotify, Netflix oder Google Stadia immer mehr zu Liebhaberstücken. Denn die Daten wandern von lokalen Datenträgern in die Cloud, also in externe Rechenzentren.

In die Cloud können dabei nicht nur Speicherkapazität, sondern auch Rechenleistung und Anwendungen ausgelagert werden. Softwareanbieter wie SAP verkaufen ihre Produkte zunehmend als Cloudlösung. Cloud Computing verändert aber nicht nur die Geschäftsmodelle von Tech-Konzernen. Für praktisch jedes Unternehmen ist die Technologie heute zentrales Element bei der Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse. Hierbei geht es zum einen um eine zentrale Datenablage und Softwareanwendungen für die Arbeit im Büro, zum anderen aber auch vermehrt um die Vernetzung zwischen Maschinen in der Smart Factory.

Zentraler Vorteil von Cloud-Lösungen ist, dass weniger eigene lokale Rechenzentren benötigt werden. In einer Studie des Marktforschungsunternehmens Lünendonk gaben die befragten Unternehmen zudem an, dass sie vor allem aufgrund der einfachen Skalierbarkeit auf Cloud-Dienste setzen, wodurch beispielsweise eine flexible Abdeckung von Lastspitzen möglich wird. Ein weiterer häufig genannter Grund für die Nutzung der Cloud seien die hohen Sicherheitsstandards.

USA und China haben die Nase vorn

Gerade das Thema Sicherheit ist bei Cloud-Diensten zentral, da Unternehmen zum Teil vertrauliche und geschäftskritische Daten in die Hände der Cloud-Anbieter geben. Um die Abhängigkeit von Anbietern aus den USA und China zu verringern und im globalen Wettbewerb aufzuholen, haben die EU-Staaten erst kürzlich eine Erklärung zur Gründung einer Europäischen Cloud-Föderation unterzeichnet.

Denn immer mehr Unternehmen – auch traditioneller Industriezweige – setzen auf die Cloud. Laut dem Cloud-Monitor 2020 von Bitkom Research und KPMG nutzen bereits drei von vier Unternehmen Cloud Computing – Tendenz steigend. Häufig schließen sie sich dabei mit den bekannten amerikanischen Tech-Größen zusammen. Mit Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google kommen drei der vier weltweit größten Cloud-Anbieter aus den Vereinigten Staaten. Und auch der chinesische Anbieter Alibaba versucht, seinen Erfolg auf dem Heimatmarkt in anderen Ländern fortzusetzen.

Beispielsweise kooperiert Volkswagen bei der Vernetzung seiner weltweit über 120 Fabriken sowie der Integration seiner globalen Lieferkette mit Amazon Web Services. Der Reifenhersteller Bridgestone wiederum hat gemeinsam mit Microsoft das weltweit erste Überwachungssystem zur Echtzeit-Erkennung von Reifenpannen entwickelt, das auch auf einer Cloud-Plattform basiert.

Cloud bei Merck

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Auch wir bei Merck nutzen die Cloud-Technologie an verschiedenen Stellen. So haben wir etwa eine eigene Cloud-basierte Software zur Vernetzung von Laborgeräten namens BrightLab entwickelt. Die Software ermöglicht Wissenschaftlern eine unkomplizierte Echtzeitüberwachung zentralisierter, synchronisierter Labordaten und erspart ihnen eine zeitaufwändige manuelle Datenübertragung. BrightLab ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie das vielbeschworene Internet der Dinge im Arbeitsalltag aussehen kann.

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von Cloud Computing bei Merck ist unser digitales Laborinformatiksystem LANEXO. Mithilfe von RFID-Etiketten (Radiofrequenz-Identifikation), die mit dem Smartphone ausgelesen werden, können Proben im Labor schnell registriert und kategorisiert sowie Lagerbestände kontrolliert werden. Das System berechnet automatisch Ablaufdaten und verhindert damit, dass Wissenschaftler mit fehlerhaften Reagenzien weiterarbeiten. Wie genau LANEXO funktioniert, können Sie sich auch in diesem Video ansehen.

Für uns bei Merck ist die Cloud-Technologie in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Zum einen nutzen wir sie selbst, wie die Beispiele BrightLab und LANEXO sehr schön zeigen. Gleichzeitig schaffen wir bei Merck Perfomance Materials mit unseren Spezialchemikalien für die Halbleiterindustrie eine wichtige Grundlage für die Cloud-Technologie. Denn Cloud Computing ist nicht zuletzt auf leistungsfähige Computerchips angewiesen.

In jedem Fall ist die Technologie eine elementare Voraussetzung für die digitale Transformation. Denn egal ob Smartphones, autonome Fahrzeuge in der Smart City oder Maschinen in der digitalen Fabrik. Ohne Cloud und die dadurch ermöglichte Vernetzung würden all diese Anwendungen wenig Sinn machen. Wir bei Merck Performance Materials sind darum stolz, hier einen Beitrag zu leisten.

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