Ausschreibungen und die Suche nach Rendite
RFI- und RFP-Aktivitäten haben in den vergangenen vier Jahren einen starken Schwenk hin zu Alternativen Anlagen gezeigt. Institutionelle Investoren sind nach unseren Auswertungen klar bestrebt, darüber ein „mehr“ an Rendite zu erwirtschaften.
So lag der Anteil der Ausschreibungen bei IPE Quest im Bereich der Alternatives in den vergangenen beiden Jahren bei 14% bzw. 15%, wohingegen der Anteil in den Jahren 2011 und 2012 noch bei 4% respektive 5% lag. Doch dieser Anstieg ging nicht zu Lasten der Fixed Income-Quoten, vielmehr ging die Nachfrage beim Thema Aktien seit 2012 deutlich zurück.
Abbildung: Verteilung und Volumen der Searches auf IPE-Quest
Bei den anderen Investmentthemen (“Others”) trieben 2014 u.a. eine 600 Mio. US-Dollar Ausschreibung im Bereich ILS (Insurance Linked Securities) und eine 250 Mio. US-Dollar Ausschreibung im Bereich Trade Finance das Volumen. Diese Kategorie beinhaltet auch den größten jemals auf IPE-Quest durchgeführten Tender in Höhe von 10 Mrd. US-Dollar im Bereich Currency Overlay im Jahr 2012.
Insgesamt wurden in den vergangenen vier Jahren 320 Managersuchen mit einem Volume von mehr als 60 Mrd. US-Dollar über IPE Quest durchgeführt. Dies, so das Feedback auf IPE Quest aktiver Asset Manager, stellt ein Volumen von rund 15% der gesamten Businessopportunitäten in Europa dar.
Mehr Informationen schaffen Vertrauen
Einblicke in den Prozess auf IPE Quest – mit einem Fokus auf die Kommunikation zwischen Asset Maangern und Investoren, schaffte zuletzt ein Roundtable, der im Rahmen der IPE Conference & Award im November in Wien bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde und auch in diesem Jahr im Rahmen der IP Real Estate Awards in Kopenhagen am 19./20. Mai fortgesetzt wird.
Im Rahmen der rund 90minütigen Debatte gab es zunächst einzelne Gespräch zwischen Investoren, Consultants und Managern, die von einer Zusammenfassung der einzelnen Runden im großen Plenum abgeschlossen wurde. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei den Themen Managerauswahl und Selektionsprozess gelegt, die auch in Einzelgesprächen mit Investoren und Managern in der Schweiz, den Niederlanden und Dänemark vertieft wurden.
Investoren zeigten dabei in erster Linie die Problematik auf, dass Manager auch auf Quests antworten, zu den ihr Profil nicht wirklich passt. Oftmals sei eine große Anzahl der Rückmeldungen irrelevant.
Auf der anderen Seite wünschten sich die Asset Manager deutlich mehr Transparenz innerhalb der Quests. Dies mache es deutlich einfacher, mit passgenauen Informationen zu antworten und die eigene Expertise entsprechend darzustellen.
Außerdem kam klar heraus, dass die Manager auf IPE Quest sich eine klarere Unterscheidung zwischen den “harten” und “weichen” Kriterien wünschen, auf die Investoren im Rahmen Ihrer Searches Wert legen. Die mache es wesentlich einfacher zu erkennen, ob es für einzelne Asset Manager sinnvoll sei, die Zeit für die Antwort auf einen bestimmten Suchauftrag zu formulieren bzw. es zu lassen.
Investoren merkten dazu an, dass es eine zu detailreiche Ausschreibung den Asset Managern zu leicht ermögliche, auf die Identität des Investors Rückschlüsse zu ziehen. Ferner sei es oftmals zum Zeitpunkt des Starts der Ausschreibung noch nicht möglich, einzelne Informationen schon bereit zu halten.
Ein ganz wesentlicher Punkt wurde auch von Asset Managern formuliert, wie mit Adressen, die im Fortlauf der Ausschreibung nicht selektiert werden, umzugehen sei. Hier, so das Statement, sei ein formeller Feedbackprozess notwendig. Dies helfe den entsprechenden Adressen auch, die Präsentation bzw. den Prozess zu verbessern.
Für Investoren müsse dieser Feedbackprozess allerdings so einfach wie möglich gehalten werden, würde an anderer Stelle betont. So könnte eine Matrix helfen, innerhalb dieser der ausschreibende Investor die Möglichkeit hat, den teilnehmenden Asset Managern mitzuteilen, wo die Schwachstellen ihres Angebots gegenüber den geforderten Kriterien der Ausschreibung lagen. Einigkeit bestand darin, dass ein absolutes Minimum darin bestehe, den Managern mitzuteilen, bis wann eine Entscheidung zur Auswahl von der durch IPE Quest produzierten „Long List“ zu treffen ist, damit sie ihre Ressourcen dann gegebenenfalls wieder anderweitig verplanen können.
IPE Quest ist eine Ausschreibungsplattform die Investoren mit den für sie im Rahmen von Ausschreibungen relevanten Asset Managern verbindet. Der Service, der auch aufschlussreiche Informationen über Trends bei der Managersuche bietet ist für Investoren ohne Gebühren nutzbar. Sie bleiben dabei im Rahmen des gesamten Ausschreibungsprozesses anonym. Weitere Informationen zu IPE Quest erhalten Sie von Jayna Vishram, Manager IPE Quest, unter jayna.vishram@ipe-quest.com.
Martin Hurst ist COO von IPE und Director von IPE Quest.