Autonomes Fahren: 77% wollen eigene personenbezogene Daten nutzbringend zur Verfügung stellen. Eine DSGVO-Regelungslücke?
Laut der Umfrage, die HERE in Auftrag gegeben hat, sind von den 8000 Befragten 77% bereit, die eigenen personenbezogenen Daten zur Verfügung zu stellen. Wenn dies einen Nutzen bringt, dies als Bedingung. Nutzen kann eine optimierte Verkehrsführung sein (der Gründungsgedanke von HERE) oder... was auch immer, Nutzen ist Subjektiv.
Wie ich finde eine spannende Fragen und Idee.
Allerdings: Wie behält der Einzelne dennoch die Kontrolle über diese wirklich kritischen Daten, wo er wann und wie schnell im Auto unterwegs ist? Wird es wieder eine "Friss-oder-Stirb"-AGB-Frage, auf die es hinausläuft? Bewegungsprofile gegen aktuelle Stauinfos? Soll dies mal, mal nicht, immer, für einen Zeitraum oder einen geografischen Raum gelten?
Die DSGVO regelt gerade (noch) nicht, wie eine maschinelle Weitergabe aussieht, was Messenger-Dienste dürfen uns sollen (siehe FB und WhatsApp derzeit). Es scheint, dass dies nun aus mehreren Richtungen auf den Tisch der Politik kommt. Die Gesamtheit der zu regelnden ePrivacy, die DSGVO und mögliche weitere gesetzliche Regelungen sollten die noch bestehenden Regelungslücken adressieren. Eine Ad-Hoc-Freigabe im Einzelfall am Handy während der Fahrt kann wohl nicht die Lösung sein.
Es wird von Apps gesprochen, die diese Datenströme für jede einzelne Person individuell steuerbar macht - denkbar, aber dann vor Fahrtantritt. Vielleicht aber ist auch eine klare Definition möglich, welche Daten dem Hersteller eines Fahrzeugs "gehören", etwa wegen Garantiepflicht, Produkthaftungs und Know-How-Schutz, und welche Daten "privat" und persönlich sind.
Dies scheint immer noch nicht ganz geklärt, aber ein Teil der Lösung.