Beitrag über TrashForCash im "Die ZEIT" Newsletter ("Elbvertiefung")

Ist das Kunst, oder kann das weg?

Seit einem halben Jahr streift Sönke Rosenkranz durch Hamburg und sammelt Müll. Damit will er nicht etwa die Stadtreinigung unterstützen, sondern Geld verdienen – und gleichzeitig Gutes tun. Entstanden ist die Idee zu seinem Marketingprojekt "Trash for Cash", als er überlegte, wie er an Kapital für ein Start-up kommen könnte. Morgens um sechs Uhr hatte er dann die Lösung: Aus gesammeltem Müll wollte er Firmen-Logos und Porträts basteln und diese als Werbeobjekte verkaufen.Bereits beim anschließenden Gang zum Bäcker fand er das erste Stück für sein Projekt, in das er mittlerweile bis zu sieben Stunden pro Tag investiert. Die Preise beginnen bei 2000 Euro, die Hälfte davon wird von den Firmen, die die Müllobjekte in Auftrag geben, gespendet, so lautet die Bedingung. Dafür bekommen die Unternehmen mit ihrem Firmen-Logo (wie der WWF oder Instagram) einen Platz auf Rosenkranz’ Website. Das Material, aus dem die Objekte entstehen, findet der Künstler direkt auf der Straße: "Kaffeebecherdeckel, Strohhalme, Blechdosen, Kronkorken, Feuerzeuge. Gerade schwimme ich in Orange und Rot, nach Silvester habe ich überall die Kappen der Raketen eingesammelt." Und wo gibt’s das beste Material? "Der Steindamm in St. Georg ist sehr vermüllt, andere Spots sind Berliner Tor, Reeperbahn und Fischmarkt. Da werde ich immer fündig." Für Privatpersonen hat Rosenkranz bislang noch nicht oft gearbeitet, allerdings bekam seine zukünftige Schwiegermutter zu Weihnachten ein Müllporträt von ihm. Auch eine Art Werbung.


Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen