Beratung bei Diabetes und CGM: Die Rolle von Fachlichkeit und ethischem Handeln

Im Jahr 1950 wurde die International Diabetes Federation gegründet, und seit 1964 existiert in Deutschland eine strukturierte Diabetologie. Seit diesem Zeitpunkt spielt der Beruf des Diabetesberaters eine entscheidende Rolle für die optimierte Diabetesversorgung.

In der Praxis erleben Kollegen und Kolleginnen oft Erfolge, aber auch herausfordernde Situationen sowie schöne Momente mit Kunden und Patienten. Sie bauen kontinuierlich die Beziehung zu den Patienten aus. Oftmals suchen die Patienten unsere Meinung zu fachlichen Themen – schließlich sind wir die Ansprechpartner in Sachen Diabetes mellitus. Diese Verantwortung ehrt uns stets.

Nun stellt sich die Frage: Sind wir neutral, wenn wir Informationen übermitteln? Werden wir von unseren eigenen Präferenzen beeinflusst, oder können wir souverän und objektiv Menschen in Bezug auf Diabetes beraten? Besonders, wenn es nicht um psychosoziale oder grundlegende Informationen geht, sondern um medikamentöse Therapien und Technologien?

Kommen wir zum kontinuierlichen Glukosemesssystem (CGM). Die gelbe Firma wirbt im Fernsehen, während die grüne Firma mit mehr AID-Systemen funktioniert. Die nächste Firma wird am wenigsten vorgestellt. Andere Möglichkeiten werden oft (leider) ignoriert.

Meine Damen und Herren, leider sind auch wir von unseren eigenen Meinungen beeinflusst, viele von uns zumindest. Nicht jeder stellt seinen Patienten alle Produkte vor. Nicht jeder bleibt neutral. Nicht jeder erkennt alle spezifischen Eigenschaften der Produkte. Oder?

Es gibt da draußen immer noch Menschen mit Diabetes und Hautunverträglichkeiten. Es gibt weiterhin Sportliebhaber, die von Vibrationen direkt am Körper erheblich profitieren könnten. Menschen, die oft und gerne schwimmen oder Wellness/SPA-Angebote nutzen, existieren ebenfalls. Auch Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus, die längere Zeit in wärmere Länder reisen, sind eine Zielgruppe...

Es ist wichtig, diese vielfältigen Aspekte zu berücksichtigen und eine objektive Beratung anzustreben. Es gibt das passende Produkt für alle Patienten, die eine intensivierte konventionelle Therapie (ICT) durchführen. Unsere Pflicht? Ethisch handeln und alle Aspekte vorstellen. Letztendlich liegt die Entscheidung immer bei den Menschen, die mit ihrem Diabetes leben! Unsere Aufgabe besteht darin, umfassende Informationen bereitzustellen und sie in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.

Mit freundlichen-Grüßen,

Niki Kourtidou