Bist du nicht auch rassistisch?
GEDANKEN ECKE 🤔 Bist du nicht auch rassistisch?
Meines Erachtens ist jeder von uns mehr oder weniger als solcher unterwegs. Wir sind ja auch im psychischen nicht stabil. Der Schaffhauser Chemiker Karl Heinrich Fehrlin erklärte, dass «Jeder Mensch ist ein Schizophrener».
- Karl Heinrich Fehrlin: Die Schizophrenie. Kommentierte Neuausgabe mit schriftdeutscher Übersetzung, hg. von Katrin Luchsinger und René Specht. Chronos-Verlag, Zürich 2023 Hiermit erlaube ich es mir einen kleinen Exkurs -Vergleich zum Begriff "Rassismus".
Wir alle tragen in uns die schizophrenen Assoziationen und genauso die Vorurteile, die aus Unwissen und schlechten Erfahrungen uns zu Rassisten formen können. Nur die Situation und das eigene Menschenbild dafür verantwortlich sind. Das Letzte vor allem.
Unser Wahrnehmen von einem Gegenüber und unsere innere Haltung spiegeln sich in unserem auch rassistischen Verhalten. In diesem weichen wir dem "Normalem", was als ein akzeptierten, von allen in der jeweiligen Gesellschaft gilt, aus. Der Mensch ist nun Mal ein Schwarz-Weiss-denkendes Wesen, wenn man auch das Gegenteil behaupten will, der immer nach grauen Zonen dazwischen sucht. Es ist ihm bewusst oder auch nicht, dass er auch grausam sein kann. Im Verbalen und Nonverbalen.
Dem Bericht geht hervor, dass das Thema in allen Bereichen der Menschen präsent ist und alle «Not to Racism-Aktionen keine grosse Wirkung hatten. Natürlich muss man weiter am nicht-rassistisch-Denken arbeiten. Doch wie? Indem man nicht nur mit Parolen um sich wirft und sich selbst auf grossen Plakaten pointiert, sondern die Not to racism-Kultur lebt.
Wir erleben Rassismus nicht nur an einer einzelnen Person ausgeübt, sondern auch von kulturellen Gruppen gegen andere. Medienplattformen sind voller Hass- und Mobbingkommentare gegenüber Nationalitäten und Kulturen: Russen gegen Ukrainer und umgekehrt, die Araber gegen Amerikaner, Serben gegen Kosovaren und umgekehrt. Jetzt Palästinenser gegen Israeli. Die Menschen leben aufgrund der sozialen und strukturellen Veränderungen, die beginnend wegen der Covid-Pandemie bedingt waren nicht mehr miteinander. Die Menschen leben nebeneinander und haben sich daran gewöhnt, über die anderen auf Distanz ihre Meinung zu bilden und zu urteilen. Stets und in allen Bereichen im Internet, wo jetzt viele Menschen sich zuhause fühlen und sogar ihre Partys zelebrieren, heißt es "Ihre Meinung ist wichtig"
Doch die Meinungen werden im Stillen ausgewertet und es findet kein direkter Austausch zwischen den Menschen. Es folgt keine offene Aussprache über die womöglich noch vorhandenen Probleme. Auch die Arbeitswelt beraubt dem Menschen den privaten Raum, den er früher für seine Begegnung en mit anderen Menschen, mit den Freunden und Familien reservierte. Das Rituelle geht verloren. Die zwischenmenschlichen Begegnungen sind heute schwieriger zu arrangieren: Keine gemeinsame freie Zeit, da jeder für seinen Arbeitgeber flexibel verfügbar sein muss.
Das sind die Faktoren, die die Missverständnisse zwischen Menschen auch begünstigen können, wenn auch nicht per se, doch fürs nicht Entstehen von Vorurteilen, sollte das Zwischenmenschliche in den Betracht gezogen werden. Die Interaktionen zwischen Menschen sind nur dann gesund, wenn all die Fettnäpfchen und Missverständnisse wahrgenommen werden und der Respekt und die Akzeptanz ihren Platz finden können. Ich nehme das Wort "Toleranz" hier bewusst raus, denn diese oft und vor allem in den Gruppen schnell verfällt dem automatischen Gruppenzwang: Mit entweder...oder"
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Die letzte Abnahme der nonverbalen Diskriminierung sollte die Gesellschaft nicht beruhigen, denn das Nonverbale ist oftmals versteckt und nicht immer nachweisbar ist. Wichtig ist das der Rassismus nicht im Strukturellen gedeiht, denn es bedeutet auch seine Legitimierung.
Und wieder muss die liebe Aufklärung her: Primär von Erwachsenen selbst, der Eltern, die Sorgenkinder haben und von jedem von uns.
Nicht parlieren "We can it" oder "We fight it", nicht auf die Strassen mit Demos rennen, sondern sich selbst reflektieren und sich im Zwischenmenschlichen üben: Jeder Mensch ist es wert. Auch DU.
Koisyn Schneider, Autorin, freie Journalistin, Mensch und etwas mehr….
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Die Sprache. Du hast diese oder nicht.
10 MonateHerzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und fürs Mitlesen🙏❤️ Dr. Aylin Thiel Ein schönes Wochenende 🎈
Die Sprache. Du hast diese oder nicht.
10 MonateMerci viu Mol lieber Andi Widmer 🙏❤️
Die Sprache. Du hast diese oder nicht.
10 MonateVielen Dank fürs Mitlesen 🙏❤️ Richard Kopf 🙏❤️ Ulrich Teichert 🎈 🙏❤️ jörg schneegass ❌ 🙏❤️
Ich habe immer gedacht dass die Menschen durch Corona eins gelernt haben: Dass wir alle gleich sind in unserem kurzen Dasein auf dieser Erde. Aber weit gefehlt. Oft verurteilt man auf die Schnelle eine Person weil es schlicht und einfach bequem ist. Oder dieses heutzutage Schwarz und Weiss Denken. Entweder ist man dafür oder dagegen..dazwischen gibt es eigentlich gar nichts. Und viele Leute können auch nicht mehr differenzieren....