Chronische Nierenerkrankungen bei Type2-Diabetes
Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes haben nicht nur ein hohes kardiovaskuläres, sondern auch ein hohes Risiko für eine chronische Nierenerkrankung (CKD). Die Lebenserwartung der Betroffenen wird dadurch deutlich verkürzt. Deshalb sollte die Nierenfunktion bei Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes regelmäßig kontrolliert werden.
Nachfolgend finden Sie 15 Fakten und praktische Hinweise zur Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) und zu Therapieoptionen. Wer aufmerksam liest, ist am Ende gut vorbereitet für die begleitende CME-Fortbildung und kann 4 CME-Punkte sammeln
1. In Deutschland leben rund 8,7 Millionen Menschen mit einem Typ-2-Diabetes. Davon entwickeln etwa 40% eine chronische Nierenerkrankung (CKD). Die Diabetesprävalenz nimmt weltweit zu.
2. Ein Typ-2-Diabetes verkürzt die Lebenserwartung der Betroffenen. Kommt eine chronische Nierenerkrankung (CKD) hinzu, steigt die Sterblichkeit um mehr als das 5-fache an. Regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion sind deshalb wichtig.
3. Die Filtrationsleistung der Nieren wird mit der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) beschrieben. Der Normalwert ist >90 ml/min/1,73m2 Körperoberfläche. Ab dem 40. Lebensjahr ist ein Verlust von etwa 1 ml/min/1,73m2 physiologisch.
4. Eine Schädigung des Glomerulus als kleinste Filtrationseinheit in den Nieren wird durch die Albuminurie im Urin erfasst. Der Kreatinin-Albumin-Quotient (UACR) beschreibt die Menge des ausgeschiedenen Albumins im Verhältnis zum Kreatinin und ist unabhängig von der Urinkonzentration.
5. Die klinische Diagnose der chronischen Nierenerkrankung bei Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes stützt sich auf das Bestehen einer Albuminurie (UACR ≥30 mg/g) und/oder der Einschränkung der Nierenfunktion (eGFR <60 ml/min/1,73m2).
6. Für eine genauere Prognose des kardiovaskulär-bedingten Mortalitätsrisikos von Patient:innen mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) müssen Nierenfunktion (eGFR) und Albuminurie (UACR) kombiniert betrachtet werden.
7. QUIZ: Eine zusätzliche chronische Nierenerkrankung (CKD) erhöht das Mortalitätsrisiko von Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes. Um das wieviel fache erhöht sich das Risiko im Vergleich zu Patient:innen ohne CKD?
8. Sobald die Diagnose eines Typ-2-Diabetes gestellt ist, empfehlen die Leitlinien ein Mikroalbuminurie-Screening mindestens einmal pro Jahr, um den Beginn einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) rechtzeitig zu erkennen.
Empfohlen von LinkedIn
9. Die Anzahl der empfohlenen Untersuchungstermine zur Kontrolle der Nierenfunktion und der Albuminurie richtet sich nach dem kardiorenalen Risiko. Je niedriger die eGFR und je höher die Albuminurie, desto häufiger muss kontrolliert werden.
10. Für die Urinuntersuchung in der Praxis werden meist Mehrfelder-Streifentests eingesetzt. Folgende Regeln sind dabei zu beachten:
11. Das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes wird durch hämodynamische und metabolische Faktoren sowie durch Entzündung und Fibrose vorangetrieben. Aktuelle Therapien richten sich vor allem gegen hämodynamische und metabolische Faktoren.
12. Zahlreiche klinische Studien haben gezeigt, dass eine intensivierte Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes keinen ausreichenden Einfluss auf eine Makro- oder Mikroalbuminurie hat.
13. Folgende Wirkstoffgruppen können aufgrund überzeugender Ergebnisse aus klinischen Studien eingesetzt werden, um das kardiovaskuläre und renale Risiko von Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes zu senken:
14. Patienten mit einem Typ-2-Diabetes und einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) sollen Risiko-adaptiert behandelt werden, sobald die eGFR <60 ml/min/1,73m2 und die UACR ≥30 mg/g beträgt. Bei niedrigem Risiko reicht eine einmal jährliche Kontrolle aus.
15. Um das kardiorenale Risiko und die Progression der chronischen Nierenerkrankung (CKD) bei Patient:innen mit einem Typ-2-Diabetes maximal zu reduzieren, wird ein multifaktorieller Ansatz aus RAS-Blockade, SGLT2-Inhibition und nsMRA (bei normalem Serumkaliumspiegel) empfohlen.
Gut aufgepasst? Dann können Sie nun Ihr Wissen testen und 4 CME-Punkte sammeln! ⬇️ Jetzt Link klicken und Test absolvieren. Viel Erfolg! ⬇️
COO & Business Development @CME-Verlag │ Digital Medical Education │ xEY, xMercedes
1 JahrGenial heruntergebrochen! Vielen Dank :)