Düker Nesenbach
Es war ein schwieriges und auch umstrittenes Projekt: der Bau des neuen, tiefergelegten Nesenbach-Dükers, durch den das Abwasser künftig die neue Bahnsteighalle des S 21-Tiefbahnhofs unterquert. Seit Oktober 2020 ist der Düker fertig und im Betrieb.
Nach gerade einmal fünf Jahren Bauzeit geht der Düker Nesenbach im Oktober 2020 in Betrieb. Die Abwasserleitung (unter-) quert den künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof in einer Tiefe von rund 22 Metern. Der Nesenbach dient seit vielen Jahren als Hauptsammler der Stuttgarter Mischkanalisation. Bislang verlief der rund 13 Kilometer lange Nebenfluss des Neckars parallel zu den heutigen Bahnhofsgleisen. Weil der neue Durchgangsbahnhof im Vergleich zum jetzigen Kopfbahnhof um 90 Grad gedreht ist, muss der Abwasserkanal mithilfe des Dükers unter dem Bahnhof durchgeleitet werden.
Die abdichtungstechnische Planung übernahm die Firma Aqua-Protec GmbH. Das Grundprinzip der Abdichtung ist eine Bentonit-Doppel-Abdichtung. Diese besteht aus einer Folienkonstruktion und einem Bentonitkern. Bentonit ist eine Art Ton, der bei Wasserzutritt quillt. Dadurch entsteht eine hoch-abdichtende Tonschicht, die dauerhaft die Stahlbetonkonstruktion umschließt.
Dieses Grundprinzip galt es nun im Zuge der Abdichtungs-Planung umzusetzen. Der Düker-Nesenbach war bautechnisch und abdichtungstechnisch eine Herausforderung. Zum einen die extreme Tiefe von 22m und zum anderen die sehr begrenzten Platzverhältnisse der innerstädtischen Großbaustelle.
Im November 2015 war die abdichtungstechnische Planung soweit fertig. Es konnte mit der Verlegung und Montage der Abdichtung losgehen.
Der Düker ist 390 Meter lang und bis zu 22 Meter unter der Erde. Die Tieferlegung des Nesenbachdüker ist für den Bau des darüber liegenden künftigen Stuttgarter Durchgangbahnhofs von größter Bedeutung. Der Düker Nesenbach ist einer der größten und wichtigsten Abwasserkanäle der Landeshauptstadt und gewährleistet den sicheren Abwassertransport. Nach mehr als fünf Jahren Bauzeit wurde der Kanal im Oktober 2020 an das Abwassernetz angeschlossen. 145 Meter des sogenannten Düker Nesenbach führen direkt unter der neuen Bahnsteighalle S21 hindurch.
Der Kanal besteht aus drei Rohren: Im kleinsten fließt das normale Abwasser, das zweite Rohr komme bei Starkregen zum Einsatz. Das dritte Rohr bzw. Wasserleiter ist sieben mal dreieinhalb Meter groß (ist praktisch vom Queschnitt her ein Tunnel-Bauwerk) und werde vor allem bei Hochwasser benötigt. Die Kapazität des Düker Nesenbach ist extrem, es kann bis zu 100 000 Liter Wasser pro Sekunde durch die Röhren des Düker fließen.
Die Bauarbeiten hatten im Frühjahr 2015 begonnen, die Abdichtung begann zeitverzögert im Oktober 2015. Während der gesamten Bauzeit wurden 20.000 Kubikmeter Beton und 2.800 Tonnen Stahl verbaut. Gesamthaft kamen ca. 18.000 qm CEMtobent CS zum Einsatz, sowie Fugenbänder und Injektionssysteme.
Während der Abdichtungsarbeiten des Düker Nesenbach viel dann die Entscheidung, den kompletten Stuttgart 21 Durchgangsbahnhof / Tiefbahnhof ebenfalls mittels CEMtobent CS wasserseitig abzudichten.
An dem Tiefbahnhof / Durchgangsbahnhof S21 in Stuttgart wird seit Jahren gebaut. Das Projekt umfasst neben "Stuttgart 21" auch die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm.
Bis heute haben wir im Zuge von Stuttgart 21 mehr als 80.000 qm CEMtobent CS eingebaut. Wir danken allen beteiligeten für ein großartiges Projekt im herzen unserer Landeshauptstadt.
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