Das Ende der Karriereleiter?
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Das Ende der Karriereleiter?

Der Ruf nach abgeflachten Hierarchien wird lauter, doch wie sieht ein Unternehmensalltag ohne Karriereleiter aus und tut man dem Team damit wirklich einen Gefallen?

Ein Artikel auf BBC Worklife ist mir nun schon einige Wochen im Gedächtnis geblieben, da er ein Thema aufgreift, mit dem ich aktuell viele Berührungspunkte habe. Es geht um die Karriereleiter und die anhaltende Frage nach der Sinnhaftigkeit von Hierarchien im Unternehmen. BBC Autorin Josie Cox zeichnet in “Is it time to embrace the corporate ladder?” ein Bild von Chaos und Konkurrenzdenken, das von Mitarbeitenden eines realen Unternehmens gestützt wird.

Anstelle von Entspannung und Gemeinschaftlichkeit führte die Abschaffung klarer Positionslevel im portraitierten Unternehmen einerseits zu Lustlosigkeit, da keine Perspektive auf Aufstieg mehr sichtbar war; andererseits zum verbissenen Wunsch, den eigenen Wert irgendwie unter Beweis zu stellen - alles zum Leidwesen der Teamkultur und -Performance.

“Many seemed to be saying, ‘if I can’t see my progress reflected in an explicit job title, then what’s the point in even trying?’”


Aber eine weniger hierarchische, bürokratisch-geprägte Art der Zusammenarbeit muss doch möglich sein, oder nicht? Nicht ohne Grund sind diese Sehnsüchte immer wieder in den Forderungen nach New Work präsent. Und ja, ich bin überzeugt davon, dass dies möglich ist.


Anstelle einer Einebnung der Hierarchien empfehle ich erfahrungsgemäß den Weg radikaler Transparenz zu gehen. Gehaltsstufen und die damit verbundenen Anforderungen und Erwartungen zum Allgemeinwissen zu machen, hat den gegenteiligen Effekt des von der BBC beschriebenen Beispiels. Ziele werden greifbar und die Motivation, diese zu erreichen, steigt. Zudem stellt sich der verblüffende Effekt ein, dass die Vorgesetzten einem auf einmal viel menschlicher erscheinen. Schließlich weiß man, was genau sie geleistet haben und weiterhin leisten müssen, um ihre Position im Team zu erreichen und zu halten. Wo Mitarbeitende sich gerne fragen: “Was macht der oder die denn eigentlich den ganzen Tag?” erübrigen sich diese Spekulationen, was dem Arbeitsklima definitiv gut tut. Dies ist nur eine Möglichkeit, exzessiver Bürokratie Einhalt zu gebieten und die Teamperformance auf alternative Weisen zu stärken.

Auch intervallweise Pairings von Teamkollegen auf verschiedenen Positionsebenen fördern Verständnis und Austausch; den Gegenüber kennen- und verstehen zu lernen ist oftmals der Schlüssel zu einem entspannten, unterstützenden Verhältnis und einer Teamkultur, wie sie jede Führungskraft anstreben sollte.

Was denken Sie über die klassische Karriereleiter - abschaffen oder beibehalten? Wie funktionieren in Ihren Teams Hierarchien und Austausch? Welche Wünsche haben Sie für Ihre Teamkultur?

Ich bin gespannt auf Ihre Einschätzungen.

Neues zum Thema Teamwork und Führung finden Sie unter anderem hier.


Ich wünsche Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage - Die haben Sie sich verdient!;)


Dr. Philipp Kellerhals

Karriere Kompetenzen Kultivieren: Schneller deine beruflichen Ziele erreichen | Karriereberatung und Executive Coaching in Zürich | Moderation für Management Offsites | Design Thinking für Teams

1 Jahr

Vielen Dank Dr. Michael Stoermer

Dr. Thomas Bernstein

CEO / Dozent / Leadership Coach / Buy&Build

1 Jahr

Schöner Beitrag......... Problem der Praxis: es finden sich immer weniger, die überhaupt "Karriere machen" wollen.

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