Mehr Freude in Meetings - Wie du als Führungsfrau eine neue Meeting-Kultur etablieren kannst
Tanja Seiler, Power Up! Success Coaching

Mehr Freude in Meetings - Wie du als Führungsfrau eine neue Meeting-Kultur etablieren kannst

Willkommen zur 4. Ausgabe von “Female Leadership Weekly” – deinem Newsletter für Frauen in Führungspositionen, die mit Herz und Bewusstsein ihren Weg gestalten wollen. Der Newsletter ist auch eine wertvolle Ressource für Männer, die Frauen aktiv unterstützen und fördern möchten.

Mein Ziel ist es, dir in diesem Newsletter wertvolle Impulse und Strategien zu vermitteln, damit du dein volles Potenzial ausschöpfen, mit Selbstvertrauen führen und deine beruflichen sowie persönlichen Ziele klar erreichen kannst.

Lass uns in einem kostenlosen Kennenlerngespräch herausfinden, wie du mit mehr Selbstvertrauen und klaren Zielen dein volles Potenzial als Führungsfrau entfalten kannst.

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Als Führungsfrau hast du eine entscheidende Rolle bei der Prägung des Unternehmensklimas. Das beginnt oft im Kleinen, in deinem eigenen Team, und zeigt sich in Aspekten wie der Meeting-Kultur. Hier kannst du einen Standard prägen, wie wertschätzend kommuniziert wird, wer zu Wort kommt und welche Ideen Raum erhalten. Und was, wenn sich das wirklich auf das gesamte Unternehmen ausstrahlt?

Es ist einfach, sich über ineffiziente oder unproduktive Meetings zu beschweren

Gerade als weibliche Führungskraft stehst du in einer einzigartigen Position, diesen Meeting-Wandel aktiv voranzutreiben und Meetings von ellenlangen Monologen in Plattformen für vielfältige und produktive Dialoge zu verwandeln. Warum? Weil du die Chance hast, auf Basis deiner eigenen Erfahrungen eine Meeting-Kultur in deinem Unternehmen zu schaffen, in der alle gehört werden. Du stärkst nicht nur dein eigenes Position, sondern etablierst dich als Vorreiterin für eine neue Art der Führung. Du schaffst eine Arbeitsumgebung, die alle Beteiligten empowered, ihre Meinungen frei und ohne Hemmungen zu äußern – eine Kultur, die nicht nur produktiver ist, sondern auch das volle Potenzial jede Einzelnen freisetzt.


Kennst du die Unterschiede der männlichen und weiblichen Kommunikationsstile im Business?

Die Frage soll nicht sterotypisierend sein, ganz im Gegenteil. Du solltest nur verstehen, dass manche gewachsenen Strukturen und Art der Kommunikation evolutionsbedingt sind.

Gerade die Statuskommunikation ist ein zentraler Aspekt der männlichen Kommunikationsweise, insbesondere im Business-Kontext. Sie basiert auf Hierarchien und Machtstrukturen und folgt der unbewussten Regel: Wer spricht, richtet sein Wort an den offensichtlich Ranghöchsten wie zum Beispiel die Geschäftsführung im Raum oder möchte sich selbst als Ranghöchsten etablieren. Diese Kommunikation ist oft vertikal ausgerichtet, was bedeutet, dass sich die Teilnehmer in Meetings unbewusst oder bewusst nach ihrem Status positionieren.

Konkret sieht das so aus: bevor die Inhalte zur Sprache kommen, gilt es erst die Hierarchie zu etablieren und sich nach unten abzugrenzen.

Dies kann durch dominantes Sprechen, durch die Körpersprache oder durch das Beiseiteschieben weniger ranghoher Meinungen geschehen. Der Fokus liegt oft darauf, Autorität zu demonstrieren und zu zeigen, dass man die Kontrolle über das Gespräch oder die Entscheidung hat.

Frauen hingegen suchen in ihrer Kommunikation eher nach Verbindungen und Gemeinsamkeiten, das nennt sich vertikale Kommunikation.


Was bedeutet es, wenn du als Frau in einem von Statuskommunikation dominierten Raum das Meeting leitest und/oder die ranghöchste Person im Raum bist?

Du darfst diese Hierarchiedynamik bewusst erkennen und vor allem auch lenken. Frauen kommunizieren in der Regel wie bereits beschrieben weniger vertikal und mehr horizontal – das bedeutet, sie suchen Verbindungen zu allen Teilnehmern, unabhängig von deren Status. Dieser Kommunikationsstil fördert ein offeneres und integrativeres Umfeld.

  1. Bewusstseinsanteile lenken: Während männliche Kollegen häufig auf den „Ranghöchsten“ ausgerichtet sind, kannst du als Moderatorin den Raum bewusst so gestalten, dass auch Beiträge von weniger ranghohen Teilnehmer:innen Gehör finden. Es ist wichtig, aktiv zu moderieren und sicherzustellen, dass nicht nur die Lautesten sprechen. Indem du das Gespräch lenkst und gezielt leise Stimmen einbeziehst, durchbrichst du die Statuskommunikation und förderst die Vielfalt an Meinungen.
  2. Durchsetzungsstärke mit Verbindung kombinieren: Frauen zeichnen sich oft durch ihre verbindende Kommunikationsweise aus. Dies bedeutet, dass sie Gespräche moderieren können, bei denen sich alle eingebunden fühlen. Um jedoch in einem von Statuskommunikation geprägten Umfeld wahrgenommen zu werden, solltest du diese Verbindung mit einer klaren Durchsetzungsstärke kombinieren. Bleibe freundlich, aber bestimmt, wenn es darum geht, Raum für unterschiedliche Meinungen zu schaffen. Dies zeigt, dass du nicht nur eine moderierende, sondern auch eine führende Rolle einnimmst.


Schlüsselstrategien für effektivere Meetings

Um eine gerechte und inklusive  Beteiligung sicherzustellen, kannst du einige praktische Tools und Strategien in deinen Meetings einführen:

  1. Runden-basierte Feedbacks: Stelle sicher, dass in bestimmten Phasen des Meetings jede Person die Möglichkeit hat, ihre Meinung zu äußern. Dies verhindert, dass schüchternere Teilnehmer:innen oder solche, die weniger ranghoch sind, übergangen werden.
  2. Strukturierte Moderation: Lege von vornherein fest und teile mit, wer in welcher Reihenfolge sprechen wird. Diese Struktur gibt auch introvertierten Teammitgliedern mehr Sicherheit, sich einzubringen.
  3. Timeboxing: Verteile Redezeiten gleichmäßig. Als Moderatorin kannst du dafür sorgen, dass niemand das Gespräch dominiert, indem du klare Zeitlimits setzt.
  4. Konkrete Antworten statt Vorträge: Führe das Meeting durch gezielte Fragen, statt eine Plattform für endlose Monologe zu schaffen. Dies hilft, die Diskussion vielseitiger zu gestalten und die Kreativität des Teams zu fördern.


Von der Theorie zur Praxis: Ein Beispiel

Im Team meiner Klientin dominierten einige wenige laute Stimmen die wöchentlichen Strategiemeetings, während zurückhaltendere Teammitglieder kaum zu Wort kamen. Sie selbst empfand die Atmosphäre auch als sehr wettbewerbsorientiert und stressig, wusste aber nicht, wo sie ansetzen kann. Auch erhielt sie Rückmeldung von einigen Mitarbeitenden, dass diese sich in den bisherigen Meetings unter Druck und nicht gehört fühlen. 

Gemeinsam arbeiteten wir daran, dass meine Klientin selbstbewusster und klarer in ihre Kommunikation wurde, und auch in den Meetings nicht mehr die Zügel aus der Hand gab. 

In ihren Team-Meetings führte sie den "Rede-Stab"  als Moderationstool ein. Dieser Stab wurde reihum an die Person gegeben, die gerade das Wort erhielt und so seine/ihre Gedanken ohne Unterbrechung mitteilen konnte. Inzwischen liegt der Stab nur noch als Erinnerung auf dem Tisch, da sich durch das strukturierte Moderieren, das Aussprechen lassen etabliert hat.

Zusätzlich hat sie eine Vorab-Umfrage vor dem eigentlichen Meeting eingeführt, so konnten schon vorab die Ideen und Gedanken zu den jeweiligen Agendapunkten eingereicht werden, die dann im Meeting diskutiert wurden.

Meine Klientin selbst ist nun auch viel bewusster geworden, wieviel sie eigentlich sich selbst Redezeit nahm und ihre Mitarbeitenden nicht ausreden ließ durch ihr Reingrätschen. Sie lernte achtsam zu sein, nicht in die Mutter- oder Lehrerinnenrolle zu rutschen, sondern Kommunikation auf Augenhöhe wirklich zu leben. 

Das war zwar anfänglich recht ungewohnt und die Meetings benötigten etwas mehr Vorbereitungszeit. Das Ergebnis war eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie die Meetings abliefen: es gab deutlich mehr Respekt untereinander aber auch ihr als Führungskraft gegenüber, es wurden ganz andere kreativere Lösungen gefunden und im Team stellte sich schnell eine höhere Zufriedenheit und Zugehörigkeitsgefühl ein.

Ausblick

Eine inklusive Meeting-Kultur entsteht nicht über Nacht, sondern muss kontinuierlich gepflegt werden. Du kannst als Führungsfrau den Wandel vorantreiben, indem du bewusst eine Umgebung schaffst, in der jede Stimme zählt.

Was würdest du aus deiner Erfahrung diesem Artikel hinzufügen? Hast du bereits in deinem Unternehmen schon Einfluss auf die Meeting-Kultur nehmen können? Ich freu mich über unseren Austausch und dein Feedback.

Auf die Veränderung mit Wertschätzung!

Herzlichst, Tanja


Hast du Fragen, wie du deine Meetings verbessern kannst, oder möchtest ein kostenfreies Impulsgespräch vereinbaren? Dann nimm gerne Kontakt auf.

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