Der Wirkungs-Kreis – So wirken wir souverän
Rhetorik. Dabei denken wir an die großen Redner wie Cicero, Barack Obama, Kennedy oder Steve Jobs.
Rhetorik bedeutete früher die Kunst der Rede. Heute steht sie weitgefasst für die menschliche Kommunikation. Es geht nicht mehr nur darum was gesagt wird, sondern wie.
Ein Experiment
Ich möchte Sie auf ein kleines Quizz einladen, mit denen ich meine Schulungen oft einleite.
Welchem Teil der Kommunikation ordnen Sie die größte Bedeutung zu?
Der Großteil wird direkt sagen: Der Inhalt natürlich. Inhalt hat Substanz und Menschen wollen Informationen. Eine Gute Rede wird also maßgeblich durch meinen Inhalt bestimmt.
Diese Aussage lassen wir vorerst so stehen.
In welcher Reihenfolge kommen aus Ihrer Sicht die anderen Aspekte? Die Stimme und dann die nonverbale Kommunikation? Oder anders herum?
Welchen prozentualen Einfluss hat die nonverbale Kommunikation auf unseren sprachlichen Erfolg?
Genug Fragen… behalten Sie dennoch Ihre Verteilung im Kopf, um diese abzugleichen.
Das Ergebnis – Bestandteile der Kommunikation
Albert Mehrabian, ein iranisch-amerikanischer Psychologe, beschäftigte sich in einer empirischen Studie mit der Frage, wann wir Menschen glauben und wann nicht. Aus dieser Studie gingen die drei magischen Zahlen der Kommunikation hervor.
7 – 38 – 55
Kommunikation besteht zu lediglich 7 % aus Worten, also aus Inhalten. 38 % aus der Stimme und zu 55 % aus der Körpersprache, also der nonverbalen Kommunikation.
Stimmte Ihre Einschätzung mit den Angaben überein? Falls ja, super! Falls nicht, auch super. Fehler sind da, um zu lernen 😊
Wieso hat der Inhalt eine so untergeordnete Rolle? Gerade einmal 7 Prozent?
Als Erklärung dienen spezielle Nervenzellen im unseren Gehirn, unsere Spiegelneuronen.
Diese nehmen die nonverbale Kommunikation des Redners auf und erzeugen in uns Emotionen. Eine abwertende Gestik oder ein ausschweifender Blick des Redners führen in uns zu widersprechenden Emotionen in Bezug auf die positiv ausgedrückten Worte (also den Inhalt).
Verbal vs. Non-Verbal
Ableiten lässt sich daraus folgendes: Wenn sich verbale und nonverbale Aussagen widersprechen, wird dem nonverbalen meist mehr Glauben geschenkt.
Empfohlen von LinkedIn
Wenn Bilder, also auch die Körpersprache, eine andere Sprache sprechen als Worte, dann siegen die Bilder.
Wörter können bewusst gewählt werden, die nonverbale Kommunikation lässt sich aber schwerer beeinflussen. Wir Menschen wissen, wie leicht Worte zu kontrollieren sind, wie leer und verlogen sie sein können. Aus diesem Grund nimmt die nonverbale Kommunikation einen größeren Prozentanteil an unserer Kommunikation ein, da sie schwerer zu beeinflussen ist.
Auch wenn andere Studien teilweise leicht abweichende Prozentverteilungen zu dem Ergebnis 7-38-55 liefern, bleibt die Botschaft letztlich die Gleiche.
Anstatt zu 99 % an dem Inhalt der Kommunikation zu arbeiten, also dem „Was“, sollten Sie vielmehr an ihrer nonverbalen Kommunikation, also dem „Wie“, arbeiten.
Dies gilt nicht nur für Präsentationen, sondern den generellen Umgang mit Menschen im Face-to-Face-Gespräch, sowie bei Bewerbungsgesprächen und Einsatzsituationen.
Mimik, Gestik und Stimme
Kurz & knapp wiederholt, was ist Mimik, Gestik und Stimme?
Bei der Mimik handelt es sich um die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche. Diese werden in sieben Grundemotionen unterteilt: Wut, Freude, Angst, Ekel, Trauer, Überraschung und Verachtung. Grundsatz ist: Die Mimik sollte der Aussage entsprechen. Sprechen Sie über etwas positives, lächeln Sie. Sprechen Sie über Probleme und Ungerechtigkeiten, verlangt dieser Inhalt nach Trauer und Wut. Seien Sie authentisch.
Unter Gestik lassen sich alle Bewegungen der zwischenmenschlichen Kommunikation fassen. Meist wird lediglich von den Händen und Armen gesprochen, der Körper transportiert jedoch ebenfalls Botschaften und zählt mit zur Gestik.
Gestik lässt sich in drei Zonen gliedern: Vom Kinn an aufwärts. Vom Kinn bis zur Gürtellinie. Von der Gürtellinie bis zu den Füßen.
Wann welcher Bereich eine entscheidende Rolle spielt, wird in einem weiteren Blogartikel behandelt.
Zuletzt die Stimme. Kompliziert ausgedrückt ist die menschliche Stimme ein durch die Stimmlippen eines Menschen erzeugter und im Mund-Rachen-Nasen-Raum modulierter Schall. Einfach ausgedrückt ist die Stimme all das, was der Gesprächspartner mit den Ohren wahrnimmt. Ob laut, leise. Ob deutlich, undeutlich. Mit oder ohne Betonung. Jedes Wort, dass die Stimme individuell formt, erzielt eine andere Wirkung, obwohl das Wort immer das gleiche ist.
Auch hierfür werden separate, ausführlichere Blogartikel verfasst.
Fazit
Abschließend halten wir fest: Der nonverbalen Kommunikation fällt eine weitaus größere Bedeutung zu als dem Inhalt. Sind Sie fachlich stark, die nonverbale Kommunikation aber schwach, können Ihre starken Botschaften nicht wirken und überzeugen.
Lassen Sie uns also gemeinsam genau an der wichtigen Stellschraube arbeiten! Der nonverbalen Kommunikation.
Den Inhalt werden wir dabei selbstverständlich nicht vergessen.
Sollten sich Fragen, Anregungen und Ergänzungen ergeben, schreiben, sprechen und rufen Sie mich an. Ich möchte gern mit Ihnen in die Interaktion gehen.
Schauen Sie für weitere Informationen und Anregungen auf meine Website
Lassen Sie uns gemeinsam wachsen.