Design is a message
oder "schön ist langweilig"
Wie zufrieden sind sie mit ihrem Produktdesign?
Diese Frage stelle ich oft zu Beginn eines Workshops. Meistens kommt als Antwort : „Also wir finden es schön, sonst hätten wir es ja nicht so gemacht, wie es ist“.
Daraufhin meine Frage „Aber wozu dient eigentlich Design? Hat es nur die eine Aufgabe, ihnen zu gefallen?“
Betrachten wir es mal näher
Design umfasst natürlich weit mehr als nur Produktdesign. Es beginnt schon beim Logo, geht über Shopdesign, Website bis hin zu ihrer Corporate Idendity. Es umfasst Farben, Formen, Materialwahl, Eigenschaften und noch vieles mehr.
Letztendlich ist es ein Werkzeug, eingesetzt vorwiegend im Marketing
Warum hat Design eine so starke Wirkung?
Wir Alle treffen Entscheidungen vorwiegend auf der emotionalen Ebene, auch wenn wir dies so nicht wahrnehmen. Der Mensch ist nun mal von seinen Instinkten beeinflusst. Die rationale Ebene, also unser Verstand ist höchstens der sekundäre Faktor bei einer Entscheidungsfindung. Besonders Kaufentscheidungen laufen so ab und das in Sekundenbruchteilen. Natürlich grübelt man manchmal lang und breit über gewisse Entscheidungen, wiegt Vor- und Nachteile ab und versucht eine „vernünftige“ Entscheidung zu treffen. Letztendlich überwiegt dennoch meißtens das Bauchgefühl, also die emotinale Ebene. Genau das ist die Stärke eines guten Designs, es spricht unsere emotinale Ebene an.
Was aber macht ein gutes Design aus?
„Design soll auffallen, Impact haben, im Gedächtnis bleiben, Gefühle wecken, seine Funktion erfüllen, vor Allem aber eine Botschaft übermitteln“.
Funktion?
Gehen sie mit mir einmal gedanklich durch einen Supermarkt. Wir gehen zwischen zwei Regalreihen durch, jedes Regal sieben Meter lang und vollgefüllt mit verschiedensten Produkten. Nehmen wir an, wir suchen nach einer Mundspülung und vielleicht noch Babypuder.
In den Regalen befinden sich wahrscheinlich über 1000 verschiedene Artikel. Unmöglich also, dass wir jeden Artikel in der kurzen Zeit visuell erfassen können. Als erfahrene Konsumenten wissen wir aber, dass Bapyprodukte meistens in Pastellfarben gehalten sind und Mundwässer haben ja diese spezielle Flaschenform. Bingo, gefunden! Beim Mundwasser entscheiden wir uns spontan für das blaugrüne, denn wir wollen frischen Mintgeschmack, das rote und das gelbe Mundwasser haben wir gar nicht richtig wahrgenommen. Genau so funktioniert Design!
Design als Imageträger
Edel, geschmackvoll, konservativ, agressiv, verrückt, jugendlich, (die Liste lässt sich endlos fortsetzten), das sind die Schlagwörter. Nur schön zu sein ist langweilig und hat keine Aussage. Ausserdem liegt ja Schönheit im Auge des Betrachters und Geschmäcker sind verschieden. Da braucht es also mehr, was wollen sie eigentlich mitteilen? Design muss eine klare Message beinhalten und ihr Unternehmen oder ihr Produkt, gemäß ihrer Marketingstrategie bestmöglich beschreiben. Ihr Design repräsentiert sie und ihr Unternehmen, es baut ihr Markenimage auf, nutzen sie es daher gezielt und mit Vorsatz.
Wie also entscheiden?
Zunächst einmal, wer entscheidet? Meistens hat ja der Designer selbts nicht das letzte Wort, sondern irgendein Manager, vielleicht sogar der Chef persönlich. Allerdings ist Design eine Kunst und eine Wissenschaft. Haben sie als Letztverantwortlicher genug Einblick in die Phsychologie der Farben, kennen sie die Wirkung von verschiedenen Schriftarten oder Designschriften? Ist ihnen das Marketingkonzept und die Strategie, das gewünschte Markenimage bezogen auf die richtige Zielgruppe wirklich im Detail bekannt und bewusst? Nur die Wenigsten werden hier aus Überzeugung und wirklich ehrlich ein Ja behaupten können. Nun, das müssen sie auch nicht wirklich. Wozu bezahlen sie denn sonst ihre Spezialisten?
Lassen sie sich einfach das Design von ihrem Designer oder Marketingverantwortlichen erklären.
Warum wurden diese Farben gewählt, warum dieses Verpackungsdesign, dieser Schriftzug, dieses Logo? Was ist die Idee dahinter, welche Aussage wollen sie damit machen? Passt das alles zusammen (eine agressiver Schriftzug auf einer pinken Verpackung passt selten) und zu ihrem Marketingkonzept, passt es auf die Zielgruppe, oder besser gesagt auf die Erwartungshaltung ihrer Wunschkundschaft?
Wenn sie dies Alles verstehen und nachvollziehen können, dann wird das auch auf ihre Zielgruppe zutreffen. Und wenn sie ihr Produkt im Supermarkt schnell finden und (wieder-)erkennen können, wird dies auch der Kunsument . Genau darauf kommt es an!