Die 5 grössten Stolpersteine beim Einsatz von 360° Feedbacks (2/3)
Wie bei jedem Instrument gibt es auch beim 360° Feedback Stolpersteine, die unbedingt beachtet werden müssen, damit am Schluss das Ergebnis den gewünschten Nutzen erzielt.
1. Unklares Ziel oder hidden agenda
Intransparenten Ziele oder Erwartungen oder vielleicht sogar ein verstecktes Ansinnen? Wenn Feedbacknehmer und Feedbackgeber nicht wissen oder unsicher sind, wofür das Feedback eingeholt wird, dann werden die Ergebnisse bereits beim Ausfüllen intuitiv verfälscht.
2. Fehlendes Vertrauen
Wenn sich Feedbacknehmende und Feedbackgebende nicht sicher sind, wo die Daten gespeichert werden, ob datenschutzrechtliche Grundlagen gewährt sind und vor allem ob die Anonymität gewährleistet ist, werden Einschätzungen entweder gar nicht, oder nur verzerrt ausgefüllt werden. Die Objektivität bleibt auf der Strecke.
3. Widerstand und Ablehnung
Schlechte Erfahrungen in einem früheren Unternehmen. Viel Aufwand für wenig Nutzen und das Gefühl, dass die falschen Personen involviert sind. Nur drei Gründe, warum ein solcher Prozess auf Ablehnung stossen kann. Erzwungene Feedbacks sind selten eine gute Basis für wertvolle Feedbacks.
4. Fehlendes follow-up
Es wurde viel in Kommunikation und Durchführung investiert. Interpretation und Gespräche geführt und dennoch geschieht nichts. Weil das Budget fehlt, die Zeit für Entwicklungsmassnahmen dem operativen Alltag weichen muss oder weil es ja auch ohne Kompetenzentwicklung momentan noch funktioniert.
5. Unprofessionelle Interpretation
Selbsterklärende Reports mit vorgefertigten Textbausteinen, die für jede Zielgruppe verständlich und passend sind. Was verlockend klingt, ist in der Praxis oft nicht passend. Falsche und subjektive Interpretationen, begünstigt von Bias und konstanten Beurteilungsfehlern verzerren jede objektive Analyse.
Dagegen hilft: Befähigte Führungskräfte, ein Mehr-Augen-Prinzip und Mitarbeitende, die den Report in den Kontext der eigenen Arbeit stellen können. Coaches und Mentoren, die neutral blinde Flecken, Stärken und Entwicklungspotenziale aufzeigen können.
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Wie eine solche Interpretation möglichst objektiv, neutral und vor allem zielführend sein kann, lesen Sie im nächsten Teil der Serie.
Serie: 360° Feedback
Studien sind sich einig: Soft Skills sind elementar, um die Anforderungen der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Doch wie können Verhalten und Softskills objektiv und fundiert gemessen werden? Viele bekannte Instrumente wie z.B. MbO fokussieren mehrheitlich auf messbare Ziele und Daten, die aber dadurch persönlichen und sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten nicht gerecht werden. Deshalb braucht es Instrumente und Methoden, die ganz bewusst für diese Aufgabe konzipiert sind, wie z.B. das 360° Feedback.
In der 3-teiligen Serie wird aufgezeigt, wo das Instrument konkreten Nutzen stiftet, welche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen, welche Stolpersteine lauern und wie die Interpretation und nächste Schritte aussehen. Damit rechtzeitig Entwicklungspotenziale entdeckt, Stärken und Talente gefördert und sinnvolle Entwicklungsschritte initiiert werden können.
Teil 1
Teil 3
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Leiterin Managed Services und Administration bei INOLUTION Innovative Solution AG. Für kompetente Mitarbeitende heute, morgen und übermorgen.
4 MonateDanke für die wertvollen Tipps: "Dagegen hilft" 👍