Die Bedeutung von Stromverteilungsnetzen als #KlimaNetz -- Schwierige Zeiten erfordern ein konsequentes Handeln
Mit Klarheit
Klimaschutz ist weltweit die zentralste gesellschaftliche Herausforderung. Das Gelingen entscheidet sich im neuen Denken. Der Strukturwandel des Wirtschafts- und Lebensstandortes Deutschland muss dabei oberste Priorität haben.
Mit Sicherheit
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in allen Märkten ist das Herzstück, die Energienetze sind das Rückgrat; die Robustheit, Leistungsfähigkeit und Intelligenz der Energienetze sind entscheidende Gradmesser für das Gelingen der urbanen Energiewende.
Der Diskurs über die Richtung des Klimaschutzes ist beendet: Die Einhaltung des Paris-Klimaabkommen verpflichtet. Die Diskussion über die Zukunft der Gasversorgung hat an Intensität und Dynamik deutlich zugelegt – eine deutliche Reduzierung wird ins Pflichtenheft aufgenommen. Der Krieg in der Ukraine macht klar: Jeder Investition in unsere Energieautarkie, in unsere Energieinfrastruktur ist eine Investition in unsere Versorgungssicherheit, so Dr. Robert Habeck - richtig. Das Erreichen der ehrgeizigen Klimaschutzziele bedeutet gleichsam Energiesouveränität für Deutschland – Punkt.
- Sinnvoll ist, dass wir über den Hochlauf einer nationalen Wasserstoffwirtschaft diskutieren.
- Sinnvoller ist, dass im urbanen Raum mit hohen Wärmedichten der Ausbau der Fernwärme auf Basis von EE intensiv vorangetrieben wird.
- Am sinnvollsten ist es, bereits heute den deutlichen Ausbau der Stromverteilungsnetze voranzutreiben.
Die Zahlen sind auf dem Tisch: Der bestehende Koalitionsvertrag richtet sich aus auf die Stellgrößen: 80% Erneuerbare Energien in 2030 (2021 rund 40%) gemessen am Bruttostrombedarf von 680-750 TWh (2021 rund 550 TWh). Studien gehen mit Blick auf 2045 von einem Bruttostrombedarf von rund 900-1000 TWh aus; die Nettostromerzeugung basiert dann fast ausschließlich auf Erneuerbare Energien und Wasserstoff. Studien gehen je nach Szenarien davon aus, dass sich allein im Verteilungsnetz die Investitionen verdoppeln werden.
Die heutige Energieinfrastruktur ist diesen Zahlen nicht gewachsen; ein All-Electric Ansatz ist dieses indes nicht – zeigt aber, dass Stromnetze eine besondere Rolle in der Zukunft der Energieversorgung haben werden. Die Herausforderung beeindruckt daher.
Ein #KlimaNetz
Als übergeordnete Anlegekante für ein #KlimaNetz in Hamburg gelten schon heute die Präambel der Landesverfassung sowie das Urteil BVerfG aus 2021. Betreiber der Energienetze tragen damit die Verantwortung, alles dafür zu tun, die Aufnahme, Durchleitung und intelligente Laststeuerung von Energie so zu organisieren, dass eine klimaneutrale Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien stattfindet – das #KlimaNetz wird zur Auslegungsmaxime. Gleichsam sind die Ziele nach §1 EnWG möglichst einzuhalten. Hierauf ist das zukünftige Handeln der Unternehmen auszulegen.
Die Herausforderung
Die Überlegungen zum rSEP der DENA sowie zur Umsetzung §14d EnWG sind richtig; eine sinnvolle, vorsorgenden Infrastrukturplanung muss heute zum Maßstab werden. Zumal der Bau von Infrastrukturen im städtischen Ballungsraum – nett formuliert - relativ träge ist; das Jahr 2030 ist für ein Infrastrukturunternehmen bereits Morgen!
Die neuen, notwendigen Netzmengengerüste müssen dargestellt werden. Die Treiber Wasserstoffwirtschaft, Ladesäuleninfrastruktur sowie Wärmeversorgung sind bekannt; die Logik an neuen Lastprofilen und Gleichzeitigkeiten der Verbraucher wird das Denken verändern. Kabel- und Leitungsbau allein werden nicht helfen; der netzdienliche Flexibilitätseinsatz senkt die Ausbaukosten im Verteilungsnetz sicherlich in nennenswertem Umfang. Hier muss klug gedacht werden.
Die Rahmenbedingungen sind indes nicht optimal: Sinkende Zinsen im Netzgeschäft hemmen; Investitionsmittel werden knapper; die Baukapazitäten und Fachkräfte rarer. Einen konsistenten Rahmen muss die Politik setzen.
Im Ergebnis
Aus meiner Sicht steht ein deutlicher Paradigmenwechsel an - mit notwendigen und auch radikalen neuen Entscheidungen zur Umsetzung! Wir stehen am Rande einer deutlichen Zeitenwende – jetzt heißt es: Anpacken für ein #KlimaNetz in Hamburg!
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