Die Mär von Reichweite - Im Dienst von Menschen, nicht von Algorithmen

Die Mär von Reichweite - Im Dienst von Menschen, nicht von Algorithmen

Als Berater und Kolumnist schreibe ich viel. Ob konzeptionelle Ausarbeitungen für die Markenentwicklung meiner Klienten, Beratungsberichte für z.B. das Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle, oder eben Kolumnen für Magazine. Es erfüllt mich sehr zu formulieren, einen Gedanken zu konservieren und Geschehenes durch das Niederschreiben zu reflektieren. Und dennoch höre ich immer wieder eine Frage:

Sascha, warum postet Du nicht regelmäßiger in den sozialen Netzwerken? Du schreibst doch so viel und das verbessert Dein Ranking enorm, was Dir wiederum Reichweite bringt.

Um es kurz zu sagen: Als Berater, hat mein Ranking für mich keine große Relevanz! Höchste Relevanz für mich, haben meine Klienten. Die Menschen, die mir Ihr Vertrauen schenken. Und das erfordert Aufmerksamkeit, Zeit und Leidenschaft. Ressourcen, die es sich meiner Meinung nach lohnt, sehr streng zu kuratieren.

Dennoch publiziere ich Inhalte natürlich auch über die sozialen Netzwerke, wie gerade in diesem Artikel. Jedoch nicht mit dem Gedanken, einen Algorithmus zu füttern, oder mein Ranking zu verbessern, sondern einfach um meine Gedanken mit Ihnen zu teilen und so vielleicht einen Mehrwert zu hinterlassen. Das tue ich entsprechend dann, wenn es zeitliche Kapazitäten, sowie ein Thema dafür gibt und ehrlich gesagt auch nur dann, wenn ich die Muse dazu habe. Denn am Ende des Tages schlägt mein Herz als Berater für die Arbeit mit Menschen und nicht für die Jagd nach Reichweite.

Ach ja…Reichweite, die Mär von Reichweite. Was heisst das eigentlich „Reichweite“?

Die Menge an Menschen, die durch ein bestimmtes Medium erreicht werden? So würde man in der heutigen Zeit wohl sagen und dennoch, finde ich das irreführend. Denn nur weil Inhalte bei Menschen im Newsfeed oder (wie altmodisch) Briefkasten landen, erreichen sie diese noch lange nicht.

Wie wäre es militärisch: Distanz zum Ziel, bis zu der eine Schusswaffe eingesetzt werden kann.

Ich führe diesen harten Vergleich deshalb an, weil ich Sie für etwas sensibilisieren möchte. Reich-weite haben Sie nur dann, wenn beim Empfänger Ihrer Botschaften etwas passiert, eine Emotion ausgelöst wird. Natürlich kann man über das Internet, Inhalte sehr einfach und kostengünstig an viele Menschen ausspielen. Die Chance, in der exponentiell ansteigenden Masse an Informationen wirklich gesehen zu werden und dadurch Reich-weite zu erzielen, ist allerdings schon nicht mehr so einfach und kostengünstig. Deshalb tun Sie gut daran, Ihre wichtigen Ressourcen vorwiegend in Aktivitäten und Beziehungen zu investieren, die tatsächlich Wert schöpfen.

Nicht das wir uns an dieser Stelle falsch verstehen, dies ist kein Plädoyer gegen neue Medien und soziale Netzwerke. Aber sollten Sie einmal das Gefühl haben, einem gewissen Druck Content produzieren zu müssen unterliegen, dann erinnern Sie sich vielleicht dieser Zeile:

Wir stehen im Dienst von Menschen und nicht von Algorithmen.

Und genau aus diesem Grunde, spielt Reichweite für mich eine sehr untergeordnete Rolle. Aber sollte ich durch Sie, lieber Leser, Reich-weite bekommen, in dem ich Sie mit diesen Zeilen erreicht habe, dann freue mich sehr über einen kurzen Kommentar.

Herzlichst

Sascha Hoselmann

#personalbranding

Dr. Britta Papay

System. Therapie | psycholog. Beratung | Mediation „Echte Beziehungen, wahres Selbst“ Narzissmus | Trauma | Hochsensibilität | Paartherapie

3 Jahre

Lieber Sascha, ich bin da ganz deiner Meinung. Reichweite bedeutet wenig, zumal da draußen sehr viele Gratis-Content-Lover rumschwirren. Reichweite wird überschätzt. Wir brauchen nur die Menschen, die sich einlassen möchten und eine Veränderung durch die Arbeit mit uns erzielen wollen.

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