Die maschinelle Übersetzung: ein geschäftlicher Wunder?

Die maschinelle Übersetzung: ein geschäftlicher Wunder?

Eine Übersetzerin, die von maschinellen Übersetzungen spricht, kann nur dagegen argumentieren, nicht wahr? Ich werde Sie vielleicht überraschen, weil ich keine reine Gegnerin bin. Stattdessen werde ich probieren, diese Debatte unvoreingenommen und sachlich zu führen, um einen Kompromiss zu finden. Im Endeffekt wollen wir genau dasselbe: Ihr Geschäft erfolgreich machen.

Was ist eine maschinelle Übersetzung?

Normalerweise brauchen Sie einen Übersetzer oder eine Übersetzerin, um Ihre Dokumente zu bearbeiten. Sie schicken einfach Ihre Texte und nach ein paar Stunden oder Tagen, abhängig von der Länge, bekommen Sie einen übersetzten Text, der wirklich gut und flüssig klingt. Die Leser und Leserinnen werden den Eindruck haben, dass der Text von Anfang an in der Zielsprache geschrieben war. Anschließend wird der Übersetzer oder die Übersetzerin eine Rechnung schicken.

Es wird von maschinellen Übersetzungen gesprochen, wenn Sie von einem Programm wie Google oder DeepL Ihren Text übersetzen lassen. In ein paar Sekunden bekommen Sie die Übersetzung, aber diesmal müssen Sie dafür nicht zahlen. Was für eine wunderbare Lösung, nicht wahr? Leider gibt es aber keine Rose ohne Dornen und dies ist auch bei maschinellen Übersetzungen zutreffend. Das Ergebnis könnte bestenfalls ungewöhnlich klingen und evtl. sogar schlichtweg falsch sein. Zudem garantieren diese Programme keine Vertraulichkeit, ganz im Gegenteil! Ihre Daten sind der Lohn der Maschine.

Wie funktioniert die maschinelle Übersetzung?

Sie haben schon bemerkt, dass die künstliche Intelligenz mittlerweile überall ist. Die Übersetzungsbranche ist hier keine Ausnahme. Eine Maschine wird mit übersetzten Texten trainiert, um sprachliche Muster zu erkennen. Natürlich werden daher alle Übersetzungen gespeichert, um wieder verwendet werden zu können, wenn ein Satz in Ihrem Text ähnlich ist. Denken Sie immer daran: Wenn ein Produkt oder Dienst Sie nichts kostet, sind Sie das Produkt. Dieser berühmte Spruch stimmt auch bei der maschinellen Übersetzung. Ihre Daten werden verwendet, damit die Maschine trainiert wird, und dies kann zu einem Bruch der Vertraulichkeit führen.

Außerdem beherrscht Software die inklusive Sprache nicht. Studien haben gezeigt, dass KI und maschinelle Übersetzungen sexistische Stereotypen verstärken. Ihre Dokumente könnten also sexistisch klingen und das könnte Ihrem Geschäft schaden. Ein Übersetzer oder eine Übersetzerin kann dies verhindern. Die Vermeidung sexistischer Sprache ist besonders wichtig, wenn der Ausgangstext auf einer Sprache geschrieben wurde, die keinen Genus haben, wie zum Beispiel Ungarisch, Finnisch oder Türkisch, um nur einige wenige Sprachen zu nennen.

Kann die Maschine in allen Sprachen übersetzen?

Es gibt mehr als 6000 Sprachen in der Welt und momentan kann keine Maschine in allen Sprachen übersetzen. Google bietet zwar ein umfangreiches Angebot, doch die Qualität lässt sehr zu wünschen übrig. Generell werden Sie mit den meistgesprochenen Sprachen mehr Erfolg haben als mit selten verwendeten Sprachen. Die verschiedenen Systeme haben schon viele übersetzte Texte vom Englischen ins Deutsche gespeichert, aber wenn Sie z.B. einen Text vom Deutschen ins Französisch übersetzen lassen, ist die Richtigkeit des Ergebnisses alles andere als sicher.

Wann ist die maschinelle Übersetzung sinnvoll?

Ihr Budget ist nicht immer unbegrenzt und das ist absolut verständlich. Wenn Sie einfach nur Dokumente verstehen möchten, die in einer anderen Sprache über ein recht allgemeines Thema geschrieben sind, kann eine maschinelle Übersetzung sinnvoll sein. Sie haben vielleicht Mitarbeiter oder Partner, die eine andere Sprache sprechen. Natürlich werden Sie eine Maschine anwenden, um mit ihnen unkompliziert und schnell zu kommunizieren. Auch für private Nachrichten oder E-Mails ergibt es keinen Sinn, einen Übersetzer oder eine Übersetzerin einzustellen.

Wann sollten Sie maschinelle Übersetzungen vermeiden?

Wenn Sie die Dokumente kommerziell anwenden wollen, dann kann die maschinelle Übersetzung wirklich gefährlich sein und kann Ihrem Geschäft sogar ernsthaft schaden. Um Sie von der potentiellen Gefahr maschineller Übersetzungen zu überzeugen, werde ich Ihnen ein wirklich kurioses Beispiel geben, dass ich vor ein paar Jahren selbst gesehen habe. In einer Gesundheitszeitschrift, wurde ein Artikel auf English veröffentlicht. Darin ging es um die Senkung des Zuckerkonsums und der Artikel schildert, dass man den Nachbarn, Freunden und Familienmitgliedern dennoch gerne eine kleine Süßigkeit schenken darf. Der Artikel wurde maschinell übersetzt und ich wurde eingestellt, um die Qualität der Übersetzung zu prüfen. Auf Französisch wurde dieser Satz mit einem sexuellen Sinn übersetzt. Die Übersetzung war "Sie dürfen Ihren Nachbarn, Freunden und Familienmitglieder gerne einen blasen". Wie konnte so etwas passieren? Ganz simpel! Der Text wurde wortwörtlich übersetzt und auf Französisch war das Ergebnis eine vulgäre Redewendung mit sexueller Bedeutung.

Der Übersetzer oder die Übersetzerin wird bezahlt, um solche schlechten Ergebnisse zu verhindern. Im schlimmsten Fall können Sie sogar wegen einer schlechten Übersetzung verklagt werden und ein Prozess kann richtig teuer werden. Wenn Sie eine Übersetzerin oder einen Übersetzer einstellen, investieren Sie in Ihr Unternehmen und schützen sich zugleich vor dem Risiko rechtlicher Folgen. Insofern ist Ihr Übersetzungsprofi genauso wichtig wie der Autor oder die Autorin des Textes selbst.

Dann kann der Übersetzer:In die maschinelle Übersetzung prüfen, oder?

Die Prüfung einer maschinellen Übersetzung durch einen Übersetzer ist grundsätzlich möglich. Ihre Dokumente müssen aber einige Voraussetzungen erfüllen. Die Texte sollten keine Stilmittel, wie z.B. Metaphern, Allegorien, etc., enthalten, aber auch keine spezielle Terminologie. Spezialisierte Texte sind damit ausgeschlossen.

Viele Übersetzer und Übersetzerinnen lehnen es ab, maschinell übersetzte Texte zu prüfen. Es ist einfach eine wirklich zeitaufwendige Dienstleistung, die zudem ein Ergebnis erzeugt, dessen Qualität nicht genauso gut ist wie die einer normalen Übersetzung. Manchmal nimmt die Prüfung eines maschinell übersetzten Textes mehr Zeit in Anspruch, als wenn der Text direkt übersetzt wird. Daher kann es auch sein, dass der Preis von Angebot zu Angebot sehr unterschiedlich ist.

Dieser Prozess heißt übrigens MTPE (Machine Translation Post-Edition) und wir können zwei Arten von MTPE unterscheiden: die leichte MTPE und die komplette MTPE.

Niemand wird meine maschinelle Übersetzung bemerken. oder doch?!

Vor einigen Wochen wurde ich von einem Übersetzungsbüro kontaktiert, um einen übersetzten Text zu prüfen. Der Projektmanager war ziemlich zufrieden mit der Übersetzung und hat mir mitgeteilt, dass diese Nachprüfung sehr schnell gemacht werden könne. Der Endkunde hatte den folgenden Satz geschrieben: "Wir haben alles was Sie brauchen von A wie Abgasanlage bis Z wie Zubehör." Dieser Satz wurde von einer Maschine übersetzt und ich habe es sofort gemerkt. Wie? Auf Französisch "Abgasanlage" wurde mit "pot d'échappement" übersetzt und "Zubehör" wurde mit "accessoires" übersetzt. Die wortwörtliche Übersetzung ist korrekt, aber es passt nicht in den gesamten Satz, da "pot d'échappement" nicht mit "A" anfängt und "accessoires" nicht mit "Z". In diesem Fall habe ich als professionelle Übersetzerin den Satz angepasst. Für dieses Detail musste ich den Projektmanager kontaktieren, um Produkte genannt zu bekommen, die in diese Übersetzung passen und auch wirklich im Katalog, für den geworben wurde, verfügbar sind.

Ihr Übersetzer oder Ihre Übersetzerin wird es sofort merken, wenn es um eine maschinelle Übersetzung geht. Es ist also nicht ratsam, es zu verschweigen. Wenn eine Machine-Translation-Post-Edition (kurz MTPE) gemacht werden muss, sollte man es auch klar kommunizieren. So weiß ich als Übersetzerin genau, wo ich besonders aufmerksam bei der Prüfung sein muss. Manche Fehlerkategorien treten bei maschinellen Übersetzungen nämlich viel häufiger auf.

Warum könnte der Preis für eine MTPE teurer als das Angebot werden?

Abhängig von der Qualität der maschinellen Übersetzung kann das MTPE länger dauern und der Preis muss folglich angepasst werden. Normalerweise kann ein Übersetzer zwischen 300 und 500 Wörter pro Stunde übersetzen. Wenn ein maschinell übersetzter Text nachgeprüft werden muss, kann es aber länger dauern. Das liegt daran, dass wegen der schlechten Qualität neu übersetzt werden muss, wobei die schlechte Übersetzung zusätzlich negativ beeinflusst.

Muss ich wirklich mein ganzes Budget verwenden?

Nein! Die Kosten variieren zwar und allgemein gilt: Je länger der Text ist, desto teurer wird es. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie Ihr gesamtes Budget aufwenden müssen. Im Allgemeinen ist die Übersetzungsdienstleistung eine Investition in Ihr Unternehmen. Sie erreichen mehr Kunden, überzeugen diese und erzielen schließlich einen größeren Umsatz. Und das bei verhältnismäßig geringen Kosten. Die Investition in einen professionellen Übersetzer oder Übersetzerin lohnt sich also auf jeden Fall!

Vor Allem aber lohnt sich die Investition, wenn Sie 118 149 468 französischsprachige Menschen zusätzlich erreichen können. Französisch ist die fünft meistgesprochene Sprache der Welt. Übersetzungen ins Französische können also immens große Reichweite haben. Vor allem Texte für Endkunden, sollten Sie daher unbedingt auch ins Französische übersetzen lassen.

Um zu wissen, ob eine maschinelle unterstützte Übersetzung mit Ihrem Text möglich und sinnvoll ist, schicken Sie mir Ihren Text zu und wir werden zusammen eine maßgeschneiderte Lösung für Sie finden.


Haben Sie noch Fragen über maschinelle Übersetzungen? Schreiben Sie ein Kommentar unter diesem Artikel und ich werde Ihnen gerne antworten.

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