Die nächste Pandemie kommt bestimmt. Deshalb müssen wir uns schon jetzt darauf vorbereiten
Als begeisterter Mountainbiker weiß ich, wie wichtig eine gute Kondition ist. Man kann nicht einfach aufs Rad steigen und mühelos einen steilen Berg hinauffahren. Ich gehe regelmäßig Fahrradfahren – nicht nur, weil es mir Spaß macht, sondern auch, um mich fit zu halten und immer vorbereitet zu sein – auch für herausfordernde Strecken.
Jetzt, da wir im Wettlauf gegen COVID-19 immer mehr aufholen, ist es an der Zeit, die Kondition aufzubauen und zu halten, die wir zur Bewältigung der nächsten Pandemie brauchen werden. Aber wie machen wir das? Genauso wie Radsportler zwischen zwei Rennen trainieren, muss sich auch die Weltgemeinschaft systematisch vorbereiten. Ich bin froh zu sehen, dass Entscheidungsträger überall auf der Welt erste Schritte in die richtige Richtung unternehmen. Viele Staats- und Regierungschefs haben zu einem internationalen Pandemie-Abkommen aufgerufen, um besser auf künftige Krisen vorbereitet zu sein. Und der Welt-Gesundheitsgipfel hat die Pandemieprävention zu einem zentralen Anliegen für 2021 erklärt.
Das vergangene Jahr hat uns deutlich gemacht, dass wir es uns nicht leisten können, noch einmal von einer solchen Krise überrascht zu werden. Aufbauend auf den Erfahrungen unseres Unternehmens haben wir Bilanz über die wichtigsten Erkenntnisse aus einem Jahr mit COVID-19 gezogen und Schlüsse für eine bestmögliche Vorbereitung auf künftige Krisen gezogen. Deutsche Post DHL Group hat bereits mehr als 300 Millionen Impfdosen in über 140 Länder geliefert und mit Regierungen, Herstellern und NGOs zusammengearbeitet. Auf Grundlage der dadurch gewonnenen Erkenntnisse haben wir strategische Maßnahmen zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie definiert. Einen vollständigen Überblick erhalten Sie in unserem neuen Whitepaper „Resilienz in Pandemien – Erfahrungen & Ausblick“. Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Punkte kurz zusammenfassen.
Bereit machen für das nächste Rennen
COVID-19 war nicht die erste Pandemie – und wird auch nicht die letzte sein. In diesem Punkt sind sich die Wissenschaftler einig. Und da Atemwegsviren das höchste pandemische Potenzial haben, wird die nächste globale Gesundheitskrise der aktuellen vermutlich ähneln.
Um für die Krisen von morgen gerüstet zu sein, müssen wir die Logistikinfrastruktur aufrechterhalten, die wir zur Bekämpfung der aktuellen Krise aufgebaut haben. Die Kosten für die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer proaktiven, zweckmäßigen medizinischen Versorgungskette sind wesentlich geringer, als wenn wir diese reaktiv und kurzfristig aufs Neue aus dem Boden stampfen müssen. Der nächste Schritt ist die Institutionalisierung eines erweiterten Notfallmanagements im Gesundheitswesen mit drei Schwerpunkten: Prävention und Früherkennung, Eindämmung und Gegenmaßnahmen sowie Kapazitäten zur Verteilung von Medikamenten.
Prävention und Früherkennung
Für die Menschheit sind die neuen mRNA-Impfstoffe ein Durchbruch, der mit der Entdeckung der Antibiotika vor 100 Jahren vergleichbar ist. Sie machen deutlich, wie wichtig Forschung und Entwicklung sind. Wir müssen noch mehr in die Infektionsforschung und die Entwicklung antiviraler Breitbandmedikamente investieren, mit denen unterschiedliche Viren bekämpft werden können. Das erfordert einen proaktiven, international abgestimmten Ansatz, um diese Viren noch besser zu verstehen und die eigentlichen Ursachen von Virusausbrüchen zu bekämpfen. Außerdem müssen wir die weltweiten Frühwarnsysteme konsequent ausbauen. Diese nationalen und regionalen Mechanismen sollten digitale Technologien nutzen, um Daten zu Krankheiten mit epidemischem Potenzial zu erfassen und den möglichen epidemiologischen Verlauf zu berechnen. Um sicherzustellen, dass wir jederzeit schnell reagieren können, müssen wir aktive Partnerschaften und sofort aktivierbare Systeme institutionalisieren. Dazu gehört auch, dass wir unseren Bereitschaftsgrad durch regelmäßige Ausbruchssimulationen überprüfen.
Eindämmung und Gegenmaßnahmen
Gleichzeitig bedarf es nationaler Eindämmungs- und Eskalationspläne mit klar definierten Abläufen und Maßnahmen, die eng mit den Frühwarnsystemen verknüpft sind. Diese Pläne sollten die Technologien für die digitale Kontaktverfolgung nutzen, die zur Eindämmung von COVID-19 entwickelt wurden. Ein weiterer kritischer Aspekt sind nationale Vorräte an wichtigen Bedarfsgütern und funktionierende medizinische Versorgungsketten, damit die Länder auf viel von dem, was sie benötigen, im Bedarfsfall direkt zugreifen können. Diese Pandemie hat gezeigt, dass die Instandhaltung bestehender Systeme viel weniger kostet als die Einrichtung eines Notfallsystems in letzter Minute. Mit den heutigen digitalen Technologien können wir zudem die optimale Pro-Kopf-Bestandsmenge ermitteln, um die Kosteneffizienz zu maximieren und sicherzustellen, dass die Länder nur so viel vorrätig halten, wie sie auch wirklich brauchen. Zur Sicherstellung einer hohen Qualität, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sollten die Regierungen frühzeitig mit Lieferanten und Logistikexperten zusammenarbeiten.
Produktions- und Lieferbereitschaft
Selbst mit einer soliden Versorgungskette braucht die Welt einen Forschungs-, Produktions- und Beschaffungsplan, um Forschung und Entwicklung zu fördern, einen schnellen Produktionshochlauf zu ermöglichen und Hürden im grenzüberschreitenden Transport abzubauen. Der aktuelle F&E Blueprint der WHO könnte als Grundlage für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Medizin, Wissenschaft und Aufsichtsbehörden dienen. Der öffentliche und der private Sektor sollten gemeinsam ein globales Produktionssystem mit ausreichenden Kapazitätspuffern für die Herstellung von Impfstoffen, Diagnostika und Therapeutika entwickeln und aufrechterhalten. Regierungen und Logistikanbieter sollten gemeinsam spezielle Transportprotokolle für die (nationale oder internationale) Produktbeschaffung und die Versandanforderungen (z. B. Temperatur und Haltbarkeit) erstellen und Transportrouten festlegen (optimiertes Netzwerk von Beständen, Lagern und Auslieferungsstützpunkten). Die mRNA-Technologie könnte die Behandlung von Krebserkrankungen und Infektionskrankheiten grundlegend verändern. Daher dürfte es zu einer Zunahme der Produktion und Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten für alltäglichere Behandlungen kommen. Umso mehr würde die Welt davon profitieren, diese Kapazitäten auch in Nicht-Krisenzeiten aufrechtzuerhalten.
Die COVID-19-Pandemie ist die größte globale Gesundheitskrise seit 100 Jahren – mit einschneidenden Auswirkungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Dieses Virus hat die Welt überrascht, aber wir haben in den vergangenen 14 Monaten sehr viel gelernt. Ich ermutige alle am Pandemie-Management Beteiligten – aus Politik, Life Sciences und Logistik – dazu, unser neues Whitepaper zu lesen und sich an diesem Dialog zu beteiligen. Wir sind alle Teil einer globalen Gemeinschaft. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um nicht nur dieses Rennen zu gewinnen, sondern uns auch gemeinsam auf das nächste vorzubereiten.
HSE Corporate Auditor
3 JahreFragen Sie bei Klaus Schwab nach, dann wissen Sie was auf uns zukommt. Er, bzw das IWF, ist ganz ganz vorne mit dabei. Vorbereiten kann man sich kaum, weil die Dinge zum Teil veröffentlicht werden und vielerorts als Verschwörung abgetan werden. Das Buch "The great reset" öffnet die Augen und erklärt ganz gut warum welche Mechanismen angewandt werden. Andere Adressen wären zB. Inclusivecapitalism.com und das Vatikan. Aber besser nicht abends mit der Materie Zeit verbringen. Könnte den Verbrauch stärker dosierter Schlafmittel erhöhen. Eines ist klar: Die Welt wird reformiert. Vorbereitung ist nixht möglich. Und Normalität gibt es keine mehr. Zumindest wenn man die Regierung zitiert.
Es genügt, die Regierung zu wechseln.
Systemisches Management | Systemische Organisationsentwicklung | Lean Management * * * * * Beratung | Workshops | Seminare | Management-Training | Vorträge
3 JahreZunächst einmal stelle ich die Fragen, ob wir tatsächlich schlecht vorbereitet waren, und ob wir überhaupt besser hätten vorbereietet sein können?! Ich behaupte 2x Nein! Die nächste Pandemie wird kommen - dem stimme ich 100%ig zu. Aber wir wissen nicht was wo wann wie kommt! Und die richtigen Maßnahmen im Falle einer Pandemie hängen maßgeblich eben vom was wo wann wie ab! Einen riesigen (Verwaltungs-, Logistik- und IT-) Apparat jetzt künstlich am Leben zu halten und weiter auszubauen kostet viel (zu viel) Geld und am Ende wird bei der nächsten Pandemie doch alles ganz anders sein und der riesige Apparat ist heillos veraltet. Die medizinischen Möglichkeiten durch mRNA werden sich ganz von alleine weiterentwickeln, denn mit diesen neuen Technologien lässt sich viel Geld verdienen. Auch die digitalen Möglichkeiten werden in 3 Jahren schon völlig anders sein, als jetzt! Am Anfang sollte ein seriöses "Lessons Learnt" stehen! Allerdings fürchte ich, dass der Schritt schon nicht funktionieren wird. Da gilt es nämlich Fehler einzugestehen - und wir kennen unsere Pappenheimer ;-)
Älter werden heißt nicht fauler und dümmer werden. Was ich verspreche, halte ich auch!
3 JahreSo unvorbereitet waren wir gar nicht und alles, was wir jetzt noch dazu aufbauen, müssen wir auch bezahlen, ohne dass es etwas nutzt.