Die Reise zum Mittelpunkt. Dort wo der Kunde steht. (Teil Eins)
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Die Reise zum Mittelpunkt. Dort wo der Kunde steht. (Teil Eins)

Marta, die treue Kraft, schmierte mir Butterbrote. Die Thermoskanne mit heißer Suppe hatte ich bereits verstaut. Nicht mehr lange, und es würde losgehen.

Um mich selbst machte ich mir keine Sorgen. Aber wenn Marta mich anschaute, und das tat sie oft, drehte sie ihren Kopf leicht zur Seite und lenkte meinen Blick auf das hemmungslos weinende Geschöpf, dessen wunderschönes Gesicht auf der Platte des Esstisches lag, vor dem sie saß. Immer wieder holte sie kurz Luft um dann erneut zu schluchzen.

Ich ging zu ihrem Platz und stieß mich dabei mit meinem großen Zeh an eine der leeren Champagnerflaschen, die wie immer auf dem Boden rumkollerten. Ja, ich sollte vorher sicherlich noch festes Schuhwerk anlegen, aber jetzt war es erst an mal an der Zeit für eine tröstende Geste.

Sanft stupste ich an ihre Schulter. Abrupt stoppte sie. Ich blickte in ein verweintes Gesicht, das dennoch nichts von seiner Anmut verloren hatte.

„Du weißt, dass ich das tun muss." Es war weder Zeit für Sentimentalitäten noch Zeit darüber nachzudenken, den entscheidenden Schritt zurück zu gehen.

„Du tust nicht das, was Du tun must, sondern das, von dem Du denkst, dass Du es tun must."

„Wie auch immer, es gibt kein Vielleicht,“ entgegnete ich in der tiefsten Tonlage, zu der ich fähig war.

„Boah ne. Ich studiere Literatur an der Sorbonne. Aber so ein Müll ist mir ja noch nie untergekommen. Hier ...“

Sie reichte mir eine Metallscheibe, die fremdartig beschriftet war.

..."das ist das Medaillon der Features. Möge es Dir Glück bringen.“ Dann wandte sie sich ab und setzte ihr Schluchzen fort

 Das Medaillon der Features!

 Wo hatte sie es nur her? Egal. Ich hielt einen Schatz in den Händen.

Einen Schatz, der dennoch wertlos war, wenn er nicht zusammenkam mit den Säulen des Nutzens. Sie entlang zu gehen, würde mich schließlich zum Gral des USP führen.

Diesen zu berühren, verliehe mir wiederum die Kraft für die letzte Etappe: den Weg zum Mittelpunkt. Dort wo jeder Kunde steht.

Und um die geht es ja schließlich.

Nachdem ich mir an einer weiteren herum liegenden Champagner-Flasche auch noch den anderen Zeh verstaucht hatte, schnürte ich endlich meine Bergschuh. Überhaupt. Hatte ich eigentlich alles zusammen – und vor allem dabei?

Busfahrkarte: Check. Fahrradklammer: Check. Wechselwäsche und Duschzeug: Check. ... Check.  ... und Check... und Check.

Schließlich schnallte ich mir noch das mobile Flipchart auf den Rücken und ging los.

So begann eine Reise, für die es kein Reisebüro gibt.

Daher: Bleiben auch Sie dabei, wenn es am nächsten Freitag in dieser Kolumne heißt „Die Reise zum Mittelpunkt. Dort wo der Kunde steht. Teil zwei.“

Wenn Sie vorher etwas von mir lesen möchten: Mail genügt. Auftrag auch.

Ein schönes Wochenende J

 

Michael Funke

Guido Seikowski

Von 35 Jahren Vertriebserfahrung profitieren und den Umsatz steigern. Beratung - Training - Recruiting für Software-Unternehmen

5 Monate

... so isset. Das "Medaillon der Features" ist ohne "Nutzensäule" inflationär nutzlos... so wird es als bedeutungslose Monstranz vor sich hergetragen - und keiner was warum. Trotzdem; dem Protagonisten wünsche ich eine bonne Route zum Mittelpunkt und Marta viel Kraft - und ´nen Gläschen Sekt 😉

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