Digitale Rennen: Wettkampfersatz für Straßenrennen oder eigene Disziplin
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Digitale Rennen: Wettkampfersatz für Straßenrennen oder eigene Disziplin

Nicht erst seit Beginn der Pandemie haben sich digitale Rennen enorm entwickelt. Dabei sind die jeweiligen Motivationen oft unterschiedlich. Diese reichen vom gezielten Einbau ins Straßentraining bis zum Anspruch auf Topplatzierung oder Sieg zu fahren. Trotzdem können sich nicht alle Athletinnen oder Athleten für das schweißtreibende Treten auf der Stelle begeistern. Was sind Besonderheiten bei den digitalen Wettbewerben? Wie kann damit umgegangen werden? Durch den fehlenden Fahrtwind steigt die Körperkerntemperatur im Laufe der Belastung spürbar an. Dies kann ab einem gewissen Grad zu einer Leistungsminderung führen. Wichtig ist es deshalb vor allem auf eine kühle Umgebung zu achten. Zusätzlich kann mit Ventilatoren sowie Eiswürfeln gearbeitet werden. Eine wichtige Rolle spielt auch die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Da die Rennen in der Regel recht kurz sind, ist eine hohe Laktattoleranz und Laktatverwertung erforderlich. Darauf gilt es den Organismus mit gezielten Spitzen schon vor dem Start einzustellen. Nur dann ist Laktat bei den meist hochintensiven Startphasen direkt als Brennstoff verfügbar. Ist dies nicht der Fall, kann ein Rennen schon in den ersten Minuten verloren werden. Selbst wenn es gelingt sich ohne entsprechende Aktivierungsphase schnell in die Belastung hineinzuarbeiten, geht sehr viel Energie verloren die am Ende fehlt. Der Körper befindet sich quasi dauerhaft in einer Art "Schockzustand".

Vom Gefühl her ist das Fahren auf der Rolle spürbar anders, da im Vergleich zur Fahrt auf der Straße die Schwungmasse fehlt. Auch wird in der Regel fast durchgehend getreten und längere Rollphasen wie auf Asphalt fallen weg. Weiterhin ist die Belastung sehr gleichmäßig steuerbar. Dadurch kann sehr effektiv gearbeitet werden. Die mentale Komponente spielt bei digitalen Rennen ebenfalls eine Rolle, weil es notwendig ist zu einem fest vorgegebenen Zeitpunkt Leistung abzurufen. Damit kann auch die Psyche bei fehlenden Straßenrennen im Wettkampfmodus gehalten werden. Aufgrund der hochintensiven Belastungsstruktur von digitalen Wettbewerben ist es auf jeden Fall sinnvoll, diese durch ruhige und längere Einheiten auf der Straße nachzuarbeiten. So ist es möglich, das notwendige Gleichgewicht zwischen extensiver und intensiver Belastung wiederherzustellen.

Peter Gmasz

Bereich Betreuung Wirtschaftsbeteiligte Zollamt Österreich | DAUS- Vorsitzender Management ZAÖ und AnEH | GÖD-Vorsitzender LS-Zoll Bgld | Gesundheitsmoderator | Ironman | Rennradfahrer

3 Jahre

Ein Smart-trainer kann da Abhilfe schaffen um bei den Digitalen Rennen auch Erholungsphasen zu haben und auch "Windschatten" zu fahren . Bei Zwift z.B. funktioniert das mit dem Tacx Neo sehr gut. Startphase und gezieltes warm up davor ganz wichtig bei Digitalen Rennen. Kühlen und KH zuführen unbedingt notwendig. So keep on racing 🤘Manfred Munk

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