Ehrlich zu Dir selbst
Im letzten Newsletter von NGWork habe ich betont, wie wichtig Ehrlichkeit ist, um Vertrauen aufzubauen. Ein transparenter Umgang mit Erfolgen und Misserfolgen wäre besonders förderlich. Die Vorstellung, dass wir auf LinkedIn nur erfolgreiche Menschen sehen, die bei jedem Zuwachs von 1.000 Followern jubeln und im Beruf ausschließlich Erfolg haben, ist eher kontraproduktiv.
Was will ich wirklich?
Wer von euch stellt sich regelmäßig diese Frage und bemüht sich um eine Antwort? Es ist oft eine Herausforderung, darauf eine klare Antwort zu finden. Oft sind wir in den Erwartungen unserer Familie und unseres sozialen Umfelds gefangen. Wir wollen niemanden enttäuschen, deshalb tun wir oft Dinge, die andere von uns erwarten, anstatt uns selbst treu zu bleiben. Viele verbringen Stunden im Büro, weil sie nicht wissen, was sie zu Hause erwartet oder weil ihre Beziehung nicht stimmt. Statt sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, flüchten sie sich in die Arbeit.
Die Frage "Was will ich wirklich?" ist oft nicht einfach zu beantworten. Es erfordert Arbeit an uns selbst und eine ehrliche Auseinandersetzung mit unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen.
Nur wer wirklich weiß, was er will kann selbst Freude im Leben haben.
Veränderung beginnt bei einem selbst
In Führungspositionen sowie in Partnerschaften kommt oft der Gedanke auf, dass alles besser wäre, wenn nur eine Person ein wenig anders wäre oder die andere Person bestimmte Dinge täte. Doch man kann andere Menschen nicht ändern, und wenn man es versucht, endet es oft in Frustration. Menschen wollen akzeptiert werden, wie sie sind. Die stärksten Partnerschaften funktionieren, weil sich die Partner gegenseitig genau so schätzen, wie sie sind.
Wenn Veränderungen möglich sind, dann betrifft es vor allem das eigene Verhalten und die eigene Einstellung. Man kann ändern, wie man handelt, und sogar, wie man fühlt.
Interessanterweise beeinflusst die Veränderung unserer eigenen Sichtweise und Handlungsweise auch das Verhalten anderer Menschen. Probiere es aus: Geh mit einem mürrischen Gesicht zu jemandem und fordere die Person auf etwas für Dich zu tun. Dann versuche dasselbe, freundlich mit einem Lächeln im Gesicht. Du wirst feststellen, wie unterschiedlich die Reaktionen der anderen ausfallen.
Die Sichtweise verändert die Führung
Das gilt auch für Teams. Wenn du meinst, alles besser zu wissen, Aufgaben zu verteilen, ihre Ausführung zu kontrollieren und jedem zu sagen, dass du glaubst, sie arbeiteten nur, weil du danebenstehst, dann werden die Menschen dir zeigen, dass du recht hast. Sie werden beweisen, dass sie es schaffen, trotz aller Kontrolle weniger zu arbeiten.
Empfohlen von LinkedIn
Das dürfte auch für die gerade diskutierte 41-Stunden-Woche gelten. Viele Menschen, die dazu gezwungen wären, unbezahlt mehr zu arbeiten, würden einen Großteil dieser Zeit auf der Toilette verbringen oder Kaffee trinken. Ein scheinbarer Sieg, der sich als Pyrrhussieg herausstellen würde.
Sinn in der Arbeit
Wenn die Mitglieder eines Teams das Ziel des Unternehmens sehen und sich damit identifizieren können, wenn sie verstehen, wie sie mit ihrer Arbeit und das Team zum Erreichen dieses Ziels beitragen können, dann ist bereits viel gewonnen. Menschen wollen dann arbeiten, weil sie gerne einen sinnvollen Beitrag leisten möchten. Sie wünschen sich keinen grummeligen Chef und keine missgestimmten Kollegen. Was sie stattdessen wollen, ist eine Führungskraft, die Hindernisse beseitigt, und Kollegen, auf die sie sich verlassen können, um Probleme gemeinsam zu lösen, wenn sie auftreten.
Fazit
Wenn wir also als Führungskraft davon ausgehen, dass Menschen grundsätzlich gerne arbeiten, wenn sie wissen wofür sie arbeiten und dass sie gerne ein unterstützendes Umfeld haben, dann sehen wir plötzlich dass Führung eine Kommunikationsaufgabe ist.
„Führung besteht zu 80% aus Kommunikation” (Peter Drucker)
Es geht darum selbst zu wissen, was man will. Dann die Vision des Unternehmens selbst zu teilen, klar zu kommunizieren, ein Verständnis bei allen Beteiligten für die Aufgaben zu schaffen und ein Umfeld herzustellen in dem alle gut arbeiten können. Wertschätzung, Offenheit und Ehrlichkeit sind das Fundament dafür, dass Vertrauen wachsen kann.
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fragen denken reden zeigen
7 MonateIch habe mich mal gefragt, ob ich auch freiwillig zur Arbeit gehen würde? Nur, weil mir die Arbeit Spaß macht, weil die Aufgabe mich reizt, weil ich das Team mag. Das ist für mich eine lehrreiche Perspektive gewesen. Denn es hat meine Haltung gegenüber den anderen Menschen auf der Arbeit verändert, indem ich ihnen diese Frage und eine ehrliche Antwort darauf auch zugestehe und diese respektiere. Schließlich verdienen beide Antworten, diejenige, wo jemand gerne freiwillig auf die Arbeit geht und diejenige, wo jemand es eher aus sozialem oder finanziellem Zwang tut, meinen Respekt. In meiner Freiwilligenarbeit habe ich lernen dürfen, wie sehr sich die Zusammenarbeit in Freiwilligen-Organisationen (NGOs, Vereinen) von denen in Unternehmen unterscheidet, wenn die Freiwilligkeit, die Arbeit zu tun, im Fokus steht. Da bekommt die Ehrlichkeit zu sich selbst eine ganz andere Farbe.