Eine Trendwende klingelt nicht an der Tür
Quelle: Immo Puls

Eine Trendwende klingelt nicht an der Tür

Der Düsseldorfer Gutachterausschuss bietet mit seinen Tertial-Berichten ein hohes Maß an Transparenz bezüglich der jüngsten Preisentwicklungen am Immobilienmarkt. Denn in dem vorgenannten Bericht werden die realisierten Verkaufserlöse der ersten acht Monate des Jahres 2023 veröffentlicht. Den veröffentlichten Zahlen zur Folge sind die Immobilienpreise in Düsseldorf weiterhin auf Erholungskurs.

Zusammengefasst ist in der Landeshauptstadt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum folgendes festgestellt worden:

  • Anzahl der Kauffälle: ca. -19 %
  • Preisentwicklung Einfamilienhäuser (normierte qm-Preise):  ca. -29 %
  • Preis pro qm Einfamilienhäuser (normierte qm-Preise):  ca. 5.100 €/m²-Wohnfläche
  • Preis pro qm ETW Vorkriegsbau (normierte qm-Preise):  ca. 5.100 €/m²-Wohnfläche
  • Preis pro qm ETW Nachkriegsbau (normierte qm-Preise):  ca. 4.000 €/m²-Wohnfläche
  • Preis pro qm ETW Neubau (normierte qm-Preise):  ca. 6.200 €/m²-Wohnfläche

Der fallende Preistrend war somit auch im zweiten Tertial des Jahres weiterhin vorhanden und somit handelte es sich in diesem Betrachtungszeitraum um einen Käufermarkt. Die Preise passen sich somit immer weiter den gestiegenen Zinsen sowie den gestiegenen energetischen Herausforderungen an. Verkäufer von Bestandsimmobilien preisen die vorgenannten Umstände zunehmend in die Verkaufspreise mit ein, sodass hier nach wie Immobilien verkauft werden können.

Bei Neubauten können die gestiegenen Zinsen sowie die gestiegenen Kaufpreise jedoch seitens der Bauträger nur bedingt im Verkaufspreis berücksichtigt werden. Dementsprechend sind bei Neubauten kaum Transaktionen und Kauffälle zu verzeichnen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Preise der älteren Bestandsimmobilien in gefragten Großstädten wie Düsseldorf auf die eingebrochenen Neubauaktivitäten reagieren. Denn in Zeiten, in denen weniger Neubauten realisiert werden und zeitgleich die Nachfrage nach Wohnraum steigt, können die Immobilienpreise nicht über einen längeren Zeitraum weiter fallen. Wie bei jeder Konjunkturphase, wird auch beim Immobilienmarkt die Trendwende nicht an der Tür klingeln. Die Preise werden somit vermutlich zunächst einmal wieder stagnieren und dann, wenn sich in der Welt andere Probleme und Schlagzeilen etabliert haben, wird rückblickend festgestellt, dass wir uns inmitten eines Immobilienbooms befinden. Daher blicken wir trotz der fallenden Preise weiterhin positiv auf die Zukunft für den Standort Deutschland und insbesondere sehen wir die zunehmende Gesprächsbereitschaft seitens der Verkäufer als positiven Indikator dafür an, dass die Anzahl der Immobilienverkäufe in Zukunft wieder steigen wird.

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