Femizide stoppen

Femizide stoppen

Triggerwarnung: Femizide

Isabelle Gardt hier. Der 6. November war der Tag der Tage in diesem Jahr. Trump wird zum nächsten US-Präsidenten gewählt. Die Ampelkoalition platzt. Eigentlich hatte der Tag wenig Gutes zu bieten, abgesehen von einer Einladung zum Emotion Award. Und was war dieser Abend Balsam für meine Seele. 

Beeindruckende, mutige Frauen wurden ausgezeichnet. Die Auszeichnung in der Kategorie »Soziale Werte« ließ das gesamte Publikum aufstehen und ich gehe davon aus, kein Auge blieb trocken (meine zumindest nicht). Tränen des Mitgefühls, der Bewunderung, vielleicht auch des Entsetzens über diese schrecklichen Taten. Saskia A. und Lilly S. erhielten den Award für ihre Arbeit mit dem Instagram-Account @femizide_stoppen

Die beiden Frauen mussten erleben, dass ihre Freundin und deren kleiner Sohn 2021 in einem erweiterten Femizid von ihrem Ex-Freund umgebracht wurden. Seitdem haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Femizid in Deutschland auf ihrem Instagram-Account öffentlich zu machen. Und mit jedem Femizid erscheint eine schwarze Kachel mit roter Schrift auf ihrem Instagram-Account, die den aktuellen Femizid zählt. 

»Die Gesellschaft war lange nicht so weit, dass das Phänomen Femizide anerkannt wird. Durch den Preis wird nicht nur unsere Arbeit wertgeschätzt, sondern auch das Phänomen Femizide an sich anerkannt.« – Lilly S.

 Familienministerin Lisa Paus legte kurz vor dem Bruch der Ampel noch ein Gesetz vor, auf das viele gewartet haben: das Gewalthilfegesetz. Die Abstimmung soll noch dieses Jahr stattfinden, denn die Gewalt gegen Frauen nimmt immer weiter zu. Das Gewalthilfegesetz soll Frauen besser schützen, Frauenhäuser mitfinanzieren und den Zugang zu Schutz und Beratung in Fällen von häuslicher Gewalt garantieren.

Heute ist zudem der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Hier können wir alle auf die Straße gehen, um für Veränderung zu demonstrieren. @femizide_stoppen hat einen Post veröffentlicht, in dem ihr die Demonstrationsstandorte und Treffpunkte findet. Also: Sucht euch eure Stadt raus und geht auf die Straße. 2023 gab es 360 Femizide und aktuell zeigt die schwarze Kachel mit roter Schrift eine 87 (Dunkelziffer sicher höher). Und wir wollen diese Kacheln nicht mehr sehen!



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