Friede sei mit Dir! Kriege brauchen wir?
Nach 29 Jahren ist es wieder so weit. 1993 war mein Weihnachtsschreiben dem Frieden gewidmet.
Zu Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus, jenem Jesus, der in der Bergpredigt zum Frieden aufruft:„Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, so wende ihm ….“ (Math. 5,39)
Leben wir, was uns das Christkind empfohlen hat? Unterm Christbaum genießen wir den weihnachtlichen Frieden. Bei jedem Gottesdienst wünschen wir einander „Friede sei mit dir!“ Aber hängen an unseren Christbäumen nicht auch Panzer und Raketen? Stand da nicht im Brief ans Christkind „Waffen für die Ukraine“?
Widerstehen wir dem, der böse ist?
Warum laufen wir Politikern so schnell und begeistert nach, sobald es gegen die „Feinde“, für die Aufrüstung etc. geht? Der Krieg kann’s.
Parteien - vor Jahren ganz vorne bei Friedensmärschen - planen heute milliardenschwere Aufrüstungen. Der Krieg schafft’s.
Alle versichern uns, den Krieg nicht zu wollen. Was wollen sie dann? Nur den Sieg? Nur größer und stärker sein als der Feind? Wie dies auch ohne Kriege geht, weiß das Christkind.
Ich weiß, wie morgen Kriege aus sein könnten: Wir schicken die Kriegspolitiker an die Front. Dort kämpfen sie – und nur sie - um den Sieg.
Aus der Enttäuschung, weil dies unmöglich ist, und in der Hoffnung auf Frieden wünsche ich: Friede sei mit Dir, frohe Weihnachten und ein schönes 2023!
Alois Markschläger, Dezember 2022