Ganzheitliches Lebensmanagement für mehr Balance von Beruf und Privatleben
Will ich meine Zeit managen? Oder doch lieber mein Leben?
Wie oft habe ich schon die Redewendung „Dafür habe ich gerade keine Zeit“ gebraucht. Dabei ging es meist um Freizeitaktivitäten wie Sport, Urlaub, Kino oder meine Hobbys. „Dafür habe ich keine Zeit“ - was heißt das eigentlich? Mein Kalender ist im Moment übervoll und ich finde kein freies Zeitfenster, um die gewünschte Aktivität darin unterzubringen. Vielleicht könnte ich etwas anderes streichen, um mehr Zeit zu gewinnen? Das würde bedeuten, dass ich eine Entscheidung treffen muss. Was ist weniger wichtig als die angestrebte Aktivität?
Ach, sieh mal an. Jetzt bin ich doch schon beim Kern der Sache angekommen. Es geht gar nicht darum, Zeit für etwas zu finden, sondern die Priorität dafür zu bewerten. Wie relevant ist es für mich, diesen Kinofilm zu sehen? Wie hoch priorisiere ich meinen Vorsatz mehr Sport zu treiben? Wie notwendig ist es, den nächsten Urlaub zu planen? Wie brennend ist mein Wunsch, mich meinem kreativen Hobby zu widmen? Und was auf meiner aktuellen Agenda ist weniger bedeutsam und könnte dafür gestrichen werden?
Nun ist das mit den Prioritäten ja gar nicht so einfach. Viele Verpflichtungen sitzen mir im Nacken, die erledigt werden sollen. Dabei habe ich oft das Gefühl, dass mir zu viel auf den Schultern lastet, ich überfordert bin und dabei insbesondere zu wenig Freiraum für mich selbst habe. Was meine ich damit? Zeit zum Entspannen, für ein schönes Buch oder für die Pflege von Freundschaften sind die Dinge, die bei mir oft zu kurz kommen.
Ich will Karriere, Familie und auch noch Zeit für mich
Ein guter Ansatz zur Bewertung meines Zeit- und Lebensmanagements liefert das auf Nossrat Peseschkian basierende Lebensbalance-Modell, das ich aus dem Buch „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“ von Lothar W. Seiwert kenne. In den zahlreichen Zeitmanagement-Seminaren, die ich im Laufe der Zeit moderiert habe, war dieses Modell ein fester Bestandteil. Insbesondere im beruflichen Kontext und im speziellen für Frauen ist die Balance zwischen beruflichen Herausforderungen und den privaten Verpflichtungen ein großes Thema. Der im Jahr 2016 erstmals durchgeführte „Equal Care Day“ thematisiert unter anderem die ungleiche Verteilung von Fürsorgearbeit zwischen Frauen und Männern. So höre ich das auch oftmals von den Kolleginnen in meinem Arbeitsumfeld. Der überwiegende Teil der Familien- und Hausarbeit wird in Beziehungen von Frauen übernommen, die dadurch noch größere Konflikte beim Zeitmanagement bewältigen müssen. Auch unterschiedliche Herangehensweisen und Arbeitsstile im Beruf können Probleme schaffen. Während manche Menschen nach der Devise „fertig ist besser als perfekt“ arbeiten, neigen andere dazu viel Zeit in das letzte i-Tüpfelchen zu stecken. Ich will jetzt mal bewusst eine Unterscheidung nach Männern und Frauen vermeiden, Sie dürfen sich angesprochen fühlen oder nicht.
Das Lebensbalance-Modell
Ich komme zurück auf das angesprochene Lebensbalance-Modell, das vier wesentliche Lebensbereiche definiert: Beruf, soziales Umfeld, Körper und Gesundheit sowie der Sinn des Lebens. Nach Peseschkian wirken diese Bereiche auf unsere Lebenszufriedenheit und prägen unser Verhalten und unsere Persönlichkeit. Sie beeinflussen sich gegenseitig und die Verteilung unserer Zeit und Energie auf diese Bereiche macht uns entweder ausgeglichen und glücklich oder verursacht Stress und Unzufriedenheit.
In meinen Seminaren habe ich dieses Modell auch immer dazu genutzt, meine persönliche Lebensbalance zu reflektieren. Dies hat anfangs zu großen Überraschungen bei mir geführt und mich zum Nachdenken gebracht. Im Laufe der Zeit habe ich bewusst auf Veränderungen hingearbeitet und diese auch nach und nach umgesetzt. Ich nehme mir heute mehr Zeit für meine Familie und meine Gesundheit, außerdem genieße ich die Zeit bei der Pflege meines Gartens als Entspannung und gleichzeitig als körperlichen Ausgleich. Aber ich sehe immer noch Potenziale, um meine individuelle Wohlfühlbalance zu verbessern.
Wie sieht’s bei Ihnen aus?
Mit einer einfachen Übung können Sie überprüfen, ob Sie mit Ihrer persönliche Balance zwischen diesen Lebensbereichen zufrieden sind oder nicht. Ich habe Ihnen dafür ein kostenloses Arbeitsblatt kreiert, dass Ihnen bei der Reflexion des aktuellen Ist-Zustandes hilft. Falls Sie dann zu der Erkenntnis kommen, dass Sie ein vorhandenes Ungleichgewicht besser ins Lot bringen wollen, gibt das Arbeitsblatt auch Anregungen für mögliche Verschiebungen.
👸Content Queen Irene, Senior Lecturer Content Strategy, 📖 Autorin von Think Content! 🎙️ Speakerin & Trainerin 🤓 am liebsten im Rudel unterwegs
4 JahreDanke fürs Teilnehmen an der #linkedinParade!
Ich schreibe für Impact-CEO | Wirksame Texte, die verbinden | LinkedIn-Workshops | Vorträge über authentisches Marketing der Zukunft 🌍 | Mental-Media-Score |Gründerin des Vitamin-P-Netzwerks🍟
4 JahreDu sprichst da gerade einen Punkt an, mit dem ich mich mehr beschäftigen muss. Denn genau das fehlt mir noch. Danke für das Arbeitsblatt dazu.