Gar nicht so geheim: Secret Escapes lanciert Luxusherbergen mit Abschlägen
(c) Secret Escapes

Gar nicht so geheim: Secret Escapes lanciert Luxusherbergen mit Abschlägen

Vor der Buchung steht der inspirative Impuls: Für den gemeinen Nutzer wird es heutzutage immer komplizierter wirklich relevante Angebote zu finden. Das britische Startup Secret Escapes macht sich die allgegenwärtige Reizüberflutung zunutze und kuratiert handgepickte Deals für Luxushotels – mit durchschlagendem Erfolg.

Der mit 21 Märkten und 47 Millionen Mitgliedern mittlerweile gar nicht so geheime Schnäppchenclub fokussiert sich auf Hotels im Vier- und Fünf-Sterne-Segment mit Abschlägen von bis zu 70%. Der Pitch: Hoteliers können unausgelastete Kapazitäten loswerden ohne ihr reguläres Vollpreisgeschäft zu kannibalisieren, weil der Shopping Club anmeldepflichtig und somit nicht in Google-Suchergebnissen sichtbar ist.

Obwohl die Rabatte nur in seltensten Fällen an der 70%-Marke kratzen treffen die Briten voll ins Schwarze: Nach eigenen Angaben wird Secret Escapes in diesem Jahr über sechs Millionen Nächte vermitteln. Damit wächst das Unternehmen, an dem unter anderem der Suchmaschinen-Gigant Google beteiligt ist, mit etwa 185% per annum.

Im undurchsichtigen Anbieterdschungel der Online-Reisebüros ist weniger tatsächlich mehr: Aufs Wesentliche reduzierte Plattformen wie Secret Escapes, Urlaubspiraten oder TravelZoo betreiben Redaktionen, die vergleichsweise wenige Angebote händisch auswählen und besonders detailliert präsentieren. Jene Kuratierung bespielt eine ausgewählte, fokussierte Zielgruppe, die deutlich zahlungsbereiter ist als der Schnitt und auch mehr zu Impulskäufen neigt – ein Faktor, der die Hoteliers zu teils kräftigen Rabatten anhält.

Damit trifft Secret Escapes den „Smart Shopping“-Nagel auf den Kopf. Schließlich sorgt auch der Unbundling-Trend für Aufwind: Verbraucher kombinieren ihre Reisen mehr denn je individuell über verschiedene Anbieter hinweg statt Flug und Hotel im Schlepptau zu buchen.

Unter dem Strich ist Secret Escapes ein herkömmliches Online-Reisebüro – einzig mit der Besonderheit, dass sich der Kunde einmal kostenlos registrieren muss. Mit etwa 15% Umsatzbeteiligung verdient Secret Escapes in etwa so viel wie seine konventionellen Kollegen von HRS, Expedia & Co.

Gründer und CEO Alex Saint publizierte bereits 2005 Reisedeals im Netz – die Basis für das 2011 gegründete Secret Escapes. Sein Mitgründer Tom Valentine ist dagegen branchenfremd und arbeitete unter anderem drei Jahre lang bei eBay. In Deutschland erwarben die Beiden das Startup JustBook und damit das erfahrene Hotel-Deal-Team rund um Stefan Menden und Ognjen Zeric, die mittlerweile den wichtigsten Markt des Unternehmens noch vor dem Heimatmarkt England verantworten.

Gerade erst sammelte Secret Escapes wahnwitzige 111 Millionen US-Dollar Wagniskapital ein, allem voran vom umtriebigen singapurischen Staatsfond Temasek. Damit hat das Unternehmen in mindestens fünf Runden mittlerweile mehr als 150 Millionen eingefahren – genug für sehr große Marketing-Rundumschläge im Fernsehen sowie strategische Zukäufe, heißt es aus dem Unternehmensumfeld.

Mit rund 47 Millionen überdurchschnittlich aktiven Mitgliedern hat das erst sechs Jahre alte Unternehmen echte Tragweite in der Branche. Doch nicht nur die schiere Reichweite zu einer überdurchschnittlich zahlungskräftigen und reiseaffinen Zielgruppe beeindruckt: Mit dem eigentlichen längst totgesagten Konzept des registrierungspflichtigen Shopping Clubs schafft es das Startup ein hochwertiges Angebot mit attraktiven Preisen zusammenzubringen und dabei immer noch kräftig zu verdienen. 

Christiane Schweda

Diplom-Fachübersetzerin Technik (EDV & IT, Elektrotechnik, Maschinenbau)

7 Jahre

Über diese Plattform sollen offensichtlich die ewig gleichen Ladenhüter mit schicken Fotos an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. Wer genauer hinschaut, entdeckt so manchen Haken - die Lage in der Knüste, der Strand nur ein schmales Kiesband etc. pp. Ich verstehe sowieso nicht, wozu man einen Vermittler braucht, egal ob Online-Plattform, Katalog, Reisebüro oder was auch immer. Bucht doch direkt beim Hotelier, auch der läßt mit sich handeln. So kommt das Geld wenigstens direkt dort an, wo es am dringendsten gebraucht wird.

Gezim Tarko

Inhaber bei ADA-Reiseagentur Tarko.

7 Jahre

Interessant!! Viel Erfolg!

Erika Bachmann

Leiterin HR bei der Stadt Zürich - anspruchsvolle Aufgabe bei der attraktiven Arbeitgeberin! 🤗

7 Jahre

Habe schon ein paar solche Angebote genutzt, war immer top.

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