Gebäude ohne Öl und Gas - Teil IV
Gebäude ohne Öl und Gas - Teil III
Mit den ersten drei Teilen hätte ich versucht den Eingriff des Menschen auf unseren Planeten zu umreißen – und so die Notwendigkeit eines Umdenkens deutlich zu machen. Möglichkeiten dazu gäbe es viele – deswegen jetzt zu unseren Gebäuden und den Möglichkeiten hier ohne großen Aufwand eine sehr große Wirkung zu erzielen:
Unsere Bauten beeinflussen unsere Umwelt einerseits durch die Produktion der Baustoffe für Errichtung und Sanierung – und andererseits durch die für Heizen, Kühlen und elektrischen Betrieb nötige Energie.
Die Baustoffe:
Diese benötigen zuerst einmal Ressourcen (Eisenerz, Sand, Stein, Holz, Wasser und Öl) und Energie (hauptsächlich Gas und Öl) für ihre Erzeugung. Ich möchte hier gar nicht in die Tiefe gehen – es gibt mittlerweile viele Ressourcen zu diesem Thema. Als Daumenregel gilt dass Baustoffe die nachwachsen (vor allem Holz aber auch Schilf oder Stroh) und die nur wenig Energie für ihre Erzeugung benötigen die beste Umwelt- oder Kreislaufbilanz haben, gefolgt von Stoffen die ausreichend vorhanden sind (Stein). Diese Stoffe sind meistens auch gut recyclebar.
Dann kommen Baustoffe deren Grundstoffe zwar ausreichend vorhanden sind, deren Erzeugung aber viel Energie benötigt – das gilt vor allem für Stahl und Beton. So ist die Produktion von Zement für 5-6% des globalen CO2 Ausstoßes verantwortlich (!). Und so bizarr es klingt, Sand als Grundstoff für Beton ist mittlerweile sogar recht knapp – was zu Raubbau an Sandstränden führt.
Am schlechtesten schneiden Baustoffe ab für deren Erzeugung seltene oder schädliche Rohstoffe nötig sind – meistens benötigen diese auch relativ viel Energie und sind nur schwierig zu recyclen. Viele Dämmstoffe fallen in diese Kategorie.
Die Antwort ist hier eigentlich recht einfach – wir sollten so viel wie möglich in Holz bauen, Beton nur dort einsetzen wo er wirklich nötig ist (Fluchtwege, wasserberührte Bauteile, aussteifende Kerne hoher Gebäude) und nach Möglichkeit mit nachwachsenden Rohstoffen dämmen (vor allem mit Zellulose).
Noch zwei Details: Eine Massivholzdecke ist widerstandsfähiger gegen Brand als eine Betondecke (!) - und es wächst in Österreich deutlich mehr Holz nach als wir als Baustoff verwenden.
Also auch hier – es ist weder schwierig noch kostenintensiv nachhaltig und gut zu bauen!
Im nächsten Teil geht es dann um den Betrieb von Gebäuden – und die Sonne. Bis bald!
Gebäude ohne Öl und Gas - Teil I