Geldwäsche mit Immobilien – russische Politiker und Oligarchen im Visier von Medien und Politik
Dieser Beitrag erschien zuerst am 04.03.2022 im "Money Laundering Reporting Officer". Regelmäßige Updates und Informationen rund um das Thema Geldwäscheprävention und Compliance im Newsletter von Kerberos.
Im Zuge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine überschlagen sich derzeit die Berichte. Scharfe Sanktionen gegen die russische Seite sind zurecht in Kraft, weitere könnten folgen.
Russische Entscheidungsträger stehen bereits auf Sanktionslisten der USA, UK und EU. Vermögen werden eingefroren. In den Medien wird die Forderung nach Sanktionen gegen weitere russische Oligarchen aber immer lauter. Nichts würden besagte “Geschäftsleute” mehr fürchten, als wenn man ihnen ihr gesamtes Geld einfrieren und ihre Immobilien wegnehmen würde, so die Bekundungen von ranghohen Politikern dieser Tage.
Einige Medien hegen Zweifel daran, dass dies so einfach möglich sei. So berichtete die Zeit jüngst über den Finanzplatz London (»London laundromat«), auf dem es russischen Oligarchen leicht gemacht werde, ihr Geld in Wertpapieren und Immobilien anzulegen, an denen Anwälte, Banken, Immobilienmakler und andere Dienstleister kräftig mitverdienen würden.
Der Think Tank Chatham House schätzt, dass jährlich 58 Milliarden Dollar durch Kapitalflucht von der russischen Zentralbank abflössen. Insgesamt mehr als eine Billion Dollar in den letzten 30 Jahren. Chatham House geht davon aus, dass bis zu 40 Prozent des schmutzigen Geldes, das im Vereinigten Königreich im Umlauf ist, aus russischen Quellen stamme.
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Auch in Deutschland scheint es nicht besser auszusehen. Schon während der Annexion der Krim und in der Causa Nawalny gab es Berichte darüber, dass die Sanktionen gegen russische Einzelpersonen hierzulande ihren Effekt verfehlen würden. So hatte Putin bereits im Jahr 2013 ein Gesetz erlassen, das es russischen Staatsbeamten und Chefs von staatlichen Konzernen verbietet, Immobilien im Ausland, ausländische Konten oder Wertpapiere zu besitzen. Laut Recherchen des MDR schützt dieses Gesetz Deutschland aber keinesfalls davor, dass hierzulande mit russischem Schwarzgeld Investitionen getätigt werden. Vielmehr würden die Gelder über weitverzweigte Firmengeflechte und Strohmänner in den Wirtschaftskreislauf gebracht. Ein intransparentes Immobilienregister und die Möglichkeit von Investitionen aus Steueroasen in Deutschland machten dies möglich.
Bisher ist nicht abzusehen, wie weit die Sanktionen gegen Russland noch reichen werden. Schon jetzt ist aber klar: Es wird nicht einfach den Geldfluss aufzuspüren und einzufrieren. Dennoch nehmen einige Politiker den Immobiliensektor als möglichen Anknüpfungspunkt für Sanktionen derzeit genau unter die Lupe.
Alexander Graf Lambsdorff erklärte, manche Oligarchen hätten »in Berlin riesigen Immobilienbesitz«. Er schlug vor: »Wenn wir nicht sicher sind, wo das Geld herkommt, mit dem Immobilie X finanziert worden ist, dann werden wir Immobilie X requirieren.« Eine genaue Überprüfung der Käufer im Immobiliensektor und der dahinterliegenden Firmengeflechte wird damit ab sofort immer wichtiger.
Dass diese Sanktionen notwendig sind, steht für uns bei Kerberos außer Frage. Um die Einhaltung dieser Sanktionen zu unterstützen und unsere Kunden vor Strafen wegen Nicht-Einhaltung oder Umgehen von Sanktionen zu schützen, wird z.B. bei jedem über unsere App durchgeführten KYC-Check automatisch auch ein Sanktionslistenabgleich durchgeführt. Damit bleiben unsere Kunden auch in unübersichtlichen Zeiten bei ihren Transaktionen und Rechtsgeschäften auf der sicheren Seite. Außerdem unterstützen wir bei der Risikobewertung und stellen die Einhaltung aller geldwäscherechtlichen Vorschriften auch bei internationalen Geschäften sicher.
Sprechen Sie uns bei Fragen zu den Anforderungen der jüngst beschlossenen Sanktionen gerne an.