Rechtsanwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann Bankensektor
AUSZUG AUS DR. OLIVER MASSMANNS INVESTITIONSRATGEBER FUER VIETNAM
TEIL 8/ - UEBERBLICK UEBER DEN BANKENSEKTOR IN VIETNAM
Dieser Inhalt ist Teil der 16. Auflage des Investitionsratgebers fuer Vietnam von Dr. Oliver Massmann
© Dr. Oliver Massmann 2017
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Datum: Dezember 2017
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UEBERBLICK UEBER DEN BANKENSEKTOR IN VIETNAM
1.4 Bankwesen
Im Rahmen einer Restrukturierung des vietnamesischen Bankwesens wurde 1990 die Staatsbank/Zentralbank von den Geschäftsbanken getrennt und so der Weg für den Einstieg privater Banken bereitet. Nach dem kürzlich erlassenen Reformfahrplan wird die Staatsbank in naher Zukunft nicht mehr die alleinigen Eigentumsrechte innehaben und gleichzeitig auch für die Überwachung der staatseigenen Geschäftsbanken zuständig sein, da nicht nur die vietnamesische Regierung hierin einen Konflikt sieht. Diese Rechte und Pflichten sollen nach der Equitisierung an die Anteileigner übergehen - dies kann der Staat Vietnam selbst sein oder auch private Anleger.
Der Bank- und Finanzsektor hat jetzt mehr Teilnehmer, ist vielseitiger und bietet ein breiteres Spektrum an Finanzdienstleistungen an. Es gibt zahlreiche Geschäftsbanken, davon 3 staatseigene, 37 einheimische Aktienbanken, 37 Niederlassungen und Zweigstellen ausländischer Banken und 5 Joint Venture Banken, außerdem etwa 45 Repräsentanzen.
Die Zahl der staatseigenen Banken (momentan sechs an der Zahl) wird Schritt für Schritt reduziert. Eigner aller staatseigenen Geschäftsbanken ist die vietnamesische Zentralbank, die auch starken Einfluss auf das tägliche Geschäft der Banken hat und die Besetzung der Aufsichtsräte und des Führungsstabes kontrolliert. Die Equitisierung dieser Geschäftsbanken ist bereits im Gange und sollte voraussichtlich spätestens bis 2010 abgeschlossen sein. Außer für die Bank für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, die Agribank, deren vollständige Equitisierung erst später erwartet wird. Nach den bisherigen Planungen sollte der Staatsanteil schrittweise bis 2010 auf 51% reduziert werden. Ein einzelner Investor darf maximal 10% der Anteile halten. Insgesamt dürfen maximal 30% an ausländische Eigner gehen.
Der vietnamesische Bankensektor wird sich nach und auch schon mit dem Equitisierungsprozess stark verändern. Alle Banken werden auf ein Level gehoben, die ehemals staatseigenen Banken müssen sich genauso dem Wettbewerb aussetzen wie private Banken. Zudem werden die WTO Verpflichtungen zu einer Öffnung des Marktes beitragen, da diese die Rechte ausländischer Banken am vietnamesischen Markt, an die der einheimischen Banken heranführen und angleichen.
Circular 10 der Staatsbank von Vietnam enthaelt Kriterien fuer die Auswahl von strategischen Anteilsinhabern von staatlichen Geschaeftsbanken, die der Equitisierung unterliegen. Es wurde am 22. April 2011 beschlossen und trat am 1. Juni 2011 in Kraft. Circular 10 instrutiert staatliche Geschaeftsbanken, die der Equitisierung unterliegen solche Anteilseigner zu waehlen, die namenhafte Investoren mit einer finanziellen Kapazitaet und Faehigkeit fuer die Unterstuetzung der Staatsbank in den folgenden Bereichen haben: steigende Kapazitaet im Management, ausfuehrende Operationen und Risikomanagement; Anwendung moderner Technologien, Entwicklung von Bankingprodukten und Dienstleistungen; und in der Entwicklung anderer Sektoren, die mit der Entwicklungsstrategie der Staatsbank einheitlich sind.
Ferner setzt Circular 10 voraus, dass jeder potenzielle strategische Investor einer staatlich-kommerziellen Bank: strategische Vorteile, in Verbindung mit sich entwickelnder Strategie der bestimmten Staatsbank zur Verfuegung stellt. Es duerfen keine Interessenskonflikte oder Monopolstellungen entstehen in Hinblick auf unfairen Wettbewerb bezueglich anderer Klienten und Investoren der bestimmten staatlichen Geschaeftsbank oder anderer Kreditinstitute. Es gibt verschiedene Voraussetzungen fuer auslaendische Investoren, welche davon abhaengen ob die Bank staatseigen oder privat ist.
Circular 10 regelt jetzt, dass nationale Investoren, die einen strategischen Anteil an einer staatlich-kommerziellen Bank erwerben wollen, eine Reihe von Voraussetzungen erfuellen muessen. Trotz der Kriterien fuer strategische Investitionen in Staatsbanken, werden die genannten Voraussetzungen notwendigerweise nicht abschliessend sein. Spezifische Kriterien bleiben Gegenstand der Genehmigung des Premierministers
Folgt man den Empfehlungen der Banken Arbeitsgruppe, sollte das SBV weiterhin Mechanismen und rechtlichen Boden ausbauen, um geeignete Produkte fuer die Hilfe im Umgang mit Risikomanagement anbieten zu koennen.
Mit Blick auf die kurzzeitige Ertragskurve beurteilt die SBV den Waehrungsmarkt um die repraesentativen Zinsraten definieren zu koennen.
1.4.1 Waehrungspolitik
Der Finanzsektor in Vietnam durchläuft momentan umfangreiche strukturelle Reformen, und das in hohem Tempo. Die Währung, der vietnamesische Dong (VND), befindet sich in einem ständigen auf und ab. Er ist sehr eng mit der noch wechselhaften vietnamesischen Wirtschaft verbunden und unterliegt in gleichem Maße den Schwankungen der Außenhandelsbilanz. Die aktuelle Währungspolitik hat vor allem ein Ziel: die Bekämpfung der Inflation. Dieses Jahr hat sie Höchstwerte von bis zu 27% erreicht. Jedoch stellt der feste Wechselkurs einen ersten Schritt zur Stabilisierung des Marktes dar. Der Dong stellt sich als typische Währung eines sich noch in der Entwicklung befindlichen Marktes dar, mit allen Vor- und Nachteilen für die betroffenen Unternehmer und Firmen. Als Plus lässt sich der unbestreitbare Wettbewerbsvorteil durch den verhältnismäßig niedrigen Wert des Dong gegenüber anderen Währungen anführen. In den letzten Jahren war dies einer der Hauptgründe für die insgesamt niedrigen Produktionskosten in Vietnam. Dies hat viele Firmen dazu bewegt, die Produktion nach Vietnam zu verlegen. Nicht nur aus den entwickelten Ländern, sondern auch aus China oder Malaysia, zwei der eher „entwickelten“ neuen Märkte. Gegenwärtig unterliegt der Wechselkurs immer noch zu einem gewissen Grad staatlicher Kontrolle, um einen plötzlichen Kurssturz zu verhindern. Der Wechselkurs des Dong kann also nicht diskutiert werden, ohne im Blick zu haben, dass er teilweise an den US-Dollar gebunden ist, auch wenn die vietnamesische Regierung nur von einem gelenkten Kurs innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs spricht. Die Bindung stellt den Hauptgrund für den relativ geringen Wert des Dong dar und hat ganz klar zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie zu sichern, des nach wie vor wichtigsten Sektors in der vietnamesischen Wirtschaft. Andererseits muss man auch sehen, dass die Bindung an den US-Dollar langfristig zu einer Unterbewertung des Dong führt, da die vietnamesische Wirtschaft schneller wächst als die der entwickelten Länder. Dies setzt den Dong unter Druck, da eine Aufwertung gegenüber anderen Währungen wie dem Dollar, Euro und Yen erwartet wird. Das hätte wiederum eine negativen Effekt auf die vietnamesische Exportindustrie. Im Endeffekt kann gesagt werden, dass der Dong für die Verhältnisse einer sich noch entwickelnden Marktwirtschaft, eine stabile Währung darstellt. Die Finanzpolitik hat zwar hauptsächlich das Wachstum im Blick, zeigt aber immer stärkere Tendenzen in Richtung besserer Inflationskontrolle.
1.4.2 Eroeffnung der Boerse
Nach den Wertpapier-Handelszentren (STC) in Ho Chi Minh City und Hanoi ist die Eröffnung der vietnamesischen Börsen im Jahr 2000 in Ho Chi Minh City und 2005 in Hanoi ein weiterer Schritt im Zuge des wirtschaftlichen Umbruchs in Vietnam. Mit der Schaffung eines funktionsfähigen Börsenmarktes soll die Politik der wirtschaftlichen Erneuerung und des globalen Integrationsprozesses unterstützt werden. Das damit verfolgte Ziel des “Aufbaus eines Marktmechanismus mit sozialistischer Orientierung” genießt laut Premierminister Nguyen Tan Dung obersten Rang. Durch die Errichtung eines modernen Börsenmarktes erhofft sich Vietnam verstärkte ausländische Investitionen und eine erhöhte Deviseneinfuhr. Die Börse nimmt bei der Kanalisierung indirekter ausländischer Investitionen eine herausragend wichtige Rolle ein. Deshalb finden sich auch im vietnamesischen Wertpapierhandel Investitionsanreize wieder. So sind für den Wertpapierhandel steuerliche Vorteile seit April 2000 in Kraft getreten, und es wurde ein Gebot zu mehr Transparenz und zum Schutz vor Enteignung aufgestellt. Diese steuerlichen Vorteile gelten auch für Unternehmen mit Tätigkeit im Bereich des Fonds-Managements und ähnlichen für Emittenten gelisteten Wertpapieren. Schließlich kommt dem Privatanleger in diesem Zusammenhang eine Einkommensteuerbefreiung für Gewinne aus Dividenden, Staatsanleihen und dem Handel mit Wertpapieren zugute.
Gleichzeitig bleibt Vietnam bestrebt, die dringend benötigten Devisen ausländischer Investoren im Land zu behalten. Alle an der Börse von Ho Chi Minh Stadt gehandelten Aktien und Anlagefonds müssen in vietnamesischen Dong (VND) notiert und gehandelt werden. Bislang sind 156 Werte notiert (unter anderem Refrigeration Electrical Engineering Co. sowie Cables and Telecommunications Material Co.). Im Jahr 2005 betrug der Handelswert bereits 3,5 Billionen USD.
Anfangs gab es die typischen Startschwierigkeiten. Der erste amtliche Handel musste mehrfach wegen technischer Schwierigkeiten verschoben werden. Gehandelt wird nur Montags, Mittwochs und Freitags, für jeweils 2 Stunden. Zunächst waren nur 2 Firmen gelistet. Teilweise wurde mit sarkastischem Unterton von einem “Börsentheater ohne Schauspieler” berichtet. Im Jahr 2001 betrug der Handelswert insgesamt 1 Billion VND. Dabei wechselten über 17 Millionen Aktienpapiere den Besitzer. Der Marktindex an der vietnamesischen Börse erreichte während des Jahres 2001 einen Höchstwert von 571,04 Punkten, sank im Laufe des Jahres dann aber wieder und schloss mit 235,4 Punkten am 31. Dezember 2001.
Die Börse hat das verfügbare Kapital erhöht und sichert so die Stabilität der nationalen Zahlungsbilanz Vietnams. Jedoch sind einige Unternehmen, unter ihnen auch staatliche, der Versuchung des schnellen Geldes erlegen und haben sich mehr mit Investitionen beschäftigt, anstatt sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, was negative Auswirkungen auf die Liquidität hatte und teilweise sogar die wirtschaftliche Lebensfähigkeit gefährdete.
Der VN Index war in letzter Zeit in ständigem Aufruhr, nachdem die Börsenbewertung im Dezember 2007 von etwa 31 Mrd. USD auf 20 Mrd. USD abgefallen ist. Auch wenn dies von Vielen als dramatisch aufgefasst wurde, sollten die Dinge im Zusammenhang gesehen werden. Vietnams Börsenbewertung ist heute 4mal so hoch wie vor 2 Jahren.
Mittlerweile wird täglich für jeweils zwei Stunden, d.h. von 9 bis 11 Uhr gehandelt. Im April 2006 waren 35 Firmen gelistet, im November 2006 bereits 56 Firmen, im Juni 2008 156. Auch andere Faktoren führten dazu, dass Vietnams Aktienmarkt boomt und zu einem der schnellst anwachsenden Märkten der Welt gehört (etwa 7,4 %).
Es sind inzwischen knapp 400 ehemalige staatseigene Unternehmen privatisiert und teilweise in Aktiengesellschaften umgewandelt worden (Equitisierung), die als zukünftige Werte in Betracht kommen. Bis zum Jahr 2010 sollten weitere Staatsunternehmen zunächst umgewandelt und dann teilprivatisiert werden. Zunächst ist jedoch eine staatliche Anteilsmehrheit vorgesehen. Der Staat Vietnam möchte nach wie vor in den sensiblen Sektoren die Kontrolle behalten. Einen Engpass stellt die bisher erforderliche Genehmigung der Staatlichen Sicherheitskommission (SSC) dar, die über die Tauglichkeit der Werte für den Börsenhandel entscheidet. Neuemissionen sind an eine Reihe strenger Voraussetzungen geknüpft. Zum Beispiel müssen Anwärterunternehmen ein Mindestgrundkapital von 10 Mrd. VND aufweisen, Gewinne während der letzten zwei Jahre erwirtschaftet haben und mindestens 20 % der ausgegebenen Aktien an mehr als 100 verschiedene Investoren verkauft haben. Zudem müssen sich emittierende Unternehmen einer gesonderten Rechnungsprüfung unterziehen.
Die vietnamesische Führung ist bestrebt, den Schwierigkeiten mit zahlreichen Regelungen zu begegnen. SSC und STC wollen sich fest an die Richtlinien von Partei und Regierung halten. Sie wollen eng mit den verantwortlichen Ministerien und Organisationen zusammenarbeiten, um die rechtlichen Rahmenbedingungen stetig zu verbessern. Die Belegschaft soll – nicht zuletzt durch internationale Zusammenarbeit – besser geschult werden. Auch soll die öffentliche Aufmerksamkeit verstärkt auf Wertpapier- und Börsenmarkt gerichtet werden. Die Gebühren für Handelshäuser und Gesellschaften, die an Wertpapiergeschäften beteiligt sind, dürfen bestimmte gesetzlich festgelegte Höhen nicht übersteigen. Bereits unter dem LFI gab es einen Plan der Regierung, ueber die Zulassung einer Börsennotierung ausländisch direktfinanzierter Unternehmen. Trotz der Bereitschaft, ausländisches Wertpapierhandels-Knowhow zu implementieren, dürfen ausländische Investoren zur Sicherung einer gewissen Eigenständigkeit der vietnamesischen Unternehmen an diesen nur in beschränktem Umfang Anteile kaufen, so dass eine Mehrheitsbeteiligung vermieden wird.
Während ausländische Investoren bislang nur bis zu 30% der Anteile von gelisteten Firmen und bis zu 49% von ungelisteten Firmen erwerben konnten, ist der Prozentsatz nun auf 49% erweitert worden. Allerdings bestehen weiterhin Beschränkungen für ausländische Investoren am vietnamesischen Aktienmarkt.
Im Bereich der Kapitalmärkte sind seit 2009 einige Neuerungen und Erfolge zu verzeichnen.
Beispielsweise sind Unternehmen ab sofort berechtigt, das Enddatum des Geschäftsjahres frei zu bestimmen, was ihnen die Vorbereitung der Geschäftsberichte, die Hauptversammlung und Finanzprüfungen aufgrund der flexiblen Ausgestaltung erheblich erleichtert.
Decree No. 58/2012/ND-CP wurde durch Decree No. 60/2015/ND-CP angepasst und enthaelt Details und Richtlinien fuer die Ausfuehrung bestimmter Artkel des Gesetzes ueber Sicherheiten fuer Schutz von Investoren trotz erhoehter Transparenz. Zum ersten Mal ergibt sich die Moeglichkeit fuer Offshore-Unternehmen ihre Sicherheiten Investoren, durch Listung am vietnamesischen Aktienmarkt anzubieten. Um ein Angebot abgeben zu koennen, muss der Investor ein genehmigtes Investitionsprojekt in Vietnam besitzen. Das Projekt muss in Vietnam durchgefuehrt und durch eine vietnamesische Sicherheitsfirma unterschrieben werden. Ein Vorteil fuer jemanden, der auf dem Aktienmarkt gelistet werden will, ist die Entlastung von den Besitzrestriktionen fuer Auslaender, verbunden mit den oeffentlich gelisteten Unternehmen in Vietnam.
Andere Aenderungen wurden getaetigt, um ein breites Feld an Anteilsinhabern zu gewaehrleisten. Damit muss eine Firma zumindest 100 Anteilshalter besitzen, die zusammen mindestens 20% der Stammaktien halten. Neben der Stammaktien werden jetzt auch Unternehmensanleihen, Fondszertifikate, sowie Wertpapiere, wie Optionsscheine, Marktindizes oder zukuenftige Vertraege oeffentlich angeboten.
Decree 108/2013/ND-CP enthaelt haertere Strafen fuer den Bruch des Sicherheitsrecht, sowie neue Regulierungen, die dem SSC helfen werden angemessene Strafen zu definieren, durch das Setzen von Parametern, wann man eine Warnung, Geldstrafe oder zusaetzlichen Strafen (auch die Annullierung oder Suspendierung eines Angebots, Wiederherstellung von getaetigten Handlungen oder Ruecknahme der Sicherheitslizenz) ausprechen kann.
Decree 83/2010/ND-CP kam am 9.10.2010 in Kraft. Es beinhaltet neue Entwicklungen und wiederholt manche Bestimmungen, die schon vorher vereinzelt in verschiedenen Instrumenten vorgekommen sind. Decree 83 enthaelt alle Typen der gesicherten Transaktionen, fuer welche die Registrierung obligatorisch ist. Die fruehere Voraussetzung unter Decree 163, ueber die Registrierung einer Hypothek fuer einen einzelnen Gegenstand an Eigentum, als Sicherheit fuer die Performance von verschiedenen Obligationen wurde entfernt. Beginn der Registrierung ist dann, wenn die gesicherten Eigentumsnutzungsrechte oder der dem Land angehoerige Besitz und der vollstaendige Antrag bei der Registrierungsbehoerde eingegangen ist; wo das gesicherte Eigentum ein Flugzeug oder Schiff ist und die Sicherheitstransaktion im nationalen Register fuer Flugzeuge oder im nationalen Register fuer Schiffe eingetragen ist, wo das gesicherte Eigentum ein anderer beweglicher Vermoegensteil ist und die Inhalte des Registrierungsantrags in die Datembank der gesicherten Transaktionen eingefuegt ist.
Decree 83 regelt auch die Prozedur fuer den Erhalt des Antrags fuer Registrierung von gesicherten Transaktionen und den Zeitrahmen von Behoerden fuer die Bearbeitung und die Antwort auf Antraege fuer die Registrierung. Genauso enthaelt es Bestimmungen fuer Email -und Online-Antrag. Decree 83 gewaehrt Individuuen und Organisationen das Recht auf Nachfrage ueber die Bereitstellung von informationen ueber registrierte Transaktionen. Nur in ein paar Faellen ist die Ablehnung erlaubt.
Im September 2017 wurde Decree 83 von Decree 102/2017/ND-CP ueberschrieben, welches die Registrierung von Sicherheitsinteressen spezifiziert.
Gesetz 62/2010/QH12 kam am 1. Juli 2011 in Kraft. Das Gesetz der Wertpapiere regelt jetzt ausschliesslich nur noch die privaten Aktienplatzierungen und Wandelschuldverschreibungen von oeffentlichen Unternehmen (Firmen mit 100 oder mehr nicht-institutionellen Investoren). Private Platzierung ist ein Angebot an weniger als 100 nicht-institutionelle Investoren, ohne die Nutzung einer Informationsverbreitungsmethode in der das Internet eingeschlossen ist. Kaeufer von neulich ausgestellten Anteilen oder Wandelschuldverschreibungen unter einer privaten Platzierung sind Gegenstand einer Minimalverfuegungsbeschraenkung fuer ein Jahr, in dem sie die Anteile oder Schuldverschreibungen nicht transferieren duerfen. Es gibt zahlreiche Ausnahmen, die u.a. die Angestellten des Aktionaers und Verkauefe an professionelle Investoren betreffen. Es soll den Zweck der Vermeidung von Preisinstabilitaeten bedeuten, wenn die Investoren grosse Mengen an Aktien oder Wandelschuldverschreibungen nach dem Erwerb abladen wollen. Ein neuer Typ der Sicherheiten, genannt: ,,Kapital-Beteiligungs-Investitionsvertrag” wurde eingefuehrt. Es ist wie ein Investitionsvertrag unter dem U.S.Securities Act, wobei ohne weitere Details nichts konkretes bekannt ist. Die Veraenderungen haben auch die Regeln des Pflichtangebots oder des Uebernahmeprozesses fuer oeffentliche Unternehmen umgestaltet. Waehrend die Anpassungen das Konzept eines Immobilienfonds, der mit einem REIT anderer Kompetenzbereiche verwandt sein soll einfuehren, sind weitere Regulierungen notwendig, bevor dies Realitaet wird.
Circular ueber die Offenlegung von Informationen
Darueber hinaus wurde das Circular ueber die Offenlegung von Informationen (,,Richtlinien fuer die Offenlegung von Informationen im Sicherheitsmarkt”) mit der Wirkung ueberarbeitet, dass der jeweilige Input der Marktteilnehmer bekanntgegebenwerden muss. Besonders, weil die Protagonisten der Unternehmen sich meist nicht selbst als Besitzer der Firma sehen. Auf der einen Seite stellt es sich als Problem dar, dass sie Geschaeftsberichte als reine Formalitaet behandeln, auf der anderen Seite aber die Voraussetzungen fuer die Strukturierung jaehrlicher Berichte, dir nicht gut genug sind. Dies betrifft dann auch die Vertrauenswuerdigkeit des jaehrlichen Geschaeftsberichts, des Jahresberichts, Aktionaersbeziehungen genauso wie Buchhaltung und Bewertungsmethoden. Blosse Quartalsberichte sind weniger informativ und fuer Laien wertlos. Ferner besteht dort keine Differenzierung zwischen geprueften und ungeprueften Jahresberichten.
Zusaetzlich trifft das Circular keine Massnahmen bezueglich Insider-Handels und es gibt immernoch keine Regulierung fuer die sich im Umlauf befindlichen Aktien.
Ungluecklicherweise gibt es nur Regulierungen fuer die Offenlegung nichtrealisierter Verluste, nicht aber fuer die der unrealisierten Gewinne. Dies fuehrt zur Verzerrung des Bildes vom Markt. In der Zukunft sollte die Basis fuer verlaessliche Preispolitik hier liegen.
Ausserdem wurde ein neues Decree ueber die Aktivitaeten fuer auslaendische Investoren beschlossen. Jetzt gibt es eine endgueltige Gesetzesvorlage fuer das Circular fuer oeffentliche Angebote. Endlich wurde die Bestrafung fuer Verstoesse bezueglich Transaktionen fuer Wertpapiere in Betrachtung gezogen.
Insgesamt kann von einer rapiden Entwicklung inklusive der Verlaengerung der Handelszeiten, der Etablierung eines Fonds Manager Klubs und die Moeglichkeit fuer institutionelle Investoren mehrere Einlagen zu besitzen, gesprochen werden.
Dem VDB und der Schatzkammer nach zu urteilen, sind heute 500 unbegrenzte Regierungsanleihen mit einer Durschnittsgroesse von unter 20 Mio. USD vorhanden. Die Abwesenheit von grossen, handelbaren Anleihen resultiert in einen nicht liquiden Markt. Die einfachste Massnahme fuer die Loesung dieses Problems ist die Implementierung der Re-Emissionstechnologie, welche im Fruehjahr 2007 erfolgreich ausgefuehrt wurde.
Treasury Anleihen (T-Bill-Markt – Staatsanleihen)
Der T-Bill-Markt stellt sich bislang als geschlossener Kreis dar. Die Staatsanleihen sind von der SBV nur für Mitglieder gekauft worden. Endnutzer, wie etwa Investmentfonds und Versicherungen, sind selten beteiligt.
Dennoch haben die Staatsanleihen eine wichtige Funktion im Markt und sind für das Liquiditäts- und Cashmanagement, die Zinskurve und gesamte die Kapitalmarktstruktur relevant.
Derzeitig sieht ein neuer Gesetzentwurf im Bankrecht vor, die Geschäftsbanken dazu zu zwingen, über ihre Tochtergesellschaften am Markt teilzunehmen und sie selbst als direkte Marktteilnehmer zu entfernen. Obgleich das ein gewisses Maß an Absicherung für die Marktteilnehmer bringen würde, führt es zugleich zur Entfernung der einzig aktiven Marktteilnehmer. Die weitere Entwicklung diesbezüglich bleibt abzuwarten.
Angedacht ist auch die Herstellung eines Benchmarkbonds. Grund hierfür ist, dass eine bessere Liquidität regelmäßig über eine stabile oder bessere Zinskurve erreicht wird, die wiederum durch Benchmarkanleihen erreicht werden könnte.
In den meisten Ländern bildet der Repromarkt das Rückgrat für die Geldmärkte und die Fähigkeit der Banken, die Gelder zu verwalten. Zurzeit besteht der Repromarkt in Vietnam nur aus den üblichen Geschäftsfeldern.
Fremdinvestoren wurden durch die Transaktionssteuer gebeutelt. In diesem Bereich wäre es entsprechend erfreulich, die Transparenz der Steuervorschriften zu erreichen.
Im Wertpapierbereich (Equity-Markt) wird es in Zukunft neben den IPOs und SOEs mehr Wertpapiere geben. Auf lange Sicht wird die Regierung auch versuchen, eine ausgewogene Wertpapierstruktur am Markt zu etablieren und einen Ausgleich zwischen institutionellen und privaten Anlegern zu erreichen. Hierfür pflegen die Regierungsmitglieder engen Kontakt mit den Marktteilnehmern. Der Kontakt läuft über die Berufsverbände, wie den Capital Market Arbeitsgruppen Club von Fondsmanagern, VAFI, die Vereinigung der Wertpapier-Firmen, etc.
Decree 01/2011/ND-CP ersetzt Decree 141/2003/ND-CP ueber die Ausstellung von Regierungsanleihen. Es fuehrt eine neue Definition fuer die Art der Anleihe, die fuer Regierungsgarantien geeignet ist, ein. Unter dem neuen Gesetz sind geeignete Anleihen stammend von Unternehmen, Finanzinstitutionen oder staatseigenen Banken, welche letztlich zu bestimmten genehmigten Typen von Projekten fuehren.
Solche Projekte sind a. Projekte, der Gegenstand von prinzipiellen Genehmigungen der Nationalversammlung oder des Premierministers oder; b. Projekte, die fortschrittliche Technologie benutzen oder im Energie, -Bergbau oder Exportsektor arbeiten; c. Projekte, die in Investitionsanreiz-Gebieten angesiedelt sind. Diese Klarstellung wird nicht nur den Unterstuetzung suchenden Investor helfen, sondern ist auch mit den Regulierungen der Regierungsgarantien aus dem Gesetz des oeffentlichen Schulden Managements einheitlich. Decree 01 gibt die Bedingungen fuer die Ausstellung der garantierten internationalen Anleihen. Unternehmen duerfen Garantieanleihen nur fuer die Finanzierung von maximal 80% des Investitionskapitals des Projekts benutzen. 20% des Kapitals muss vom Projektinvestor zur Verfuegung gestellt werden. Decree 01 setzt strengere Kriterien fuer die Bewertung eines Antrags fuer Regierungsanleihen. Ein Jurist muss beteiligt sein und der Antrag muss an das Finanzministerium gesendet werden. Wenn es den Antrag genehmigt, wird die Anleihe ausgestellt. Schulden muessen bei der Staatsbank registriert werden.
Eine indirekte Ankurbelung der Kapitalmärkte und die Liquidität an der Börse kann durch eine Börsennotierung großer staatlicher Unternehmen und Banken wie Sabeco, Habeco, Vietcombank beschleunigt werden.
Staatliche Anleger
In einigen Fällen gab es Probleme, wenn der Staat als Aktionär mit Beteiligung von über 51% auftrat. Insoweit können Interessenkonflikte die Markt- und Unternehmensentwicklung hemmen. Diese Problematik könnte aber durch eine Begrenzung der staatlichen Beteiligungserlaubnis auf unter 50% und dem Erfordernis der Aufnahme unabhängiger Direktoren in den Vorstand, verhindert werden.
Der Wandel des Finanzmarktmanagements in Vietnam
Einfuehrung
Vietnam ist einer der dynamischsten Märkte Asiens. Seitdem die Finanzinstitutionen und Behörden Teil des allgemeinen Wirtschaftssystems sind, sind sie nicht nur stark in die Änderungen eingebunden, sondern haben auch eine solidere finanzielle Basis für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes aufgebaut. Der Finanzsektor in Vietnam unterliegt erheblichen strukturellen Veränderungen. Dies geschieht in einem enormen Tempo. Diese Veränderungen bringen große Herausforderungen für die Finanzmanager mit sich - zum Beispiel wegen des Drucks auf die Währung in Bezug auf den Wechselkurs, die Inflation und die täglichen Börsenschwankungen zwischen enormen Gewinnen und Verlusten.
Gleichzeitig ist der Fremdkapitalmarkt nach wie vor unterentwickelt. Infolgedessen benötigt er die Beachtung von Behörden und Managern, um das System zu fördern und die neuen Entwicklungen zu bewältigen. Die wichtigsten Herausforderungen bestehen in der Umwandlung des staatlichen Bankensektors und dem Aufbau eines subnationalen Fremdkapitalsystems.
In diesem Kapitel werden die finanziellen Rahmenbedingungen, die wichtigsten Themen und Entwicklungen für die Region behandelt. Organisatorisch werden Fälle aufgezeigt, die einen Vergleich zwischen den Banken von unterschiedlicher Herkunft aufzeigen, die sich nunmehr im Wettbewerb auf dem Finanzmarkt in Vietnam befinden. Fallstudien der einzelnen Führungskräfte bilden eine zusätzliche „Stimme“ in Bezug auf die Entwicklungen in diesem Bereich.
Zu den aktuellen Themen und neuen Entwicklungen zählen:
• die Währungs- und Geldpolitik;
• das Bankensystem;
• subnationaler Fremdkapitalmarkt und
• die Börse.
Waehrungs –und Geldpolitik
Die Geldpolitik ist ein groesserer Teil, der die auslaendische Waehrungspolitik ausmacht und beachtliche Auswirkungen auf das Finanzsystem des Landes, in Hinblick auf Tempo und Richtung der gesamten Wirtschaftsaktivitaet hat. Deshalb wird die auslaendische Waehrungs –und Geldpolitik hier mit seiner juengsten Vergangenheit und Konsequenzen fuer Manager betrachtet.
Die vietnamesische Währung kann als eine typische Schwellenlandwährung mit allen Vor- und Nachteilen für Unternehmen und Manager bezeichnet werden. Auf der einen Seite ergibt sich ein Wettbewerbsvorteil aus dem relativ geringen Wert des VND im Vergleich zu anderen Währungen in der entwickelten Welt. Dies war einer der wichtigsten Faktoren, die insgesamt zu sehr niedrigen Produktionskosten führten. Eine Folge davon ist, dass es durch die Übertragung des Produktionsstandorts nach Vietnam, und zwar zunehmend auch aus China oder Malaysia, zu einer Weiterentwicklung des Schwellenlandes kommt (Lung und Wagner, 2008).
In Bezug auf die Währung ist die im Jahr 2005 eingeführte Behörde für Devisen zur öffentlichen Devisenkontrolle (OFE) zu einer der wichtigsten Institutionen geworden. Die Währung ist eng mit dem US-Dollar verbunden. OFE ist bemüht, den Wechselkurs auf einem hohen Niveau zu halten und reagiert schnell auf globale wirtschaftliche Veränderungen, um die Rate relativ konstant zu halten.
Vietnam verwendet ein Doppelwechselkurssystem: Einerseits einen amtlich festgelegten und festen Zinssatz für die Beamten und bestimmte Geschäfte (z. B. für Banken), andererseits einen freien Wechselkurs, der für alle anderen Marktteilnehmer gilt (siehe Canler, 2008).
Dieser Zwiespalt wurde durch einen einzigen Kurs ersetzt, der die Marktkräfte veranschaulicht. Dennoch ist der Wechselkurs nach wie vor unter staatlicher Kontrolle, um Erschütterungen des Wechselkurses zu verhindern. Dies hat zur Folge dass die Tauschrate des VND in der Praxis an den US-Dollar gekoppelt ist. Diese Bindung ist der Hauptgrund für den relativ geringen Wert des VND und wird zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie als einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche benötigt.
Der Ausbruch aus dem vom OFE hergestellten eng begrenzten Wechselkurs trat nur mit der Abwertung des US-Dollar gegenüber allen anderen Währungen mit der nach 2008 eintretenden weltweiten Finanzkrise ein. Die Regierung versucht, einen Wert des VND aufrechtzuerhalten, der für das Land nach wie vor wichtig zur Ausweitung der Produktion und Exportwirtschaft ist. Manager und Unternehmen, die in Vietnam Geschäfte tätigen, können sich auf die Regierungsmaßnahmen zur Erreichung dieses Ziels aus zwei Gründen verlassen:
Erstens ist die Wirtschaft noch nicht ausreichend genug entwickelt, um sich auf die Herstellung von Niedrigtechnologiewaren zu stützen. Dies liegt daran, dass es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte für die High-Tech-Produktion gibt. Daher ist es wichtig in Bezug auf die Kosten wettbewerbsfähig zu sein.
Zweitens erfordert die große Nachfrage nach importierten Waren erhebliche Ausfuhren, um einem ausgewogenen Handel Rechnung tragen zu können. Daher kann ein Finanzierungsmanager eines Unternehmens in Vietnam trotz der Eigenschaft des aufstrebenden Marktes auf die Geldwertstabilität vertrauen.
Auf der anderen Seite ist die Wirtschaft nach den absoluten Zahlen noch klein und zudem anfällig für Finanzturbulenzen. Der größte Nachteil einer Schwellenlandwährung in der Weltwirtschaft und einer Geldpolitik, die in erster Linie auf Wachstum ausgerichtet ist, ist die höhere Anfälligkeit gegenüber inflationären Risiken.
In Anbetracht des jährlichen Bruttoinlandsproduktwachstums von etwa 7,5 Prozent seit 2000 hatte die Regierung es geschafft, die Inflation bis zum Jahr 2007 auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Dies änderte sich ab Ende 2007 - als sich die Inflation infolge der Abwertung des US-Dollars - gegenüber den meisten anderen Währungen erhöhte und es zu einer Ausweitung der Geldmenge in Vietnam und einem gleichzeitigen Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise kam (Morgan Stanley, 2008).
Die Inflation stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Fähigkeit Vietnams dar, die Wachstumsziele zu verwirklichen. Zudem ist das Wachstum auch auf kurze Sicht gefährdet (Qiao, 2008). Außerdem zeigt Vietnams eigene Vergangenheit und die allgemeine Erfahrung, dass die potenzielle Gefahr der Inflation alleine genug ist, um die normale Produktion und den Verbrauch zu stören. Diese Situation dürfte sich als Folge der nach 2008 auftretenden globalen Finanzkrise noch verschlimmert haben. Auf der anderen Seite könnte der Rückgang der Rohstoffpreise, der durch ein geringer erwartetes Wachstum ausgelöst wurde, den Inflationsdruck erhöhen und somit die überhitzte Wirtschaft ankurbeln.
Unabhängig von der genannten Finanzkrise wird die Inflation von der Regierung und der SBV ernst genommen. Als Reaktion auf die Zeit nach 2007 haben die für die Inflationsbewältigung zuständigen Behörden einige Antiinflationsmaßnahmen umgesetzt. Hierzu gehören etwa die Erhöhung der Zinssätze um 850 Basispunkte (Diskont- und Refinanzierungssatz) und 575 Basispunkte (Basissatz), eine Reduzierung der öffentlichen Ausgaben um 10 Prozent (ohne Gehälter), sowie eine Kappung des Kreditwachstums von 30 Prozent (Lee, 2008).
Auf der anderen Seite müssen sich Manager bewusst sein, dass die Währungsbindung an den US-Dollar auf lange Sicht zu einer Unterbewertung des VND führen wird, weil die Wirtschaft stetig und schneller wächst als die Volkswirtschaften der entwickelten Welt. Dieser Trend löst Druck auf den VND aus, um gegen Währungen wie den US-Dollar, Yen und Euro attraktiv zu bleiben. Dies hätte wiederum negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Exports in Vietnam. Dennoch ist der VND im Bankensystem und wurde 1990 reorganisiert und separierte die Zentralbank SBV (Ngân hàng Nha nuoc) von anderen kommerziellen Banken und ebnete den Weg für die Zulassung des privaten Sektors. Die Umstrukturierung und Stärkung der SBV führte zu einer modernen und unabhängigen Zentralbank, die mit der Durchführung der Geldpolitik und der Überwachung des Bankensystems betraut ist. Gemäß dem richtungsweisenden Fahrplan (banking reform roadmap) von 2006 wurde die Zentralbank von der Verantwortung der Ausübung der Eigentumsrechte der staatseigenen Geschäftsbanken (SOCBS, Ngân hàng quoc doanh) bis zum Jahr 2010 entlastet, da dies im Widerspruch zu ihrer Rolle als Aufsichtsbehörde der gleichen Banken stehen würde. Diese Rechte und Pflichten werden zukünftig beim neuen Anteilseigner – also entweder dem Staat oder den privaten Investoren liegen. Die Geldpolitik fokussiert im Wesentlichen das Wachstum, aber gleichzeitig verlagern sich die Ziele allmählich in Richtung einer Inflationskontrolle, so dass die monetären Rahmenbedingungen für die Arbeit in einem Unternehmen als ausreichend zuverlässig bezeichnet werden können.
Als Folge der Reformen hat der Banken- und Finanzsektor nun mehr Teilnehmer, er ist abwechslungsreicher und bietet eine erweiterte Auswahl an Finanzierungstätigkeiten. Es gibt im Wesentlichen vier Arten von "Kreditinstituten": Geschäftsbanken, „politische Kreditmittel“, Kreditfinanzierungsbanken (die sich hauptsächlich auf dem Land befinden), und Finanzunternehmen. Die Geschäftsbanken bestehten aus drei SOCBS, 37 inländische private Aktiengesellschaften (JSBS, Ngân hàng CO phan), 37 Niederlassungen und Zweigstellen ausländischer Banken und fünf Jointventurebanken, die mit ausländischen und vietnamesischen Mitteln finanziert wurden und in 100-prozentigem Auslandsbesitz sind (VTO, 2008). Darüber hinaus gibt es 45 Repräsentanzen und ausländische Finanz- und Kreditorganisationen in Vietnam, mehr als 20 Leasinggesellschaften und fast 1.000 Volkskreditinstitute.
Staatliche Banken
Die sechs SOCBS sind alle im Besitz von der SBV, die sich stark mit ihrer täglichen Verwaltung und Kontrolle, der Ernennung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung beschäftigt. Der Bankensektor in Vietnam ist noch immer von SOCBS geprägt. Sie machen sowohl 70 Prozent der Bilanzsumme in der Bankenwelt als auch 70 Prozent der gesamten Bankkredite aus; sechs SOCBS sollen reduziert werden. Die Privatisierung von SOCBS wird angestrebt und sollte mit Ausnahme der Bank für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (Agribank, Ngân hàng Nong nghiep va phat trien Nong thon) voraussichtlich bis zum Jahr 2010 abgeschlossen sein.
Nach dem Fahrplan der Regierung wird die staatliche Beteiligung an Banken schrittweise auf 51 Prozent reduziert. Einzelne institutionelle Anleger werden die Möglichkeit haben zu einem Anteil von 10 Prozent zu partizipieren und die gesamten ausländischen Anteile werden auf 30 Prozent festgesetzt. Es ist auch geplant, den Entwicklungshilfefonds, bei dem es sich um einen der beiden bestehenden politischen Kreditmittel handelt, in eine Entwicklungsbank umzuwandeln. Eine der Aufgaben wird es sein, als Export- und Importbank die Finanzdienstleistungen für Exporteure und Importeure anzubieten.
Der Prozess der Privatisierung der Vietcombank, einer der vier großen SOCBS, die den Bankensektor dominiert, startete mit einem Börsengang Ende 2007. Die Regierung verkaufte über 97,5 Millionen Aktien, was einer 6,5-prozentigen Beteiligung an der Bank entspricht. Die drei verbleibenden ganzheitlichen SOCBS – also die Vietinbank (vormals Incombank), BIDV und Agribank - sind auf einem ähnlichen Weg. Allerdings liegt der Prozess nicht mehr im Rahmen des vorgesehenen Zeitplans.
Aktiengesellschaften
In Anbetracht dessen, dass jede SOCB in einem Bereich der Finanzierung wie etwa im Außenhandel, in der industriellen Entwicklung oder im Rahmen von Infrastrukturprojekten spezialisiert ist, sind die zumindest teilweise privatisierten JSBS im Allgemeinen in großen städtischen Gebieten vertreten und auf die Kreditvergabe an kleinere Unternehmen oder die Finanzierung des Einzelhandels spezialisiert. Die JSBS übernehmen schneller neue Technologien, sind im Wesentlichen leichter zu steuern und gewinnbringender, da sie von Kosteneffizienz und den Gewinnverhältnissen abhängen.
Auslaendische Banken
Ausländische Banken, Niederlassungen, in vollem Umfang auslandsfinanzierte Tochtergesellschaften oder Jointventurebanken bilden den kleinsten Anteil auf dem vietnamesischen Bankenmarkt. Diese Banken werden in Abhängigkeit zum Herkunftsland unterschiedlich behandelt. Die günstigste Behandlung kommt den US- und EU-Banken zu. Dies ist seit der Unterzeichnung und Ratifizierung des bilateralen Handelsabkommens der Fall.
Als Folge der WTO-Mitgliedschaft ist es seit dem Jahr 2007 für internationale Banken möglich, vollständig in ausländischem Besitz befindliche Tochtergesellschaften nach vietnamesischem Recht zu gründen. Diese Tochtergesellschaften der Banken haben einen grundsätzlichen Anspruch auf eine “nationale Behandlung", was bedeutet, dass sie genauso wie die inländischen Banken zu behandeln sind. So ist ihnen zum Beispiel erlaubt, Kreditkarten auszugeben und unbegrenzt Einzahlungen in lokaler Währung von Unternehmen als Darlehensnehmer entgegen zu nehmen.
Im Allgemeinen hat die Bankenwelt seit 2000 einen langen Weg zurückgelegt. Die Zahl der Finanzinstitute hat zugenommen, und das Vertrauen der Menschen in die Banken hat sich erhöht. Die rasante Entwicklung der Banken und Kreditorganisationen wurde direkt der Attraktivität des vietnamesischen Geldsektors und dem profitablen Verhältnis von Kapital und Eigentum zugeschrieben. Dennoch ist der Bankensektor nach wie vor unterentwickelt und hat noch einen langen Weg vor sich bis die Funktion der effizienten Finanzverwaltung wahrgenommen werden kann.
Zudem gibt es große Schwierigkeiten bei Darlehensportfolios. Dies ist eine Folge des Fehlens einer systematischen Praxis der Rechnungslegung, des schwachen rechtlichen Regelungsrahmens, der
schlechten Offenlegungsanforderungen, einem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern im Kreditbereich, dem Druck seitens der lokalen und zentralen Behörden und staatlicher Korruption.
Die SBV hat jetzt 180 Tage vom Erhalt des Antrags, bishin zur Entscheidung ueber die Ausstellung der Lizenz. 60 Tage, wenn ein Lizenzantrag von der Repraesentanz oder einem auslaendischen Kreditinstitut oder von anderen auslaendischen Organisationen ueber die Durchfuehrung von Bankoperationen vorliegt. Das neue Gesetz erweitert die Umstaende, in denen das SBV die Macht hat die ausgestellte Lizenz wieder zu verrufen. Das Gesetz fuehrt Veraenderungen mit einer hohen Reichweite an Regulierungen fuer Banken. Dies schliesst Regeln bezueglich der Steuerung von Vorstaenden und dem Rueckkauf von Anteilen. Weitere ausfuehrende Gesetzgebung ist wahrscheinlich. Jetzt muessen mindestens 5 Mitglieder in einem Vortand eines Kreditinstitutes sein, davon ein Unabhaengiger. Unabhaengig in diesem Sinne ist jemand, der nicht im Kreditinstitut angestellt ist oder hohe Anteile an diesem besitzt. Das neue Gesetz dureck jedoch keine direkten Begrenzungen bezueglich der Beteiligung an den Anteilen aus, jedoch gibt Vorbedingungen.
Neue Landschaft der Kreditinstitute
Gesetz No. 47/2010/QH12 vom 17. Juni 2010 wurde am 1. Janaur 2011 aktiv. Das neue Gesetz manifestiert eine Reihe von Angelegenheiten, die bisher nur schwach reguliert waren. Das Gesetz ueber Kreditinstitutionen bietet begrenzte Flexibilitaet fuer Unternehmensstrukturierung im Bankenwesen. Alle nationalen Geschaeftsbanken muessen Shareholding Firmen sein. Nationale Nicht-Bank Kreditinstitute koennen in der Form einer LLC oder Shareholding sein. Ein im alleinig auslaendischen Eigentum stehendes Kreditinstitut muss in der Form einer Single LLC sein, waehrend auslaendische Joint-Venture-Kreditinstitute in der Form einer Multiple Member LLC sein muessen. Ein Kreditinstitut in Form einer Shareholding muss mindestens 100 Aktionaere besitzen. Das heisst, sie muss eine oeffentliche Firma sein. Sie darf lediglich Dividenden und Vorzugsaktien ausstellen. Es gibt Begrenzungen bezueglich der Art der Struktur. Das neue Gesetz gibt der Regierung die Macht, den Prozentsatz des auslaendischen Besitzes fuer ein Kreditinstitut zu bestimmen, genauso wie den Transfer und die Ausstellung von Anteilen an auslaendische Investoren. Begrenzungen beinhalten Anteile, die durch Tochterunternehmen der auslaendischen Investoren gehalten werden. Es gibt jetzt neue maximale Besitzlevels fuer jeden einzelnen Anteilshaber in einem Shareholding Kreditinstitut. Eine Multiple Member LLC kann maximal 5 Mitglieder oder Besitzer haben und das Maximum, das ein Mitglied und seine Tochterfirma halten kann liegt bei 50% des Charter-Kapitals. Ferner beinhaltet es Restriktionen ueber den Transfer von Anteilen in Kreditinstituten. Die Staatsbank genehmicht immernoch jeden Transfer von Anteilstransaktionen oder grossen Anteilshabern (bei mehr als 5%).
Am 1. Januar 2011 trag Gesetz 47 in Kraft. Ein Aktionaer wird jetzt als Hauptaktionaer definiert, wenn er direkt 5% oder mehr vom Grundkapitals des Kreditinstituts besitzt. Dies wurde von der bisherigen Schwelle von 10% herabgesetzt. Bestimmte Restriktionen treffen dafuer zu. Unter Gesetz 47 muss eine Satzung und jede Anpassung oder jeder Zusaetz lediglich von einem Kreditinstitut mit der SBV innerhalb von 15 Tagen genehmigt werden. Frueher konnten sie nur durch die Genehmigung und Billigung der SBV angenommen werden. Trotzdem bleibt der Bedarf der Genehmigung fuer einige Sachen bestehen. Das Gesetz erweitert die Macht des GMS und reduziert die Autonomie des Vorstandes. Gleichzeitig regelt das Gesetz, dass Resolutionen des GMS in Meetings bestimmt werden koennen, wenn dies durch die Anteilsinhaber mit 51% aller Stimmanteile, aller anwesenden Aktionaere (oder andere hoehere Prozentsaetze, die durch Satzung festgelegt sind) genehmigt wird. Entscheidungen treten in Kraft, wenn ueber 65% aller Gesamtstimmanteile, aller anwesenden Aktionaere fuer diese stimmen.
Subnationales Fremdkapital
Ein weiterer wichtiger Bereich im Hinblick auf die Finanzwelt ist die Entwicklung der zusätzlichen, privaten Finanzierungsebene. Subnationales Fremdkapital beschreibt staatlich unabhängige Darlehen, die helfen, eine breitere Basis für den Finanzsektor zu entwickeln. Es stammt aus den entwickelten Ländern. Die Bedürfnisse und Anforderungen für den Aufbau eines subnationalen Fremdkapitalsystems wurden bereits ausgearbeitet (De Angelis et al, 2008). Die Regierung hat die Dringlichkeit der Verbesserung der physischen Infrastruktur wegen ihrer Bedeutung für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes erkannt. Die Infrastruktur ist als einer der kritischen Engpässe Vietnams aufzuzählen und untergräbt die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und damit die Wirtschaft.
Verschiedene Faktoren wurden kombiniert, um die benoetigen Verbesserungen und Entwicklungen in der Infrastruktur herauszuheben. Diese enthalten:
1. Das verminderte Vertrauen in öffentliche Entwicklungshilfedarlehen, im Besonderen deshalb, weil Vietnam nicht länger subventionierte Kredite von internationalen Finanzinstituten haben wird, die eine Schlüsselquelle der Finanzierung darstellen;
2. der Umfang der öffentlichen Entwicklungshilfe auf Darlehen - vor allem in Vietnam spielen nicht mehr subventionierte Kredite von internationalen Finanzinstitutionen eine wichtige Quelle der Finanzierung;
3. die Abhängigkeit von zentralen öffentlichen Finanzbudgets zur langfristigen Finanzierung der Infrastruktur; und
4. die Praxis des Bankensystems bei der Mobilisierung kurzfristiger Einlagen zur Finanzierung von langfristigen Investitionen.
Diese Punkte erhöhen die Kapitalkosten und schaffen finanzielle Belastungen für das Finanzsystem. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, alternative Quellen als langfristige finanzielle Ressourcen für die Entwicklung der Infrastruktur zu finden. Die langfristige Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln zur Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung, die Schaffung von Anreizen für ausländische Direktinvestitionen und inländische Investitionen und für die Unterstützung der Behörden bei der Bewältigung der Globalisierung.
Der Druck auf die Regierung, Anleiheoptionen für Gebietskörperschaften zu erweitern, hat durch den Trend zur Dezentralisierung, Privatisierung und Globalisierung der Finanzmärkte, der Doi Moi Politik und den WTO-Reformen deutlich zugenommen. Der Fremdkapitalmarkt bietet gute Aussichten für einen besseren Zugang zum Kapital und für niedrigere Kreditaufnahmekosten konkurrierender Unternehmen. Wünschenswert wäre ferner eine effizientere Verteilung des Kapitals. So könnte das bestehende zweigeteilte System von dem verfügbaren Kapital aus HCMC im Süden und Hanoi im Norden, in ein umfassendes System der Kapitalallokation umgewandelt werden. Die Umsetzung von lokalen Projekten (z.B.: Ausbau der Infrastruktur) könnte leichter und in kürzerer Zeit realisiert werden, da weniger bürokratische Hürden bestünden.
Viele politische, institutionelle und rechtliche Änderungen sind erforderlich, um die Finanzierung von Infrastrukturprojekten zu sichern. Dazu gehören der Aufbau von Kapazitäten auf der subnationalen Ebene und eine Verbesserung der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für diese und die Entwicklung von subnationalen Kapitalmärkten. Das Fehlen eines umfassenden und einheitlichen Rechtsrahmens hinterlässt große Risiken wegen der ungewissen Verbindlichkeiten der Staatskasse (was etwa Auswirkungen in Brasilien und Argentinien in den 1990er Jahren hatte).
Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen könnten die Nachfrage erhöhen, weil die Anleger Vertrauen und Vertrautheit in Bezug auf die handelbaren Wertpapiere, Investmententscheidungen und auf die Informationen über Risiken gewinnen würden. Klare und verbindliche Regelungen über Anleihen für die subnationalen Träger würden das persönliche Risiko vermindern. Zusätzlich würde die Verwendung von subnationalen Anleihen durch die bloße Hinzunahme weiterer Assetklassen (als auf dem Markt handelbare Wertpapiere) zur Entwicklung der Kapitalmärkte beitragen.
Das neue Wertpapiergesetz von 2007 zeigt, dass jetzt ein Verständnis dafür entwickelt wurde, dass einige Anstrengungen erforderlich sind, um die rechtlichen und politischen Rahmen für die Finanzierung von subnationalen Investitionen gründlich zu prüfen. Dazu gehört auch die Sicherung von Anleihen für Infrastruktur wie Häfen, Brücken und Straßen.
Auf Anfrage des Finanzministeriums und des Ministeriums für Planung und Investitionen, Vietnam bei der Entwicklung einer Strategie für die Finanzierung und den Ausbau der Infrastruktur zu helfen, hat VCCI eine Bewertung der Notwendigkeit eines umfassenden Rahmens für die subnationale Finanzierung der Infrastruktur in Vietnam ausgegeben. Diese Studie skizzierte einen Arbeitsplan, der die nötigen Schritte zur Erreichung des Ziels darstellt.
Allerdings ist die Förderung des subnationalen Fremdkapitalmarktes nicht das Ende vom Ziel. Für die Finanzmanager ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass subnationales Kapital langfristig zur Finanzierung der offenen Posten laufender Konten nur den Anteil an Schulden erhöht, die später zurück bezahlt werden müssen, ohne dass die Produktivität und die Mittel der Rückzahlung erhöht werden.
Voreilige Ausgaben von Anleihen fügen dem Finanzmarkt weitere Risiken zu, also beispielsweise Ausgaben bevor ein subnationales Unternehmen seine Kreditwürdigkeit oder seine Investitionsprioritäten aufgezeigt hat.
Das zugrunde liegende Ziel des subnationalen Marktes ist die Vergrößerung der lokalen Investitionen und Unterstützung der wesentlichen subnationalen Dienstleistungen. Eine umsichtige Vergabe von Anleihen kann die Investitionskapazität erweitern. Gut durchdachte Investitionen und Kreditpläne können den Bau der benötigten Infrastruktur finanzieren, und die Rückzahlung von Schulden aus den künftigen Erträgen der Anlagen erbringen, die durch Benutzungsgebühren oder Kosteneinsparungen im Servicebetrieb entstehen.
Auch Generalobliegenheiten und die Einnahmenfinanzierung oder Kombinationen aus beidem sollen eher die Quelle für nachhaltiges Wachstum im Gesamtvolumen des Privatsektors subnationaler Kreditvergabe bilden als die Verwendung von Sachsicherheiten (De Angelis et al., 2008). Wenn die Schuldentilgung dabei auf die Einnahmen oder Einsparungen aus dem Projekt vorausberechnet wird, werden die subnationalen Kreditnehmer und Kreditgeber dazu neigen, sich mit mehr Disziplin auf die wirtschaftlichen Kosten und Nutzen der vorgeschlagenen Unternehmen zu fokussieren.
Die Boerse
Wichtige Schritte in der wirtschaftlichen Entwicklung waren die Eröffnung der Handelszentren in Saigon und Hanoi und der vietnamesischen Börse in HCMC (2000) und Hanoi (2005). Die Schaffung einer funktionalen Börse unterstützt die Politik der globalen Integration und der wirtschaftlichen Erneuerung und dient der Schaffung einer Marktwirtschaft mit "sozialistischem Charakter".
Im Vergleich ist der Saigoner Börsenkurs Index (VN-Index) ein zuverlässigerer Indikator für die langfristigen Trends der Finanzmärkte in Vietnam als der Hanoier Börsenkurs Index (HASTC). Während die Börse in Hanoi ungefähr ein Drittel der gesamten Börsenkapitalisierung Vietnams beinhaltet, war sie bis zum Jahr 2006 sehr klein. Eine große Anzahl von neuen Listings vergrößerte ihre Bedeutung (IMF, 2007).
Der Zufluss von Devisen und ausländischen Direktinvestitionen wird durch die Einrichtung einer modernen Börse begünstigt. Viele Anreize finden sich im Handel mit Wertpapieren. Steuerliche Anreize für den Wertpapierhandel und ein Transparenzgebot zum Schutz vor Enteignungen sind im Jahr 2000 in Kraft getreten. Die steuerlichen Anreize gelten auch für Unternehmen mit Tätigkeit als Fondsmanager und ähnliche aufgeführte Handelspapiere für Emittenten. Schließlich profitieren private Investoren von einer Körperschaftssteuerbefreiung für Gewinne aus Dividenden, Anleihen und Geschäften mit Handelspapieren.
Gleichzeitig ist Vietnam bestrebt, ausländische Währungen nicht im Land zu halten. Alle Aktien und Fonds an der Börse in HCMC werden in VND gehandelt. Seit 2008 sind 156 Aktien und 39 Anleihen an der Saigoner Börse. Zu Beginn hatte die Börse einige Probleme zu überwinden. Der erste offizielle Handel verzögerte sich mehrere Male wegen technischer Schwierigkeiten. Die Börse war nur am Montag, Mittwoch und Freitag für je zwei Stunden geöffnet und zunächst wurden nur zwei Unternehmen für den Handel zugelassen (Jeffries, 200 l: 4 L 7 ff.).
Das erste Wachstum in Bezug auf Anzahl der Unternehmen und der Marktkapitalisierung entstand eher langsam. Am Ende des Jahres 2000 waren nur fünf JSBS gelistet, 2001 kamen fünf und 2002 zehn weitere Unternehmen hinzu (Truong, 2006: 138). Die eigentliche Entstehung der Börse erfolgte im Spätsommer 2006. Am Ende des Jahres 2005 bestand der Markt - einschließlich der Wertpapierhandelszentren in Saigon und Hanoi – noch immer aus nur 41 börsennotierten Unternehmen mit einer Börsenkapitalisierung von weniger als 1 Milliarde USD. Diese Zahl stieg ab April 2007 bis auf eine Anzahl von 193 börsennotierten Unternehmen, was einer Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden USD gleichkommt (World Bank, 2007; Vuong, 2008). Fast 400 ehemalige Staatsbetriebe wurden privatisiert und in JSCS transformiert. Die Unternehmen kommen in der Zukunft sowohl für inländische als auch ausländische Investoren als Investmentzielgesellschaften in Betracht. Von früheren staatlichen SOS gibt es nunmehr auch erste Aktien und damit Privatisierungen. Dennoch ist die Mehrheit der Anteile im Besitz der Regierung, da sie die Kontrolle in diesen sensiblen Bereichen behalten will.
Die erforderliche Genehmigung des SSC (Uy ban chung khoan Nha nuoc) stellt für Neubewerber eine Hürde dar. Die Unternehmensdaten müssen einer Reihe von strengen Auflagen und Anforderungen entsprechen, bevor die Aktien an der Börse ausgegeben werden können. Gemäß Artikel 1 Satz 2 des Wertpapiergesetzes (Nr. 70/2006/QH11, 2007) müssen die Bewerber mindestens 10 Milliarden VND als ordentliches Kapital aufweisen. Darüber hinaus muss der Antragsteller in Übereinstimmung mit späteren Verordnungen zeigen, dass er in den letzten zwei Jahren Gewinne gemacht hat. Mindestens 20 Prozent der späteren Aktien müssen an mehr als 100 verschiedene Investoren verkauft werden. Die emittierenden Unternehmen müssen sich einer gesonderten Prüfung unterziehen (Decree 14/2007/ND-CP der Regierung vom 19. Januar 2007).
Das LFI beinhaltet bereits einen Plan für die Zulassung von ausländischen Direktinvestitionsunternehmen zur Notierung an der Börse. Trotz der Bereitschaft zur Umsetzung des ausländischen Know-hows in Bezug auf den Handel mit Wertpapieren, sind ausländische Investoren nur zum Kauf einer bestimmten Menge von Aktien der vietnamesischen Unternehmen befugt. So soll das Entstehen einer ausländischen Übermacht vermieden und ein gewisses Maß an Unabhängigkeit gesichert werden. Ausländische Investoren dürfen 49 Prozent der Anteile der börsennotierten Unternehmen und bis zu 100 Prozent der nicht börsennotierten Unternehmen kaufen. Eine Ausnahme bilden bestimmte sensible Sektoren wie die Telekommunikation, Energie- und Ölexploration. Folglich bleiben die Beschränkungen für ausländische Investoren, die Geschäfte an der vietnamesischen Börse vornehmen wollen, bestehen.
Die Börse und die internen Zahlungen haben die Verfügbarkeit von Kapital zur Sicherung der Stabilität in der nationalen Zahlungsbilanz verbessert. Dennoch sind viele Organisationen, unter denen auch eine Reihe staatlicher Unternehmen sind, der Versuchung erlegen, das schnelle Geld zu machen. Bis Ende 2007 investierten die SOEs 37 Prozent ihres Kapitals in Wertpapiere, Banken und Immobilien, anstatt sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Dies hatte sehr negative Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit und hat in einigen Fällen sogar ihre Wirtschaftlichkeit bedroht (EU - Berater, 2008: 12).
Seit 2005 unterliegt der VN-Index Schwankungen. Trotzdem spielt die Börse eine unschätzbare Rolle bei der Kanalisierung von Investitionen in börsennotierte Unternehmen, die sich auf den Bau, Industriegüter, Dienstleistungen und die Nutzung der natürlichen Ressourcen konzentrieren (EU-Berater, 2008).
Auch der IMF schlägt in seinem Landesbericht vor, die aufsichtsrechtliche Kontrolle der Banken zu verschärfen und die Börsen- und Wechselkursrisiken, zu kontrollieren (IWF, 2007). Die Verwaltung der Börse in HCMC ist sich der Probleme bewusst und hat ein Programm zur weiteren Verbesserung der Geschäftsbedingungen eingeführt. Dazu gehören:
1. die Schaffung besserer Bedingungen für die JSCS und ihre Aktien an der Börse;
2. die Entwicklung von Informationssystemen, bei denen Informationen in vollem Umfang, rechtzeitig und genau veröffentlicht werden;
3. die Verbesserung der Software;
4. die Erkennung und Vermeidung von Insiderhandel;
5. die Verbesserung des IT-Systems entsprechend den Marktanforderungen und internationalen Standards; die Anwendung und die Vollendung des "Remoteterminals"-Projekts, und die Wegentwicklung vom reinen Parketthandel;
6. Vorschläge zur Etablierung sinnvoller Maßnahmen zur Stärkung des Marktes, die Unterzeichnung von Absichtserklärungen mit anderen Börsen und Vornahme von Überkreuznotierungen.
Auch wenn diese Punkte allgemein und vage zu sein scheinen, sie sind ein unabdinglicher Nachweis der Sensibilisierung für und des Verständnisses für die Bedürfnisse von Unternehmen, Aktionären und Investoren.
Fallstudien
Der folgende Abschnitt mit Fallstudien ergänzt Details und äußert sich zu der Entwicklung des Wandels des Bereichs des Managements in Vietnam. Die organisatorischen Fälle einer SOCB und einer privaten JSB sind in Bezug auf die Höhe der Anlagen, Einkommen und Einlagen sehr ähnlich. In diesem Vergleich werden die Eckpfeiler der beiden Banken summiert, verglichen und im Kontext staatlicher und privater Inhaberschaft betrachtet. Dieser Vergleich hilft zu veranschaulichen, ob sich die verschiedenen Positionen der Banken (im Hinblick auf die Gründer, Inhaber und Kontrollsysteme) im vietnamesischen System in ihren Bilanzen oder Geschäftsberichten widerspiegeln.
Es gibt ebenfalls Fallstudien von einzelnen Managern in diesem Bereich, die die allzu oft vermisste realitäts- und praxisnahe Stimme der Entwicklung des Managements hinzufügen.
Fallstudien von Organisationen
Fallstudie 1: Southeast Asia Commercial Bank (SeA Bank)
Die 1994 gegründete SeA Bank war eine der ersten JSB Handelsbanken Vietnams. Ihr langfristiges Ziel ist es, die führende Bank in Vietnam zu werden. Die SBV hat die SeA Bank in vier aufeinander folgenden Jahren mit "A" gerated (d.h. eingestuft). Der Hauptsitz der Bank ist in Hanoi. Ende 2007 war die Gesamtanzahl der SeA Banken, Niederlassungen und Tochterfirmen erreicht. In 2009 wurden und werden 39 neue Banken und Niederlassungen in beiden Standorten und neuen Provinzen aufgebaut.
Die SeA Bank bemüht sich, eine Finanzgruppe (SeA Bank Group) mit gutem Ruf und Anlagevermögen im vietnamesischen Markt zu werden. Gleiches will sie schrittweise in den regionalen Märkten erreichen.
Die Bank zielt darauf ab, eine breite Palette von Produkten vom konventionellen Depositgeschäft bis hin zu Investitionen anzubieten. Die SeA Bank bietet Darlehen, Produkte zur Zinsansparung, flexible Einlagenrücknahmen, sowie Finanzierungsfonds für die Herstellung, den Import- und Exporthandel, mittelfristige Finanzierungskredite, Hypotheken auf Wertpapiere und Rabatte von lokalen Unternehmen und Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftssektoren, die in den Bereichen Produktion und Handel operieren.
Im August 2008 kündigte die Société Générale die Übernahme von 15 Prozent der SeA Bank an, um den Zugang zum vietnamesischen Markt über eine Referenzbank zu erhalten. Der SBV hat die Transaktion bestätigt. (Quelle: SeA Bank (2008))
Fallstudie 2: Die Mekong Housing Bank (MHB)
Die MHB ist eine SOCB, wurde 1997 aufgebaut und hat ihren Hauptsitz in HCMC. Die MHB verfügt über 160 Filialen und Untergruppen. Die Zweigstellen verteilen sich auf 32 Provinzen und Städte in Vietnam. Sie unterhält Geschäftsbeziehungen mit etwa 300 ausländischen Banken in 50 Ländern weltweit.
Die Bank will sich um 30 weitere Tochterniederlassungen erweitern, um die wachsenden Bankservice- und Kreditbedürfnisse angemessen zu bedienen und, um auf die Nachfrage nach Wohnraum- und Infrastrukturausbau zu reagieren. Das Kreditservicebedürfnis des Landes ist groß, so dass als Reaktion auf die Nachfrage nach Wohnraum und Infrastruktur,insbesondere im Mekongdelta, zu reagieren versucht wird.
Unter den SOCBS ist HMC die jüngste und am schnellsten wachsende Bank. Von ihrer Bilanzsumme mit fast 30 Billionen VND rangiert sie an siebter Stelle. Die MHB bietet Kredite und Investitionen für die Entwicklung des Wohnungsbaus und den sozioökonomischen Infrastrukturausbau an. Das Unternehmen fungiert auch als so genannte "Bank für auswärtige Angelegenheiten", was bedeutet, dass die Bank Garantien für Auslandsunternehmenseinheiten inländischer Unternehmen gibt. Dies ist gängige Praxis in den Industrieländern, um ausländische Unternehmen anzureizen, Geschäftsbeziehungen mit inländischen Unternehmen aufzunehmen. MHBs Kerngeschäft umfasst die Gewährung von Darlehen an SMEs sowie an Individuen und private Haushalte. Insbesondere bietet MHB anlagegesicherte Darlehen für Bauunternehmen zur Entwicklung der Infrastruktur und für Wohngebiete, vor allem in der Mekong-Delta-Region. MHB mobilisiert Kapital des Einzelnen und von in- und ausländischen Organisationen.
Im Frühjahr 2008 genehmigte die Regierung die teilweise Privatisierung der MHB. Der Bank wird erlaubt bis zu 31,9 Prozent ihrer Aktien zu verkaufen, wovon 15 Prozent an strategische Investoren, 13,11 Prozent an die Öffentlichkeit, 1,79 Prozent an Arbeitnehmer und 2 Prozent auf seine Gewerkschaft fallen. Die restlichen 68,1 Prozent werden vom Staat gehalten. Die MHB hat die Deutsche Bank AG Singapur beauftragt, einen Privatisierungsplan aufzustellen und MHB über das erste öffentliche Angebot zu beraten.
Vergleich der Banken
Obwohl sie in ihren Inhaberstrukturen verschieden sind, stehen die Banken in beiden Fällen im Wettbewerb, da sie die gleiche Art von Kunden, also vor allem private Einzelpersonen, haben.
Durch den Vergleich der Bilanzen und der Gewinne kann analysiert werden, ob die unterschiedlichen Strukturen Auswirkungen in Bezug auf die Effizienz und die Rentabilität der Banken haben. Die Banken sind hinsichtlich ihrer Bilanzsumme fast gleich. Dies gilt auch für das geplante Wachstum. Beide Banken wollen ihre Bilanzsumme auf rund 40 Billionen VND anheben. Die SeA Bank scheint jedoch schneller gewachsen zu sein - zum Beispiel hat sich ihr "Eigentümereigenkapital" verdreifacht, während MHBs Wachstum nur bei etwa 10 Prozent liegt.
In Bezug auf Kundendarlehen war die MHB in der Lage das Niveau von 9 976 585 Millionen VND im Jahr 2006 auf 13 756 662 Millionen VND im Jahr 2007 zu erhöhen. Hierbei handelt es sich um ein bemerkenswertes Wachstum von 30 Prozent. In der gleichen Zeit ist es der SeA Bank jedoch gelungen, ein Wachstum von 300 Prozent zu erreichen, nämlich von 3 353 998 Millionen auf 10 994 812 Millionen VND.
Diese Leistung kann aus der unabhängigeren Position der SeA Bank herrühren. Die MHB hat als SOCB ein geplantes und mehr oder weniger festes Geschäftsfeld.
Während dies einerseits auch für die SeA Bank gilt, kann sie andererseits auch ihre Spezialfelder auswählen und sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Zudem ist sie flexibler und von daher schneller in der Lage, auf die Belange der Verbraucher zu reagieren.
Während die Lücke zwischen den Einkommen der Banken immer kleiner wird, scheint die SeA Bank eine bessere Kontrolle über die Ausgaben zu haben und daher höhere Gewinne zu machen. Im Hinblick auf die spezifischen Einkommensquellen gibt es große Unterschiede zwischen den Banken. Während die SeA Bank sich mehr auf Wertpapiere stützt, stammt ein größerer Anteil der Einnahmen der MHB aus dem Handel mit ausländischen Währungen.
Auf der Personalebene wird die MHB größer, wohingegen die SeA Bank schneller wächst. Während die MHB die Anzahl ihrer Mitarbeiter von 2338 im Jahr 2006 auf 2580 im Jahr 2007 fast verdoppelt hat, hat die SeA Bank ihre Arbeitskraft nahezu verdoppelt und die Anzahl der Beschäftigten von 498 im Jahr 2006 auf 831 im Jahr 2007 erhöht. Was die Ausbildung der Mitarbeiter betrifft, so haben bei beiden Banken etwa 70 Prozent der Mitarbeiter einen Hochschulabschluss.
Eine weitere Ähnlichkeit zwischen den Banken ist die Fähigkeit mehr Privatkunden anzulocken. Beide Banken sind ständig bemüht, attraktive Dienstleistungen in Bezug auf Darlehen, Verfügbarkeit und den Zugang zu Bankdienstleistungen anzubieten. Dies geschieht zum Beispiel durch den Aufbau von mehr Niederlassungen, die Ausstellung so vieler Geld- und ATM-Karten wie möglich, und der Bereitstellung von E-Banking-Systemen. In Anbetracht dessen ist der Kunde nicht so unterschiedlich - wie man es erwarten könnte. Dies wird durch die rasant zunehmende Zahl der installierten Geldautomaten bestätigt. Die Banken versuchen so, den Zugang und die Verfügbarkeit ihrer Dienste für die Öffentlichkeit zu erweitern - vor allem für Privatpersonen. Denn für solche Kunden kann eine höhere Anzahl von Geldautomaten ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer Bank darstellen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die SOCB und die private SeA Bank mehr Gemeinsamkeiten haben, als man im Hinblick auf das Banksystem und ihre Ursprünge erwarten würde. Selbst wenn man eine SOCB und die andere private Einrichtung nimmt, gibt es keine großen Unterschiede in den jährlichen Salden mit der SBV, beide wachsen und beide sind positiv. Doch gibt es einen erheblichen Unterschied bei der Höhe von SBV-Anleihen.
Während die SeA Bank solche Anleihen überhaupt nicht benötigt, war dies bei der MHB der Fall. Hieran zeigt sich die Unfähigkeit der SOCBS als unabhängiger Marktteilnehmer zu handeln, insbesondere nicht als "Bank für auswärtige Angelegenheiten", da die Entscheidungen dort in politischer und nicht in wirtschaftlicher Hinsicht getroffen werden, wobei Verluste dementsprechend in der Natur der Sache liegen.
Eine SOCB sollte auch einen Geschäftsplan entwickeln und ausbauen, um für die Kunden konkurrenzfähig zu sein.
Die Gleichstellung bei fast allen Benchmarkdaten kann als Vorbote für den Prozess des Bankensektors in Vietnam verstanden werden, der die privaten Banken und SOCBS auf ein gewisses Maß im Wettbewerb angleicht. Auf lange Sicht werden die Doi Moi Politik und die WTO-Verpflichtungen zu einem beständigeren und dem Weltmarkt ähnlicheren Banksystem in Vietnam führen. Dieses vom Wettbewerb beherrschte Umfeld zusammen mit der Notwendigkeit einer vernünftigen Verwaltung und Planung ist einer der wichtigsten Faktoren auf dem Weg zur Schaffung eines staatsunabhängigen Bankenservicesystems in Form eines subnationalen Systems.
Fallstudien einzelner Manager
1. Fallbeispiel
Herr Flockhart wurde im Jahr 2007 zum Vorstand gewaehlt. Er hat seine Ansichten über die Entwicklung der HSBC in Vietnam abgegeben: „Es ist unter den globalen Investoren allgemein bekannt, dass Vietnam mit einem BIP von durchschnittlich plus 7 Prozent in den letzten Jahren und einem Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen, einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in der Region ist - ein Rekord lag bei 20,3 Milliarden USD im Jahr 2007. Allerdings ist noch aufregender, dass sich das BIP pro Kopf in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat. 50 Prozent der 87 Millionen Menschen in Vietnam sind unter dem Alter von 30 Jahren, und nur 9 Prozent der Bevölkerung hat ein Bankkonto: Diese Faktoren deuten auf eine sehr überzeugende Wachstumsgeschichte hin, insbesondere im Bereich der Finanzdienstleistungen.“
Herr Flockhart ist der Auffassung, dass der Finanz- und Bankensektor in Vietnam nach wie vor in den Kinderschuhen steckt, aber dass sich der Wettbewerb noch stärker verbreiten wird, da die Regierung in den letzten Jahren auf eine Reform des Finanzsektors durch die schrittweise Lockerung der Beschränkungen fuer Banken und die Schaffung eines "level playing field" für ausländische Banken fokussiert hat. So stellt der Vorstand fest: "Ja, als Folge dessen wird der Wettbewerb zunehmen, aber wir glauben, dass dies eine gute Sache ist, da es auch der Förderung der Industrie und der Entwicklung wettbewerbsfähiger Preisgestaltung und Serviceverbesserungen zum Nutzen der Verbraucher im Bankbereich dient.“
Bei der Skizzierung der Wachstumsstrategie in Vietnam bezieht sich Herr Flockhart auf ein „Zwei-Säulen-Konzept": „Dieses umfasst sowohl strategische Investitionen als auch organisches Wachstum. Unsere Investitionen in Techcombank und Bao Viet geben uns eine stärkere Beteiligung an dem Wachstum in Vietnam, da wir über unsere Partner große Kunden und etablierte Unternehmen erreichen. Die lokale Einbeziehung wird uns ein Gleichgewicht in der Entwicklung unseres eigenen Betriebs geben. Dies wird uns ermöglichen, in einem größeren Ausmaß zu arbeiten und unseren Servicebereich und unsere Produktpalette auszubauen.“
Das ausländischen Banken erlaubt, sich vor Ort zu etablieren, wird auswärtige Spieler auf das Feld bringen, die dann auf demselben Feld spielen, wie die lokalen Banken. Das Decree erlaubt uns - als ausländischen Spielern - unser Netzwerk in Vietnams Markt landesweit auszubauen, und die Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die wir erfolgreich in anderen Teilen der Welt angeboten haben. Auf der anderen Seite haben die lokalen Banken ein gutes Verständnis des lokalen Marktes, das Konsumverhalten der Verbraucher eingeschlossen. Die heimatlichen Spieler lernen zudem schnell und erkennen die Vorteile der Zusammenarbeit mit ausländischen Institutionen. Unsere Allianz mit der Techcombank, Vietnams fünftgrößter Bank, testiert dies.“
Allerdings ist die Wachstumsstrategie der HSBC auch mit dem allgemeinen Problem konfrontiert, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu halten. Daher behauptet der Vorstand: "Sowohl wir als auch die anderen ausländischen Banken in Vietnam stehen vor einer Verknappung des Bankencharakters. Es kostet viel Zeit zu rekrutieren, auszubilden und einen professionellen Bankier heranzuziehen. Daher ist es oberste Priorität für uns, für eine Mitarbeiterbindung zu sorgen.“ In Bezug auf diese beschreibt Herr Flockhart die langfristige Vision des Ausbaus der HSBC zu einer Institution mit den besten Arbeitsplätzen. Die HSCB hat auch mit einigen der Top-Universitäten bei der Organisation von Workshops und Seminaren zusammengearbeitet und im Jahr 2007 ein eigenes Training-Center in Vietnam eröffnet. (Vietnam Economic Times: 2008A)
2. Fallbeispiel
Herr Sud ist unter anderem für SCVs (Standard Chartered Vietnam) Franchise und strategische Entwicklung in Vietnam verantwortlich. SCV war gemeinsam mit der HSBC die erste internationale Bank, die als Folge der Verpflichtungen von Vietnam im Rahmen des WTO-Beitritts eine Genehmigung erhalten hat, lokale Eingliederungen vorzunehmen. Die Genehmigung wurde bei einem Besuch des vietnamesischen Premierministers Nguyen Tan Dung im Vereinigten Königreich, im Jahr 2008 angekündigt. Herr Sud sagte, dass sich in dieser Ankündigung zwei Dinge widerspiegeln: Erstens der starke Wunsch Vietnams, eine weitere Stärkung der Banken zu erreichen, was durch die Erlaubnis einiger ausgesuchter internationaler Akteure, eine größere Rolle diesem Bereich zu spielen, erreicht werden kann. Zweitens: die geistige, sowie tatsächliche Erfüllung der WTO-Verpflichtungen.
SCV beabsichtigt in den nächsten drei bis fünf Jahren zwischen 20 und 30 Niederlassungen in ganz Vietnam zu eröffnen. Herr Sud denkt, dass die lokalen Banken - zumindest zahlenmäßig - weiterhin dominieren werden. Beispiel: „Durch die Öffnung des Sektors wird es eher qualitative als quantitative Änderungen der Bankdienstleistungen geben. Die lokalen vietnamesischen Banken werden den Bereich in absehbarer Zukunft und zwar in den nächsten fünf bis zehn Jahren durch die Beibehaltung von mehr als 90 Prozent der Banken weiterhin dominieren.“
Im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Bankensektors ist Herr Sud der Auffassung, dass die SBV aufgrund ihres Risikoprofils und des turbulenten internationalen Umfelds versuchen sollte, gut mit Kapital ausgestattet zu sein.
Zusätzlich besteht angesichts der Tatsache, dass weniger als 10 Prozent der vietnamesischen Bevölkerung Bankkontos haben, ein klarer Bedarf an mehr Bankendienstleistungen. Die SBV ist sicher, dass dafür gesorgt wird, dass die Lizenzen für neue Banken an diejenigen ausgegeben werden, die eine starke Erfolgsgeschichte im Finanzsektor haben. Die Erfahrung in anderen Entwicklungsländern hat deutlich gezeigt, dass nur solche Banken langfristig überleben. Im Hinblick auf die nach 2008 erfolgten globalen Turbulenzen der Finanzmärkte, beschreibt Herr Sud die Strategie der SVC für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit als auf der Grundlage vier zentraler Säulen basierend:
Die ersten beiden betreffen eine starke Kapitalisierung und die Fähigkeit, geeignete Produkte und Dienstleistungen für die Verbraucher vor Ort zu schaffen. Als dritte Säule nennt er die Fähigkeit der SCV, ihre Firmenkunden in den internationalen Finanzmarkt zu führen, um Finanzierungen zu erhöhen. Grund hierfür ist, dass es in naher Zukunft für große Unternehmen in Vietnam entscheidend sein wird, diese internationalen Märkte anzuzapfen, um auf Dauer zu bestehen. Standartverbriefungen werden diesen, in Vietnam angesiedelten Kunden helfen, in diese Märkte mit anfangs relativ geringen Beträgen einzutreten. Diese können dann, der Erfahrung in den meisten asiatischen Entwicklungsmärkten nach, in der Zukunft schrittweise zu einer ansehnlichen Größe heranwachsen.
Als vierte Säule unterstreicht Herr Sud die Bedeutung der Mitarbeiter in den Banken: "Wettbewerbsvorteile entstehen vor allem in der Dienstleistungsindustrie nicht zuletzt durch die Qualität und der Haltung der beteiligten Menschen.“
(Quelle Vietnam Economic Times 2008B)
Herausforderungen
Das finanzielle Umfeld Vietnams bringt schwierige Herausforderungen sowohl für die Regierung als auch für Finanzmanager in privaten Unternehmen mit sich. Einige der wichtigsten Fragen werden in den folgenden Abschnitten behandelt.
Waehrungs- und Geldpolitik
Die größte Herausforderung in Bezug auf das Währungssystem ist es, die Stabilität in Bezug auf den Preis- und Wechselkurs zu wahren. Während Letzteres das Hauptziel der Geldpolitik war, wurde der nach 2008 durch die Inflation ausgelöste Druck so stark, dass eine Inflationszielpolitik wichtiger wurde. Angesichts der festen Wechselkurse sind die Behörden auf die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation begrenzt.
Nach der Liberalisierung der Einlagen- und Kreditzinsraten greift die SBV nur durch den Leitzins, den Rediskontsatz und den Refinanzierungssatz ein. Aufgrund der Markterwartungen in Bezug auf die Entwicklung des VND ist die Zentralbank besorgt, durch eine Anhebung des Zinssatzes weiteres spekulatives Geld anzuziehen und das Liquiditätsproblem zu verschärfen.
Die SBV hat die Möglichkeit mit Repogeschäften, Reverse-Repogeschäften, Begebung oder Rückkauf von Zentralbankanleihen und der Anpassung der Eigenkapitalanforderungsrate dem Banksystem Liquidität zuzuführen oder zu entziehen. Darüber hinaus hat die Zentralbank Ende 2007 eine Aussetzung von ausländischen Devisenaktivitäten in außergiralen Transaktionen herbeigeführt, um einen weiteren Liqiditätszufluß durch Kapitalströme zu verhindern. Andere nichtkonventionelle Maßnahmen umfassen die Ausgabe von kurzfristigen Einlagezertifikaten („Certificates of deposit - CD“) 2007 und unfreiwilligen Emissionen von Schuldscheinforderungen an Banken (Anfang 2008).
Kreditkontrolle
Die Finanzbehörde hat keine direkte Kontrolle über die Ausmaße der Darlehen der Geschäftsbanken (außer durch regulative Unterteilung der Kredite in spezifische Kategorien wie zum Beispiel Aktien).
Die SBV erhält offiziell einen kontrollierten variablen Wechselkurs aufrecht. Aber diese Regelung wird vom IMF (dem intenationalen Währungsfonds) als eine konventionelle und faktisch fixe Kopplung auf der Grundlage der Tatsache verstanden, dass sich der VND im Verhältnis zum Dollar seit 2003 um weniger als 2 Prozent pro Jahr abgewertet hat, mit einem täglichen Handelskorridor von +/- Prozent. (Source: Qiao (2008))
Nach Angaben der Weltbank (2008) wuchs Vietnams Geldbestand um 47 Prozent im Jahr 2007, was eine schwere Bedrohung für die Preisstabilität bedeutet. Die Gründe hierfür sind die starke Zunahme der Kreditvergabe in Verbindung mit dem stetigen Zustrom von ausländischen Direktinvestitionen und indirekten Investitionen, die durch eine Politik des freien Kapitalverkehrs entstehen. In der Regel würde eine Währung unter diesen Umständen teurer werden. Allerdings war das - mit dem an den US-Dollar gekoppelten Wechselkurs und dem Entschluss der Behörden, den Wert geringer zu halten - keine Option. Die Erweiterung der Geldmenge hat zur Inflation geführt (bedingt durch den Kauf von den auf US-Dollar lautenden Vermögenswerten der Regierung, um eine Aufwertung des VND zu verhindern) (World Bank, 2008).
Circular 13/2010/TT-NHNN trat im Oktober 2010 in Kraft und ersetzt damit Decision 457/2005/QD-NHNN vom 19. April 2005 der Staatsbank mit folgenden Anpassungen. Circular 13 stellte einige Zweideutigkeiten des Gesetzes klar und brachte mehr Restriktionen fuer das Leihen von Geld mit sich, sodass Vietnams Bankwesen naeher an die Banking-Sicherheit bezueglich der Standards des Baseler Komitees ueber die Bankenaufsicht heranrueckte. Es stellt haertere Regeln an das Maximallevel des Finanzleasingvertrags, welches fuer bestimmte Gruppen an Klienten besteht. Das Maximum wurde von 80 auf 50% des Eigenkapitals der Finanzleasinggesellschaft reduziert. Circular 13 gibt bestimmte Begrenzungen des Prozentsatzes des Charterkapitals, das ein Kreditinstitut nutzen darf, um Kapitaleinbringungen zu machen und um Anteile zu erwerben. Gleiches gilt fuer Ableger des Instituts.
Circular 13 hat auch Regelungen fuer die Verhaeltnisse der Zahlungsfaehigkeit und fuer Kapitalunterlegungen von nur 8% eingefuehrt.
Circular No. 36/2014/TT-NHNN vom 20. November 2014 und Circular No. 06/2016/TT-NHNN von 27. Mai 2016 haben Circular 13 ersetzt.
Diese Situation stellt das Zentralproblem der Waehrungspolitik in Vietnam dar: Der Konflikt der sogenannten: ,,unmoeglichen Dreifaltigkeit” mit diesen drei Elementen:
(i) freier Kapitalverkehr,
(ii) fester oder quasi fester Wechselkurs und
(iii) von Interessen unabhängige Wechselkurspolitik.
Nach einigen Meinungsvertretern ist eine Kombination dieser drei Elemente
nicht möglich. Vietnam hat sich für einen festen Wechselkurs und freien Kapitalverkehr entschieden. Dies ist vergleichbar mit Hong Kong, akzeptiert aber die Tatsache, dass die Zinsen, die in Hong Kong vor allem von der US Federal Reserve Bank festgelegt und somit nicht angemessen auf die wirtschaftlichen Phasen abgestimmt sind, keine Option für Vietnam darstellen, da es viel jünger, unentwickelter und vielfältiger in der Wirtschaft ist. Vietnam setzt seine Zinsen eigens fest und trennt den heimischen Markt von den von den USA angeführten westlichen Finanzmärkten.
Doch dabei hat die Regierung zu beachten, dass hohe Zinsen ausländisches Kapital für Investoren attraktiver gestalten. Dies wiederum würde den Druck auf den VND erhöhen, weil sein Wert im Verhältnis zu anderen Währungen dann schnell fallen könnte, was in einer Inflation enden würde. Eine spätere Erhöhung der Geldmenge - zum Beispiel durch eine Senkung der Zinssätze - würde die Inflation nur steigern, da das Vertrauen in die Stabilität des VND begrenzt wäre. Von daher ist die SBV in ihrer Zinspolitik nicht so unabhängig, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Die Herausforderung ist es, den VND allmählich gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten, was bis zu einem gewissen Grad den Inflationsdruck erhöht.
Darüber hinaus könnten die Behörden über eine Begrenzung von Kapitalzuflüssen nachdenken (wie z.B. China). Schließlich könnte die Kapitalertragssteuer und eine moderate Vermögenssteuer eingeführt werden. Auf lange Sicht würden diese Maßnahmen die Preisstabilität erhöhen und größere Auswirkungen ,als die kurzfristigen Negativauswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft, haben. Insofern kann die Inflation auf einem gleich bleibenden Niveau, die gleichen nachhaltigen Auswirkungen wie eine Waehrungsaufwertung haben.
Auf längere Sicht – zumindest je nach dem wie sich die gesamte Wirtschaft entwickelt - könnte Vietnam das Ziel der Einführung einer völlig unabhängigen Zentralbank haben. Dazu müssten einige wesentliche Änderung des Gesetzes für die Zentralbank vorgenommen werden. SBV führt zwar die Maßnahmen des Ministeriums für Finanzen und des Ministerium für Planung und Investitionen aus, dies könnte aber durch einen solchen Schritt geändert werden.
Die Finanzlage stellt eine Herausforderung für die Finanzmanager in Vietnam in Bezug auf die Reaktion auf mögliche Änderungen dar. China ist ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass eine allmähliche Aufwertung der Währung nicht unbedingt unüberwindliche Probleme für die betroffenen Unternehmen bedeutet. Außerdem hat Vietnam ein noch signifikant niedrigeres Preisniveau als China. Dies gilt insbesondere aufgrund des kürzer andauernden Wirtschaftswachstums. Deshalb konnte Vietnam den Wettbewerbsvorteil der geringen Kosten zumindest für einige Zeit nutzen. Je nach Größe und Tätigkeit des Unternehmens wäre eine Hedgingstrategie hilfreich, um das Risiko einer Aufwertung des VND auf mittelfristige Sicht in Bezug auf Wechselkursänderungen zu verringern.
Circular No. 29/2013/TT-NHNN wurde durch Circular No. 24/2015/TT-NHNN vom 8. Dezember 2015 ersetzt und reguliert das Leihen durch Kreditinstitute und Filialen auslaendischer Banken in Fremdwaehrung an Kreditnehmer, die Anwohner sind. Es kam am 1. Januar 2014 in Kraft und ersetzte Circular No. 07/2011/TT-NHNN. Es hat die Umstaende in denen ein Kreditinstitut oder eine Filiale einer auslaendischen Bank, Geld in Fremdwaehrung an einen vietnamesischen Kreditnehmer vergeben darf, erweitert. Ein Kreditinstitut oder eine Filiale einer auslaendischen Bank darf jetzt Darlehen auf kurze Dauer anbieten, um Grosshandelsimporteure von Erdoel, welchen eine Importquote vom Ministerium fuer Industrie und Handel 2014 zuteil wurde. Im Fall der Kredite fuer Importe, muessen Kreditnehmer ausreichend Geld in Fremdwaehrung besitzen, um den Kredit, egal ob von der Produktion oder dem Geschaeftsumsatz. Diese Voraussetzungen fuer suffiziente auslaendische Waehrung erhebt signifikante Probleme fuer Kreditgeber. Wenn ein Kreditnehmer es wuenscht sich auf auslaendische Waehrung von seiner geplanten Produktion oder seines Geschaefts –oder Exportumsatzes zu verlassen, stellt sich die Frage was passiert wenn es zur Faelligkeit der Rueckzahlung kommt und der Umsatz nicht ausreichend ist. Vertretbarerweise ist die Tatsache, dass er unzureichende Mittel besitzt schon ein Grund fuer die Nichtgestattung des Kredits an erster Stelle, da der Kreditnehmer nicht die Voraussetzung ueber die Mittel fuer die Rueckzahlung besitzt. Die Auswirkung auf das Darlehen koennte sein, dass es von Anfang an als ungueltig angesehen werden koennte, was schwierige Fragen hinsichtlich des Kreditgeberstatus aufwirft, vor allem fuer Schuldeneintreibung oder Insolvenzverfahren.
Jenseits der Untersuchung des Businessplans vom Kreditnehmer zur Einschaetzung der Wahrscheinlichkeit fuer die Rueckzahlung, gibt es keine klare Moeglichkeit des Kreditgebers, ueber die Angemessenheit der Voraussetzungen versichert zu sein.
Ein weiteres Problem betrifft die Faehigkeit der Kreditnehmer Fremdwaehrung fuer die Rueckzahlung des Kredits zu kaufen. Momentan sind die vietnamesischen Gesetze uber Fremdwaehrungskontrolle sehr streng, wenn es um die Umstaende geht, in denen ein vietnamesischer Anwohner Fremdwaehrung von einem Kreditinstitut kaufen darf. Diese Umstaende sind generell auf grenzueberschreitende Transaktionen beschraenkt, wie zum Beispiel die Kreditnahme fuer das Bezahlen von auslaendischen Vertragspartnern oder fuer Auslandsstudien ausserhalb Vietnams. Kreditnahme durch Zahlen von Fremdwaehrungsdarlehen, die durch vietnaemsische Kreditinstitute oder auslaendische Bankfilialen gegeben werden, ist moementan nicht erlaubt, obwohl es explizit durch Circular 29 in Bezug auf Importgeschaefte erwogen wurde. Dies koennte den Willen zur Erlaubnis solcher Kaeufe feur die Zukunft darstellen.
Bankensystem
Vietnams Risiko im Bankensektor wurde auf CCC geratet (Economist Intelligence Unit, 2008). Dies war vor allem eine Folge des übermäßigen Kreditwachstums nach 2008, was die Gefahr verstärkt, dass die Anzahl der non-performing-Darlehen (non-performing loans -„NPL“) zunehmen wird und die steigende Inflation den realen Wert der Bankforderungen abwerten wird.
Trotz der bemerkenswerten Verbesserungen in den Bankdienstleistungen sind andere, neue Dienstleistungen wie der Handel mit Wertpapieren, die Finanzberatung, Versicherungen und Investitionen noch nicht voll entwickelt. Während die Arbeitskräfte der SOCBS als ergiebig in Bezug auf die Quantität betrachtet werden, leiden diese Banken unter einem Mangel an einer qualifizierten Personalabteilung. Darüber hinaus sind SOCBS von den staatlichen Behörden beherrscht und kontrolliert und sehen sich Schwierigkeiten bezüglich schlechter Eigentumsqualität, Finanzberichterstattung und profitablen Möglichkeiten, zu hohen Kosten und Preisen uneinbringlicher Forderungen ausgesetzt (Vietnam Business Finance, 2008).
Die Regierung arbeitet an der Beseitigung des großen Portfolios von notleidenden Krediten, der Verschärfung der Standards für Darlehen, der Gewährleistung einer angemessenen Rückstellungspraxis bei Kreditausfällen und an der Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen, um die international anerkannten Mindestanforderungen zu erfüllen. Letztere wurden bei einem Versuch eingeführt, um einige, wenige starke Banken im Gegensatz zu einer großen Anzahl schwacher Banken einzurichten.
Während des Zeitraums von 2001 bis 2005 hat die Regierung 10 Billionen VND zur Rekapitalisierung der Banken investiert und sie ermutigt, ihre eigenen Assetmanagementgesellschaften einzurichten, um die NPL-Freigabe zu erleichtern. Marktanalysten sind in Bezug auf die offiziell berichteten NPL -Zahlen skeptisch, da sie die tatsächlichen Quoten in den SOCBS bei 15 bis 30 Prozent sehen. Dies liegt deutlich über den berichteten Quoten von 1 bis 3 Prozent im Jahr 2006. Darüber hinaus ist ein schnelles Wachstum sowohl im Einzelhandel und Immobilienbereich als auch bei direkten und indirekten Aktienkäufen zu verzeichnen, die noch zu einem möglichen Aufbau der NPLs führen könnten.
Einige sehen einen inhärenten Interessenkonflikt in einer Kombination der beiden Institute des Eigentums und der Kontrolle der SOCBS in ein und derselben Agentur – der SBV - mit negativen Auswirkungen für eine Aufsichtsregelung.
Wichtig ist, dass die Verwaltung der SOCBS irgendwann von der SBV an die staatliche Kapitalinvestment Holding (Vietnams Holding-Gesellschaft für privatisierte Unternehmen) übergeht, wodurch der SBV die tägliche Kontrolle der Banken abgenommen wird. Darüber hinaus arbeitet die Regierung Rechtsvorschriften aus, die der SBV mehr Unabhängigkeit zusprechen, einschließlich der Neuorganisation der Verantwortung zur Bankenaufsicht. In der Zwischenzeit legen die vietnamesischen Behörden den Schwerpunkt auf die weitere Stärkung der Überwachung und Verbesserung der Bemühungen der Banken im Rahmen der Vorschriften zu handeln (Mayeda, 2008).
Subnationaler Kapitalmarkt
Die Rechtsvorschriften in Vietnam sind für die Entwicklung eines tragfähigen subnationalen Kapitalmarktes oder die Nutzung moderner Finanzierungstechniken wie z. B. Verbriefungen nicht ausreichend. Daher ist eine Stabilisierung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen nötig. Sie könnte in der Weise erfolgen, dass die juristischen Voraussetzungen geschaffen, und die vorhersehbaren Einnahmequellen für außernationale Gesellschaften unterstützt werden, indem ihnen klare politische Kontrolle über einen Teil der Finanzen gegeben wird. Potenzielle Teilnehmer an einem subnationalen Kapitalmarkt - Darlehensnehmer, Banken und andere interessierte Parteien- sind ein natürlicher und wichtiger Personenkreis für diese Reformen. Empfehlungen in Bezug auf die
Elemente eines rechtlichen Rahmens zur Unterstützung der Entwicklung von subnationalen Anleihen wurden bereits vorgeschlagen (siehe De Angelis et al. 2008).
Ein erfolgreicher subnationaler Markt sollte in zwei Richtungen aufgebaut werden: Von oben nach unten, im Sinne einer rechtlichen und politischen Rahmensetzung für die Unterstützung des effizienten Kapitalmarktes, und von unten nach oben, im Hinblick auf die praktische Erfahrung für Banken und andere Kreditgeber bei Krediten für Investoren in Wertpapiere und für außernationale Institutionen als Kreditnehmer zur Finanzierung von Investitionen und bei der Vornahme von Umschuldungen. Beide Richtungen, der Aufbau von unterstützenden rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen und die zunehmende praktische Erfahrung im subnationalen Kapitalmarkt könnte gleichzeitig vorangetrieben werden. In mehreren Ländern, in denen sich die sub-nationalen Kapitalmärkte entwickelt haben, hat sich die Durchführung von Pilotprojekten als wirksam erwiesen, insbesondere um Vorlagen für die endgültige Umsetzung zu erstellen. Pilotprojekte sind auch sehr nützlich bei der Ermittlung der möglichen Probleme, die angegangen werden müssen, um die Entwicklung des Kapitalmarktes voranzutreiben.
Wie in vielen Entwicklungsländern, in denen ein subnationaler Kapitalmarkt entwickelt wurde, stehen Vietnams regionale Verwaltungseinrichtungen vor der Herausforderung die grundlegende Infra- und Gebäudestruktur aufrechtzuerhalten und strengere Kontrollen des Umgangs mit der Umwelt herbeizuführen. Eine ordentliche Regelung des subnationalen Kapitalmarktzugangs könnte zu einer Steigerung der Effizienz von Ausgaben führen und alternative Finanzierungsquellen im Rahmen der Makroökonomie für dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur vor Ort, aufzeigen. Diese Regelungen können dazu beitragen, die lokalen Budgets ausdrücklich im Einklang zur standarisierten nationalen Norm des Haushaltssystems bringen. Dies ist ein entscheidender Schritt bei dem institutionellen Reformprozess.
Vietnam hat die Gelegenheit, einen gut konzipierten Rechtsrahmen für subnationale Märkte aufzubauen, die helfen können, die Entstehung von Problemen zu vermeiden, mit denen sich andere Transformationsländer nachträglich befassen mussten.
Geringe subnationale Kreditwürdigkeit und Kapitalmarktausfälle sind keine Indikatoren für kommunale Anleihebegebungen. Solche geringen aktuellen subnationalen Kredite können auch als Vorteil gesehen werden. Viele andere Länder sahen sich mit der Realität umfangreicher subnationaler Kredite konfrontiert und mussten dann nachträglich versuchen, einen rechtlichen Rahmen für ein gesundes Kreditgeschäft aufzubauen, um ein eines zu etablieren, das die auftauchenden Exzesse am Kapitalmarkt eindaemmt.
Vietnam ist im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Marktes in der Lage, zuerst die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in einem angemessenen Tempo einzuführen. Vietnam kann auch aus den Risiken anderer Länder lernen. Übermäßige Finanzmittelaufnahmen und Vergaben durch subnationale Institutionen in Ermangelung eines geeigneten rechtlichen Rahmensystems haben in der Vergangenheit Wirtschaftskrisen hervorgerufen. Der Rechtsrahmen sollte daher dergestalt sein, dass kritische Gesichtspunkte beachtet werden - wie etwa der Status der Garantien und Rechtsmittel, die dem Emittenten im Falle des Ausfalls der subnationalen Institution zur Verfügung stehen.
Die Versprechen in Bezug auf solide subnationale Anleihen sind groß. Das gleiche gilt aber auch für die mit ihnen verbundenen Risiken. Schlechte Erfahrungen in der Anfangsphase der Entwicklung des subnationalen Marktes kann die Entwicklung des Kreditmarktes erheblich blockieren. (Beispielsweise sind nach dem Ausfall einer 25 Millionen USD Anleihe von Odessa in der Ukraine 1998 mehr als 10 Jahre vergangen, bevor die Investoren wieder Bereitschaft zur Kreditgewährung an subnationale Stellen gezeigt haben, ohne im Gegenzug eine zentrale Staatsgarantie zu erhalten. Bei dieser Anhleihe hat es sich um eine kommunale, schlecht konzipierte und schlecht strukturierte Anleihe gehandelt.)
Alle Parteien (subnationale Unternehmen, der Staat, Banken und potentielle Investoren in subnationalen Anleihen) haben ein gemeinsames Interesse, nämlich: Verstaendnis ueber die Entwicklung der betreffenden Gesichtspunkte. Zudem muss ein geeigneter rechtlicher Rahmen etabliert werden, bevor der Markt in den Handel eintritt und erhebliche Kreditgeschäfte vornimmt.
Ein subnationaler Kreditmarktmarkt, passt kurz gesagt zu einem öffentlichen Finanzsystem, das den unter dem Staat stehenden Ebenen die Finanzierung betreffend erhebliche Entscheidungsbefugnisse und Verantwortung abgibt. Allerdings ist das Funktionieren des innerstaatlichen Systems eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines subnationalen Kapitalmarktes. Besonders wichtig sind Bemühungen, die Einnahmen, die zu subnationalen Einheiten strömen, durch bessere Anreize zur Steigerung der lokalen Umsatz- und Benutzungsgebühren und durch die Schaffung eines klaren und transparenten Übertragungssystems vorhersehbarer zu machen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass - sofern bestimmte wesentliche Elemente einer umfassenden rechtlichen Rahmenarbeit erfüllt und die Schlüsselaktionäre und Institutionen vorbereitet sind - die Entwicklung eines subnationalen Kreditmarkts sich sehr schnell vorangehen kann.
Rumänien: Das Gesetz über die heimatlichen öffentlichen Finanzen wurde im Jahr 1999 verabschiedet. Die ersten beiden kommunalen Anleihen mit kurzer Laufzeit von zwei Jahren und hohen Zinsen (37 Prozent) wurden im Jahr 2001 ausgestellt. Sie wurden Pilotprojekte und erwiesen sich sowohl als Verfahrens- als auch als Dokumentationsvorlagen, die dann von anderen Emittenten übernommen wurden. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Jahresmenge der Kommunalanleihen erhöht und eine Quote von 14 Prozent erreicht. Mehrere hundert Anleiheemissionen und Bankkredite wurden ausgegeben und es wurde kein Ausfall gemeldet.
Der rechtliche Rahmen beseht aus toleranten aber achtsamen Richtlinien fuer Bankkredite und Anleihen. Die meisten Anleihen sind fuer Wasserversorgung, Abwassersysteme, Strassen –und Wohnbau. Die Aussteller der Anleihen sind meist grosse Staedte, aber auch kleine Staedte mit guten wirtschaftlichen Potenzial durch Tourismus oder Industrie. Quelle: Qiao (2008)
Die rechtlichen Rahmenbedingungen haben in diesen Ländern den lokalen Behörden das Recht eingeräumt, bestimmte Teile der Einkommensverteilung zu verpfänden, die sie von der Zentralregierung erhalten haben. Sie können die Wertpapiere im Namen der Gläubiger halten.
Nachdem die rechtliche Grundlage für die Verpfändung dieser Finanzmittel eingeführt war, waren die lokalen Behörden sofort dazu in der Lage auf den Kapitalmarkt zuzugreifen, die Finanzmittel zu verwerten und zusätzlich über die Garantien Dritter abgesichert zu sein. Diese Struktur erweiterte die Verpflichtungen der Zentralregierung zur finanziellen Haftung nicht und weckte das Vertrauen der Anleger.
(Quellen: Autor Forschung)
Boersenfragen
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (price-to-earnings - “PE”) einer Aktie ist ein Maß für den Preis einer Aktie im Verhältnis zu dem jährlichen Nettoeinkommen oder Gewinn, den das Unternehmen pro Aktie erzielt. Es wird als Bewertungsfaktor verwendet: Eine höhere PE bedeutet, dass Investoren pro Einheit mehr Nettoeinkommen zahlen müssen, so dass die Einheit im Vergleich zu einer geringeren PE teurer ist. Die PE-Rate hat Jahreseinheiten, die als "Zahl der gewinnbringenden Jahre zur Kaufpreisrückzahlung“ verstanden werden können. Sie ignoriert den Zeitwert des Geldes. PE-Quoten zeigen, dass die derzeitige Investorennachfrage für Unternehmensaktien in den größten börsennotierten Unternehmen von vernünftigen Bewertungen des erwarteten Ertrags- und Wachstumspotenzial dieser Unternehmen abgewichen ist. Ein Risiko ergibt sich aus dem Mangel an gegenwärtigen, klaren Steuerungssystemen. Eine Reihe von Beobachtern behauptet, dass der Aktienmarkt überbewertet war.
Der in der Entstehung begriffene Aktienmarkt wird von zwei Gruppen von Investoren beherrscht: Den großen ausländischen Investoren mit riesigen Mengen von unterstützendem Kapital und dem unerfahrenen inländischen Anleger mit meist begrenzten Kapitalbeständen. Beide Gruppen sind für Trends, die sich nach unten bewegen, sehr empfindlich. Diese Entwicklung kann zu einem Bündelungsverhalten führen, was in den Märkten der ganzen Welt zu beobachten war: Wenn ein oder zwei wichtige Akteure auf dem Markt große Pakete verkaufen, entsteht in Bezug auf den Rest eine proportionale Entwicklung. Die Behörden sind besonders besorgt darüber, dass eine rasche Umkehr des Portfoliozustroms nach 2008 zu schweren Verlusten für die inländischen Investoren führen und die finanzielle und soziale Stabilität bedrohen könnte. Diese Sorgen führten zu der Einführung von einer Reihe bereits erwähnter Maßnahmen. Die Möglichkeit der Einführung von einigen Kontrollen auf Kapitalzuflüsse wurde auch berücksichtigt.
Der IMF erkennt an, dass die vietnamesischen Behörden die folgenden fünf Maßnahmen zur Verschärfung der Börse, der Regulierung und Aufsicht und zur Begrenzung des Ausfalls auf dem Bankenmarkt zur Minimierung der Folgen eines möglichen Börsencrashs frühzeitig vorgenommen haben (IMF, 2007):
Die erste dieser Maßnahmen ist die neue Regelung von der SBV (Decision 03/2007, die im Januar 2007 erging) über die Angemessenheit des Bankenkapitals, des Liquiditätskoeffizienten und der Kredit- und Anlagegrenzen. Sie beschränkt die Möglichkeiten der neuen Bankkredite für den Kauf von Aktien. Insbesondere ist es Kreditinstituten nicht erlaubt, Kredite an ihre Absicherungsunternehmen zu geben oder unbesicherte Kredite zur Investmentfinanzierung oder für den Wertpapierhandel zu gewähren. Darüber hinaus wird das Risiko der Wertpapiere im Zusammenhang mit Darlehen von 10 Prozent auf 15 Prozent gewichtet. Den Kreditinstituten wurde ein Jahr gewährt, um diesen Anforderungen voll und ganz zu entsprechen.
Zweitens und zur gleichen Zeit, wurde die Umsetzung verschiedener Bestimmungen des Wertpapierrechts ausgestellt, um die Überwachung der Marktaktivitäten zu gewährleisten. Diese Regelungen beziehen sich auf die Offenlegungsanforderungen, härtere Strafen für Verstöße und Anforderungen für Verbesserung der Unternehmensführung. Hierin sind Organisationsstrukturen von Wertpapieren und Fondsmanagementgesellschaften eingeschlossen.
Drittens hat SSC (ebenfalls im Januar 2007) eine Reihe von Schreiben an Wertpapierunternehmen und Fondsmanager ausgegeben, die Informationen über ihre jüngsten Börsenaktivitäten anfordern und die Vertreter ausländischer Fonds zur Anmeldung bei SSC auffordern, wie es im Wertpapiergesetz vorgesehen ist. Zusätzlich hat WLA die Durchsetzung der Vorschriften in Bezug auf die Markttransparenz verschärft und börsennotierte Unternehmen zur Verbesserung ihrer Bestimmung aufgefordert.
Viertens beauftragte der Ministerpräsident (in einem Schreiben vom 29. Januar 2007) das Ministerium für Finanzen, SSC und SBV die Überwachung der Börsenaktivitäten im Zusammenhang mit Fremdinvestoren und Banken zu verbessern, die Durchsetzung der bestehenden Marktregulierungen zu verschärfen und die Verbreitung von Informationen in Bezug auf die Risiken von Börseninvestitionen zu verbessern. Daneben wurde SBV beauftragt, mögliche Änderungen auf die bevorstehende Umsetzung der Vorschriften der ausländischen Devisenkontrolle zum Zweck der Verstärkung der Kontrollen von Kapitalzuflüssen und / oder der Kapitalrückführung von ausländischen Investoren, zu prüfen.
Fünftens hat die SBV im Mai 2007 die Richtlinie 3 erlassen, die neben anderen Bestimmungen, das gesamte wertpapierbezogene Kreditrisiko der Banken auf weniger als 3 Prozent von deren Kreditportfolio beschränkt.
Daher müssen Banken der SBV Berichte übergeben, die sowohl ihre gesamten ausstehenden wert-papierbezogenen Kreditrisiken darstellen als auch die unternommenen und geplanten Maßnahmen, um die 3 Prozent Regelung einzuhalten. Die Berichte müssen monatlich vorgelegt werden. Die Revisionsabteilung der SBV wird eine strenge Überwachung aller Banken mit einem wertpapierbezogenem Gesamtrisiko, das 10 Prozent der Gesamtkredite übersteigt, vornehmen.
Eine weitere Herausforderung für Vietnam ist die Inflationsrate. Mit einer steigenden Inflationsrate ging der Absprung des VN Index Anfang 2009 einher. Gewinne und Dividenden wachsen annähernd so schnell wie die Inflation. Bisher können die Zinseinnahmen nicht mit der Entwicklung der Inflationsrate mithalten, auch wenn sie stark korrelieren (Clariden Leu, 2007). Daher können Aktien die Inflation nicht vollständig ausgleichen, was ihre Attraktivität in Zeiten hoher Inflation verringert. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Bekämpfung der Inflation eine Hauptaufgabe ist, um den jungen Aktienmarkt attraktiv zu halten.
Zusammenfassung
Dieses Kapitel weist auf die Chancen und Herausforderungen der Finanzmärkte in Vietnam hin. Es befasst sich mit den spezifischen Entwicklungen, die Manager vorsichtig zu prüfen haben, im Besonderen im Hinblick auf den unausgereiften Charakter der finanziellen Rahmenbedingungen.
Aufgrund des Phänomens der "unmöglichen Dreifaltigkeit“ ist es von entscheidender Bedeutung für die Verwaltung, über bevorstehende Änderungen im Hinblick auf die Geldpolitik informiert zu bleiben. Vietnams Bankensektor wird sich ändern, denn die Regierung gewinnt Erlöse aus der Privatisierung der SOCBS. Die WTO-Verpflichtungen werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, da ausländische Banken am vietnamesischen Markt mit vielen neuen Freiheiten und Berechtigungen teilnehmen dürfen. Seit der Boom des Aktienkurses zu einem großen Teil durch bankenfinanzierte Retailgeschäfte und institutionelle inländische Investoren angeheizt wurde, sind wohlüberlegte aufsichtsrechtliche Maßnahmen als erste Antwort eingeleitet worden.
Die nach 2008 vorgenommenen Schritte von SBV zur Verschärfung der Finanzbedingungen haben bereits Wirkung gezeigt. Während andere Länder in Kapitalkontrollen Zuflucht gesucht haben, müssen Wirksamkeit und Nutzen solcher Maßnahmen sorgfältig gegen die voraussichtlichen Kosten abgewogen werden. Die Börse ist seit Anfang 2007 durch eine Phase der Konsolidierung gegangen, was aber immer noch als prima-facie-Beweis für die Überbewertung einiger Aktien gesehen werden kann. Die Behörden haben politisch geantwortet. Natürlich haben sich die Bedingungen mit der Entfaltung der weltweiten Finanzkrise nach 2008 verändert. Die Folge dessen ist die Gefahr, dass die Volatilität an der Börse Überschusseffekte auf den Rest des Finanzsystems und die Wirtschaft haben könnte, größer ist als je zuvor.
In einer Gesamtbetrachtung hat sich das Gesicht der Finanzmärkte in Vietnam verändert und nähert sich den weltweiten Standards Schritt für Schritt an. Die Entscheidungsträger in den vietnamesischen Behörden unterliegen immer noch einem harten Lernprozess, auch wenn die Anstrengungen und Entwicklungen zeigen, dass Vietnam in der Lage und bereit ist, die bestehenden Strukturen abzuschaffen und zu versuchen, in seiner eigenen Art und Weise den Transit der sozialistischen Wirtschaft zu einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Bezug auf die eigene Geschichte, Kultur und Traditionen zu erreichen. Die vietnamesische Reaktion auf die nach 2008 hervorgetretene globale Finanzkrise und andere Hindernisse zeigt, dass die Notwendigkeiten und benötigten Instrumentarien der Banken und Finanzierungssysteme erkannt und genutzt werden.
Bitte kontaktieren sie den Autor Dr. Oliver Massmann, Generaldirektor von Duane Morris unter omassmann@duanemorris.com wenn Sie Fragen zu dem oben erläuterten Inhalt haben.