Gesundheitssystem fehlt es an Patienten-orientierten Customer Healthcare Experience & KI-/datenbasierte Behandlungsempfehlungen.

"Dr. Google: Fluch & Segen" - viele recherchieren schnell mal im Internet, was ihre Symptome bedeuten könnten. Bei Dr. Google treffen gutgemeinte Ratschläge auf seltsame Prognosen mit skurrilen Angeboten, die nicht viel mit den Symptomen zu tun haben.

Hier ein Beispiel was aus einem harmlosen Pickel oder doch eine ernsthafte Gefahr werden kann. Eine Reise durch die Welt von Dr. Google, wo gutgemeinte Ratschläge auf seltsame Prognosen treffen. Dr. Google Diagnose: Krebs oder nur ein Pickel? | extra 3 | NDR :

Sicherlich ein überzogenes Beispiel von extra 3 doch leider werden die Nutzer oft beim nächsten Schritt alleine gelassen und geraten so in die Fänge von skurrilen Angeboten, fragwürdigen Informationen sowie selbsternannten Experten.

Derzeit erhält Nutzer in seiner #CustomerJourney / #PatientenJourney auf Basis seiner Daten bzw. Diagnosevorschlags wenig bis keine passenden Behandlungsempfehlungen wie z.B. Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Ernährungstipps etc. oder kann keinen Arzttermin direkt buchen. Bspw. via Doctolib oder andere.

Oft muss der Nutzer bei seiner Recherche von einer Website zur anderen Website springen & am Ende muss er selbst einschätzen, ob die Anbieter bzw. Informationen vertrauenswürdig sind.

Digitale Ökosysteme & KI-/datenbasierte Gesundheitsangebote ein Megatrend.

Interessant wäre es, wenn es eine #eHealth Lösung geben würde, bei der der Nutzer / Patient "End-to-End" in einem digitalen Ökosystem begleitet wird und auf Basis von #Daten in Verbindung mit #KI Diagnosevorschläge, Behandlungsempfehlungen erhält und gezielt zu „Online-Angeboten“, Ärzten u.v.m. weitergeleitet wird. Oder auf Basis von Blutwerten Auswertungen und Ableitungen (sogenannte "Riskobewertungen") durchgeführt werden, damit der Nutzer überlegen kann, ob er seinen Lebensstil fortführt oder an der Veränderung arbeitet und in dem Incentivierung Programme der Krankenkasse dafür belohnt wird (vgl. Miles & More, Payback). Für mich wäre das mein persönlicher intelligenter "Healthcare Pocket Consultant" und würde ich sofort downloaden und nutzen.

Doch der Aufbau von digitalen Ökosystemen im Gesundheitswesen steckt noch in den Kinderschuhen. Luisa Wasilewski Geschäftsführerin von Pulsewave beschreibt das & vieles mehr bei einem Interview auf der Die Techniker Website.

In einem Ökosystem sind verschiedene Player aus dem Gesundheitswesen und angrenzenden Branchen miteinander vernetzt und können Kundinnen und Kunden verschiedenste Angebote und Services anbieten. Solche Ökosysteme können beispielsweise rundum die Krankenkassen entstehen und eine lebenslange Begleitung bieten.

Parallel dazu werden sich intelligente Entscheidungshilfen weiterentwickeln. Dafür ist wiederum die gute Infrastruktur die Basis: Wenn man Diagnostik über KI machen will oder Therapieentscheidungen begleiten will, braucht man erst Daten. Diese Daten müssen von verschiedenen Leistungserbringern kommen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Infrastruktur gut aufsetzen, damit diese Datenautobahn überhaupt fließt und Algorithmen darauf trainiert werden können. Der Aufbau der Infrastruktur und die KI-Entwicklungen werden parallel laufen. Die Diagnostik wird in dieser Entwicklung ganz vorne dabei sein.

Realitätscheck medizinische Informationsangebot im Internet.

Doch laut einer Umfrage des #Digitalverbands Bitkom sieht die Wirklichkeit etwas anders aus. Das medizinische Informationsangebot im Internet ist breit gefächert, stellenweise unüberschaubar & stark fragmentiert. An erster Stelle in der Nutzungshäufigkeit stehen #Gesundheitsportale, gefolgt von Online-Lexika wie z. B. Wikipedia, the Free Encyclopedia und #Online-Apotheken. Doch auch die Webseiten von Ärzten, Krankenhäusern oder allgemeine Ratgeber-Communitys werden regelmäßig besucht. Neben qualitativ hochwertigen, medizinisch fundierten Angeboten finden sich jedoch auch viele unseriöse Quellen mit gefährlichen Fehlinformationen.

➡ 66 Recherchieren Online (Website/App) zu Symptomen, Behandlungen & Therapien (66% Männer / 77% Frauen).

➡ 59% Schätzen Online-Terminvereinbarungen bei Ärzten.

➡ 58% Bestellen Medikamente im Internet

➡ >30% Suchen Online Hilfe zur Arztauswahl & vergleichen Medikamentenpreise

Die Ergebnisse geben Rückschlüsse darauf, dass sich die Deutschen einen erleichterten Zugang & durchgängig vernetzte Gesundheitsangebote, die auf Daten-Basis Behandlungsempfehlungen geben, wünschen.

Jeder 3. Deutsche (>31%) nutzt mittlerweile Gesundheits-Apps mit steigender Tendenz.

Für 2027 wird erwartet, dass das prognostizierte Marktvolumen bei 5,56 Mrd.€ & das Umsatzwachstum bei 7,27% p.a. (CAGR 2023-2027) liegt.

Fazit ist, dass es eine Vielzahl an hochwertigen Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet gibt & die Konsultation von medizinischen Webseiten sowie Nutzung von Gesundheits-Apps durch Patienten nimmt stetig zu.

Doch die Gesundheitsangebote/-Services nicht durchgängig auf Basis von #KI & #Daten miteinander vernetzt sind. Bisher wird auch wenig #BI & #Analytics genutzt, um prognostische individualisierte Bewertungen der Gesundheitsentwicklung (Risikobewertungen) sowie maßgeschneiderte Behandlungsempfehlungen angeboten.

Vertrauen schwindet & demografischer Wandel beeinflusst zunehmend das Gesundheitssystem.

In dem kommenden Jahr gilt es, sich darauf zu konzentrieren, eine vielschichtige Strategie zur Kosteneinsparung zu entwickeln. Denn das Gesundheitssystem fährt absehbar an die Wand & bei der Bevölkerung schwindet das Vertrauen in die Leistungs- und Reformkraft des Gesundheitssystems. Erfahrungen wie Engpässe in der Medikamentenversorgung, Fachkräftemangel und Ärztestreiks schüren die Unzufriedenheit. So die Ergebnisse des „Healthcare-Barometers 2024" von PwC Deutschland .

Daher müssen wir es schaffen in Gesundheit und nicht in Krankheiten (GKV-Leistungsausgaben: 2021: 67,3%; Krankenhaus, Arzneimittel & Ärzte; seit 2009 bis 2021 Verdopplung der Leistungsausgaben) zu investieren, sondern uns aktiv mit Vorsorge & Prävention (GKV-Leistungsausgaben 2021: Vorsorge (1,3%) & Prävention (1,1%), seit 2009 keine Steigerung) der Nutzer bzw. Patienten zu beschäftigen.

Mehr zu den Leistungsausgaben siehe Links zu Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) & GKV-Spitzenverband :

Daten zum Gesundheitswesen: Ausgaben (vdek.com)

Zahlen und Grafiken - GKV-Spitzenverband

Enormes Potenzial: KI & Daten entlasten alltägliche wie präventive Gesundheitsversorgung.

Der Markt rund um Digitale Gesundheit treibt die Revolution der Gesundheitsbranche stetig voran und verspricht auch in den kommenden Jahren hohe Wachstumschancen weltweit. Die Integration von KI in die alltägliche wie präventive Gesundheitsversorgung entlastet das Gesundheitswesen und Patient:innen und bietet zugleich ein breites Spektrum an Möglichkeiten, wenn es um Themen wie die Früherkennung von Krankheiten oder individuelle Versorgungsansätze geht.

Wie sich der Markt tatsächlich entwickeln wird, hängt von diversen Faktoren ab. Fest steht nur: Digitale Gesundheit avanciert zu einem festen Akteur in unserem Gesundheitssystem.

Ich glaube, dass digitale Ökosysteme mit intelligenten Gesundheitsangeboten/-Services in Verbindung mit künstlicher Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML), digitale Sprachanalyse und Sprachsteuerung sich mittelfristig durchsetzen werden, um die Effizienz zu steigern und bessere Customer Healthcare Experience zu schaffen.

Für Nutzer / Patienten, Krankenkassen als auch gesamte Gesundheitssystem kann das eine lohnende "Win-Win-Situation" bedeuten, bei dem es am Ende nur Gewinner gibt.

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