Immer noch gestresst oder schon resilient? 3 Strategien, mit denen Du sofort beginnen kannst, Widerstandsfähigkeit gegen Stress im Job zu trainieren!
Neben der Digitalisierung stellt Stress heutzutage eine der grössten Herausforderungen im Arbeitsalltag dar. Nach dem aktuellen Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung Schweiz von 2016 (https://bit.ly/2qGjMEd) arbeitet fast die Hälfte der Beschäftigten im kritischen Bereich, d.h. Anforderungen am Arbeitsplatz und Ressourcen zur Bewältigung der Aufgaben befinden sind gerade eben noch in einem sensiblen Gleichgewicht.
- Jeder vierte Erwerbstätige hat Stress, das heisst mehr Belastungen als Ressourcen am Arbeitsplatz, und ist erschöpft.
- Stress kostet die Arbeitgeber rund CHF 5,7 Mrd. pro Jahr.
- Junge Mitarbeitende sind häufiger gestresst und erschöpft.
- Jüngere Erwerbstätige haben mehr gesundheitsbedingte Leistungseinbussen.
- Führungskräfte sind weniger gestresst als Erwerbstätige ohne Führungsverantwortung.
Stress ist also ein Massenphänomen, auch wenn dies teilweise noch immer ein Tabu darstellt. Was können wir tun? Natürlich ist es wünschenswert, wenn Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass Menschen motiviert und leistungsfähig arbeiten können, ohne durch die Arbeit krank zu werden. Dazu trägt massgeblich eine wertschätzende Führungs- und Organisationskultur bei, die Mitarbeitende als wichtigste Ressource anerkennt und ihnen einen angemessenen Entwicklungs-, Handlungs- und Entscheidungsspielraum bei ihrer Tätigkeit einräumt.
Noch viel entscheidender ist allerdings, dass jeder Einzelne etwas dafür tun kann, auf Belastungen im Arbeitsalltag flexibel und stark, also resilient, zu reagieren und daran zu wachsen. Auch Du!
Strategie 1: Entscheide Dich dafür, selbst aktiv etwas für einen positiveren Umgang mit Stress zu tun und Deine Ressourcen gezielt auszubauen! Die Fähigkeit, schwierige Situationen oder Herausforderungen aus eigener Kraft zu bewältigen, wird Selbstwirksamkeit genannt. Und das ist ein wesentlicher Schlüssel für einen gesünderen Umgang mit Stress und Vermeidung von Burnout. Konzentriere Deine Energie also darauf, die Stress-Faktoren anzugehen, die Du selbst beeinflussen kannst! Analysiere die Möglichkeiten, die Du hast, und schöpfe sie voll aus.
Strategie 2: In manchen Situationen, die Du wirklich nicht selbst beeinflussen kannst, hilft die Strategie, seine Beurteilung und Einschätzung der Situation anzupassen oder zu akzeptieren, wie es ist. Stress ist nämlich nicht nur situativ, sondern auch subjektiv. Überprüfe immer wieder, welche «Stress-Brille» Du gerade aufhast und ob Du die Stress-Situation auch anders beurteilen könntest, z.B. etwas winzig kleines Positives daran zu entdecken ist. Dazu gehört auch, überhöhte innere Anforderungen, die Du selbst an Dich stellst, z.B. Perfektionismus, kritisch zu hinterfragen und abzubauen. Oft verlangen wir selbst von uns mehr als die anderen.
Strategie 3: Und schliesslich kannst Du Dich entscheiden, Dein Verhalten bei Stress zu verändern und ein anderes Verhaltensmuster auszuprobieren, z.B. wie Dein Kollege, der im grössten Chaos noch Ruhe bewahrt und eins nach dem anderen abarbeitet. Dabei helfen Dir Sofortmassnahmen wie eine «Mikro-Pause» zum Durchatmen, Dampf ablassen, Ablenkung oder positive Selbstgespräche.
Es ist nicht immer ein Stress-Auslöser allein, der zu einer Überlastung führt, sondern auch ungünstiges Stress-Verhalten. Und das ist von Deiner Persönlichkeit, Deinen bisherigen Erfahrungen (und damit verknüpften Emotionen) und Begleitumständen wie Deiner privaten Lebenssituation abhängig.
Resilienz-Training kann man ein bisschen mit Muskelaufbau vergleichen. Um eine Wirkung zu erzielen, muss die Trainingsbelastung stimmen und das Training wiederholt werden. Widerstandskraft und Stress-Kompetenz lassen sich gezielt trainieren. Dabei können ein individuelles Stress-Profil als Diagnostik-Tool und darauf aufbauend ein individueller «Trainingsplan» nützlich sein, um Deine ganz persönliche Stressbewältigungsstrategie zu entwickeln.
Gedankenblitze «to go» zum Thema Stress findest Du jede Woche hier!