Imposter Syndrome: Wie du als Coach mit Selbstzweifeln umgehst.
Kennst du das Gefühl, permanent das Gefühl zu haben "noch nicht bereit" oder "noch nicht gut genug" zu sein? Und aus diesem Grund traust du dich nicht in die Sichtbarkeit zu treten und anderen Menschen zu helfen.
Mach dir keinen Kopf. Du bist nicht alleine. Es geht praktisch fast allen Coaches und Trainern so. Und das ist ein Desaster! Warum? Weil dadurch extrem viel Potential einfach unentdeckt bleibt. Vollkommen zu Unrecht.
Die schlechte Nachricht: Auch mit der nächsten Ausbildung oder dem nächsten Zertifikat wird sich das nicht ändern. Im Gegenteil. Du wirst vielleicht kurzfristig sicherer sein, mit zunehmendem Wissen jedoch immer mehr an dir zweifeln.
Klingt paradox. Doch die Erklärung ist recht simpel: Je mehr du weißt, desto unbedeutender und belanglos fühlen sich plötzlich die (für dich) banalen Dinge an. Doch in 9 von 10 aller Fälle sind es DIESE banalen Dinge, die ein absoluter Game Changer für deinen Kunden sein kann.
Das Coaching Kontinuum
Stelle dir das Ganze wie eine Art Kontinuum auf einer Skala von 1 bis 10 vor. Eine 1 sind Menschen, die sich noch nie mit Fitness, Ernährung, Gesundheit und Co. beschäftigt haben. Eine 10 ist die Weltelite der Wissenschaft auf deinem Themengebiet.
Bereits mit einer klassischen Fitness Trainer B Lizenz bist du auf der Skala bei einer 3-4. Das ist realistisch. Das ist noch WEIT WEG von einer 9 oder einer 10. Die meisten Trainer denken nun, sie müssten eine Ausbildung nach der anderen absolvieren, um schnell und möglichst nah an das Maximum zu gelangen - um genug Wissen und Expertise aufgebaut zu haben, um anderen Menschen helfen zu können.
Die Wahrheit ist jedoch, dass sogar das Gegenteil der Fall sein kann. Hast du schon einmal einen Wissenschaftler gehört, der mit einem Fitness Anfänger geredet hat? Der Interessent versteht nur Bahnhof. Als würde dir ein Arzt mit irgendwelchen Fachbegriffen erklären wollen, dass du einen normalen Schnupfen hast.
Zu krasse Expertise kann also sogar hinderlich sein.
Wenn du auf unserer Skala eine 4 bist, dann ist es fast schon deine Pflicht rauszugehen, loszulegen und allen Menschen zu helfen, die auf der Skala eine 1-3 haben. Wohingegen du von allen die über einer 4 sind lernen kannst.
Damit wirst du selbst immer besser, erweiterst deinen Horizont und deine Fähigkeiten und kannst im Laufe der Zeit immer mehr Menschen helfen - aber eben nur dann, wenn du bereits dann anfängst, wenn du als 4 gestartet bist.
Coaching ist weder reines Wissen, noch eine reine Wissenschaft
Wissen alleine reicht als Coach nicht aus. Daher wird dir auch die x-te Weiterbildung nichts bringen und auch eine Schublade voller Zertifikate wird dich nicht besser machen. Denn ein guter Coach besitzt eine Mischung aus folgenden Eigenschaften:
- Fachwissen
- Praktische Erfahrung
- Persönlichkeit
Bedeutet: 2 von 3 Eigenschaften kannst du mit typischen Fachausbildungen nicht erlernen. Du kannst sie nur meistern, wenn du in die Gänge kommst und mit Menschen 1 zu 1 arbeitest. Das ist (leider) Fakt. Daher möchte ich, dass du nach dem Lesen dieses Artikels sofort damit beginnst, dir Gedanken zu machen, wie du anderen Menschen helfen kannst und welche Probleme du JETZT schon lösen kannst. Und dann solltest du mit deinem Coaching loslegen.
Die Angst vor dem Versagen
Soll ich dir etwas verraten? Du musst nicht alles wissen und du musst nicht perfekt sein. Wenn du irgendwann an deine Grenzen stößt mit einem Problem deines Kunden, musst du dich nicht dafür schämen zu sagen "Oh...da bin ich jetzt gerade überfragt. Das weiß ich nicht.". Das ist keine Schwäche. Das zeigt Stärke - wenn du richtig damit umgehst.
Überlege einfach, wofür dich dein Kunde bezahlt: Um sein Problem zu lösen. Deine Aufgabe ist es nun also, eine Problemlösung zu finden. Etwa durch ein gutes Netzwerk mit anderen Experten, die du um Hilfe bitten kannst, wenn du irgendwo nicht weiter kommst.
Kannst du anschließend zu deinem Kunden mit einer Lösung zurückkehren, ist alles gut. Dein Kunde wird dankbar sein und es wertschätzen, dass du dein Netzwerk aktiviert hast, um ihm oder ihr zu helfen.
Ja...es ist wirklich so einfach!
Hinterfrage nicht nur das Negative
Hast du dich schon jemals gefragt, warum dein Kunde zu DIR kommt und nicht zu einem Uni Professor gegangen ist oder sich Rat bei den Weltbesten Experten holt?
Die Antwort ist meist verblüffend einfach (und schließt sich dem an, was ich bereits schon oben angesprochen habe): Sie möchten mit jemandem auf Augenhöhe sprechen oder arbeiten, der ihnen praktische Lösungsvorschläge statt komplizierte theoretische Konstrukte mit auf den Weg gibt.
Oder anders ausgedrückt: Sie fühlen sich bei jemandem der auf dem Kontinuum bei einer 4-6 liegt deutlich wohler als bei einer 9 oder einer 10.
Sie möchten vielleicht lieber jemanden an ihrer Seite, der schon bewiesen hat, dass er oder sie dabei behilflich sein kann, das ungeliebte Fett an den Problemzonen wegzubekommen als jemanden, der ihnen erklären kann, warum Adrenalin die Lipolyse im subkutanen Fettgewebe blockieren kann, wenn es an die alpha-Rezeptoren andockt, anstelle der beta-Rezeptoren.
Verstehst du was ich meine?
Ich selbst habe jahrelang genau diesen Fehler gemacht. Ich habe viel zu komplex agiert. Dachte, fachliches Wissen ist das alles Entscheidende und je mehr ich mit Fachbegriffen um mich werfe und je mehr Buchstaben ich auf meiner Visitenkarte hinter meinem Namen haben desto besser. Ich habe falsch gelegen - und über Jahre hinweg mein Potential, anderen Menschen zu helfen nicht wirklich ausgeschöpft. Ich habe mich wie ein Wissenschaftler verhalten, ohne jemals einer zu sein. Und ich habe mich damit für die Kunden, denen ich wirklich helfen konnte, komplett uninteressant gemacht.
Coaching bedeutet Kommunikation
Beim Coaching geht es gar nicht darum, einfach nur Wissen zu vermitteln. Es geht darum, ein Begleiter bei der Entscheidungsfindung des Kunden zu sein. Dessen eigene Ressourcen zu stärken. Und seine eigene Motivation mitzunehmen.
Vielmehr als um reines Fachwissen geht es darum, eine Beziehung zum Kunden aufzubauen. Ein Vertrauensverhältnis zu erlangen und immer weiter zu stärken.
Hast du dich jemals gefragt, wie du deine Kunden dazu bringen kannst, nicht nur 12 Wochen sondern 12 Monate mit dir zu arbeiten? Jetzt kennst du die Antwort.
Viel wichtiger als mit bloßem Fachwissen um dich zu werfen ist, die richtigen Fragen zu stellen. Oftmals auch einfach den Mund zu halten und zuzuhören. Denn in einem Coaching Prozess geht es nicht um dich. Du bist nicht der Mittelpunk. Dein Kunde steht im Zentrum. Du musst nur im richtigen Moment die passenden Anstöße geben.
Das richtige Lernmodell
Was solltest du also ganz konkret nun tun? Du solltest damit starten, dich klar und deutlich zu positionieren. Als Experte für EINE Sache. Für EINE Problemlösung, die du deinen Kunden, die auf dem Coaching Kontinuum unter dir sind, bieten kannst. Mit einem strukturierten Coaching Programm und einem systematisierten Ansatz.
Sprich: Sei ein Experte und kein Bauchladen. Denn eine Bauchladenstrategie, mit der du vermittelst, dass du scheinbar jedem und mit allem helfen kannst, wird nur für Verunsicherung und Verwirrung bei deinen potentiellen Kunden sorgen.
Und dann solltest du sofort in die Sichtbarkeit treten und neue Kunden gewinnen, die genau die Probleme haben, die du lösen kannst. Erst im Laufe des Prozesses - also wenn du bereits Kunden hast und du auch entsprechende Umsätze generierst, um von deiner Tätigkeit leben zu können, beginnst du damit, dich fachlich immer breiter aufzustellen und dich im Coaching Kontinuum nach oben zu arbeiten.
Auf Dauer kannst du dann immer mehr Menschen helfen und deine selbstständige Tätigkeit als Coach, Trainer oder Berater wird Schritt für Schritt zu einer wirklichen Karriere. wichtig ist nur, dass du startest. Denn auch der kleinste Schritt ist ein Schritt nach vorne. Wenn du diesen Schritt nicht gehst, wirst du für immer auf der Stelle treten und immer weiter mit Selbstzweifeln zu kämpfen zu haben.
Solltest du mehr erfahren wollen, wie du das Ganze umsetzen kannst, melde dich gerne für eine kostenlose Strategieberatung bei mir. Entweder über den LinkedIn Messenger oder über www.fulltime-pt.de.
Ich freue mich, dich bald kennen zu lernen.
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4 JahreDas Gefühl kenne ich auch nur zu gut! Ich hatte lange Angst Menschen körperlich zu verletzen durch Unwissen, als nicht gut genug ausgebildet angesehen zu werden und fragte mich, warum Menschen gerade zu mir kommen sollten. Wenn man sich jedoch erst einmal traut und verinnerlicht, dass das Helfen von Menschen die Leidenschaft ist und sein Lebensziel, dann kommt man ganz weit 🙏🏼