Facebook oder Google Ads? Was ist effektiver?

Facebook oder Google Ads? Was ist effektiver?

Die kurze Antwort: Es kommt darauf an! Ich weiß…das ist nicht die Antwort die Sie hören möchten. Doch es ist die einzig richtige. Denn was die effektivere Werbemaßnahme ist, entscheidet am Ende Ihre Zielsetzung und Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Im Idealfall setzen Sie beide Varianten in Kombination ein. Es kommt also nicht darauf zu entscheiden welche der beiden Plattformen Sie nutzen, sondern vielmehr, WANN sie die beiden Plattformen im Verlauf Ihrer Customer Journey einsetzen. Testen Sie jetzt, welches Szenario für Ihre Unternehmenszielsetzung am ehesten zutrifft und wählen Sie diese Strategie…

#1: Google Ads Übersicht

Unter Google Ads verstehen die meisten das reine Suchnetzwerk. Sie geben einen Begriff bei Google ein und erhalten eine Auswahl unterschiedlicher Ergebnisse. Die obersten und gekennzeichneten Ergebnisse sind bezahlte Werbung. Die Seiten darunter organisch optimierte Ziele.

Neben dem Google Suchnetzwerk gibt es jedoch auch das Displaynetzwerk. Das sind beispielsweise die Banner, die Sie in der Seitenleiste von diversen Plattformen und Homepages sehen oder die Werbebanner mitten in einem Blogbeitrag. Vorab: Diese Option wird meist im Retargeting verwendet. Denn auch Sie wissen, es ist kein Zufall, dass Sie nachdem Sie über das Google Suchnetzwerk ein rotes Kleid gesucht haben, plötzlich überall rote Kleider eingeblendet bekommen.

Und dann gibt es noch YouTube Ads. Also die Werbevideos, die vor dem Abspielen eines Videos auf YouTube eingeblendet werden oder mittlerweile auch wie kurze Werbeeinblendungen fungieren. Auch das wird über die Google Plattform gesteuert.

Last but not least, jedoch nur im eCommerce relevant, ist das Google Shopping Erlebnis. Das ist Ihr direkter Draht zu Ihrem eCommerce Store. Über Google Shopping werde ich jedoch noch einen separaten Artikel veröffentlichen. Denn dieses Tool ist äußerst interessant – jedoch auch komplex.

#2: Facebook Ads Übersicht

Google ist schon sehr breit aufgestellt. Doch auch Facebook steht nicht alleine da und ist praktisch genauso vielfältig, wie der Suchmaschinenriese.

Selbstverständlich können Ads einfach in Facebook selbst ausgespielt werden. Sowohl im Feed, in den Stories als auch in der rechten Spalte. Doch neben Facebook selbst gibt es auch die Möglichkeit Messenger Ads zu schalten und bald sind auch WhatsApp Ads eine Möglichkeit – zumindest in der Business Version.

Doch auch Facebook hat mittlerweile ein Audience Network, in dem die Ads zusätzlich ausgespielt werden können. Das sind in der Regel ebenfalls Partnerseiten, auf denen die Facebook Ads in leicht abgewandelter Form dargestellt werden.

Ein weiterer riesiger Vorteil: Instagram. Denn Instagram gehört wie auch WhatsApp zum Facebook Universum. Daher werden vom Facebook Werbeanzeigenmanager auch Instagram Feed Ads und Instagram Story Ads gesteuert.

#3: Die Unterschiede zwischen Google und Facebook

Der Hauptunterschied: Google in seiner primären Form als Suchmaschine ist reines Pull-Marketing, während Facebook in erster Linie Push-Marketing darstellt. Was bedeutet das?

Bei Google suchen Ihre Interessenten aktiv nach einem – oder Ihrem – Produkt bzw. Ihrer Dienstleistung. Das setzt natürlich voraus, dass Ihr Produkt bereits gekannt wird und der potentielle Kunde seinen Bedarf schon kennt.

Das perfekte und bekannteste Beispiel für eine typische Google Ad ist ein Schlüsseldienst. Dieser wird nur dann gebraucht, wenn Sie sich ausgeschlossen haben. Das Gleiche gilt für einen Abschleppservice. Facebook Werbung, bei denen Ihnen nach Ihren Interessen die Werbung eines Abschleppdienstes zugespielt wird, macht keinen Sinn. Sie suchen den Abschleppdienst nur dann wenn es notwendig ist.

Eine Mitgliedschaft beim ADAC hingegen wäre auf der anderen Seite prädestiniert für Facebook Werbung. Denn in dem Moment, wenn Sie einen Abschleppdienst benötigen, ist es etwas zu spät, nach einer ADAC Mitgliedschaft zu googeln. So lange Sie jedoch keine aktive Panne haben, werden Sie sich wahrscheinlich kaum Gedanken darüber machen, was Sie im Fall der Fälle tun werden.

Genau hier funktioniert das Push Marketing von Facebook. So können Personen die viel reisen darauf aufmerksam gemacht, dass eine Mitgliedschaft im Vorfeld abgeschlossen, Sinn ergeben kann. Über Facebook haben Sie also die Möglichkeit, dem Interessenten ein Bedürfnis vor Augen zu führen.

#4: Entscheidend ist der „First Touch“

Wenn Sie sich also überlegen, wie Sie Ihre Marketing Kampagne im Internet optimal aufbauen, analysieren Sie den First Touch Moment, den ein Kunde mit Ihrer Marke, Ihrem Produkt oder Ihrem Unternehmen in der digitalen Welt hat.

Um bei den oberen Beispielen zu bleiben könnte das für die ADAC Mitgliedschaft bedeuten, dass Facebook Ads den First Touch darstellen, um auf eine Mitgliedschaft aufmerksam zu werden. All diejenigen, die auf den Link der Anzeige geklickt haben und auf der Landing Page gelandet sind, werden getrackt und können im Retargeting nun über das Google Display Netzwerk erneut spezifisch angesprochen werden.

Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt. Über YouTube Videomarketing können Sie für Aufmerksamkeit sorgen. Insbesondere Branding und Reichweiten Kampagnen können hier produktiv sein. Kommt es zu einem Klick, kann auch hier ein Retargeting über das Google Displaynetzwerk oder auch über Facebook und alle vorhandenen Möglichkeiten erfolgen.

#5: Nicht entweder, oder – beides!

Wichtig ist es, die Customer Attribution zu verstehen. Also den gesamten Weg vom ersten Kontakt bis zur gewünschten Conversion. Unterschiedliche Zielsetzungen benötigen daher auch unterschiedliche Kampagnen. Denn je nachdem wie erklärungsbedürftig und hochpreisig das Produkt oder die Dienstleistungen sind und auch wie attraktiv sie dargestellt werden können, kann die Länge der Attribution unterschiedlich ausfallen. Zeitlich als auch in der Anzahl der einzelnen Touchpoints.

Doch genau hierin liegt auch die Stärke des Online Marketings. Während Sie mit klassischem Offline Marketing immer nur vermuten können, was wie gut funktioniert, haben Sie mit Online Marketing eine präzise Messbarkeit – und können dann auch entscheiden, ob Google oder Facebook Ads für Sie effektiver sind oder in welcher Reihenfolge Sie welches der einzelnen Netzwerke verwenden.

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