Intellektuelle Bescheidenheit: Eine Schlüsselkompetenz für den Erfolg
Wir treffen zunehmend in den sozialen Medien und anderswo auf Menschen, die uns mit einer uneingeschränkten (Selbst-)Überzeugung erzählen, wie die Dinge wirklich sind und was zu tun ist, um alle Probleme dieser Welt sofort zu lösen.
Einfache Erklärungen zu komplexen Fragen wirken auf uns zwar anziehend, gleichzeitig erweisen sie sich aber oft als falsch oder nicht vollständig genug, um vielschichtige Phänomene zu durchdringen.
In ihrem Artikel erklärt die Britische Wissenschaftsjournalistin Jane Palmer (https://lnkd.in/e5GX3MRE) am Beispiel von Galileo, der seine ursprüngliche Überzeugung, die Erde stünde im Zentrum des Universums, hinterfragte, dadurch zwar in Schwierigkeiten geriet, aber auch ein wichtiges Kapitel in der Erforschung des Universums aufschlug, wie wichtig es ist, eigene Gewissheiten zu reflektieren.
Die Psychologin Elizabeth Krumreig Manusco (https://lnkd.in/eYizQu4h) konnte in ihren Forschungsarbeiten zum Beispiel nachweisen, dass Studierende, die erkannten, dass ihr Denken fehlbar oder fehlerhaft sein könnte, neugieriger und motivierter waren, nach neuem Wissen zu suchen und so auch mehr wussten als solche, die dachten, sie wüssten genug.
Auch die Psychologin Tenelle Porter fand in Ihrer Arbeit, dass Studierende, die der «Illusion des Wissens» erlagen, schlechtere Noten erzielten.
Der Neurowissenschaftler Mark Leary (https://lnkd.in/eCzEDrx9) schliesst aus seinen Untersuchungen, dass "kluge Menschen klug genug sind zu wissen, dass sie nicht alles wissen bzw. einiges von dem, was sie zu wissen glauben, sich irgendwann als falsch herausstellen wird/kann.
Misstrauen sollte man aufgrund dieser Erkenntnisse also Menschen, die ihre eigenen Überzeugungen nicht zu hinterfragen bereit sind. Wie sich in Untersuchungen zeigte, verstehen solche Menschen nämlich weniger (!) von bestimmten Sachverhalten, also solche, die ihre Überzeugungen ständig mit neuem Wissen anreichern bzw. anzureichern bereit sind.
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