Karriere scheint für Generation Z wichtiger als für Millennials

Karriere scheint für Generation Z wichtiger als für Millennials

Das ist, neben der Offenheit für eine Berufsausbildung und der Unentschlossenheit bei der Fächerwahl, ein weiteres Ergebnis der Generation-Z-Studie von Universum.  Für diese wurden 2 140 Schüler und Jugendliche in Deutschland im Alter von 15 bis 18 Jahren hinsichtlich ihrer Erwartungen an Beruf und Karriere befragt. Doch wie unterscheidet sich diese Generation Z eigentlich von den Millennials? Die Karrierevorstellungen der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18- und 35 wurden in der Universum Millennial-Studie 2014 untersucht.

Generation Z hat mehr Angst als Millennials, Karriereziele nicht zu erreichen

Für beide Generationen hat die eigene Persönlichkeit in Bezug auf den späteren Job eine große Bedeutung: Beide Generationen eint die Angst, keinen Job zu finden, der zur eigenen Persönlichkeit passt. Sie ist in der Generation Z mit 48 Prozent etwas ausgeprägter als bei den Millennials mit 41 Prozent. Die zweitgrößte Angst der Generation Z bezieht sich auf die Karriere. Immerhin befürchten 43 Prozent von ihnen, dass sie ihre Karriereziele nicht erreichen. Das war für lediglich 26 Prozent der Millennials Anlass zur Sorge. Karriere scheint demnach an Bedeutung gewonnen zu haben.  In diesem Zusammenhang verwundert es nicht, dass ein gutes Drittel befürchten, die Leistungserwartungen nicht zu erfüllen – im Gegensatz zu weniger als einem Viertel unter den Millennials. Interessant ist, dass beide Generationen nur wenig Angst haben, aufgrund von Alter, ethnischem Hintergrund oder sexueller Orientierung die Chancen nicht zu bekommen, die sie verdienen.

Zeit mit der Familie ist für beide Generationen die Top-Priorität

Die Top-Prioritäten sind bei beiden Generationen gleich: An erster Stelle steht mit nur geringen Unterschieden in der Ausprägung, Zeit mit der Familie verbringen. Am zweitwichtigsten ist es den Angehörigen beider Generationen, ein langes gesundes Leben zu haben, gefolgt von Platz drei mit vielen guten Freunden.  Unterschiede gibt es in Zusammenhang mit der Karriere: 39 Prozent der Generation Z möchten erfolgreich Karriere machen. Das trifft nur auf 21 Prozent – und damit nur ungefähr die Hälfte – der Millennials zu. Ein ähnlicher Unterschied besteht in Sachen Wohlstand: Während es für 30 Prozent der Generation Z wichtig ist, wohlhabend zu sein, trifft das nur auf 15 Prozent der Millennials zu. Diese war mit 57 Prozent wesentlich bereiter, sich weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen als die Generation Z mit 33 Prozent. Auch der Wunsch, einen Beitrag für eine bessere Gesellschaft zu leisten ist bei den Millennials mit 28 Prozent etwas stärker ausgeprägt als bei der Generation Z mit 20 Prozent.

Unterschiedliche Kontexte als herausfordernd empfunden

Die Frage, was eine anspruchsvollen Tätigkeit für sie ausmacht, führt bei beiden Generationen zunächst zu den gleichen Top-3-Merkmalen: Zusammenarbeit mit fähigen Leuten, die inspirieren (Platz 1), ein hohes Maß an Verantwortung (Platz 2) und täglich neue Dinge lernen (Platz 3). Doch es gibt durchaus Unterschiede: So besteht für 29 Prozent der Generation Z eine anspruchsvolle Tätigkeit in Aufgaben, die sie an ihre Grenzen bringen – im Gegensatz zu 14 Prozent der Millennials. 37 Prozent von letzteren empfanden es als anspruchsvoll, wenn Lehrer, Dozenten oder Manager  sie zum selbständigen Handeln befähigen. Das trifft nur auf 20 Prozent der Generation Z zu. Ganz unterschiedlich empfinden es beide Generationen, wenn die genannten Personen ein hohes Maß an Coaching gewähren: Das ist für 3 Prozent der Generation Z ein Merkmal einer anspruchsvollen Tätigkeit – im Gegensatz zu 12 Prozent der Generation Z.

Ein Blick auf die Details lohnt sich

Die Zahlen zeigen es: Die an der Schwelle zum Arbeitsmarkt stehende Generation Z weist in ihren Vorstellungen und Erwartungen an Job und Karriere im Vergleich zu den Millennials durchaus Unterschiede auf. Mit der Generation-Z-Studie stehen Unternehmen umfassende Daten zur Verfügung, mit denen sie ihre Kommunikation mit zukünftigen Talenten ganz gezielt ausrichten – und sich damit einen Vorsprung im Wettbewerb um zukünftige Talente verschaffen können.

Manuela Salameh-Six

Int. Marketing Procurement Manager bei MediaMarktSaturn Retail Group (Media-Saturn-Holding GmbH)

8 Jahre

Ich denke das es hier schon einen Unterschied gibt. Die Millennials bzw. Y-Generation ist natürlich auch ehrgeizig-keine Frage. Status und Prestige ist für diese Generation jedoch nicht so wichtig und dafür rückten Freude an der Arbeit sowie die Sinnsuche ins Zentrum. Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit sind zentrale Forderungen der Generation Y: Sie will nicht mehr dem Beruf alles unterordnen, sondern fordert eine Balance zwischen Beruf und Freizeit. Die Z-Generation ist stärker auf der Suche nach Anerkennung. Hier hat sich der Fokus geändert. Das hat auch was mit der digitalen Medienentwicklung und der Mediennutzung dieser Generationen zu tun.

Dr. Julian Schwabe

Assistant Professor at the University of Marburg (Dpt. of Geography)

8 Jahre

Ich habe den Eindruck, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die verschiedene Wahrnehmung zwischen Generation Z und den Millennials liegt wahrscheinlich eher daran, dass beide Gruppen sich in unterschiedlichen Lebensphasen befinden - und man mit dem Berufseinstieg die eigenen Vorstellungen mitunter auch der Realität anpassen muss. Aufschlussreich wäre eine Untersuchung, wie sich die Wahrnehmung der jeweiligen Generationen über die Zeit verändert hat. Wie sieht z.B. der Vergleich zwischen der Generation Z und den Millennials aus, als diese noch Schüler waren?

Ja, diese Generation ist ehrgeizig.

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